Newsletter Nr. 19 vom 23.9.2021
Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.
Editorial
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
DigitalPakt Alter
Deutscher Frauenrat: Afghanische Frauen evakuieren
Offener Brief: Helft Afghanistans Frauen
Dette/ Petzold: #dufürdiekultur
Freise/ Priemer: Münsteraner Vereine in der Pandemie
Engagementpolitik und Bundestagswahl: Positionen aus der Zivilgesellschaft
Schwerpunkt: Frauenrechte
Kautz: Eine inklusive Zukunft
Dr. Flachsbarth: Prostitution – Sexkaufverbot
Schulte: Bürgerschaftliches Engagement aus queerer Perspektive
Interview von Yasmine Borghol mit Olfa Arfaoui
Aktuelles aus dem BBE
BBE-Agendakonferenz: Agendasetting 2022-2024
Jetzt anmelden: Abschlusskonferenz »Zivilgesellschaft im Digitalen Wandel«
Selbstwirksamkeit durch Engagement – wie geht das?
Einladung Dinner & Talk – Austausch für junge Engagierte im BBE
Initiative »Digitale Zivilgesellschaft«: Digitalvisionen und Wahlprüfsteine
BBE-Podcast »Pat*innenschaften: global gedacht – lokal gemacht«
BBE-Thementag »Engagiert Inklusion leben«
Auftakt »17. Woche des bürgerschaftlichen Engagements«
Digitale Woche: Zwei Projekte ausgezeichnet
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
Amt & Zivilgesellschaft: Veranstaltung
Youth Media Convention: Veranstaltung
KULTURLICHTER – Deutscher Preis für kulturelle Bildung: Ausschreibung
Mach mit!: Publikation
Bürgerbudgets in Brandenburg – Perspektiven für Jugendbeteiligung: Publikation
Demokratische Selbstkorrektur ist gefragt!: Publikation
Editorial
In diesem Newsletter wird wieder einmal deutlich: Frauenrechte und Geschlechtspolitik bleiben eine Schlüsselfrage für die Entwicklung freier Gesellschaften auf unserem Planeten, und die Auseinandersetzung hat viele Dimensionen gleichzeitig. Die Lage der Mädchen und Frauen in Afghanistan lässt zunehmend erkennen, was es bedeutet, wenn der militärische Arm des Westens politisch orientierungslos und mutlos desertiert – die Chance eines selbstbestimmten Lebens reduziert sich auf die Hoffnung zur Flucht.
Im Schwerpunkt zeigen sich weitere Dimensionen dieser globalen Auseinandersetzung darum, wie wir miteinander leben wollen und welche diskriminierenden Formen aus der Kategorie Geschlecht abgeleitet werden. Nicole Kautz, Themenpatin des BBE-Themenfelds Gendergerechtigkeit, leuchtet in ihrem Beitrag aus, welche Formen an Multidiskriminierung und gesellschaftlichen Erwartungen bürgerschaftliches Engagement und Teilhabe von Mädchen und Frauen mit Behinderungen oder chronischen Erkrankungen be- und verhindern. Anlässlich des Internationalen Tags gegen Prostitution verdeutlicht der Beitrag vom Katholischen Bund Deutscher Frauen (KDFB), warum der KDFB 2020 zu einer Neupositionierung beim Thema Prostitution kam und für das »Nordische Modell« plädiert. Joachim Schulte diskutiert in seinem Beitrag bürgerschaftliches Engagement aus queerer Perspektive im Rückblick auf die repressiven 1950er Jahre in der BRD. Das Interview von Yasmine Borghol mit der tunesischen DJane und Aktivistin Olfa Arfaoui leuchtet schließlich den Übergangsbereich von Engagement, Geschlecht und Kunst aus. Diese unterschiedlichen Perspektiven auf das umfassende Thema von Geschlechtspolitik als Demokratie- und Engagementpolitik erinnern daran, wie viel zu tun und wie viel bedroht ist.
