Newsletter Nr. 21 vom 26.10.2023
Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE.
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Bundes-Engagementstrategie: Neue Policy Paper des BBE
Kundgebung gegen Kürzungen im Bundeshaushalt: BAGFW-Aufruf
Mehr Demokratie e.V.: Bürgerklage gegen neues Wahlgesetz
Verfassungstreue ehrenamtlicher Richter*innen
Finanzierung politischer Stiftungen: Anhörung
Gesetzentwurf zum strafrechtlichen Schutz gemeinnütziger Tätigkeit
Inflationsausgleichs-Sonderzahlung für Betreuungsvereine
Modernisierung der Gemeinnützigkeit auf dem Weg
Unionsfraktion will gemeinnützige Dienste von Schutzberechtigten
Zweite Ehrenamtsstudie der VNG-Stiftung gestartet
Aktuelles aus dem BBE
Videos der Programmtagung ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ jetzt online!
Jahrbuch Engagementpolitik 2024: Bundes-Engagementstrategie
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
Engagement-fördernde Infrastrukturen für Bürgergenossenschaften
Digitalisierung für Ehrenamt und Engagement
Online-Intensivseminar Zivilgesellschaft
3. Demokratiepolitisches Labor
ZiviZ-Survey 2023 – Vorstellung Hauptbericht
UPJ-Praxisforum
Online-Training »digital genial: digitale Transformation gestalten«
#EngagiertGeforscht mit der TH Nürnberg – Freiwilligenmanagement im Fokus
Programm zur »Qualifizierung des bürgerschaftlichen Engagements«
Kultur in ländlichen Räumen stärken: Positionspapier
Handreichung »Gemeinsam engagiert fürs Klima« veröffentlicht
Landmaschine: Digitale Plattform für das Engagement auf dem Land
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Bundes-Engagementstrategie: Neue Policy Paper des BBE
Seit dem 12. September 2023 bringt das BBE die im Netzwerk erarbeiteten Beiträge zum Beteiligungsprozess für eine neue Bundes-Engagementstrategie (BES) ein. Die bislang fünf veröffentlichten Policy Paper aus der Feder der Arbeitsgruppen des BBE werden nun ergänzt um vier weitere Policy Paper, die Forderungen, Empfehlungen und Lösungsansätze aus der Mitgliedschaft des BBE verdichten und verdeutlichen. Das Papier der AG »Migration, Teilhabe, Vielfalt« spricht sich für gezielte Weichenstellungen aus, um der Bedeutung gesellschaftlicher Teilhabe aller Menschen als Voraussetzung für ein demokratisches Zusammenleben in Vielfalt gerecht werden zu können. Die Europa-Strategiegruppe des BBE verdeutlicht im BBE-Policy-Paper »Europa«, welche Maßnahmen vor dem Hintergrund der Bedeutung europäischer und internationaler Zivilgesellschaft für den Kampf gegen autoritäre Entwicklungen ergriffen werden müssen. Das Policy Paper »Freiwilliges Engagement in und für Kultur stärken«, erarbeitet durch eine Gruppe von BBE-Mitgliedern im Engagementfeld Kultur, zeigt auf, wie wichtig die Aktualisierung engagementpolitischer und -fördernder Rahmenbedingungen im zweitgrößten Engagement-Bereich in Deutschland ist, zumal das kulturelle Leben wesentlich von Engagierten geprägt ist. Aus dem mehrheitlich der BBE-Mitgliedschaft angehörenden Programmträgerkreis »Menschen stärken Menschen« wurde zusammen mit dem Bundesverband soziales Mentoring ein Policy Paper mit dem Schwerpunkt »Pat*innenschaften und soziales Mentoring« vorgelegt. Alle BBE-Policy-Paper werden der Bundesregierung übergeben. Sie werden darüber hinaus im Netzwerk für die zukünftige politische Arbeit genutzt. Das BBE setzt damit Impulse für eine grundlegende Stärkung der Zivilgesellschaft und einen neuen strategischen Ansatz. Die BES soll im Jahr 2024 durch die Bundesregierung verabschiedet werden. Die langfristige Strategie der organisierten Zivilgesellschaft diskutieren wir gemeinsam im BBE im Zuge der Mitgliederversammlung. Auch laden wir zum Diskurs über die Ergebnisse des gesamten Prozesses beim Deutschen EngagementTag ein.
