Newsletter Nr. 14 vom 16.7.2020
Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.
Schwerpunkt: BBE-Länderforum
Schwalb/Fallahzadeh: Konsequenzen aus der Corona-Pandemie – Das BBE-Länderforum 2020/1
Tahmaz/Krimmer: Wie Engagement die Corona-Krise bewältigt und die DSEE ihre Rolle finden kann
Fehres: Zur Situation der Sportverbände und -vereine
Grau: Engagierte Stadt in der Corona-Pandemie
Klein: Demokratiefördergesetz mit Unterstützung der Länder ermöglichen!
Länder
»Teamplay«: Nürnberger Ehrenamtliche gesucht für Tandem-Projekt mit Kindern und Jugendlichen
Hessen: Förderprogramm »Ehrenamt digitalisiert!«
Engagementpreis NRW 2021: Bewerbungsphase gestartet
Studie »Zivilgesellschaft im Strukturwandel: Vereine und Stiftungen in der Lausitz«
Bürgerstiftung Hamburg: Fördertopf »Junges Engagement im Umwelt-/Klimaschutz«
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Zukunftsprogramm Zivilgesellschaft im Bundesrat gescheitert
Weitere Unterstützung für gemeinnützige Organisationen: Bund weitet Zuschüsse aus
VENRO: Zivilgesellschaftliche Organisationen brauchen mehr Flexibilität
Deutscher Frauenrat: Aufruf zur Einrichtung einer Stiftung zur Förderung der Gleichstellung
»Allianz für Lobbytransparenz« fordert umfassendes Interessenvertretungsgesetz
Antrag: Non-Profit-Journalismus als gemeinnützig anerkennen
Fritz Bauer – Anerkennung durch das Bundesjustizministerium
Aktuelles aus dem BBE
BBE-Workshop »Auseinandersetzung mit Rassismus auf zivilgesellschaftlicher Ebene«: Bericht
DiNa-Preisverleihung: Der »Digitale Vereinsmeier«
Engagierte Stadt: SWR-Beitrag zu engagierten Städten in Rheinland-Pfalz
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
»Überland«: Festival der (Land-)Akteure
UPJ-Jahrestagung: »CSR & Kooperationen für eine nachhaltige Transformation«
»Wir beteiligen uns.«: Online-Weiterbildung für freiwillig Engagierte
Online-Seminar: »Unsere Datenspuren... Was Sie als politisch Engagierte/r wissen sollten«
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2021
Bewerbungsfrist für Deutschen Nachbarschaftspreis 2020 verlängert
»Land in Sicht!«: Ausschreibung für Amateurtheater in ländlichen Räumen
Kurzstudie: Demokratische Teilhabe der Zivilgesellschaft in der Corona-Pandemie
Neue Podcast-Serie: »Zukunft und Zivilgesellschaft« der Stiftung Aktive Bürgerschaft
NBB-Podcast und Forum: »Demokratie & Bürgerbeteiligung im Schatten der Pandemie«
5. Deutsches Stiftungsbarometer
Themenheft »Klima und Zivilgesellschaft« im Forschungsjournal Soziale Bewegungen
Hinweis
Schwerpunkt: BBE-Länderforum
Schwalb/Fallahzadeh: Konsequenzen aus der Corona-Pandemie – Das BBE-Länderforum 2020/1
Die Zivilgesellschaft muss hinsichtlich ihrer Bedeutung gerade in Umbruchzeiten deutlicher sichtbar werden, mehr Gehör bezüglich der Konsequenzen der Pandemie in gesellschaftspolitischer Hinsicht erfahren und die Engagementförderung darf langfristige Konsequenzen nicht aus dem Blick verlieren. Das sind Befunde der rund 70 Teilnehmenden, die am 19. Juni 2020 der Einladung der BBE-Netzwerkentwicklung in Kooperation mit der Freien und Hansestadt Hamburg zum BBE-Länderforum 2020 folgten. Zum ersten Mal fand dieses in einem digitalen Format statt. Der Schwerpunkt der Diskussion lag auf den »Konsequenzen aus der Corona-Krise auf Ebene der Länder: Aktuelle Situation, erste Befunde, Strategien und Perspektiven«. Der Beitrag von Dr. Lilian Schwalb, Mitglied der BBE-Geschäftsführung und Leiterin des Bereichs Netzwerkbetreuung und -entwicklung, und Dr. Behzad Fallahzadeh, Referent im Bereich Netzwerkbetreuung und -entwicklung, fasst die Diskussionen im Rahmen der Veranstaltung zusammen. Das BBE-Länderforum bietet regelmäßig Raum für den Austausch, die Vernetzung, Strategiebildung und für Vereinbarungen im Kreis der staatlichen Akteure des Bundes und der Länder, der zivilgesellschaftlichen Vertreter*innen von Netzwerkstrukturen in den Ländern sowie weiterer Akteure der Engagementförderung.