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
DigitalPakt Alter
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO) haben gemeinsam mit den Partnern Bitkom und der Bundesvereinigung kommunaler Spitzenverbände die Initiative DigitalPakt Alter ins Leben gerufen. Der DigitalPakt Alter greift die im Achten Altersbericht genannten Herausforderungen auf und will ältere Menschen beim Einstieg und im Umgang mit digitalen Medien unterstützen. Die vielen bestehenden Ansätze zur Stärkung der digitalen Teilhabe Älterer sollen gesammelt werden, um zu erkennen, wo Handlungsbedarf besteht. Die Initiative versteht sich als offenes Bündnis aus Bund, Ländern, Kommunen, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. Das BBE unterstützt den »Digitalpakt Alter« als Partner.
Deutscher Frauenrat: Afghanische Frauen evakuieren
Der Deutsche Frauenrat, Mitglied im BBE, sieht Deutschland in der Pflicht, afghanischen Frauen, Mädchen und LGBTQ-Personen Schutz zu gewähren. Er fordert Bundesregierung und Bundesländer auf, Aufnahmeprogramme für afghanische Geflüchtete aufzusetzen und insbesondere Frauen und Mädchen, Menschenrechtsaktivist*innen und LGBTQ-Personen schnell und unbürokratisch Schutz zu gewähren: »Gerade diejenigen, die in Afghanistan unter schwierigen Bedingungen für Frauen- und Menschenrechte und gegen Diskriminierung von Minderheiten eingetreten sind, insbesondere Frauen, Mädchen, LGBTQ-Personen und Menschenrechtsaktivist*innen, verdienen den Schutz Deutschlands sowie aller NATO-Staaten.«
Pressemitteilung Deutscher Frauenrat
Offener Brief: Helft Afghanistans Frauen
UN Women Deutschland fordert in einem Offenen Brief an die Bundesregierung: »Frauenrechtlerinnen in Afghanistan brauchen dringend Schutz! – Offener Brief #HelftAfghanistansFrauen«. Elke Ferner, Vorsitzende von UN Women Deutschland, erinnert daran, dass mutige Frauen sich für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft eingesetzt und jahrelang gegen alle Widerstände vertrauensvoll mit den westlichen Ländern zusammengearbeitet haben: »Sie haben die gleiche, wenn nicht sogar noch schlimmere Behandlung durch die Taliban zu befürchten als die anderen Gruppen. Wir dürfen sie Folter und Mord durch die Taliban nicht schutzlos ausliefern.«
Offener Brief von UN Women Deutschland
Dette/ Petzold: #dufürdiekultur
Die Kampagne #dufürdiekultur ist eine Kampagne für mehr bürgerschaftliches Engagement für die Kultur, die vom DAKU Dachverband der Kulturfördervereine in Deutschland ins Leben gerufen wurde. Dr. Jutta Dette, zuständig für die Kommunikation des DAKU, und Ulrike Petzold, Geschäftsführende Vorständin ebenda, stellen in ihrem Beitrag Kontext und Ziele der Kampagne dar und stellen die Verbindung her zu den bundespolitischen Forderungen des DAKU, denn: »Große gesellschaftliche Aufgaben – von der Bekämpfung von Polarisierung und Extremismus bis hin zur Stärkung der Kinder und Jugendlichen nach der Pandemie – können nur im Miteinander gelingen und mit einer gestärkten Kultur als unverzichtbarem Grundstein unserer Gesellschaft.«
Beitrag von Dr. Jutta Dette/ Ulrike Petzold (PDF)
Freise/ Priemer: Münsteraner Vereine in der Pandemie
In ihrem Beitrag stellen Jana Priemer, Doktorandin an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster und AG-Sprecherin im BBE-Themenfeld »Bildung und Engagement im gesellschaftlichen Raum«, und PD Dr. Matthias Freise, ebenda Akademischer Oberrat am Institut für Politikwissenschaft und AG-Sprecher für »Zivilgesellschaftsforschung«, die Ergebnisse eines Studienseminars zur Lage Münsteraner Vereine in der Pandemie vor. Die lokale Zivilgesellschaft sehen sie dabei zwischen Coronastarre und Digitalisierungsschub. Teile des Vereinswesens waren zu kompletter Inaktivität verdammt, andere konnten Angebote durch einen Digitalisierungssprung teilweise aufrechterhalten. Trotzdem gibt es kaum Vereine, die Existenzprobleme haben, vielfach ist es zu einem Näherzusammenrücken der vorhandenen Mitglieder gekommen – doch der Zustrom neuer Mitglieder kam weitgehend zum Erliegen. Daraus lassen sich einige Empfehlungen an Vereine und Kommune ableiten.
