Newsletter Nr. 15 vom 30.7.2020
Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.
Editorial
Themenschwerpunkt zum »Forum Digitalisierung und Engagement«
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Vom Bundesfreiwilligendienst zum Freiwilligendienst mit der Waffe
Erste Kritiken aus der Zivilgesellschaft am Bundeswaffenfreiwilligendienst
Erklärung gegen Türkischverbot an Schulen
Schwerpunkt: Forum Digitalisierung und Engagement
Milovanovic/Staiger: Digitale Auftaktwoche – ein Erfahrungsbericht
Röbke: Digitalisierung – Für eine zivilgesellschaftliche Perspektive
Riedel: Wertvolles in der Digitalisierung
Selzer: Das Internet als Lebensraum
Croll: Wenn ich das Internet neu erfinden könnte
Embacher: Vorhang zu und alle Fragen offen! Das Abschlusspodium der Auftaktkonferenz
Länder
Sonderprogramm Heimat 2020 in NRW
Wettbewerb »Gute Nachbarschaft« 2020
Coronahilfen für Vereine in Baden-Württemberg
Aktuelles aus dem BBE
Ausschreibung: Wissenschaftliche Begleitevaluation des Transfer- und Entwicklungsprojekts STUDIUM HOCH E
Engagierte Stadt: Workshop »lokale Engagementstrategien entwickeln und umsetzen«
Stellenausschreibung: leitende*r Referent*in für das Programmbüro der »Engagierten Stadt«
Digitale Woche: Festival der digitalen Initiativen im Ehrenamt
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
»Gemeinsam! Für den Wald« – Bundesweite Wald-Aktionstage
3. Creative Bureaucracy Festival: »Herausragende Innovationen im öffentlichen Sektor feiern«
Online-Stiftungswoche 2020: »Stiftungen und Vereine im Wandel«
#FragenzumStudium - ArbeiterKind.de informiert online
»Die Verantwortlichen#digital«: 2. Bewerbungsphase startet ab September
»KULTURLICHTER«: Deutscher Preis für kulturelle Bildung
Stipendium »Soziales Engagement & Studium«
Call for Papers: »Engagement nach der Flucht«
Ausschreibung »Mein Land – Zeit für Zukunft«: Förderung für Medienwerkstätten und Ausstellungen mit Jugendlichen
Untersuchung: »Lokale Trends. Kulturfördervereine in Deutschland«
»Engagement im Digitalen Wandel«: Beitrag zum BDAT Jahresthema »Darstellende Künste und Digitalisierung«
Publikation: Handbuch der Engagierten Stadt
Editorial
Themenschwerpunkt zum »Forum Digitalisierung und Engagement«
Auch das BBE-Projekt »Forum Digitalisierung und Engagement« war von der Corona-Pandemie betroffen, da die als Präsenzveranstaltung geplante Auftaktkonferenz abgesagt werden musste. In diesem Schwerpunkt werden der Weg von der ursprünglichen Vor-Ort-Konferenz zu einer einwöchigen Online-Konferenz nachgezeichnet und die Inhalte der digitalen Auftaktwoche rekapituliert. Dana Milovanovic und Teresa Staiger resümieren in einem Erfahrungsbericht die Planung und Durchführung einer solchen Online-Konferenz und teilen ihre Ergebnisse und Learnings, damit solche Formate in Zukunft auch im Engagement häufiger ausprobiert werden. Dr. Thomas Röbke, der Vorsitzende des BBE-Sprecher*innenrates, plädiert in seinem Grußwort für eine Auseinandersetzung der Zivilgesellschaft mit dem Thema Digitalisierung, die sich eine eigenständige Position zur digitalen Moderne erarbeiten muss. In ihrer Keynote zeichnet Ann Cathrin Riedel den Digitalisierungsschub, der durch Corona angestoßen wurde, nach. Sie betont die Notwenigkeit der digitalen Souveränität und plädiert für Digitalisierung als gemeinnützigen Zweck. Jochim Selzer betont in seinem Beitrag, wie wichtig Datenschutz als Grundrecht für eine sichere Nutzung des Internets ist und fordert mehr Transparenz im Datenschutz. Jutta Croll spricht in ihrem Beitrag über die Auswirkungen der sogenannten Digitalen Spaltung, besonders während der Corona-Pandemie, und fordert Konzepte sowie Strategien, um die digitale und soziale Spaltung der Gesellschaft nachhaltig zu überwinden. Dr. Serge Embacher rekapituliert schließlich die virtuelle Podiumsdiskussion, die den Abschluss der Digitalen Auftaktwoche des Forums Digitalisierung und Engagement bildete.