Policy Paper – Beiträge des BBE zur Bundes-Engagementstrategie
Informationen zur Bundes-Engagementstrategie und zum Beitrag des BBE
Policy Paper »Freiwilliges Engagement in und für Kultur stärken« (PDF)
Policy Paper »Migration, Teilhabe, Vielfalt« (PDF)
Policy Paper »Pat*innenschaften und soziales Mentoring« (PDF)
Kundgebung gegen Kürzungen im Bundeshaushalt: BAGFW-Aufruf
Unter Vorsitz der Arbeiterwohlfahrt e.V. (AWO) als dem derzeit federführenden Verband in der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) wird aufgrund der Sparpläne der Bundesregierung zu einer Kundgebung in Berlin am 8. November 2023 aufgerufen: »#Sozialkürzungen stoppen!« Auf der Website der AWO finden sich alle Infos zur Kundgebung gegen die Kürzungen im Bundeshaushalt.
Mehr Demokratie e.V.: Bürgerklage gegen neues Wahlgesetz
Der Verein Mehr Demokratie hat am 20. Oktober 2023 seine Verfassungsbeschwerde gegen die Fünf-Prozent-Hürde bei Bundestagswahlen auf einer Bundespressekonferenz vorgestellt und in Karlsruhe beim Bundesverfassungsgericht eingereicht. Konzipiert ist die Verfassungsbeschwerde als Bürgerklage: 4242 Bürger*innen stehen hinter der Klage. Anlass für die Verfassungsbeschwerde ist die im März 2023 mit den Stimmen der Ampel-Koalition beschlossene Wahlrechtsreform. Mit dieser wurde auch die Fünf-Prozent-Hürde verschärft: Gewinnt ein Kandidat einen Wahlkreis, kann das Bundestagsmandat nur dann angetreten werden, wenn die Partei die Fünf-Prozent-Hürde überspringt. Abgeschafft wurde zudem die Grundmandatsklausel. Ralf-Uwe Beck, Bundesvorstandssprecher von Mehr Demokratie und einer der drei Hauptbeschwerdeführer sagt. »Die Zahl der Stimmen, die wegen der Fünf-Prozent-Hürde unter den Tisch fallen, könnte sich damit verdoppeln: Von vier Millionen bei der Bundestagswahl 2021 auf künftig acht Millionen.« Juristisch vertreten wird der Verein von Thorsten Kingreen, Professor an der Universität Regensburg.
Verfassungstreue ehrenamtlicher Richter*innen
Ehrenamtliche Richter*innen sollen künftig zwingend nicht berufen werden dürfen, wenn an ihrer Verfassungstreue Zweifel bestehen. Das sieht ein Gesetzentwurf der Bundesregierung (Drucksache 20/8761) vor. Die Bundesregierung will mit der Regelung nach eigenem Bekunden explizit ein politisches Signal senden, da rechte und rechtsextreme Gruppen ihre Anhänger dazu aufrufen würden, sich als Schöff*innen zu bewerben. Wie die Bundesregierung in der Begründung ausführt, besteht auch schon jetzt eine durch das Bundesverfassungsgericht bestätigte Pflicht zur Verfassungstreue für Schöff*innen. Die Ergänzung des Paragrafen 44a des Deutschen Richtergesetzes (DRiG) um einen zwingenden Berufungs-Ausschlussgrund geht nach Darstellung der Bundesregierung aber über eine »deklaratorische Kodifizierung« der Rechtsprechung hinaus. Sollte ein*e Schöffe*in trotz des Vorliegens des Ausschlussgrundes berufen werden, sei das Gericht im konkreten Einzelverfahren fehlerhaft besetzt. Damit sei im Gegensatz zur bisherigen Rechtslage eine Besetzungsrüge möglich, im Strafverfahren stelle die fehlerhafte Besetzung einen absoluten Revisionsgrund dar. Der Bundesrat sieht in seiner Stellungnahme unter anderem darin ein Problem. In der Praxis würde dies regelmäßig zu Besetzungsrügen führen und das (Revisions-)Verfahren mit der Prüfung der Verfassungstreue der ehrenamtlichen Richterinnen und Richter belasten. Diesen Einwand weist die Bundesregierung als nachrangig zurück.
