BBE Europa-Nachrichten

BBE Europa-Nachrichten Nr. 4 vom 4.5.2023

Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.

Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Kompetenzpakte im Europäischen Jahr der Kompetenzen
Konsultation zu Horizont Europa und Horizont 2020: Ergebnisse
Transparenz und Targeting politischer Werbung: Offener Brief
Ukraine’s Future Voices: Ergebnisse der Online-Konsultation
Mädchen und Frauen weltweit: Neuausrichtung DOSB und BMZ

Schwerpunkt: Shrinking Spaces, Rechtsstaatlichkeit und Zivilgesellschaft

Freund: »Wenn der Rechtsstaat bröckelt: Warum das Engagement der Zivilgesellschaft so wichtig für Europa ist«
Strachwitz: »Der bürgerschaftliche Raum in Europa gefährdet?«
Klein/Kavelashvili: »Erwartungen der Zivilgesellschaft an eine europäische Migrationspolitik«
Nettesheim: »Bürgerschaftliches Engagement: Schritte zur Überwindung einer verfassungsrechtlichen Leerstelle«
OECD-Bericht: Schutz und Förderung des zivilgesellschaftlichen Raums
Polen und Ungarn im Demokratie-Stresstest
Studie: Warum die Zivilgesellschaft in Europa in Gefahr ist

Internationale Beteiligungsverfahren

100. EBI: Für Europäische Bahnvernetzung

Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

ECF zum Defence of Democracy Package
ECF zum Artificial Intelligence Act
Leitfaden für den Wissenstransfer von CSOs
31. Europäischer Abend

Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Europatag: Aktivitäten und Veranstaltungen
ECCHR-Jahresbericht 2022
Save the Date: Deutsch-Französisches Bürgerforum
Verleihung des CIVIS Medienpreises 2023
CHA Conference 2023
ECI-Day am 8. Juni 2023
Europa, jetzt wird’s konkret – Berliner Initiativen



Hinweis


Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Kompetenzpakte im Europäischen Jahr der Kompetenzen

Im Europäischen Jahr der Kompetenzen spielen Kompetenzpakte auch in verschiedenen europäischen Kontexten eine wichtige Rolle. So will die Europäische Kommission massive Impulse für digitale Bildung und für die Vermittlung digitaler Kompetenzen im Rahmen eines Digitalpaktes setzen. Der neueste 17. Pakt zielt auf die Kompetenzen und Qualifizierung von Fachkräften in der Raumfahrtindustrie ab. Bei weiteren Pakten geht es etwa um den Energiebereich, den Kultur- und Kreativbereich oder das Feld der Sozialökonomie. Zivilgesellschaftliche Akteure sind je nach Thema unterschiedlich involviert bzw. beurteilen die Tätigkeiten in den jeweiligen Kompetenzbereichen.

Bericht zum Pakt für Kompetenzen in der Raumfahrt

Übersicht aller bisherigen 17 Pakte mit Verpflichtungen und Teilnehmenden


Konsultation zu Horizont Europa und Horizont 2020: Ergebnisse

Vom 1. Dezember 2022 bis 23. Februar 2023 führte die EU-Kommission eine umfangreiche Stakeholder-Befragung zur Beurteilung von Horizont Europa sowie des Vorgängerprogramms Horizont 2020 durch. Die Ergebnisse und zusammenfassenden Analysen sind nun veröffentlicht. Sie fließen u.a. in die Entwicklung des nächsten strategischen Plans in Horizont Europa (2025-2027) und in die Zwischenevaluierung von Horizont Europa ein, die Ende 2024 veröffentlicht werden sollen. Sie dienen der Weiterentwicklung des aktuellen Programms, sind aber auch für die Planungen bezüglich des nächsten EU-Rahmenprogramms für Forschung und Innovation ab 2028 relevant. Klimawandel, Energieversorgung und Verlust von Biodiversität werten die Befragten als die wichtigsten gesellschaftlichen Herausforderungen für die nächsten Jahre. Ca. 5% der Antworten kamen von Nichtregierungsorganisationen, 17% von Unternehmen und 49% von Universitäten und Forschungseinrichtungen.