Beitrag von PD Dr. Matthias Freise/ Jana Priemer (PDF)
Engagementpolitik und Bundestagswahl: Positionen aus der Zivilgesellschaft
Eine Vielzahl zivilgesellschaftlicher Organisationen und Netzwerke hat Positionen zur Bundestagswahl veröffentlicht, die ihren Schwerpunkt in der Engagementpolitik haben oder aber neben Forderungen zu ihren jeweils zentralen Agenda-Themen wie Gender, Sport oder Soziales auch solche zu engagement- und demokratiepolitischen Themen formulieren. Viele Papiere, die aus der Mitgliedschaft des BBE kommen, wurden im Dossier »Bundestagswahl und Zivilgesellschaft 2021« veröffentlicht. Gleichwohl werden wir weiterhin bis zur Bundestagswahl auf öffentlich zugängliche Forderungen und Positionierungen aus der Zivilgesellschaft hinweisen, unabhängig davon, ob diese auch ganz oder auszugsweise im Dossier enthalten sind. Heute sind es der Katholische Deutsche Frauenbund e. V. (KDFB), das Kolpingwerk Deutschland n. e. V. und die Kolpingjugend, das Landesnetzwerk Bürgerengagement Berlin, das Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern e.V., Mehr Demokratie e. V., der Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU), openPetition, die Stiftung Aktive Bürgerschaft, die Stiftung Bildung und der Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe deutscher Nichtregierungsorganisationen (VENRO).
Forderungen des Katholischen Deutschen Frauenbundes e. V. (KDFB)
Handreichung des Kolpingwerkes Deutschland n. e. V. und der Kolpingjugend
Anregungen zur Engagementpolitik des Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement Bayern e.V.
»Brücken bauen mit Bürgerräten« von Mehr Demokratie e.V.
Forderungen vom Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU)
Hausparlamente von openPetition
Forderungen der Stiftung Bildung
BBE-Dossier Bundestagswahl und Zivilgesellschaft 2021
Schwerpunkt: Frauenrechte
Kautz: Eine inklusive Zukunft
Nicole Kautz ist Projektleiterin und Koordinatorin für geschlechtssensible Selbsthilfearbeit bei der Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V. (BAG SELBSTHILFE) und Themenpatin des BBE-Themenfelds Gendergerechtigkeit. Sie diskutiert in ihrem Beitrag, wie eine inklusive Zukunft für mehr Selbstbestimmung und Gleichberechtigung aussehen kann. Kautz kritisiert die mehrdimensionale Diskriminierung von Mädchen und Frauen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung, die auch beim Engagementthema und im Engagementfeld deutlich zu spüren und präsent ist: »Wenn wir über Mädchen- und Frauenrechte und ihre Möglichkeiten zu Teilhabe und Selbstbestimmung sprechen, geht es um das Miteinander in unserer Gesellschaft und im Engagement, um den gegenseitigen Respekt und die gegenseitige Wertschätzung. (…) Wir haben die Möglichkeit, im Engagement Gleichberechtigung, Vielfalt und Toleranz zu leben.«
Beitrag von Nicole Kautz (HTML)
Beitrag von Nicole Kautz (PDF)
Dr. Flachsbarth: Prostitution – Sexkaufverbot
Anlässlich des Internationalen Tags gegen Prostitution hat der Katholische Deutsche Frauenbund – Bundesverband (KDFB) seine aktuellen zentralen Positionierungen zum Thema Prostitution zusammengestellt: den Gastkommentar in der Herder Korrespondenz März 2021 der KDFB-Präsidentin Dr. Maria Flachsbarth zu »Sexkauf – eine Dienstleistung wie jede andere?« sowie die Neupositionierung mit dem Beschluss der KDFB-Bundesdelegiertenkonferenz vom Oktober 2020. Inhaltlich geht es darum, warum der KDFB seine Position geändert hat und nunmehr fordert, auf Grundlage des »Nordischen Modells« aktiv zu werden. Dieses Modell sieht ein Sexkaufverbot und eine Bestrafung von Freiern vor, wie es in anderen europäischen Staaten bereits realisiert ist.