Gesetzentwurf mit Stellungnahmen Bundesrat und Bundesregierung
Finanzierung politischer Stiftungen: Anhörung
Am 16. Oktober 2023 fand im Ausschuss für Inneres und Heimat eine öffentliche Anhörung zum Gesetzentwurf zur »Finanzierung politischer Stiftungen aus dem Bundeshaushalt« (Drucksache 20/8726) statt. Der Entwurf war von den Fraktionen SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP gemeinsam vorgelegt worden. Die von den Fraktionen vorgelegte Regelung war nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts notwendig geworden. Anhörung als Stream und alle schriftlichen Stellungnahmen stehen online zur Verfügung. Die finale Beschlussfassung in 2./3. Lesung soll am 10. November 2023 im Bundestag erfolgen, in Verbindung mit einer 40-minütigen Debatte.
Video und Dokumente beim Deutschen Bundestag
Gesetzentwurf zum strafrechtlichen Schutz gemeinnütziger Tätigkeit
In der 1137. Sitzung des Bundesrats am 20. Oktober 2023 wurde beschlossen einen Gesetzentwurf zum strafrechtlichen Schutz gemeinnütziger Tätigkeit an die Bundesregierung weiterzuleiten. Diesen hatte das Land Bayern am 21. September 2023 in die Länderkammer eingebracht. Hintergrund ist die Zunahme von Angriffen auf Ehrenamtliche, insbesondere in den sicherheitsrelevanten Ehrenämtern wie zum Beispiel bei der Feuerwehr oder im Katastrophenschutz. Ebenso sind ehrenamtliche Schiedsrichter*innen beispielsweise im Amateurfußball betroffen. Mit dem Gesetzentwurf sollen die allgemeinen Vorschriften zur Strafzumessung in §46 des Strafgesetzbuchs um einen entsprechenden Passus ergänzt und deutlich gemacht werden, dass die Gesellschaft Straftaten gegen gemeinnützig Tätige nicht duldet.
Beschlussdrucksache beim Bundesrat
Inflationsausgleichs-Sonderzahlung für Betreuungsvereine
Die Vergütung für berufliche Betreuer*innen, Betreuungsvereine und ehrenamtliche Betreuer*innen soll zeitlich begrenzt erhöht werden. Die Fraktionen von SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP haben einen Gesetzentwurf (Drucksache 20/8864) vorgelegt, mit dem eine Inflationsausgleichs-Sonderzahlung ermöglicht werden soll. Damit reagieren die Fraktionen auf die stark gestiegenen Preise und auf die erhöhten Personalkosten. Diese würden vor allem bei Betreuungsvereinen anfallen, die ihre Mitarbeitenden nach TVöD bezahlen und den jüngsten Tarifabschluss umsetzen müssen. Die im Gesetzentwurf vorgesehene Sonderzahlung soll sich an diesem Tarifabschluss orientieren.
Modernisierung der Gemeinnützigkeit auf dem Weg
Aus Sicht der Allianz »Rechtssicherheit für politische Willensbildung« ist die Modernisierung der Gemeinnützigkeit auf dem Weg. Um beim Thema Gemeinnützigkeitsrecht frühzeitig Steine aus dem Weg zu räumen, hatte die Kabinettsklausur der Bundesregierung in Meseburg Ende August »zur Reform des Gemeinnützigkeitsrechts« eine Arbeitsgruppe auf Staatssekretärsebene eingesetzt. Das teilte das Bundesfinanzministerium (BMF) am 15. September 2023 als Antwort auf eine Anfrage im Finanzausschuss mit. Innerhalb dieses Vorhabens sollen die Themen politische Betätigung, die Erweiterung gemeinnütziger Zwecke und die steuerliche Gleichstellung in- und ausländischer gemeinnütziger Organisationen behandelt werden. Mittlerweile haben sich Staatssekretär*innen aus sechs Bundesministerien getroffen, um sich über die Koalitions-Vereinbarungen zu Gemeinnützigkeit zu beugen und Eckpunkte für tatsächliche Regelungen zu finden. Koalitionsparitätisch waren von jeder Partei je zwei von ihr geführte Ministerien vertreten. Ziel dieses Prozesses ist es, noch dieses Jahr einen Gesetzesentwurf vorzulegen, der im Frühjahr 2024 im Bundestag und dann im Bundesrat verabschiedet wird.