Ergebnisse


Transparenz und Targeting politischer Werbung: Offener Brief

Ein Dutzend zivilgesellschaftliche Organisation haben am 14. April 2023 einen Offenen Brief zum Entwurf für eine Verordnung über die Transparenz und das Targeting politischer Werbung (2021/0381 (COD)) in Umlauf gebracht. Zu den Verfassenden gehören auch Mitgliedsorganisationen aus dem BBE wie die Amadeu Antonio Stiftung und der Deutsche Fundraising Verband (DFRV). Im November 2021 wurde der Vorschlag für eine Verordnung über die Transparenz und das Targeting politischer Werbung des Europäischen Parlaments und des Rates veröffentlicht. Dadurch sollen sowohl der Schutz der persönlichen Daten und der Bürger*innenrechte gestärkt als auch der Binnenmarkt für die politische Werbung sowie ein hohes Maß an Transparenz bei der politischen Werbung gewährleistet werden. Im Offenen Brief werden verschiedene Änderungs- und Präzisierungsbedarfe angemahnt: »Wir befürchten, dass unsere Arbeit durch den Verordnungsentwurf eingeschränkt oder gar unmöglich werden wird.«

Offener Brief


Ukraine’s Future Voices: Ergebnisse der Online-Konsultation

Junge Ukrainer*innen zwischen 13 und 30 Jahren, innerhalb und außerhalb der Ukraine, waren in den vergangenen Wochen aufgerufen, an einer Online-Konsultation teilzunehmen und sich mit der Frage auseinander zu setzen, was jetzt in der Ukraine getan werden muss, um den Wiederaufbau zu unterstützen. Knapp 20.000 junge Ukrainer*innen beteiligten sich mit 678 Vorschlägen und über 275.000 Abstimmungen. Ziel war es, der jungen Generation der Ukrainer*innen die Möglichkeit zu geben, sich schon in Kriegszeiten Gehör zu verschaffen und so möglichst wirkungsvolle Unterstützung für ihre Bedürfnisse zu gewährleisten. Die Konsultation wurde von Schüler Helfen Leben zusammen mit der National Ukrainian Youth Association (NUMO) und in Zusammenarbeit mit der Beteiligungsplattform Make.org durchgeführt. Die Auswertung zeigt, dass Forderungen nach einer Modernisierung des Bildungssystems – sowohl in Schulen als auch in Hochschulen und Universitäten – , einer Verbesserung des Gesundheitssystems, insbesondere im Bereich der mentalen Gesundheit, und einer Intensivierung der Korruptionsbekämpfung innerhalb des Landes besonders wichtig sind. Deutlich wurde zudem, dass 84% der Teilnehmenden ihre Zukunft im eigenen Land sehen und eine große Mehrheit sich deutlich für den EU-Beitritt der Ukraine ausspricht.

Zur Auswertung


Mädchen und Frauen weltweit: Neuausrichtung DOSB und BMZ

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und das Entwicklungsministerium (BMZ) richten ihr gemeinsames Engagement künftig gezielt auf die Stärkung von Frauen und Mädchen aus. Das vereinbarten Entwicklungsministerin Svenja Schulze und DOSB-Präsident Thomas Weikert am 21. April 2023 in einer entsprechenden Partnerschaftserklärung in Berlin. Ziel ist, Frauen und Mädchen rund um die Welt als Verantwortungsträgerinnen in Sport und Gesellschaft zu fördern. Weitere Schwerpunkte der Zusammenarbeit sind das gemeinsame Engagement für Nachhaltigkeit bei Sportgroßveranstaltungen sowie die Weiterbildung von Trainer*innen weltweit. Das BMZ und der DOSB bauen bestehende Verbandskooperationen in Partnerländern aus und stärken den internationalen Jugendaustausch im Sport. Der DOSB unterstützt das Freiwilligenprogramm »weltwärts« als einer der Hauptpartner des BMZ im Bereich »Sport für Entwicklung«. In Kooperation mit dem ASC Göttingen entsendet er derzeit Freiwillige nach Ruanda und Namibia. Vereine und Verbände werden über diese Initiativen unmittelbar in entwicklungspolitische Zusammenarbeit eingebunden und für globale Zusammenhänge und Nachhaltigkeit sensibilisiert.