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Vom Bundesfreiwilligendienst zum Freiwilligendienst mit der Waffe
Die Aussetzung der Wehrpflicht (und damit auch des Zivildienstes) soll nach dem Bundesfreiwilligendienst zu einer neuen Verkopplung der Vorstellung von »Freiwilligkeit« und »Dienst an Deutschland« führen: den »Freiwilligen Wehrdienst im Heimatschutz« als »Dein Jahr für Deutschland«. Dieser soll sechs Monate Dienst an der Waffe plus anschließend sechs Monate umfassen, die in einem Zeitraum von sechs Jahren wohnortnah erbracht werden sollen. Dadurch soll die territoriale Reserve gestärkt werden, die beispielsweise maßgeblich an der Unterstützung durch die Bundeswehr während der Corona Pandemie beteiligt war. Am 1. April 2021 soll es nach dem Willen von Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer mit 1.000 Frauen und Männern losgehen.
Pressemitteilung des Verteidigungsministeriums
Erste Kritiken aus der Zivilgesellschaft am Bundeswaffenfreiwilligendienst
Erste Reaktionen aus der Zivilgesellschaft gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland auf das neue Freiwilligenprojekt der Bundeswehr fallen negativ aus. Angesichts der üppigeren Bezahlung, zusätzlicher Gratifikationen wie kostenlosen Bahntickets und einer umfassend mit Geld ausgestatteten Werbemaschine wird kritisiert, dass dadurch eine Geringschätzung zivilgesellschaftlicher Freiwilligendienstleistender erkennbar wird. Caritas-Präsident Peter Neher verweist auf die bestehenden Freiwilligendienstangebote und hinterfragt kritisch den Sinn eines zusätzlichen Angebots mit der Waffe. Eine umfassendere Würdigung von Seiten zivilgesellschaftlicher Akteure steht aber noch aus. Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider vom Paritäter nennt die ungleich bessere Ausstattung des neuen Dienstes eine »große Ungerechtigkeit«. Wolfgang Stadler, Vorstandsvorsitzender der AWO, lehnt grundsätzlich die Verwendung des Terminus Freiwilligendienst im Bundeswehrkontext ab und fordert eine Begrenzung auf zivilgesellschaftliche Kontexte.
Erklärung gegen Türkischverbot an Schulen
FÖTED, die Föderation Türkischer Elternvereine in Deutschland, und die Föderationen der Türkischen Elternvereine in Baden haben in einer gemeinsamen Erklärung Fälle von Türkischverbot an Schulen u.a. als grundgesetzwidrigen Eingriff in die Persönlichkeitsrechte kritisiert. Schulen würden geltend machen, dass die Schulkonferenzen solche Arten von Eingriffen beschlossen hätten. Die Verbände drängen auf eine grundsätzliche Klarstellung, dass damit Schulkonferenzen ihre Kompetenzen überschreiten. Zudem kritisieren sie solche Eingriffe als pädagogisch und sprachwissenschaftlich zweifelhaft. Konkreter Anlass ist, dass eine Grundschülerin, die auf dem Pausenhof Türkisch sprach, dafür eine Strafarbeit von einer Lehrerin aufbekam, weil dies der Hausordnung widerspräche. Solche Fälle würden vermehrt bei FÖTED berichtet.
Schwerpunkt: »Forum Digitalisierung und Engagement«
Milovanovic/Staiger: Digitale Auftaktwoche – ein Erfahrungsbericht
Die Auftaktkonferenz des »Forums Digitalisierung und Engagement« fand in der Woche vom 15. bis 19. Juni 2020 als digitale Veranstaltung mit mehr als 250 Teilnehmer*innen aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung statt. Im vorliegenden Beitrag berichten die Projektreferentinnen Dana Milovanovic und Teresa Staiger von ihren Erfahrungen und »Learnings« bei der Ausgestaltung und Austragung einer virtuellen Konferenz. Dabei gehen die Autorinnen im Besonderen auf die technisch-organisatorischen Rahmenbedingungen von digitalen Formaten sowie auf die dafür benötigte Kompetenzausprägung seitens der Veranstalter*innen ein. Mit ihrem Erfahrungsbericht möchten sie anderen Organisationen Mut machen, neue (digitale) Formate zu erwägen und dadurch einen neuen nachhaltigen Weg in der Veranstaltungsorganisation des Bürgerschaftlichen Engagements zu ebnen.