KDFB-Stellungnahme »Neupositionierung Prostitution – Sexkaufverbot«
Schulte: Bürgerschaftliches Engagement aus queerer Perspektive
Joachim Schulte, Sprecher des QueerNet RLP e.V. in Rheinland-Pfalz, diskutiert Ursprünge, Ziele und Formen queeren bürgerschaftlichen Engagements. Ausgehend von der Adenauerzeit zeigt er zudem, wie dieses Engagement gegen Unterdrückung queeren Lebens entstehen konnte. Trotz des fortdauernden Kampfes gegen sich erneuernde Hasskulturen bilanziert er: »Die Erfolge der queeren Bewegung in den letzten Jahrzehnten belegen eindrücklich, dass dies gelang, weil das konkrete Anliegen immer die Grundanliegen demokratischen Zusammenlebens betraf und damit anschlussfähig war weit über die queere Community hinaus. Da gilt im Übrigen auch nicht nur für die Bundesrepublik Deutschland, denn queer rights are human rights.«
Beitrag von Joachim Schulte (HTML)
Beitrag von Joachim Schulte (PDF)
Interview von Yasmine Borghol mit Olfa Arfaoui
Olfa Arfaoui ist Sozialunternehmerin und Mitbegründerin von La Fabrique, einem künstlerischen Co-Working Space und Kunststudio in Tunesien. Sie ist »eine Unternehmerin mit sozialem Einfluss«, wie sie feststellt, die seit einem Jahrzehnt an Gleichstellungsprojekten für die internationale Entwicklungszusammenarbeit sowie Projekten zur Geschlechtervielfalt und -gleichstellung arbeitet. Das Interview leuchtet den Übergangsbereich von Engagement, Geschlecht und Kunst aus. Es geht u.a. darum, was es heißt, weiblicher DJ zu sein, welche Rolle das Goethe-Institut dabei spielt, was sie unter »Artivismus« (Kunst für positiven sozialen Wandel) versteht und wie die Kampagne »16 DJs des Aktivismus gegen geschlechtsspezifische Gewalt« entstanden ist. Das Interview wurde von Yasmine Borghol geführt, die im Bereich Strategic International Relations bei AIESEC Local Committee im tunesischen Bardo arbeitet.
Interview mit Olfa Arfaoui (HTML)
Interview mit Olfa Arfaoui (PDF)
Aktuelles aus dem BBE
BBE-Agendakonferenz: Agendasetting 2022-2024
Die kommende BBE-Mitgliederversammlung beschließt – wie alle drei Jahre – eine neue Agenda für das BBE. Damit werden auch die BBE-Themenfelder neu eingesetzt, in denen entlang der Agenda des BBE durch die beteiligten Expert*innen wichtige fachpolitische Impulse gesetzt und in partizipativen Foren zusammengearbeitet wird. Vor diesem Hintergrund kamen die Sprecher*innen der Arbeitsgruppen, die Themenpat*innen, der Beauftragte des BBE-Sprecher*innenrats und die Mitglieder des BBE-Sprecher*innenrats mit der Geschäftsführung des BBE im Rahmen der BBE-Agendakonferenz am 16. September 2021 zusammen, um den Entwurf des »Agendapapiers« zu diskutieren. Das Agendapapier bündelt die grundsätzliche fachliche und strategische Ausrichtung der BBE-Themenfelder für die Jahre 2022-2024. In den diskutierten Entwurf flossen auch die Ergebnisse einer Umfrage zu den Perspektiven der fachpolitischen Arbeit in den Themenfeldern ein, die von Seiten der BBE-Netzwerkbetreuung und -entwicklung unter den Themenfeldvertreter*innen durchgeführt wurde. Im nächsten Schritt wird das überarbeitete Papier als Beschlussvorlage über die zukünftige Agenda dem Koordinierungsausschuss (KOA) zu dessen Befassung am 29. September 2021 vorgelegt. Mit der konsolidierten Fassung befassen sich abschließend die Mitglieder des BBE, die die zukünftige Agenda bei der diesjährigen Mitgliederversammlung am 19. November 2021 diskutieren und beschließen.