BMU-Ansatz »Sport für Entwicklung«

Toolkit »Sport für Entwicklung« der deutschen EZ


Schwerpunkt: Shrinking Spaces, Rechtsstaatlichkeit und Zivilgesellschaft


Freund: »Wenn der Rechtsstaat bröckelt: Warum das Engagement der Zivilgesellschaft so wichtig für Europa ist«

Der Rechtsstaatsmechanismus ermöglicht es, Zahlungen an EU-Mitgliedstaaten einzufrieren, wenn Rechtsstaatsverstöße oder Korruption festgestellt werden. »Besonders in Polen und Ungarn haben die Regierungen in den letzten Jahren systematisch den Rechtsstaat abgebaut und große Teile der Presselandschaft unter Kontrolle gebracht. Regierungskritiker*innen werden unter Druck gesetzt und vor allem in Ungarn werden EU-Gelder systematisch abgezweigt und für den Machterhalt der Orbán-Regierung missbraucht. Das ist eine Gefahr für die Europäische Demokratie.« Daniel Freund ist Abgeordneter im Europaparlament für Bündnis 90/Die Grünen und arbeitet in den Ausschüssen für konstitutionelle Fragen, Haushaltskontrolle und innere Angelegenheiten. Er hat den Rechtsstaatsmechanismus mitverhandelt.

Beitrag von Daniel Freund (HTML)

Beitrag von Daniel Freund (PDF)


Strachwitz: »Der bürgerschaftliche Raum in Europa gefährdet?«

Dr. Rupert Graf Strachwitz untersucht in seinem Gastbeitrag die Bedrohung des bürgerschaftlichen Raums in Europa. Dabei betont er, dass die Europäische Union zwar immer wieder auf die Wichtigkeit einer starken Zivilgesellschaft für ein demokratisches Europa hinweist und hauptsächlich Parlament und Kommission hierbei aktiv sind. Doch ist der Rat äußerst zurückhaltend. Die Regierungen vieler Mitgliedsstaaten, einschließlich Deutschland, bestehen darauf, dass der Rechtsrahmen für zivilgesellschaftliches Handeln vor allem auf nationaler Ebene und nicht auf EU-Ebene festgelegt wird. In vielen Mitgliedsländern – nicht nur in Ungarn und Polen – ist ein schrumpfender bürgerschaftlicher Raum zu beobachten, in dem zivilgesellschaftliche Organisationen staatlichen Begrenzungen und Einschränkungen ausgesetzt sind. Beispiele hierfür sind der Fall Attac in Deutschland oder das Verbot für gemeinnützige Organisationen in Frankreich, Ziele in Großbritannien zu fördern. Dr. Strachwitz ist Politikwissenschaftler und Vorstand der Maecenata Stiftung, die er 2011 gründete. Von 1997 bis 2023 leitete er das Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft in Berlin. Seine Forschungsschwerpunkte sind Zivilgesellschaft, Stiftungswesen, Philanthropie, Bürger*innenengagement, Politik und Zivilgesellschaft.