Beitrag von Dana Milovanovic und Teresa Staiger (HTML)
Beitrag von Dana Milovanovic und Teresa Staiger (PDF)
Röbke: Digitalisierung – Für eine zivilgesellschaftliche Perspektive
Die Ambiguität der Chancen und Risiken von Digitalisierung aus zivilgesellschaftlicher Perspektive sind Thema des Beitrages von Dr. Thomas Röbke, geschäftsführender Vorstand des »Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement Bayern e.V.«. und Vorsitzender des Sprecher*innenrates des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement. In seinem Grußwort zur Auftaktkonferenz des »Forums Digitalisierung und Engagement« unterstreicht er die Vielfalt an Fragestellungen. Er mahnt zur Bescheidenheit bei der Formulierung von Epochenbrüchen und weist auf bedenkliche Entwicklungen wie etwa das digital basierte chinesische Sozialkreditsystem hin. Ebenso fordert er dazu auf, auch Mutiges zu wagen und nicht nur Bedenkenträger zu sein. Dem Forum wünscht er, »zu einer besseren Positionierung der Zivilgesellschaft im digitalen Wandel beitragen« zu können.
Beitrag von Dr. Thomas Röbke (HTML)
Beitrag von Dr. Thomas Röbke (PDF)
Riedel: Wertvolles in der Digitalisierung
Ann Cathrin Riedel, Vorsitzende von LOAD e.V. – Verein für liberale Netzpolitik und Vize-Präsidentin der European Society for Digital Sovereignty, diskutiert in ihrer Keynote-Speech essentielle Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie für das Digitalisierungsthema. Dabei plädiert sie für eine ethische Digitalisierung in Europa als Gegenmodell zu den USA und China. Sie übersetzt das Motto des Forums: »digital. souverän. engagiert« in die globalen, digitalpolitischen Herausforderungen, um digital souverän zu werden. Notwendig ist für sie eine »Klärung unserer Prinzipien, die wir dann auf die digitale Welt adaptieren müssen. Dafür braucht es wiederum Verständnis für diese. Was heißt, wir müssen zuhören, fragen, lernen, verstehen. Das kostet – nicht nur Zeit.«
Beitrag von Ann Cathrin Riedel (HTML)
Beitrag von Ann Cathrin Riedel (PDF)
Selzer: Das Internet als Lebensraum
Jochim Selzer, hauptberuflich Betreuer von Webauftritten eines großen internationalen Logistikers und ehrenamtlich im Chaos Computer Club engagiert, diskutiert in seinem Beitrag das Verhältnis von Staat, Grundrechten und Internet. Vor dem Hintergrund von Geschichte und Struktur des Internets formuliert er Herausforderungen und Bedrohungen für den Schutz von Persönlichkeitsrechten und die Folgen der Kommerzialisierung einer ursprünglich anders angelegten Struktur. Er skizziert die Gefahr für ein endgültiges Scheitern des Internets als bewohnbarem und nutzbarem Raum und formuliert zentrale Handlungsorientierungen, um dies noch zu verhindern: »Das Internet wird gerade von verschiedenen Lobbygruppen kaputtgefrickelt, und ich möchte es nicht mit neu aufbauen müssen. Das hat das letzte Mal schon lang genug gedauert.«
Beitrag von Jochim Selzer (HTML)
Beitrag von Jochim Selzer (PDF)
Croll: Wenn ich das Internet neu erfinden könnte
Jutta Croll, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Digitale Chancen, diskutiert in ihrem Beitrag die Erscheinungsformen digitaler Spaltung. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie zeigt sie, wie bestehende Unterschiede in Bezug auf Bildungshintergrund und ökonomische Verhältnisse dabei deutlicher sichtbar geworden sind und ohnehin schon vorhandene soziale Gräben innerhalb der Gesellschaft vertieft haben: »Wenn ich das Internet neu erfinden könnte, wäre es nach den Prinzipen ›Safety by Design‹ und ›Accessibility by Design‹ so gestaltet, dass es für alle Menschen frei zugänglich und nutzbar ist, und Digitale Kompetenz gehörte selbstverständlich zu den Basiskompetenzen, die in allen Bildungskontexten vermittelt werden.«