Beitrag von Dr. Lilian Schwalb und Dr. Behzad Fallahzadeh (HTML)
Beitrag von Dr. Lilian Schwalb und Dr. Behzad Fallahzadeh (PDF)
Tahmaz/Krimmer: Wie Engagement die Corona-Krise bewältigt und die DSEE ihre Rolle finden kann
Dr. Birthe Tahmaz, Projektleiterin im Themenbereich organisierte Zivilgesellschaft der ZiviZ gGmbH im Stifterverband und Dr. Holger Krimmer, Mitglied der Geschäftsleitung des Stifterverbandes und Geschäftsführer der ZiviZ gGmbH im Stifterverband, fassen in ihrem Beitrag die wichtigsten Ergebnisse der Studie »Lokal kreativ, finanziell unter Druck, digital herausgefordert: Die Lage des freiwilligen Engagements in der ersten Phase der Corona-Krise« zusammen und sprechen Empfehlungen sowohl für die (Förder-)Politik als auch für die Rollenausrichtung der neu gegründeten Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) aus. Die finanzielle Situation im gemeinnützigen Sektor ebenso wie der krisenbedingte Zwang zur digitalen Transformation werden erläutert, anhand der Befragungsergebnisse ausgeführt und klare Empfehlungen ausgesprochen: »Bund und Länder sollten einen Schutzschirm für existenzbedrohte Organisationen schaffen und sich häufiger und intensiver mit Zivilgesellschaft über sich verändernde Regeln, Bedarfe und Handlungsmöglichkeiten austauschen«. Für die Ausrichtung der neuen Stiftung werden ebenfalls klare Handlungsempfehlungen formuliert: »Die DSEE sollte ihre Aktivitäten mit der Landschaft maßgeblicher zivilgesellschaftlicher Akteure eng abstimmen und diese in Prozesse der Entwicklung und Durchführung aktiv einbinden. Sie sollte Doppelstrukturen verhindern und nicht zuletzt auch der Forschung eine klare Rolle zuschreiben.«
Beitrag von Dr. Birthe Tahmaz und Dr. Holger Krimmer (PDF)
Fehres: Zur Situation der Sportverbände und -vereine
Dr. Karin Fehres, Vorstand Sportentwicklung im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), berichtet in ihrem Beitrag von der Situation der Sportverbände und -vereine in Zeiten der Corona-Pandemie. Sie beschreibt die vom DOSB ergriffenen Maßnahmen im Zuge der Krise und erläutert die aktuellen wirtschaftlichen und finanziellen Herausforderungen sowie zukünftig befürchtete Mitgliederrückgänge, mit denen sich Organisationen auseinandersetzten müssen. Sie warnt gleichzeitig davor, dass Schäden aus der Coronakrise »tatsächlich erst ab 2021 sichtbar werden dürften« und appelliert an Bund und Länder, Förderprogramme »möglichst niedrigschwellig und unbürokratisch aufzubauen, damit insbesondere die vielen ehrenamtlich geführten Vereine überhaupt die Möglichkeit haben, davon zu profitieren und an die Fördermittel zu gelangen.«
Beitrag von Dr. Karin Fehres (HTML)
Beitrag von Dr. Karin Fehres (PDF)
Grau: Engagierte Stadt in der Corona-Pandemie
Andreas Grau, Project Manager bei der Bertelsmann Stiftung, stellt in seinem Beitrag Ergebnisse aus der Befragung Engagierter Städte im Mai 2020 vor, die zu ihrer Situation in der COVID-19 Krise befragt wurden. Dabei stellt er Bezüge zu den Erkenntnissen der Befragung der ZiViZ gGmbH zur Situation zivilgesellschaftlicher Organisationen zu Beginn der COVID-19 Krise her. Das Programm Engagierte Stadt ist Anfang Juli in die dritte Phase eingestiegen. 2015 startete das Programm bundesweit in 50 Städten und Gemeinden. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Bertelsmann Stiftung, die Körber-Stiftung, die Robert Bosch Stiftung, die Hertz Stiftung und als neuer Partner auch das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) fördern lokale Kooperationen und arbeiten gemeinsam mit einer zunehmenden Anzahl von derzeit 73 Engagierten Städten mit einer Einwohnerzahl von 10.000 bis 250.000 sowie einem wachsenden Kreis von Partnern auf nachhaltige Strukturen lokaler Engagementförderung und –vernetzung hin. Im Gegensatz zu den gängigen Modellprogrammen setzt das Programm Engagierte Stadt auf die Lösungskompetenz der Agierenden vor Ort.
Beitrag von Andreas Grau (HTML)
Beitrag von Andreas Grau (PDF)
Vollständige Präsentation der Ergebnisse der Befragung der Engagierten Städte (PDF)
Klein: Demokratiefördergesetz mit Unterstützung der Länder ermöglichen!
Dr. Ansgar Klein, Geschäftsführer des Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE), erläutert die Gründe, die für ein »Demokratiefördergesetz« und eine Förderkompetenz des Bundes in den Feldern Engagement und Partizipation sprechen. Das Bundesfamilienministerium arbeitet derzeit an einem neuen Referentenentwurf. Die Unterstützungsbedarfe seitens zivilgesellschaftlicher Organisationen und Infrastruktureinrichtungen in der Corona-Krise machen die Dringlichkeit der erforderlichen Reform deutlich. Für nachhaltige zivilgesellschaftliche Strukturen bedarf es einer Abkehr von der reinen Projektförderung hin zu einer verlässlichen mehrjährigen und wiederholbaren Strukturförderung. Am Ende werden die Länder mitentscheiden, ob eine solche Reform kommt – und daher wird es darauf ankommen, dass die Mitwirkung der Länder bei dieser notwendigen Strukturförderung für kommunale und regionale Einrichtungen ein gewichtiges Wort mitreden können.