Beitrag von Rupert Graf Strachwitz (HTML)

Beitrag von Rupert Graf Strachwitz (PDF)


Klein/Kavelashvili: »Erwartungen der Zivilgesellschaft an eine europäische Migrationspolitik«

BBE-Geschäftsführer PD Dr. Ansgar Klein und die BBE-Referentin für Europa Nino Kavelashvili diskutieren in ihrem Gastbeitrag für die Europathemen des dbb beamtenbund und tarifunion die Erwartungen der Zivilgesellschaft an eine europäische Migrationspolitik: »Eine große Herausforderung für die Zivilgesellschaft in Europa stellen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Nationalismus oder auch Antisemitismus dar. Hier ist Zivilgesellschaft in den eigenen Handlungsräumen herausgefordert. Zugleich gibt es auch in einigen Mitgliedsländern der EU Entwicklungen, die die Handlungsfähigkeit der Zivilgesellschaft einschränken, etwa in Ungarn oder Polen (»Shrinking Spaces«)«. Der Europarat ist ein wichtiges Forum für die Anliegen der Zivilgesellschaft, doch auch das EU-Parlament und die EU-Kommission setzen sich verstärkt mit dem Thema auseinander. Eine erfolgreiche europäische Migrationspolitik erfordert ein starkes Engagement für die Demokratie sowie ausreichende Finanzmittel seitens der EU, um zivilgesellschaftliche Aktivitäten zu fördern.

Beitrag


Nettesheim: »Bürgerschaftliches Engagement: Schritte zur Überwindung einer verfassungsrechtlichen Leerstelle«

Wie steht es um die Rechtsstaatlichkeit in Deutschland? Um diese Frage zu beantworten, muss zunächst der Wert des bürgerschaftlichen Engagements herausgefiltert werden: »Geht es darum, den Menschen in Erinnerung zu rufen, dass ein (gutes) Leben durch das Engagement für das Gemeinwohl an Qualität und Sinn gewinnt? Geht es um die Sicherung und Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts durch Förderung von Projekten der Kooperation zwischen Bürgerinnen und Bürgern? Oder geht es um die Entlastung der organisierten Staatlichkeit, deren Verwaltung in manchen Bereichen Effektivitätsprobleme hat und gelegentlich überfordert wirkt?« Diese und weitere Fragen beantwortet Professor Dr. Martin Nettesheim, Inhaber des Lehrstuhls für Staats- und Verwaltungsrecht, Europarecht und Völkerrecht an der Universität Tübingen, in seinem Beitrag für die Expertenanhörung im Deutschen Bundestag.

Beitrag von Martin Nettesheim (PDF)


OECD-Bericht: Schutz und Förderung des zivilgesellschaftlichen Raums

Der von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) im Dezember veröffentlichte Bericht über den zivilgesellschaftlichen Raum vergleicht 33 OECD-Mitglieder mit 19 Nichtmitgliedern und gibt Einsicht in verschiedene Bereiche des öffentlichen Raums. Er beleuchtet Bürger*innenrechte, Medienfreiheiten, den öffentlichen Raum im digitalen Zeitalter sowie das förderliche Umfeld für die Zivilgesellschaft. »Civic space is a cornerstone of functioning democracies. It is defined as the set of legal, policy, institutional, and practical conditions non-governmental actors need to access information, express themselves, associate, organise and participate in public life. Protected civic space is anchored in international and national legal frameworks and benefits the whole of society.«

OECD-Vergleichsbericht (ENG)(PDF)


Polen und Ungarn im Demokratie-Stresstest

Die Stabilität der Demokratie in Ungarn und Polen steht auf dem Prüfstand. Wie viel Vielfalt kann die EU in der Entwicklung ihrer Mitglieder tolerieren? Expert*innen diskutierten beim Runden Tisch der Bertelsmann Stiftung und dem Zentrum Liberale Moderne im Rahmen der Veranstaltungsreihe »Demokratie im Stresstest« über die Gründe für die bedenklichen demokratischen Entwicklungen in Polen und Ungarn. »Polen und Ungarn sind mit unterschiedlichen Formen des Populismus konfrontiert: Während der ungarische Regierungschef nutzt, was ihm nützt, verfolgt die polnische PiS-Regierung eine antipluralistische, konservative Agenda.«