Beitrag von Jutta Croll (HTML)
Embacher: Vorhang zu und alle Fragen offen! Das Abschlusspodium der Auftaktkonferenz
Am Schluss der fünftägigen Auftaktkonferenz des »Forums Digitalisierung und Engagement« stand ein Abschlusspodium, bei dem die vier zentralen Themen der Konferenz – digitale Kompetenz, Organisationsentwicklung, Datenschutz / Datensicherheit und Demokratieentwicklung – noch einmal diskutiert wurden. Die lebhafte Diskussion hat einerseits die Relevanz der Themen nochmals bestätigt und diente andererseits als Ausblick auf den kommenden Prozess des Forums. Unter Moderation von Paulina Fröhlich (Progressives Zentrum Berlin) waren Ansgar Klein (BBE), Jutta Croll (Stiftung Digitale Chancen), Carola Schaaf-Derichs (Landesfreiwilligenagentur Berlin), Jochim Selzer (Chaos Computer Club) und Roland Roth (Prof. em. an der Hochschule Magdeburg-Stendal) an der virtuellen Diskussion beteiligt. Dr. Serge Embacher, Leiter des Projekts »Forum Digitalisierung und Engagement«, fasst die Ergebnisse des Abschlusspodiums in seinem Beitrag zusammen.
Beitrag von Dr. Serge Embacher (HTML)
Beitrag von Dr. Serge Embacher (PDF)
Länder
Sonderprogramm Heimat 2020 in NRW
Gemeinnützige Vereine oder Organisationen, die satzungsgemäß Aktivitäten in den Bereichen Heimat, Tradition und Brauchtum verfolgen, können seit dem 15. Juli 2020 zur Überwindung eines durch die Corona-Krise verursachten existenzgefährdenden Liquiditätsengpasses beim Land Nordrhein-Westfalen einen einmaligen Zuschuss in Höhe von bis zu 15.000 Euro beantragen. Die Unterstützung richtet sich nach dem tatsächlichen Bedarf.
Wettbewerb »Gute Nachbarschaft« 2020
Im Wettbewerb »Gute Nachbarschaft« 2020 im Land Niedersachsen können bis zum 31. August 2020 Anträge eingereicht werden. Integration und demografischer Wandel stehen als Themen im Fokus des Wettbewerbs. Sie berühren alle Bereiche des Gemeinwesens in den jeweiligen Dörfern und Städten, Quartieren und Ortsteilen. In den Vorgängerwettbewerben 2017 bis 2019 wurden von einer Jury insgesamt 74 Förderungen vergeben.
Coronahilfen für Vereine in Baden-Württemberg
Das Land Baden-Württemberg stellt für gemeinnützige Vereine und zivilgesellschaftliche Organisationen, die durch die Corona-Krise unverschuldet in Not geraten sind und bislang keine anderweitige finanzielle Unterstützung erfahren haben, bis zu 12.000 Euro als Einmalzahlung zur Verfügung. Bevorzugt werden gemeinnützige Vereine und gemeinnützige Organisationen aus den Zuständigkeitsbereichen des Ministeriums für Soziales und Integration berücksichtigt, etwa Nachbarschaftshilfen, Offene Hilfen, Tafelvereine, Selbsthilfevereine, Betreuungsvereine, Mehrgenerationenhäuser, Vereine und freie Träger in der Kinder- und Jugendarbeit, Familien- und Mütterzentren, Migrantenvereine und -organisationen sowie Vereine und Organisationen im Bereich Demokratieförderung. Für das Programm stehen bis zu 15 Millionen Euro zur Verfügung.
Aktuelles aus dem BBE
Ausschreibung: Wissenschaftliche Begleitevaluation des Transfer- und Entwicklungsprojekts STUDIUM HOCH E
Das Transfer- und Entwicklungsprojekt STUDIUM HOCH E hat das Ziel, in Kooperation mit drei Hochschulen Konzepte zu entwickeln, die Studierenden mit Migrationsgeschichte und internationalen Studierenden Zugänge in die Gesellschaft ermöglichen und einen Beitrag zur interkulturellen Öffnung und Diversity der beteiligten Hochschulen und Non-Profit-Organisationen leisten. Das Projekt soll durch eine wissenschaftlich angeleitete Evaluation begleitet werden. Alle Interessierten sind aufgerufen, bis zum 31. August 2020 ein entsprechendes Angebot einzureichen.