Beitrag von Dr. Ansgar Klein (HTML)
Beitrag von Dr. Ansgar Klein (PDF)
Länder
»Teamplay«: Nürnberger Ehrenamtliche gesucht für Tandem-Projekt mit Kindern und Jugendlichen
Die Stabsstelle Bürgerschaftliches Engagement im Referat für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg sucht Ehrenamtliche für das Tutor*innen- und Bildungspat*innen Programm »Teamplay: Ehrenamtliche im Einsatz für gerechte Bildung – Tandems für Kinder und Jugendliche«. Das Tandem-Projekt findet zwischen je einer ehrenamtlichen Person und einem Kind oder Jugendlichen statt. Zielgruppe sind vor allem Kinder aus Grundschulen und Förderzentren sowie Kinder und Jugendliche aus Mittelschulen sowie z.B. Kinder aus Alleinerziehenden Haushalten. Die Aufgaben der Teamplay-Ehrenamtlichen können dabei Nachhilfe und Hausaufgabenbetreuung mit umfassen, sind aber – zwischen »Mentor*in und Mentee« – auf eine allgemeine Begleitung des Bildungswegs, auf Ermutigung, auf Aufbau von Selbstorganisation und Selbstwirksamkeit, auf Ermöglichung von Zugängen, auf digitalen Support u.Ä. ausgelegt.
Hessen: Förderprogramm »Ehrenamt digitalisiert!«
Das Programm »Ehrenamt digitalisiert!« der Hessischen Staatskanzlei und der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung fördert Digitalisierungsvorhaben innerhalb von gemeinnützigen Vereinen, deren hessischen Dachverbänden sowie von gemeinnützigen juristischen Personen des Privatrechts. Ziel des Programms ist es, Digitalisierungsvorhaben zu unterstützen und zu fördern, um ehrenamtliche Organisationen im digitalen Strukturwandel, bei der veränderten Mitgliedergewinnung und -ansprache sowie bei der Optimierung eigener Prozesse zu fördern. Projekte werden mindestens mit 5.000 Euro und maximal mit 15.000 Euro gefördert. Bewerbungsfrist ist der 15. November 2020.
Engagementpreis NRW 2021: Bewerbungsphase gestartet
Unter dem Motto »Engagierte Nachbarschaft« können sich ab sofort Vereine, Stiftungen, gemeinnützige GmbHs und Bürgerinitiativen um den Engagementpreis NRW 2021 der Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt des Landes Nordrhein-Westfalen, Andrea Milz, bewerben. Der Engagementpreis richtet sich an ehrenamtliche Projekte, die sich für das Miteinander in der Nachbarschaft einsetzen oder die aus einer Nachbarschaft heraus entstanden sind. Zwölf der eingereichten Projekte werden 2021 als »Engagement des Monats« auf der Internetplattform www.engagiert-in-nrw.de vorgestellt und haben dann jeweils die Chance, als eine*r von drei Preisträger*innen ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro zu erhalten. Der dazugehörige Sonderpreis der NRW-Stiftung richtet sich speziell an Vereine und Initiativen aus den Bereichen Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege. Prämiert werden Projekte, die sich zum Beispiel für Dorfmittelpunkte und Begegnungsorte, historische Baudenkmäler, Museen oder die Natur einsetzen. Bewerbungsfrist ist der 30. September 2020.
Studie »Zivilgesellschaft im Strukturwandel: Vereine und Stiftungen in der Lausitz«
Der Lausitz steht durch die zukünftige Abschaffung des lokalen Braunkohleabbaus ein erneuter Strukturwandel bevor. »Wie wird sich der Strukturwandel auf die zivilgesellschaftlichen Strukturen auswirken? Ist die Zivilgesellschaft gefährdet oder kann sie ihre Positionen stärken und zum Erfolg des Strukturwandels beitragen?« Diese Fragen untersucht die Studie »Zivilgesellschaft im Strukturwandel: Vereine und Stiftungen in der Lausitz« der Autor*innen Dr. Johannes Staemmler, Jana Priemer und Dr. Julia Gabler auf Grundlage des Lausitz-Projektes am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung Potsdam (IASS) und des ZiviZ Survey 2017 von ZiviZ im Stifterverband. Die Studie gibt Auskunft, in welchen Bereichen und Landkreisen Vereine und Stiftungen tätig sind, wie sich die Zivilgesellschaft seit 1990 entwickelt hat und vor welchen Herausforderungen sie nun steht. Sie enthält darüber hinaus Politikempfehlungen zur Unterstützung zivilgesellschaftlichen Engagements und deren Institutionalisierung im Transformationsprozess der Region. In einer einführenden Zusammenfassung der Ergebnisse kommt sie u.a. zu dem Schluss: »Der Strukturwandel kann einen positiven Schub für die Zivilgesellschaft bringen, weil neue Partnerschaften und Organisationen entstehen, durch die strukturwandelrelevante Projekte initiiert und umgesetzt werden. Kommunen, Landkreise und Unternehmen können mit der Förderung von Bund und Ländern auch in der Bürgerschaft Partnerinnen und Partner für gemeinsame Vorhaben finden. Zur Modellregion wird die Lausitz nur zusammen mit der Zivilgesellschaft.«
Bürgerstiftung Hamburg: Fördertopf »Junges Engagement im Umwelt-/Klimaschutz«
Mit dem Fördertopf »Junges Engagement im Umwelt-/Klimaschutz« will die BürgerStiftung Hamburg Jugendliche (10 – 25 Jahre) dabei unterstützen, ihre eigenen Projekte und Ideen im Themenfeld »Umwelt- und Klimaschutz« in Hamburg umzusetzen. Dabei können sowohl Sach- als auch Honorarmittel bis 3.000 Euro pro Projekt beantragt werden. Der Jugendumweltrat als neues Gremium der BürgerStiftung Hamburg entscheidet über die Vergabe der Mittel, die zur zeitnahen Verwendung vergeben werden. Die Mittel können bspw. für Urban Gardening Projekte, für Repair- und Do-it-yourself-Initiativen zum Thema »nachhaltiger Lebensstil«, Fahrradselbsthilfe-Werkstätten, Schulgarten-Projekte oder Schüler*innen-Aktionen zum Thema Umweltschutz beantragt werden. Antragsberechtigt sind sowohl Projekte von freien außerschulischen Jugendgruppen als auch Projekte, die an der Hochschule, in der Schule oder im Jugendverband angesiedelt sind. Wichtig ist, dass die jungen Menschen sowohl Impulsgeber*innen als auch Durchführer*innen der Projekte sind. Bewerbungsschluss ist der 26. August 2020.