Weitere Informationen


Studie: Warum die Zivilgesellschaft in Europa in Gefahr ist

Die Studie »Shrinking Space in Deutschland, Shrinking Space in Europa: Warum die politisch aktive Zivilgesellschaft die Voraussetzung für eine starke Demokratie ist und was Deutschland jetzt tun muss, um sie zu schützen«, durchgeführt von der Gesellschaft für Freiheitsrechte und der Open Society Foundation, untersucht nicht nur Ungarn und Polen, sondern auch Deutschland, Frankreich, Spanien und andere EU-Mitgliedsländer hinsichtlich des »Shrinking Space«. Die Studie verdeutlicht, dass politisches Engagement der Zivilgesellschaft nicht nur in autokratischen Staaten, sondern auch in vermeintlich intakten Demokratien eingeschränkt wird. Besonders betont wird dabei die Rolle Deutschlands: »Deutschland ist ein bedeutender demokratischer und wirtschaftlicher Akteur in der EU und trägt eine große Verantwortung für die freiheitlich-demokratische Ausgestaltung des Europäischen Raums. Es hat eine Vorbildfunktion in Bezug auf zivilgesellschaftliche Handlungsräume, da die Nachbarländer genau beobachten, welche Rechte die Bundesregierung der deutschen Zivilgesellschaft gewährt.«

Studie (PDF)


Internationale Beteiligungsverfahren

100. EBI: Für Europäische Bahnvernetzung

Die Europäische Kommission hat am 18. April 2023 die 100. Europäische Bürgerinitiative (EBI) offiziell als zulässig registriert. Ihr Titel ist: »Vernetzung aller europäischen Hauptstädte und Menschen über ein Hochgeschwindigkeitsbahnnetz« (ECI(2023)000004). Die Organisator*innen der Initiative fordern die Kommission auf, einen verbindlichen Rechtsakt vorzuschlagen, um alle europäischen Hauptstädte durch Hochgeschwindigkeits-Bahnlinien zu vernetzen. Dazu sollen die bestehenden Hochgeschwindigkeitsbahnnetze miteinander verbunden und, wo diese noch fehlen, durch neue Hochgeschwindigkeitslinien ergänzt werden.

Pressemitteilung der Kommission

Zur EBI


Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

European Civic Forum zum Defence of Democracy Package

Das European Civic Forum (ECF) hat Bedenken hinsichtlich des von der EU-Kommission vorgeschlagenen »Defence of Democracy Package« geäußert und befürchtet, dass es in seiner aktuellen Form möglicherweise negative Auswirkungen auf das zivilgesellschaftliche Engagement in der EU haben könnte. Um sicherzustellen, dass das Paket im Einklang mit den EU-Verträgen und geltender Gesetzgebung steht und keine negativen Auswirkungen auf die Grundrechte hat, fordert das ECF eine gründliche Folgenabschätzung sowie eine Untersuchung von alternativen Maßnahmen: »We call for a fundamental rights impact assessment to be carried out given the concern that certain elements of this package could have negative impacts on civic freedoms. Such an assessment should address the package’s compatibility with EU treaties and legislation in force. The proposal cannot be prepared without a proper impact assessment and study of alternative measures.«

Response to the Defence of Democracy Package (ENG) (PDF)


European Civic Forum zum Artificial Intelligence Act

Das von der Europäischen Union vorgeschlagene Gesetz über künstliche Intelligenz (AIA) könnte ein wichtiger Schritt zur Regulierung der künstlichen Intelligenz (KI) in Europa werden. Laut European Civic Forum (ECF) sollte der AIA auch einen globalen Standard setzen, der dem Gemeinwohl dient und in erster Linie auf die Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet ist: »The Artificial Intelligence Act (AIA) proposed by the European Union could become a significant step toward regulating artificial intelligence (AI) in Europe. As the first legally-binding proposal to regulate AI in the world, the AIA should also set a global standard: it must be rights-based, serve the common good, and be shaped first and foremost to meet people’s needs.«