Engagierte Stadt: Workshop »lokale Engagementstrategien entwickeln und umsetzen«
Sie wollen strategisch daran arbeiten, wie bei Ihnen vor Ort oder in Ihrer Region mehr Menschen für ein freiwilliges Engagement gewonnen werden können oder was Kommunen tun können, um das vielfältige Engagement der Einwohner*innen gut zu unterstützen? Eine Engagementstrategie kann einen wichtigen Rahmen für die Engagementförderung vor Ort schaffen und gibt Orientierung für zukünftiges Handeln. In diesem praxisnahen Workshop entwickeln sie zusammen mit den Referent*innen konkrete Schritte einer Engagementstrategie bei Ihnen vor Ort und erhalten praktische Tipps für die Umsetzung. Das »Kommunen-Netzwerk: engagiert in NRW« lädt in Kooperation mit dem Programm »Engagierte Stadt« am 8. Oktober 2020 zu dem Workshop »lokale Engagementstrategien entwickeln und umsetzen« ein. Ort und Zeit werden noch bekannt gegeben.
Stellenausschreibung: leitende*r Referent*in für das Programmbüro der »Engagierten Stadt«
Für das Programmbüro der »Engagierten Stadt« sucht das BBE schnellstmöglich eine*n leitende*n Referent*in (100%). Der oder die leitende Referent*in ist »Außenminister*in« und macht die »Engagierte Stadt« durch eine gewinnende Kommunikation auf allen Ebenen, ein planvolles Netzwerkmanagement und die Umsetzung innovativer Ideen zu einer starken Bewegung. Er oder Sie ist für die Prozesssteuerung, die fachliche und strategische Entwicklung und die Gewinnung neuer Partner*innen verantwortlich. Die Vergütung erfolgt unter Beachtung der persönlichen Voraussetzungen nach der Entgeltgruppe 13 TVöD/Bund. Bewerbungen können per E-Mail an die BBE Geschäftsstelle gerichtet werden.
Digitale Woche: Festival der digitalen Initiativen im Ehrenamt
Bereits über 85 Mitmachaktionen sind Teil der Digitalen Woche (DiWo), präsentiert von Deutschland sicher im Netz (DsiN), »Engagement macht stark!« und dem BBE. Vom 20. August bis 14. September 2020 findet das bundesweite Festival des digitalen Engagements in Vereinen und Initiativen statt, das Themen wie Datensicherheit und digitale Kompetenzen im Ehrenamt fördert. Dreh- und Angelpunkt der DiWo ist die zentrale Aktionsplattform digitale-woche.de, auf der sich Vereine, Initiativen, Verbände, Freiwilligenagenturen und andere mit eigenen Veranstaltungen und Mitmachaktionen eintragen und beteiligen können. »Die Digitalisierung verschafft uns im bürgerschaftlichen Engagement Zeit für das Wesentliche: die Arbeit mit und für unsere Mitbürger*innen. Die Digitale Woche zeigt, was bereits geht und macht Mut auf mehr«, sagt André Riemer aus dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat. Die Teilnahme mit einer Aktion in der Digitalen Woche ist außerdem der erste Schritt zur Bewerbung um den Preis der Digitalen Woche, den »Digitalen Vereinsmeier«. Der Preis belohnt Vereine und Initiativen mit hoch dotierten Preisgeldern und wird am 14. September 2020 auf dem Gipfel der Digitalen Nachbarschaft verliehen.