Jetzt anmelden: Abschlusskonferenz »Zivilgesellschaft im Digitalen Wandel«
Das Forum Digitalisierung und Engagement lädt ein zur Abschlusskonferenz »Zivilgesellschaft im Digitalen Wandel«. Die Konferenz wird als Hybridveranstaltung am 13. Oktober 2021 im Umweltforum in Berlin und virtuell stattfinden, d. h. es ist sowohl eine Präsenz- als auch eine Online-Teilnahme möglich. Neben der Keynote von Valerie Mocker, Gründerin von Wingwomen, wird es zwei Talkrunden geben: »Zwischen Anspruch und Wirklichkeit – Engagementpolitik im Digitalen Wandel« und »Zivilgesellschaft am Katzentisch? Perspektiven der Selbstermächtigung« sowie das Townhall-Format »Deine Fragen an den Staat«. Eine Anmeldung ist bis zum 29. September 2021 unter dem nachfolgenden Link möglich, dort findet sich ebenfalls die Agenda.
Selbstwirksamkeit durch Engagement – wie geht das?
Am 28. September 2021 von 14-17 Uhr findet eine gemeinsame digitale Sitzung der AG »Migration, Teilhabe und Vielfalt« und des Projekts »Gesellschaft selbstwirksam gestalten –STAEpolSEL« statt. Bei der Sitzung mit dem Fokus »Selbstwirksamkeit durch Engagement – wie geht das?« wird es einen Impulsvortrag zum Thema »Diskriminierungssensibles Engagement« geben. Zudem wird das Projekt »STAEpolSEL« genauer vorgestellt und es werden Erfahrungen von Teilnehmenden der Civic Ideas Factory geteilt. Anschließend wird es in Break-Out-Sessions die Möglichkeit geben, sich untereinander auszutauschen und die Inhalte zu diskutieren.
Anmeldung bis zum 26. September 2021 unter info@b-b-e.de.
Themenfeld »Migration, Teilhabe und Vielfalt«
Einladung Dinner & Talk – Austausch für junge Engagierte im BBE
Nach der Sommerpause geht es mit dem digitalen Austauschformat Dinner & Talk weiter. Für den 30. September 2021 um 18 Uhr lädt das BBE zum vierten Mal junge Engagierte zur Vernetzung ein. Johannes Grünecker, Alumnus der Civil Academy und Referent für bürgerschaftliches Engagement beim AWO Bundesverband, gibt einen kurzen Input, der sich mit Fragen nach der Wirkung von gesellschaftlichem Engagement befasst. Was verändern wir mit unserem Engagement und unseren Projekten – bei der Zielgruppe und in der Gesellschaft? Wie ist die Wirkung sozialer Projekte messbar? Wo liegen die Grenzen und wo führt es vielleicht sogar zur Überforderung von Ehrenamt? Der zunehmende Trend der Impact-Orientierung soll dabei auch in seiner generellen Bedeutung für die Projektförderung reflektiert werden. Im Anschluss ist wieder Raum und Zeit für Vernetzung und individuellen Austausch, der auch für weitere Themen genutzt werden kann - mit Open End und natürlich der Möglichkeit, gemeinsam zu »dinieren«. Eine Anmeldung ist bis zum 28. September 2021 möglich, die Zugangsdaten für Zoom werden vor der Veranstaltung verschickt. Die Civil Academy – Forum junges Engagement ist ein Projekt des BBE und wird von der BP Europa SE als Partnerin unterstützt. Träger der Civil Academy 2.0 ist die BBE Geschäftsstelle gemeinnützige GmbH.
Initiative »Digitale Zivilgesellschaft«: Digitalvisionen und Wahlprüfsteine
Die vom BBE unterstützte Initiative »Digitale Zivilgesellschaft« hat im Rahmen der diesjährigen Bundestagswahl Ideen und Vorschläge für die Digitalisierung von Morgen veröffentlicht. Fünfzehn Organisationen aus der digitalen Zivilgesellschaft haben dazu Digitalvisionen entworfen. Einstieg ist dabei immer eine Betrachtung des Status Quo. Die Visionen enden mit konkreten Handlungsempfehlungen und Forderungen an die Politik. Von Bildung und Zugang über demokratische Partizipation, Nachhaltigkeit und Feminismus wurde ein breites Spektrum an Themen abgedeckt. Außerdem sind auch Wahlprüfsteine zu den Themen Souveränität, Beteiligung, Öffentliches Gut und Gemeinwohl online.