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Zukunftsprogramm Zivilgesellschaft im Bundesrat gescheitert
Am 12. Mai 2020 hatten die Länder Berlin, Bremen und Rheinland-Pfalz in einer gemeinsamen Initiative einen Antrag zur Entschließung für ein Zukunftsprogramm für zivilgesellschaftliche Organisationen in der Corona-Pandemie im Bundesrat eingebracht, der den Organisationen zukunftssichernde Hilfestellung bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Pandemie gewährleisten sollte. Der Entschließungsantrag erhielt am 5. Juni 2020 nicht die erforderliche Plenarmehrheit. Zuvor hatten der federführende Ausschuss für Innere Angelegenheiten und der Ausschuss für Arbeit, Integration und Sozialpolitik dem Bundesrat die Annahme des Antrages empfohlen. Die drei Länder wollten die Bundesregierung auffordern, ein Programm zu erarbeiten, das die Organisationen insbesondere bei der Digitalisierung ihrer Arbeit unterstützt.
Weitere Informationen und Beschlussdokumente
Weitere Unterstützung für gemeinnützige Organisationen: Bund weitet Zuschüsse aus
In einem Statement begrüßen Katja Mast, Stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, und Svenja Stadler, Sprecherin der SPD-Fraktion für Bürgerschaftliches Engagement, die im Nachtragshaushalt 2020 beinhalteten Hilfen für Jugendbildungsstätten und gemeinnützige Sozialunternehmen in Höhe von 200 Millionen Euro. »Parallel zu den Hilfen für kleine und mittelständische Unternehmen können die Jugendbildungsstätten und Sozialunternehmen Zuschüsse beantragen, die bis Ende des Jahres gewährt werden. Abgewickelt werden diese über das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie das Bundeministerium für Arbeit und Soziales. Diese Unterstützung ist ein starkes Signal: Wir stehen in diesen Zeiten an der Seite der gemeinnützigen Einrichtungen.« Auf der Sonderseite »Hilfen für soziale Einrichtungen« bündelt das BMFSFJ die angebotenen Unterstützungsmaßnahmen in der Corona-Krise.
Zum Statement von Katja Mast und Svenja Stadler
Sonderseite BMFSFJ »Hilfen für soziale Einrichtungen«
VENRO: Zivilgesellschaftliche Organisationen brauchen mehr Flexibilität
In einer Stellungnahme vom 26. Juni 2020 fordert VENRO – Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen e.V. mehr staatliche Unterstützung, die Anpassung öffentlicher Förderprogramme und mehr Flexibilität für Organisationen in der Projektfinanzierung, »damit entwicklungspolitische und humanitäre NRO in der Krise handlungsfähig bleiben, auf veränderte Bedarfe, Themen und Herausforderungen flexibel reagieren können und langfristige Planungssicherheit erhalten«. Die Forderungen basieren auf den Ergebnissen einer Befragung der Mitglieder von VENRO zur Corona-Krise. Diese ergab u.a., dass jede siebte entwicklungspolitische und humanitäre NRO von der Corona-Krise existenziell bedroht sei, die Krise aber auch Potenzial für dauerhafte positive Veränderungen mit sich bringe. »Die entwicklungspolitische und humanitäre Arbeit der NRO darf nicht durch die Krise dauerhaft beschädigt werden. Deswegen brauchen sie kurzfristig mehr Unterstützung.«
Deutscher Frauenrat: Aufruf zur Einrichtung einer Stiftung zur Förderung der Gleichstellung
Der Deutsche Frauenrat und das Netzwerk GMEI (Gender Mainstreaming Experts International) haben am 7. Juli 2020 gemeinsam mit rund 85 zivilgesellschaftlichen Organisationen und 50 Privatpersonen die Mitglieder des Deutschen Bundestages dazu aufgefordert, noch 2020 eine Gleichstellungsstiftung einzurichten. Gefordert werde die Stiftungseinrichtung, um »eine sichere Basis und stabile Strukturen für eine konsistente Frauen- und Gleichstellungspolitik zu schaffen und bisherige Erfolge in der Gleichstellung zu schützen und weiterzuentwickeln«. Union und SPD hatten bereits im Koalitionsvertrag von 2018 die Einrichtung einer Bundesstiftung für Gleichstellung vereinbart.