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
»Gemeinsam! Für den Wald« – Bundesweite Wald-Aktionstage
Vom 18. bis 20. September 2020 finden die Deutschen Waldtage, initiiert durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Partnerschaft mit dem Deutschen Forstwirtschaftsrat e.V. (DFWR), statt. Unter dem Motto »Gemeinsam! Für den Wald« laden Forstverwaltungen, Forstbetriebe, Waldbesitzende sowie Verbände und Organisationen gemeinsam mit weiteren lokalen Akteuren alle Bürger*innen, die sich für den Wald engagieren, zu vielfältigen Veranstaltungen und Mitmachaktionen ein. Den Teilnehmenden soll außerdem die Möglichkeit gegeben werden, mit Expert*innen in ihrer Region ins Gespräch zu kommen. Dabei sollen Themen wie »die vielfältigen Funktionen des Waldes, die zum Teil dramatischen Auswirkungen, die der Klimawandel auf die Wälder hat, und Maßnahmen zum Schutz und zur Stärkung der Wälder« diskutiert werden. »Forstleute und Waldbesitzende stehen vor der Jahrhundertaufgabe, den Wald vor den Folgen des Klimawandels zu schützen und für die Zukunft stark zu machen. Dabei brauchen sie die Solidarität und Unterstützung aller, denen der Wald am Herzen liegt.«
3. Creative Bureaucracy Festival: »Herausragende Innovationen im öffentlichen Sektor feiern«
Angesichts der andauernden Pandemie wird das Creative Bureaucracy Festival 2020 vom 28. September bis zum 2. Oktober 2020 virtuell stattfinden. In bis zu 70 Sessions sollen dabei die folgenden Themenstränge abgebildet werden: »Was der öffentliche Sektor von anderen Sektoren lernen kann und umgekehrt«, »Was sich durch die Pandemie zum Besseren verändert hat. Und was davon bleiben wird.«, »Geschichten aus Verwaltungsalltag und Projekten, die das Leben der Bürger ein bisschen besser gemacht haben« und »Government Innovation Agencies - oder: Lässt sich Innovation institutionalisieren?«. Anmeldungen sind ab jetzt möglich. »Das Creative Bureaucracy Festival verfolgt das Ziel, herausragende Innovation im öffentlichen Sektor und dessen Beitrag zu einer besseren, lebenswerten, nachhaltigen und gerechten Welt zu feiern. Es bringt Beschäftigte des öffentlichen Dienstes und ihre Mitstreiter zusammen – jene, die sich auf allen Ebenen der öffentlichen Verwaltung für das Gemeinwohl einsetzen und ihren Ermessensspielraum nutzen, um den Unterschied zu machen.«
Online-Stiftungswoche 2020: »Stiftungen und Vereine im Wandel«
Dieses Jahr findet die vierte Online-Stiftungswoche vom 28. September bis zum 2. Oktober 2020 unter dem Motto: »Stiftungen und Vereine im Wandel« statt. In zwei kostenlosen Online-Seminaren pro Tag soll es um die Frage gehen, was die aktuellen und zukünftigen Veränderungen im Bereich des Rechtswesens, des Kapital- und Spendenmarktes und der digitalen Technologien für gemeinnützige Organisationen bedeuten. Vor welchen Herausforderungen und notwendigen Kursänderungen steht der Non-Profit-Bereich und welche Chancen bietet dieser Wandel für den Sektor? Die Woche findet im Vorfeld des »Tags der Stiftungen« am 1. Oktober 2020 statt. Sie ist eine Initiative der Stiftung Stifter für Stifter in Kooperation mit der Deutschen Stiftungsakademie und mit Unterstützung des Bundesverbands Deutscher Stiftungen und dem Stifterverband. Projektträger ist die Haus des Stiftens gGmbH.
#FragenzumStudium - ArbeiterKind.de informiert online
Die gemeinnützige Organisation ArbeiterKind.de lädt an zwei Terminen im August 2020 Schüler*innen zu virtuellen Informationsveranstaltungen rund um das Thema Studium ein. Die Schüler*innen erhalten von ehrenamtlichen Mentor*innen der Organisation allgemeine Informationen zum Studium sowie zu den Möglichkeiten der Studienfinanzierung. ArbeiterKind.de will mit diesen Veranstaltungen Schüler*innen aus Familien ohne Hochschulerfahrung zum Studium motivieren und aufzeigen, welche Finanzierungsmöglichkeiten offenstehen.
»Die Verantwortlichen#digital«: 2. Bewerbungsphase startet ab September
»Zivilgesellschaftliche Akteure unterstützen, Chancen und Potenziale der Digitalisierung zu erschließen« – das ist der Leitsatz des Programms »Die Verantwortlichen#digital«, das von der Akademie für Ehrenamtlichkeit durchgeführt und vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat sowie der Robert Bosch Stiftung gefördert wird. In zwei Runden werden je 14 Organisationen bei der Erarbeitung einer passgenauen Digitalisierungsstrategie unterstützt. Bewerben können sich alle gemeinnützigen Organisationen mit Sitz in Deutschland, die mit Ehrenamtlichen arbeiten. Für die zweite Runde läuft die Bewerbungsphase vom 1. September bis 16. Oktober 2020.