BBE-Podcast »Pat*innenschaften: global gedacht – lokal gemacht«
In der zweiten Folge der BBE-Podcastreihe »Rund ums Tandem« ist das Pat*innen-Team mit Prof. Dr. Rainer Tetzlaff im Gespräch, der sich intensiv mit der Geschichte und Politik Afrikas, Kolonialismus, Dekolonisation und Entwicklungsproblemen der Gegenwart beschäftigt. In dem Podcast geht es um globale Zusammenhänge, Fluchtbewegungen und Integration, aber auch um die Zivilgesellschaft und den Demokratiebegriff und wie lokales Engagement im Rahmen von »Menschen stärken Menschen« durch global gedachte und lokal gemachte Pat*innenschaften auf eine nachhaltige Entwicklung im Sinne der Sustainable Development Goals (SGDs) einzahlt. Das Programm »Menschen stärken Menschen« wird seit 2016 vom BMFSJ gefördert. Das BBE begleitet das Programm von Beginn an als Mitträger durch Wissenstransfer, Austausch und Vernetzung.
BBE-Thementag »Engagiert Inklusion leben«
Am 17. September 2021 fand der BBE-Thementag »Engagiert Inklusion leben: Partnerschaften schmieden, Zusammenhalt stärken, Gesellschaft gemeinsam gestalten« digital statt. Rund 80 Teilnehmende diskutierten über Chancen, Bedarfe und Herausforderungen einer gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit und ohne Behinderung. Der Thementag startete am Vormittag mit einer Keynote zum Themenkomplex Allyship und der Frage, wie strategische Partnerschaften für eine inklusive Gesellschaft aussehen könnten, was es hierfür braucht und woran es aktuell noch mangelt. Im Anschluss erfolgte eine Kommentierung der Keynote aus unterschiedlichen Perspektiven durch Experter*innen und abschließender Diskussionsrunde. Am Nachmittag waren alle Teilnehmenden dazu eingeladen im Rahmen von drei Workshops zu den Themen »Geschlechtergerechtigkeit und Inklusion«, »Klimaschutz und Inklusion«, sowie »Engagement und Inklusion: Wo stehen wir?« sich auszutauschen. Eine Dokumentation der Veranstaltung wird in den kommenden Wochen zugänglich gemacht werden.
Auftakt »17. Woche des bürgerschaftlichen Engagements«
Am 10. September 2021 eröffneten Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht und Dr. Thomas Röbke, Vorsitzender des BBE-Sprecher*innenrates, die »17. Woche des bürgerschaftlichen Engagements«. Bundesfamilienministerin Lambrecht würdigte in ihrem Videogrußwort das vielfältige Engagement in unserer Gesellschaft und machte deutlich, dass dafür auch gute Rahmenbedingungen wichtig sind. Dr. Thomas Röbke machte deutlich, dass gerade in schwierigen Zeiten wie diesen das bürgerschaftliche Engagement für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft von immenser Bedeutung ist. Im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung wurde der diesjährige Engagement-Botschafter ernannt: Philipp Hill steht stellvertretend für herausragendes Engagement im Themenschwerpunkt »Engagement und Inklusion«.
Zur Bildergalerie der Auftakt-Veranstaltung
Zum Portrait von Engagement-Botschafter Philipp Hill
Zur Aufzeichnung der Auftakt-Veranstaltung
Digitale Woche: Zwei Projekte ausgezeichnet
Die Online-Plattform »gutes-geht.digital« und das Projekt »Fair lernen statt Verlernen!« sind die Digitalen Vereinsmeier 2021! Sie wurden am 17. September 2021 in Berlin beim Festivalfinale der »Digitalen Woche« (DiWo) im inklusiven Coworkingspace Kopf Hand + Fuß gekürt. Fair lernen ist eine Online-Plattform, die Schüler*innen deutschlandweit digitale, kostenfreie und qualifizierte Bildungs- und Förderangebote ermöglicht. Die Plattform »gutes-geht.digital« bietet Vereinen und (potenziellen) Freiwilligen Impulse und Anregungen, aber auch konkrete Kontakte für digitales Engagement in Sachsen-Anhalt. Sie ist ein Projekt der Freiwilligen-Agentur Halle-Saalkreis in Kooperation mit der Freiwilligenagentur Magdeburg und der LAGFA Sachsen-Anhalt. Während des Festakts wurden die Ergebnisse des »Engagement macht stark!«-Thementags »Engagiert Inklusion leben« besprochen. Hierbei kamen verbindende Elemente für den sicheren und souveränen Umgang mit dem Internet zur Sprache, beispielswiese das Format des unterstützenden »Allyship«. Im Rahmen der Digitalen Woche wurden gut 100 neue Einträge in die Wheelmap des Sozialhelden e.V. eingetragen, auch das wurde feierlich resümiert. Die Digitale Woche läuft noch bis Ende September. Sie wird veranstaltet von Deutschland sicher im Netz (DsiN) in Kooperation mit »Engagement macht stark!« und dem BBE.