Zum Aufruf »GLEICHSTELLUNGSSTIFTUNG JETZT GRÜNDEN«
»Allianz für Lobbytransparenz« fordert umfassendes Interessenvertretungsgesetz
Die »Allianz für Lobbytransparenz«, bestehend aus dem Verband der Chemischen Industrie (VCI), der Antikorruptionsorganisation Transparency Deutschland, dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), »Die Familienunternehmer«, dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), hat die Abgeordneten des Deutschen Bundestags aufgefordert, noch in dieser Legislaturperiode ein umfassendes Interessenvertretungsgesetz zu verabschieden. In einem gemeinsamen Schreiben fordern sie mehr Offenheit und Nachvollziehbarkeit in der politischen Interessenvertretung ein und nennen dabei ein verpflichtendes, öffentliches Lobbyregister, die Einführung eines verpflichtenden Verhaltenskodexes, einen »legislativen Fußabdruck« in Form einer digitalen und öffentlich zugänglichen Dokumentation der politischen Interesseneingaben sowie die Benennung einer*s sogenannten »Lobbybeauftragten« als notwendige Bestandteile eines umfassenden Interessenvertretungsgesetzes.
Antrag: Non-Profit-Journalismus als gemeinnützig anerkennen
Mit dem Antrag »Non-Profit-Journalismus als gemeinnützig anerkennen« (Drucksache 19/20790) will die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen unabhängigen Non-Profit-Journalismus stärker fördern. Vor diesem Hintergrund solle bei der anstehenden Reform der Abgabenordnung der Katalog der gemeinnützigen Zwecke um den Zweck des gewinnzweckfreien Journalismus erweitert werden, so der Antrag. Die Corona-Krise habe die strukturelle Unterfinanzierung des Journalismus besonders sichtbar gemacht und eine zunehmende Medienkonzentration durch das Zeitungssterben gebe Anlass zur Sorge. Die Forderung nach einer Aufnahme des Non-Profit-Journalismus als gemeinnützigen Zweck habe darüber hinaus auch in der Fachcommunity einen breiten Rückhalt.
Zum Antrag »Non-Profit-Journalismus als gemeinnützig anerkennen«
Fritz Bauer – Anerkennung durch das Bundesjustizministerium
In Anwesenheit von Ministerin Christina Lamprecht wurde am 30. Juni 2020 im Eingangsbereich des Bundesjustizministeriums in Berlin eine bronzene Büste Fritz Bauers enthüllt. Am 16. Juli wäre der Hessische Generalstaatsanwalt 117 Jahre alt geworden. Ministerin Christina Lambrecht erinnerte an die »furchtbaren Juristen«, die während der NS-Zeit Recht und Gerechtigkeit mit Füßen getreten hätten. Fritz Bauer habe zu den wenigen mutigen Ausnahmen gehört. Seine Büste werde die Mitarbeiter*innen des Ministeriums auf dem alltäglichen Weg zur Arbeit nun stets daran erinnern, sagte die Ministerin in Anlehnung an eine Äußerung Fritz Bauers, »Juristen zu sein, die dem Gesetz und dem Recht, der Menschlichkeit und dem Frieden nicht nur Lippendienst leisten«. Geschaffen wurde die Büste von Pavel Feinstein, einem in Berlin lebenden Künstler mit russisch-jüdischen Wurzeln, der sich nach seiner Schilderung anhand von Fotos ein Bild von Fritz Bauer gemacht habe.
Aktuelles aus dem BBE
BBE-Workshop »Auseinandersetzung mit Rassismus auf zivilgesellschaftlicher Ebene«: Bericht
Am 6. Juni 2020 fand der BBE-Workshop »Auseinandersetzung mit Rassismus auf zivilgesellschaftlicher Ebene« digital als Videokonferenz statt. Im Rahmen des Workshops waren gut 20 Expert*innen aus dem Netzwerk und Mitarbeiter*innen der BBE-Geschäftsstelle eingeladen, sich über Rassismus und insbesondere strukturellen Rassismus als Problem in vielen Gesellschaften und als Bedrohung des gesellschaftlichen Zusammenhalts auszutauschen. Im Fokus standen folgende und ähnliche Fragestellungen: Was ist Rassismus (nicht)? Wie wirkt sich Rassismus auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt aus? Welche Erfahrungen gibt es mit Rassismus in der Zivilgesellschaft? Erste inhaltliche Impulse setzten Ansgar Drücker (IDA) und Cemalettin Özer (Mozaik) unter der Moderation von Abdou-Rahime Diallo (BBE). Ziel des Workshops war es, die Breite und Komplexität des Themas zunächst einzufangen und Folgeschritte gemeinsam zu besprechen. Der Workshop soll als Auftaktveranstaltung in einem Prozess zur weiteren Befassung des Netzwerks mit diesem Thema dienen. Weitere Vorhaben sind für den Spätsommer 2020 geplant.