»KULTURLICHTER«: Deutscher Preis für kulturelle Bildung
Kulturstaatsministerin Monika Grütters und die Kulturstiftung der Länder haben einen neuen Preis für digitale kulturelle Bildung ins Leben gerufen. Ziel ist es, mit der Auszeichnung »KULTURLICHTER – Deutscher Preis für kulturelle Bildung« die Umsetzung erfolgversprechender Konzepte in diesem Themenfeld zu fördern. Der Preis soll zudem den Austausch und den Wissenstransfer im Bereich kulturelle Vermittlung stärken. Am Wettbewerb teilnehmen können alle gemeinnützigen Kultureinrichtungen und -initiativen aus den Bereichen Musik, Theater, bildende, darstellende und angewandte Kunst, Literatur, Soziokultur, Film, Medien, Digitales und verwandte Formen sowie kulturgutbewahrende Einrichtungen und Körperschaften des öffentlichen Rechts, die ein innovatives Bildungsprojekt umsetzen möchten. Die Bewerbungsphase beginnt am 3. August 2020. Wettbewerbsbeiträge können bis zum 16. Oktober 2020 eingereicht werden.
Stipendium »Soziales Engagement & Studium«
Für Studieninteressierte, die sich durch herausragendes soziales oder ehrenamtliches Engagement auszeichnen und die finanzielle Unterstützung benötigen, vergibt die SRH Fernhochschule zum 1. Oktober 2020 das Stipendium »Soziales Engagement & Studium«. Dieses richtet sich »gezielt an Menschen, die entweder im Natur- und Umweltschutz oder in einer Hilfsorganisation aktiv sind, sich ehrenamtlich in einem Hospital, einem Verein oder in Caritas und Diakonie engagieren oder bürgerschaftliches Engagement im öffentlichen und sozialen Leben zeigen.« Bewerbungen können noch bis zum 31. August 2020 eingereicht werden.
Call for Papers: »Engagement nach der Flucht«
Die Zeitschrift »Voluntaris« für Freiwilligendienste und zivilgesellschaftliches Engagement lädt Interessierte und Expert*innen dazu ein, empirische und theoretische Arbeiten einzureichen, die sich auf die folgenden drei oder verwandte Untersuchungsthemen beziehen: »Engagement fünf Jahre nach dem Sommer der Migration: Welche Aufgaben und welche Strukturen zeichnen das Engagement aus? Welchen Beitrag leistet zivilgesellschaftliches Engagement zur Erweiterung der Handlungsspielräume von Geflüchteten? Wie gestaltet sich das Zusammenspiel der Engagierten mit den öffentlichen, wirtschaftlichen und privaten Sektoren?«, »Engagement für Teilhabe: Das Engagement nach der Flucht ist durch den Einsatz für größere Teilhabe von Menschen mit Fluchtgeschichte geprägt. Wie und in welchen Formen trägt Engagement zu größerer Teilhabe bei? Welche differenzierenden Praktiken reproduzieren erneuten Ausschluss? Wie gehen die Engagierten mit rechtsautoritären Angriffen um?« oder »Engagement von Geflüchteten: Welche Erkenntnisse bestehen über das Engagement von Menschen mit Fluchtgeschichte - sowohl in weniger formalisierten Formen als auch in strukturierten Programmen, wie in den Willkommensinitiativen, Ehrenamtsagenturen oder den Freiwilligendiensten? Lösen sich die Erwartungen an Engagement als Unterstützung bei der Integration ein und welche Barrieren sind mit ihnen verbunden?«. Einsendeschluss für die Abstracts ist der 14. September 2020.
Ausschreibung »Mein Land – Zeit für Zukunft«: Förderung für Medienwerkstätten und Ausstellungen mit Jugendlichen
Im Rahmen des Programmes »Mein Land – Zeit für Zukunft« der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD) können Förderanträge für die Jahre 2021 und 2022 gestellt werden. Bewerben können sich alle Migrantenselbstorganisationen, aber auch sonstige Organisationen, die Bildungsbündnisse errichten und Schreib-, Foto-, Audio-, Medienwerkstätten oder Ausstellungen mit 12 bis 18 jährigen bildungsbenachteiligten Jugendlichen außerschulisch realisieren wollen. Bewerbungsfrist ist der 10. August 2020. »MeinLand – Zeit für Zukunft« wird im Rahmen des Programmes »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung« gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und wendet sich an bildungsbenachteiligte Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund, die in mindestens einer sozialen, finanziellen oder kulturellen Risikolage aufwachsen.