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
Amt & Zivilgesellschaft: Veranstaltung
Am 6. Oktober 2021 findet das Online-Seminar »Gemeinsam stark vor Ort: Amt & Zivilgesellschaft« statt, bei dem Praktiker*innen darüber sprechen, wie Engagement gefördert, Kommunen befähigt und politische Bildung gestärkt wird. Bei der Veranstaltung mit dabei sind Jan Holze, Vorstand Deutsche Stiftung Engagement und Ehrenamt, Birgit Böhm, Projekt Lazik N2030 bei Kommune innovativ, Käte Roos, Verein Gesundheitszentrum Reichenberg, Ilona Tkocz, Akademie der Dorfhelden, Markus Tressel, MdB, Bündnis 90/Die Grünen, Lan Böhm, Bundeszentrale politische Bildung/ Team Ländliche Räume, Lars Fischer, Amtsdirektor Amt Eggebek, und Gisela Erler, Staatsrätin i.R. Die Veranstaltung wird von der Heinrich-Böll-Stiftung in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Urbanistik und dem Thünen-Institut für Regionalentwicklung veranstaltet.
Weitere Informationen und Anmeldung
Youth Media Convention: Veranstaltung
Vom 11. bis 14 November 2021 findet in Berlin die Youth Media Convention (kurz YouMeCon) als hybride Veranstaltung statt. Bei der YouMeCon stehen die Vermittlung von Medienkompetenzen und die inhaltliche Auseinandersetzung mit aktuellen Themen wie z.B. Diskriminierung in den Medien und gemeinnütziger Journalismus im Vordergrund. Im Programm sind diverse Formate zu finden, von Workshops über Bühnenformate bis zu Medientouren und Erzählcafés. Eingeladen sind alle, die medieninteressiert sind oder selber den richtigen Einstieg in die Medianarbeit suchen. Die Youth Media Convention ist eine jährlich stattfindende Medienkonferenz und partizipative Plattform für junge Medienbegeisterte zwischen 14 und 27 Jahren und wird veranstaltet von der Jugendpresse Deutschland e.V. – Bundesverband junger Medienmachender.
Weitere Informationen und Anmeldung
KULTURLICHTER – Deutscher Preis für kulturelle Bildung: Ausschreibung
Die Bewerbungsphase für den Deutschen Preis für digitale kulturelle Bildung »KULTURLICHTER – Deutscher Preis für kulturelle Bildung« 2021 hat begonnen. Teilnehmen können alle gemeinnützigen Kultureinrichtungen und -initiativen aus den Bereichen Musik, Theater, bildende, darstellende und angewandte Kunst, Literatur, Soziokultur, Film, Medien, Digitales sowie kulturgutbewahrende Einrichtungen und Körperschaften des öffentlichen Rechts. Einrichtungen der kulturellen Kinder-, Jugend- und Erwachsenenbildung wie auch Bildungseinrichtungen können zudem als Kooperationspartner mitwirken. Jede Einrichtung oder Initiative muss sich mit einem konkreten Projekt bewerben, je Träger wird pro Jahr nur ein Projekt zum Wettbewerb zugelassen. Das Projekt kann entweder als Konzept vorliegen oder sich bereits in der Umsetzung befinden. Einrichtungen oder Initiativen, die sich im Vorjahr bereits beworben hatten, können sich bei der aktuellen Ausschreibung wieder bewerben, sofern ein gänzlich neues oder nennenswert weiterentwickeltes Projekt eingereicht wird. Ausgelobt wurde der Preis von Kulturstaatsministerin Monika Grütters und der Kulturstiftung der Länder. Wettbewerbsbeiträge können bis zum 27. Oktober 2021 eingereicht werden.