DiNa-Preisverleihung: Der »Digitale Vereinsmeier«
Bei der »Digitalen Woche«, dem gemeinsamen Festival des Digitalen, will die »Digitale Nachbarschaft« (DiNa) das Engagement und Ehrenamt digital noch besser vernetzen! Der Digitalisierungsschwung aus den letzten Wochen und Monaten führt dazu, dass viele Aktionen und Veranstaltungen digital neu gedacht werden. Diese und viele weitere Aktionen können Vereine und Engagierte auf digitale-woche.de eintragen und so zum Teil der Mitmach-Kampagne »Digitale Woche« werden. Die Eintragung ist gleichzeitig der erste Schritt zum »Digitalen Vereinsmeier«, dem Preis der DiNa für herausragendes Engagement bei der Nutzung digitaler Tools. Der »Digitale Vereinsmeier« ist mit 3 x 10.000 Euro dotiert und wird auf dem DiNa-Gipfel am 14. September 2020 verliehen. Unter dem Motto »Gemeinsam engagiert« präsentiert Deutschland sicher im Netz (DsiN) mit »Engagement macht stark!« und dem BBE als Kooperationspartner vom 20. August 2020 bis 14. September 2020 die »Digitale Woche«.
Engagierte Stadt: SWR-Beitrag zu engagierten Städten in Rheinland-Pfalz
Sechs von insgesamt 73 engagierten Kommunen, Städten und Quartieren befinden sich in Rheinland-Pfalz. Daun und Bitburg sind schon länger im Netzwerkprogramm, neu begrüßen dürfen wir Neustadt an der Weinstraße, Trier, Koblenz und Ingelheim am Rhein. In der Sendung »Aktuell Rheinland-Pfalz« vom 11. Juli 2020 hat der SWR das Schaffen der Engagierten in einem kleinen Beitrag porträtiert. Vorgestellt werden die Ehrenamtsagentur Trier und der Verein Bürger für Bürger e.V. aus Daun, der Einkaufshilfen für ältere Menschen anbietet und coronabedingt ein »Schwätzchentelefon« ins Leben gerufen hat.
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
»Überland«: Festival der (Land-)Akteure
Vom 11. bis 13. September 2020 findet das ÜBERLAND Festival statt: »Ein Fest für alle Menschen, die das Landleben neugestalten – zum Feiern, Austauschen, Werken, Ausprobieren und Vernetzen«. An drei Tagen haben Teilnehmende aus allen Regionen Deutschlands die Möglichkeit, sich mit anderen Landaktivist*innen zu vernetzen und in Workshops und Inputs auszutauschen sowie in fünf Themenbereichen mit anderen Macher*innen zu diskutieren und neue Ideen für Gesellschaftsveränderungen vor Ort und die Herausforderungen der Dörfer, Kleinstädte und ländlichen Regionen mitzunehmen. Die Teilnahme ist kostenlos, aber begrenzt. Daher wird um Anmeldung gebeten. Das ÜBERLAND Festival wird gefördert von der Robert Bosch Stiftung, dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE), der Amadeu Antonio Stiftung sowie der Deutschen Vernetzungsstelle ländliche Räume. Es ist im Projektbüro der Neulandgewinner angesiedelt und wird gemeinsam geplant, gestaltet und durchgeführt mit dem Bündnis Junge Landwirtschaft, dem Neubrandenburger Institut für Kooperative Regionalentwicklung, der BTU Cottbus Senftenberg, dem Netzwerk Zukunftsorte und dem Global Ecovillage Network. Aufgrund der aktuellen Situation wird eine alternative, digitale Version des Festivals parallel zur geplanten Präsenzveranstaltung bereits vorbereitet.
UPJ-Jahrestagung: »CSR & Kooperationen für eine nachhaltige Transformation«
Aufgrund der aktuellen Situation wird die UPJ-Jahrestagung zu »CSR & Kooperationen für eine nachhaltige Transformation« am 21. September 2020 als digitale Konferenz stattfinden. Die Tagung soll eine Plattform für Vernetzung, Wissenstransfer und Austausch zu aktuellen Themen wie Nachhaltigen Geschäftsmodellen, Corporate Digital Responsibility, Nachhaltigen Finanzen und die Realwirtschaft, CO2-neutrales Wirtschaften, Unternehmerisches Engagement für biologische Vielfalt, CSR und Nachhaltigkeit auf der Agenda der deutschen EU-Präsidentschaft und Corporate Citizenship in der Digitalisierung bieten. In Vorträgen, Sessions und Expert*innen-Sprechstunden soll dabei die Frage beantwortet werden: »Welchen Beitrag können verantwortlich handelnde und engagierte Unternehmen zu einer sozialökologischen Transformation leisten, und welche Potenziale stecken in Kooperationen von Unternehmen mit Akteuren aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft sowie Politik und Verwaltung?«
»Wir beteiligen uns.«: Online-Weiterbildung für freiwillig Engagierte
Die Evangelische Akademien in Deutschland (EAD) e. V. haben gemeinsam mit der Bundeszentrale für politische Bildung die Weiterbildungsreihe »Wir beteiligen uns.« entwickelt. Sie richtet sich an freiwillig Tätige und an Hauptamtliche, die mit Freiwilligen arbeiten. Diese können sich ab September 2020 in drei zentralen Bereichen qualifizieren: Vom 18. bis 20. September behandelt das erste Modul Freiwilligen- und Projektmanagement im Bereich des bürgerschaftlichen Engagements. Im zweiten Modul Ende Oktober geht es um die Frage, wie es möglich wird, in einer zunehmenden diversen Gesellschaft unterschiedliche Werte nebeneinander zu akzeptieren. Das dritte Modul Ende November beschäftigt sich abschließend mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit und Anfeindungen im Internet und stellt vor, welche Handlungsmöglichkeiten es im Umgang mit solchen Phänomenen gibt. Aufgrund der unsicheren Lage der Corona-Pandemie wird die Weiterbildung in den digitalen Raum verlegt. Anmeldungen sind bis zum 14. August 2020 möglich.