Beitrag (ENG) (PDF)

AIA Proposal (ENG) (PDF)


Leitfaden für den Wissenstransfer von Zivilgesellschaftsorganisationen

Die Maecenata Stiftung hat in Zusammenarbeit mit dem französischen Institut français du monde associatif und dem Institute for Social Research einen europäischen Bericht veröffentlicht, der sich mit der Anerkennung von Zivilgesellschaftsorganisationen (CSOs) beschäftigt. Das Ziel des Berichts ist es, das Bewusstsein für den wichtigen Beitrag von CSOs zur Gesellschaft und Demokratie zu schärfen und ihre Sichtbarkeit zu verbessern, um mit zukünftiger Forschung die bestehenden Wissenslücken rund um Zivilgesellschaftsorganisationen zu schließen. Die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen, CSOs und ihren Interessengruppen müssen gestärkt werden: »For a strong civil society, it is important to establish the recognition of CSO contribution to society and democracy in the existing education system. This must include school-, university- and adult- education, but also training in the sector of state administration and authorities, and in-house-training of CSO itself.«

Beitrag (ENG) (PDF)


31. Europäischer Abend

Beim 31. Europäischen Abend am 19. April kamen Expert*innen aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft zusammen, um das Thema »Fachkräftemangel in Europa: Wie gelingt die EU-Migrationspolitik?« zu diskutieren. MdB Toni Hofreiter sprach über die Bedeutung von Fachkräftemangel und demographischem Wandel für den Wohlstand in Europa. »Die Migrationsbewegungen zeigen, dass Demokratien die attraktivsten Orte sind, an denen Menschen leben wollen«. Der nächste Europäische Abend wird im Oktober stattfinden. Weitere Informationen zum Programm und der Anmeldung sind in Kürze auf der BBE-Internetseite unter der Rubrik »Veranstaltungen« zu finden.

Veranstaltungen des BBE


Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Europatag: Aktivitäten und Veranstaltungen

Am 9. Mai wird der Europatag gefeiert, der als bedeutsames Ereignis für Frieden und Freiheit steht. Es ist der historische Jahrestag der Schuman-Erklärung, welche die Grundlage für eine neue Form der politischen Zusammenarbeit in Europa legte. Diese Zusammenarbeit strebte an, gewaltsame Konflikte in der EU zu vermeiden und auf gegenseitiger Unterstützung aufzubauen. Anlässlich dieses Ereignisses finden in Deutschland und den EU-Mitgliedsländern Aktivitäten für Bürger*innen statt.

Veranstaltungen in ganz Deutschland

Veranstaltungen in den EU-Mitgliedsländern

Europakalender Stadt Berlin


European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR)-Jahresbericht 2022

Vor 75 Jahren, unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ins Leben gerufen. Dies markierte einen bedeutsamen Meilenstein für den Schutz der Zivilgesellschaft. Leider weist die Umsetzung dieser Konvention bis heute noch Lücken auf: »Völkerrechtsstraftaten in Konflikten und durch autoritäre Regime; Ausbeutung in globalen Lieferketten; Rechtlosigkeit an Europas Grenzen. Die Existenz der Menschenrechte ist keine Selbstverständlichkeit, vielmehr müssen sie verteidigt und immer wieder neu erkämpft werden. Ihre Durchsetzung erfordert Durchhaltevermögen, kollektives Handeln – und nicht zuletzt unsere Solidarität«. Im Jahresbericht 2022 reflektiert der ECCHR die Errungenschaften des vergangenen Jahres in Zusammenarbeit mit seinem globalen Partnernetzwerk. Interessierte lädt die Organisation ab dem 25. Mai 2023 zur hauseigenen Ausstellung »Mein faschistischer Großvater« ein.