Weitere Informationen und Bewerbung
Mach mit!: Publikation
Zusammen mit der Süddeutschen Zeitung hat die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) das Sonderheft »Mach mit!« veröffentlicht. Über 29 Millionen Menschen engagieren sich in Deutschland. Und das aus vielen Gründen: Weil sie der Gesellschaft etwas zurückgeben möchten, weil sie anderen Menschen helfen wollen oder einfach, weil es ihnen Spaß macht. Engagement kennt weder Alter noch Geschlecht oder Herkunft und ist damit ein wichtiger Pfeiler für unsere vielfältige Gesellschaft. Die Publikation bietet kompakt auf 20 Seiten Geschichten, Infos und Beispiele zu Engagement und Ehrenamt sowie einen Einblick in die Arbeit der DSEE.
Bürgerbudgets in Brandenburg – Perspektiven für Jugendbeteiligung: Publikation
Die Studie »Bürgerbudgets in Brandenburg – Perspektiven für Jugendbeteiligung« ist die erste tiefergehende Vollbefragung von Bürgerbudgets in einem Bundesland. Die Studie gibt anhand einer Vollerhebung mit Daten von 36 Beispielen eine Übersicht über die Bürgerbudgets in Brandenburg. Das Land Brandenburg ist bundesweiter Vorreiter und steht deshalb im Zentrum der Studie: Aus den Erfahrungen vor Ort wurden Trends und Modelle herausgearbeitet, um der Frage nachzugehen, wie eine Beteiligung junger Menschen gestärkt werden kann. Bürgerbudgets scheinen hierfür ein besonders wirksames Instrument zu sein: Die Gemeinde stellt ein Budget bereit und alle Einwohner*innen – oft schon ab 12 oder 14 Jahren – können Vorschläge einreichen und an der Abstimmung teilnehmen. Auf diese Weise können Menschen, die sich engagieren, demokratische Selbstwirksamkeit erleben. Trotz der demokratiefördernden Potentiale sind junge Menschen bei Bürgerbudgets bisher jedoch unterrepräsentiert. Die Publikation ist im Rahmen des Projektes JUBU – Jugendbeteiligung bei Bürgerbudgets vom mitMachen e. V. in Potsdam entstanden, das von 2020 bis 2024 aus dem Bundesprogramm »Demokratie leben!« des BMFSFJ gefördert wird. Daran beteiligen sich die Robert Bosch Stiftung, der Landespräventionsrat Brandenburg und die Landeshauptstadt Potsdam. Die Druckversion der Studie kann unter kontakt@jugend-budget.de bestellt werden, die Onlineversion steht unter nachfolgendem Link zur Verfügung.
Demokratische Selbstkorrektur ist gefragt!: Publikation
In der Publikation »Demokratische Selbstkorrektur ist gefragt! Mit einer starken Zivilgesellschaft gegen politische Polarisierung und Rechtspopulismus in Pandemiezeiten« aus der Reihe »Betrifft: Bürgergesellschaft« der Friedrich-Ebert-Stiftung geht der Politikwissenschaftler Roland Roth auf die antidemokratischen Tendenzen ein, die von der Querdenker-Bewegung ausgehen. Eine »Selbstvergiftung der Zivilgesellschaft« durch politische Polarisierung habe stattgefunden, resümiert Roth. Zentrale »Normen eines friedlichen und respektvollen Austrags von unterschiedlichen Meinungen und die Anerkennung vielfältiger Lebensweisen stehen zur Disposition«. Dadurch schwinde das »Vertrauen in eine zentrale Errungenschaft der Zivilgesellschaft, ihre Fähigkeit zur demokratischen Selbstkorrektur und zivilen Reparatur durch Gegenbewegungen und öffentliche Debatten«. Demnach sei nach »dem Abklingen der Pandemie (…) eine Offensive in Richtung vielfältige Demokratie angezeigt und die politische Vernachlässigung der Zivilgesellschaft zu überwinden«, so Roth.
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 7. Oktober 2021.
Redaktionsschluss ist der 28. September 2021.
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Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteur*innen im BBE und im Feld der Engagementförderung und -debatte. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellen und wichtigsten Nachrichten für die Leser*innen zusammenzustellen.
Die PDF-Dokumente der Beiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.
Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.
Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein (V.i.S.d.P.), Dr. Rainer Sprengel und Anne-Kathrin Gräfe.
Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
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