Online-Seminar: »Unsere Datenspuren... Was Sie als politisch Engagierte/r wissen sollten«
Die Stiftung Mitarbeit veranstaltet am 18. August 2020 das Online-Seminar »Unsere Datenspuren - was Sie als politisch Engagierte/r wissen sollten«. Gemeinsam mit den Referent*innen Dr. Sybille De La Rosa (Stiftung Mitarbeit) und Jochim Selzer (Chaos Computer Club) soll der Frage nachgegangen werden, wie Initiativen und Vereine bewusst(er) mit ihren eigenen Daten umgehen können. Hinweise werden gegeben, wie digitale Vernetzung und Kooperation möglich ist, ohne Daten für Unternehmen zu produzieren bzw. verantwortungsbewusst mit den notwendigen Daten umzugehen. Anhand von Beispielen wird aufgezeigt, worauf in der alltäglichen Vereinsinteraktion zu achten ist und »wie fast nebenbei durch den Schutz der Daten auch unsere Demokratie geschützt werden kann«. Die Einladung wendet sich an gesellschaftlich und politisch Engagierte und Mitarbeiter*innen von Initiativen, Organisationen und Kommunen sowie Multiplikator*innen.
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2021
Seit dem 1. Juli 2020 können sich Bürgerstiftungen, Genossenschaftsbanken, Schulen und Journalisten für den Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2021 bewerben. Mit dem Preis möchte die Stiftung Aktive Bürgerschaft öffentliche Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Förderung für bürgerschaftliches Engagement und die journalistische Beschäftigung mit diesem wichtigen Thema stärken. Der Preis wird in den Kategorien »Bürgerstiftungen«, »Genossenschaftsbanken«, »Schulen« und »Medien« verliehen und ist mit insgesamt 40.000 Euro dotiert. Bewerbungen sind bis zum 31. Oktober 2020 möglich.
Bewerbungsfrist für Deutschen Nachbarschaftspreis 2020 verlängert
Für den Deutsche Nachbarschaftspreis 2020 können sich Initiativen, Gruppen, Vereine und Sozialunternehmen mit ihrem Projekt bewerben. In diesem Jahr sollen insbesondere Initiativen zur Bewerbung ermutigt werden, die in der Corona-Krise schnelle Hilfe geleistet haben. Der Deutsche Nachbarschaftspreis ist ein bundesweiter Wettbewerb, den die nebenan.de Stiftung seit 2017 jährlich auslobt. Ausgezeichnet werden lokale Nachbarschaftsinitiativen und -projekte mit Vorbildcharakter, die einen aktiven Beitrag für eine lebendige Nachbarschaft leisten und das Miteinander fördern. Die Bewerbungsfrist wurde nun bis zum 20. Juli 2020 verlängert.
»Land in Sicht!«: Ausschreibung für Amateurtheater in ländlichen Räumen
Mit »Land in Sicht!« startet der Bund Deutscher Amateurtheater (BDAT) ab September 2020 ein Programm, das sich gezielt an Amateurtheaterbühnen in Gemeinden bis maximal 20.000 Einwohner*innen richtet. Das neue Förder- und Netzwerkprogramm soll neben praxisorientierten Workshops zu den Themen Nachwuchsgewinnung und Öffentlichkeitsarbeit sogenannte Regionalbeauftragte etablieren, die den Amateurtheaterbühnen ab 2021 vor Ort Beratungen mit dem Schwerpunkt Kulturmanagement/ Fördermittelgewinnung anbieten. Des Weiteren werden zwei Fördertöpfe für die Beantragung von Fördermitteln zur Verfügung gestellt: eine Impuls-Projekt-Förderung für die Durchführung von Theaterprojekten vor Ort (ab 2021) sowie eine Förderung für Struktur- und Handlungsräume, die es ermöglichen soll, auch Mittel für Bau- und Anschaffungskosten zu erhalten. Für den Fördertopf »Struktur- und Handlungsräume« können sich Amateurtheaterbühnen ab jetzt bis zum 21. August 2020 bewerben.