Untersuchung: »Lokale Trends. Kulturfördervereine in Deutschland«
»Vor allem in Städten profitieren kulturelle Einrichtungen vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger in bundesweit rund 16.800 Kulturfördervereinen. Drei von vier Kulturfördervereinen sind hier aktiv. Doch auch in ländlichen Räumen, engagieren sich viele Kulturfördervereine. Obwohl es hier deutlich weniger Kultureinrichtungen gibt, sind hier 27 % aller Vereine tätig.« Das und vieles mehr zeigt die Untersuchung »Lokale Trends. Kulturfördervereine in Deutschland«, die der Dachverband der Kulturfördervereine in Deutschland e. V. (DAKU) und Zivilgesellschaft in Zahlen (ZiviZ) im Stifterverband veröffentlicht haben. »In den Städten liege der Fokus des bürgerschaftlichen Engagements für die Kultur vor allem auf Musik, Tanz, Theater und den Bildenden Künsten. Auf dem Land kommen Spenden und persönlicher Einsatz der Engagierten vor allem Baudenkmälern und kulturgeschichtlichen Einrichtungen zugute«, so das Informationspapier.
Zur Untersuchung »Lokale Trends. Kulturfördervereine in Deutschland«
»Engagement im Digitalen Wandel«: Beitrag zum BDAT Jahresthema »Darstellende Künste und Digitalisierung«
Im Rahmen des Jahresthemas »Darstellende Künste und Digitalisierung« des Bundes Deutscher Amateurtheater wurde ein Beitrag mit dem Titel »Engagement im Digitalen Wandel« von Dr. Serge Embacher (BBE) veröffentlicht. Wie gemeinnützige Organisationen ein souveränes Verhältnis zur Digitalisierung gewinnen können und wie ein solcher Prozess abläuft, beleuchtet Dr. Embacher unter Einbeziehung von aktuellen Debatten, Entwicklungen, Chancen und Herausforderungen zu den Themenfeldern Digitale Kompetenz, Organisationsentwicklung, Datenschutz und Datensicherheit sowie Demokratieentwicklung. »Auch die kulturelle Perspektive soll hier mit berücksichtigt werden. Der Deutsche Kulturrat und der Bund Deutscher Amateurtheater haben als BBE-Mitglieder eine besondere Perspektive auf das Thema, nicht nur weil sie sich wie alle anderen gemeinnützigen Organisation nicht erst seit ›Corona‹ mit dem digitalen Wandel in den eigenen Reihen beschäftigen, sondern auch, weil kulturelle Ausdrucksformen wie das Theater in besonderer Weise geeignet sind, die Sinndimension gesellschaftlicher Entwicklungen mit ästhetischen Mitteln zu beleuchten.«
Zum Beitrag »Engagement im Digitalen Wandel«
Publikation: Handbuch der Engagierten Stadt
»Engagement und Beteiligung leicht gemacht mit dem Handbuch der Engagierten Stadt«. Bürgerschaftliches Engagement braucht gute Rahmenbedingungen, klare Ansprechpartner*innen und starke Netzwerke vor Ort. In dem Programm »Engagieret Stadt« arbeiten seit 2015 47 Engagierte Städte an guten Rahmenbedingungen und zeigen, wie es gelingen kann, Vertreter*innen von Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung an einen Tisch zu bekommen, um gemeinsam mehr Ehrenamt und Engagement auf lokaler Ebene zu ermöglichen. Das Handbuch bündelt das vielfältige Wissen und die Expertise aus den Engagierten Städten. Darin finden sich zukunftsweisende Beispiele in und aus Engagierten Städten. Das Handbuch stellt Menschen und erprobte Konzepte vor, gibt Tipps und lässt Expert*innen zu Wort kommen: praxisnah, erfahrungsbasiert und zum Nachmachen empfohlen.
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 13. August 2020.
Redaktionsschluss ist der 6. August 2020.
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Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein (V.i.S.d.P.), Dr. Rainer Sprengel und Maren Wegener.
Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen
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