Jahresbericht (PDF)


Save-the-Date: Deutsch-Französisches Bürgerforum

Der Deutsch-Französische Bürgerfonds veranstaltet vom 28.09. bis zum 30.09.2023 erstmals ein Deutsch-Französisches Bürgerforum in Leipzig. Ziel ist es, neue Akteur*innen für deutsch-französisches Engagement zu gewinnen und bestehende Netzwerke zusammenzubringen. Die interaktive Veranstaltung bietet Raum für Austausch und Diskussionen zwischen allen Teilnehmenden, unabhängig von deutsch-französischer Vorerfahrung. Weitere Informationen zum Programm und zur Anmeldung folgen in Kürze auf der Website des Bürgerfonds.

Weitere Informationen


Verleihung des CIVIS Medienpreises 2023

Am 6. Juni 2023 wird in Berlin der CIVIS Medienpreis – Europas Medienpreis für Integration und Vielfalt – verliehen. Der Preis honoriert herausragende Produktionen in Radio, Fernsehen, Social Media und Kino, die das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Prägung in der europäischen Einwanderungsgesellschaft fördern. Rund 900 Produktionen aus 22 EU-Mitgliedsländern wurden für den Wettbewerb eingereicht. Thematisch decken die Beiträge eine breite Palette ab, von Krieg in der Ukraine über Migration und Rassismus bis hin zu Inklusion und Integration. Die gemeinnützige Civis Medienstiftung ist für die Organisation und Durchführung des CIVIS Medienpreises zuständig. Die Preisverleihung wird von der Journalistin Natalie Amiri moderiert und per Livestream übertragen.

Nominierungen


CHA Conference 2023

Das Centre for Humanitarian Action (CHA) lädt vom 23. bis 24. Mai 2023 in Berlin und online zur jährlichen Konferenz ein. Unter dem Thema »Tackling power imbalances in humanitarian action« werden die Bereiche Digitalisierung und Lokalisierung miteinander verknüpft, um eine Diskussion über die bestehenden Machtungleichgewichte im humanitären Sektor anzustoßen. Die Konferenz bietet eine Plattform, um die Auswirkungen von Digitalisierung und lokaler Ausrichtung auf den humanitären Bereich zu untersuchen und sich miteinander zu vernetzen. Veranstaltungssprache ist Englisch.

Weitere Informationen


ECI-Day am 8. Juni 2023

Am 8. Juni 2023 findet der European Citizens’ Initiative (ECI) Day in Brüssel und online statt. Der ECI-Day wird vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA) organisiert und bietet eine Plattform für den Austausch mit hochrangigen Vertreter*innen aus Institutionen, zivilgesellschaftlichen Organisationen sowie ECI-Initiator*innen und Unterstützer*innen. Diskutiert wird, wie Bürger*innen für eine erfolgreiche Bürger*inneninitiative geschult werden können. Weitere Informationen zum Programm und zur Registrierung finden Interessierte auf der Veranstaltungswebseite.

Weitere Informationen


Europa, jetzt wird’s konkret – Berliner Initiativen

Am 22. Mai präsentiert das Land Berlin die Ergebnisse des Projekts »Europa, jetzt wird’s konkret!«, das im Rahmen der »Konferenz zur Zukunft Europas« durchgeführt wurde. Bürger*innen entwickelten konkrete Initiativen, um die mentale Gesundheit zu verbessern, Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen und berufliche Neuanfänge zu fördern. Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Abgeordnetenhaus von Berlin statt.

Weitere Informationen



Hinweis

Die nächste Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten erscheint am 01.06.2023.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an europa(at)b-b-e.de

Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.

Die PDF-Dokumente der Gastbeiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im Europa-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel, Jasmin Schneider und Theresa Spreckelsen.



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– Geschäftsstelle –
Michaelkirchstr. 17-18
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www.b-b-e.de

Geschäftsführung: PD Dr. Ansgar Klein und Dr. Lilian Schwalb

Kontakt: ansgar.klein(at)b-b-e.de und lilian.schwalb[at]@b-b-e.de

Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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