Kurzstudie: Demokratische Teilhabe der Zivilgesellschaft in der Corona-Pandemie
Die Kurzstudie »Demokratische Teilhabe der Zivilgesellschaft in der Corona-Pandemie« (Monitoring »Coronavirus und Civic Space in Deutschland«) ist eine juristische Kurzexpertise der Gesellschaft für Freiheitsrechte (GFF) im Auftrag von Greenpeace. Auf 12 Seiten werden zivilgesellschaftliche Organisationen als politische Akteure vorgestellt, deren Finanzierung als notwendige Voraussetzung demokratischer Teilhabe und neuer digitaler Beteiligungsformen bemängelt und die Teilhabe-, Beteiligungs- und Anhörungs- sowie Mitentscheidungsrechte der Zivilgesellschaft auch vor dem Hintergrund der neuen, durch die Corona-Pandemie entstandenen Herausforderungen zusammenfassend erläutert. Darüber hinaus werden die Vernachlässigung zivilgesellschaftlicher Teilhabe beim Erlass von »CoronaVerordnungen« und die Risiken parlamentarischer »Schnellverfahren« ebenso wie ein fehlender »Rettungsschirm Zivilgesellschaft« unter Verwendung von Beispielen kritisiert. Abschließend sprechen die Autor*innen sieben deutliche Handlungsempfehlungen an die Politik aus und geben als Zwischenfazit und Ausblick: »Die Corona-Krise ist eine Herausforderung für die Beteiligung zivilgesellschaftlicher Akteur*innen an staatlichen Entscheidungsprozessen, da traditionelle Formen der Information, Beteiligung und Mitentscheidung infolge der Kontaktbeschränkungen und Schnellverfahren erschwert oder unmöglich werden. Zugleich kann die Krise aber auch einen wichtigen Anstoß geben in Richtung einer – seit langem geforderten – Digitalisierung von Verwaltung, Regierung und Bürger*innenbeteiligung.«
Neue Podcast-Serie: »Zukunft und Zivilgesellschaft« der Stiftung Aktive Bürgerschaft
Die Stiftung Aktive Bürgerschaft hat im Juni 2020 eine neue Podcast-Reihe mit dem Titel »Zukunft und Zivilgesellschaft« begonnen. Dazu werden Expert*innen aus Zivilgesellschaft, Wissenschaft, Wirtschaft und Staat eingeladen, um die Veränderungen durch die Corona-Pandemie anhand ihrer Arbeitsfelder vorzustellen, mögliche Folgen für die Zukunft zu skizzieren und um bspw. Forderungen für die Engagementpolitik zu formulieren. »Corona wird die Welt verändern, liest und hört man in letzter Zeit oft. Die spannende Frage ist: Wo finden diese Veränderungen statt? Und welche Folgen können sie auf andere Bereiche haben? Wie können wir Einfluss nehmen und Zukunft mitgestalten?«
NBB-Podcast und Forum: »Demokratie & Bürgerbeteiligung im Schatten der Pandemie«
Die Debatte um die demokratischen Herausforderungen in Zeiten der Corona-Krise soll durch den neuen Podcast des Netzwerk Bürgerbeteiligung (NBB) weitergeführt werden. Der Sprecher des Netzwerks, Roland Roth, zieht eine erste Zwischenbilanz und stellt vor diesem Hintergrund die folgenden Fragen: »Inwiefern stehen Demokratie und Bürgerbeteiligung im Juni 2020 (immer noch) im Schatten der Pandemie? Müssen wir unsere Demokratie krisenfester machen? Gibt es grundsätzliche demokratische Änderungsbedarfe? Müssen wir ganz neu darüber nachdenken, wie Bürgerbeteiligung zu gestalten ist? Was heißt das alles für das Netzwerk Bürgerbeteiligung und unsere gemeinsame Arbeit?« Um Reaktionen, Beiträge und Anregungen im gleichnamigen Themenforum wird gebeten.
5. Deutsches Stiftungsbarometer
Mit dem Deutschen Stiftungsbarometer erhebt das Magazin für Stiftungswesen und Philanthropie »DIE STIFTUNG« zwei Mal im Jahr Stimmungen, Strategien und Trends in der deutschen Stiftungslandschaft. Das nun erschienene 5. Stiftungsbarometer fokussiert sich auf die Einflüsse der Corona-Pandemie auf den Stiftungssektor. Die Ergebnisse zeigen u.a., dass die Corona-Krise die Projektarbeit von operativ arbeitenden Stiftungen offenbar stark einschränkt. »Rund die Hälfte der befragten Stiftungen muss bei eigenen Projekten kürzertreten oder ihre Förderung einschränken. Auf die Turbulenzen am Kapitalmarkt reagierte jede fünfte Stiftung mit dem Erwerb von Aktien.«
Themenheft »Klima und Zivilgesellschaft« im Forschungsjournal Soziale Bewegungen
Das Themenheft des Forschungsjournals Soziale Bewegungen erschließt das komplexe Politikfeld Klima aus der Sicht zivilgesellschaftlicher Zugänge, Erfahrungen und Problemstellungen. Behandelt werden zunächst die Bezüge zu den Themen Nachhaltigkeit, Gesundheit und Verbraucher, dann die demokratiepolitischen Herausforderungen des Klimawandels inklusive Populismus, einer Intervention eigeninteressierter NIMBYs (not in my Backyard) sowie der systematischen Klimawandel-Leugner und ihrer Netzwerke. Es folgen Analysen der Klimapolitik in Europa, auf nationaler und regionaler wie kommunaler Ebene. Die Rolle der Wirtschaft im Klimawandel und auch die Regulierung klimaschädlicher Marktentwicklungen werden ebenso erörtert wie die Herausforderung, Klimapolitik mit sozialer Gerechtigkeit systematisch zu verbinden. Erfahrungen der Zivilgesellschaft in der Kohlekommission wie auch in der Wissenschafts- und Forschungspolitik und in der Behandlung des Klimawandels in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit ergänzen die Analysen. Der umfangreiche Reader wurde in Kooperation des Forschungsjournals mit der Stiftung Mercator und dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) im Rahmen eines gemeinsamen Diskursprojekts konzipiert. Auch die Otto-Brenner-Stiftung hat wertvolle Kontakte vermittelt.
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Redaktionsschluss ist der 23. Juli 2020.
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