Unionsfraktion will gemeinnützige Dienste von Schutzberechtigten
Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag will mit verpflichtenden gemeinnützigen Diensten bei schutzberechtigten Geflüchteten deren Arbeitsmarktintegration voranbringen. In einem Antrag vom 10. Oktober 2023 (Drucksache 20/8733) fordert sie die Bundesregierung auf, im Rahmen eines Integrationsprogramms »verpflichtende gemeinnützige unterstützende Tätigkeiten in Kommunen, sozialen Einrichtungen und Einrichtungen der Daseinsvorsorge für erwerbsfähige, noch nicht erwerbstätige Personen mit rechtskräftig festgestelltem Schutzanspruch einzuführen«. Die Integration von über 1,5 Millionen Menschen mit humanitären Aufenthaltsrechten sei eine große Herausforderung. Ziel müsse es sein, dass diese Schutzberechtigten am Ende des Integrationsprozesses in gleichem Maße am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben teilhaben wie die einheimische Bevölkerung. Dabei haben Spracherwerb und die Teilnahme am Ausbildungs- und Arbeitsleben eine herausragende Rolle. Gemeinnützige Tätigkeiten als regelmäßiger Bestandteil des Integrationskonzeptes seien ein niedrigschwelliger Ansatz dafür. Dies könnten unterstützende Tätigkeiten in Einrichtungen der Daseinsvorsorge sein, »etwa Pflege- und Gartenarbeiten in öffentlichen Grünanlagen, Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten in Gemeinden oder unterstützende Tätigkeiten in der Jugend-, Kranken-, und Altenhilfe«.
Zweite Ehrenamtsstudie der VNG-Stiftung gestartet
Wie schätzen Engagierte die Strukturen und Rahmenbedingungen des Ehrenamts in Ostdeutschland ein? Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Welche Bedarfe und Wünsche haben sie? Die VNG-Stiftung sucht Antworten auf diese Fragen, um engagierte Vereine und Initiativen auch zukünftig gezielt und fundamental unterstützen zu können. In Zusammenarbeit mit der Firma CONOSCOPE führt die VNG-Stiftung erneut eine Ehrenamtsstudie durch und schreibt damit ihre erste – im Sommer 2022 durchgeführte – Studie weiter. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an der Studie teilzunehmen. Die Dauer für die Beantwortung der Fragen nimmt ca. 20-25 Minuten Zeit in Anspruch. Wunsch und Ziel der VNG-Stiftung ist im Besonderen am Auf- und Ausbau regionaler Netzwerke in Ost- und Mitteldeutschland mitzuwirken und verstärkt jungen Menschen und Frauen in der Netzwerkarbeit individuelle Anlaufpunkte und Unterstützung zu bieten. Die Ehrenamtsstudie soll dafür wichtigen Input leisten.
Aktuelles aus dem BBE
Videos der Programmtagung »ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ« jetzt online!
Am 14. September 2023 fand im Refugio in Berlin Neukölln die diesjährige Programmtagung des BBE-Projekts »ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ« statt. Wer die Tagung nicht miterleben konnte oder noch einmal zentrale Themen reflektieren möchte, kann das jetzt tun. Die drei Videos von den beiden Panels und dem abschließenden Impuls von Elena Tzara (»Unsere Zukunft – ein Grund zur Sorge oder zur Freude?«) sind jetzt online. Das erste Panel befasste sich unter der Moderation von Jana Rückert-John mit der Praxis des Klimaschutz-Engagements und den dafür notwendigen Rahmenbedingungen. Es diskutierten Carola Schaaf-Derichs (Landesfreiwilligenagentur Berlin), Luzie Heidemann (Together for Future), Wiebke Gülcibuk (Phineo) und Matthias Krümmel (BUND Berlin). Im zweiten Panel diskutierten – moderiert von Alexander Thamm – Johanna Gary (Diakonie Deutschland), David Koslowski (Landessportbund Berlin), Bruno Schmalen (Offensive Mittelstand) und Helen Sharp (Institut für ökologische Wirtschaftsforschung) über die Rolle des bürgerschaftlichen Engagements bei der sozial-ökologischen Transformation. Einen ausführlichen Bericht zur Tagung veröffentlichen wir demnächst an dieser Stelle.
Jahrbuch Engagementpolitik 2024: Bundes-Engagementstrategie
Das Schwerpunktthema des Jahrbuchs 2024 beleuchtet die Engagementstrategie des Bundes. Rainer Hub und Lilian Schwalb nehmen sie aus Sicht des BBE unter die Lupe. Jan Holze und Katarina Peranić (DSEE) stellen Überlegungen zu einer besseren Engagement-Förderung in Deutschland an. Es werden der Weg vom Engagement-Fördergesetz zum Demokratie-Fördergesetz nachgezeichnet, die Zivilgesellschaft in Ostdeutschland beleuchtet und die Vereinbarkeit von Engagement und Erwerbsarbeit problematisiert. Weitere Beiträge fragen danach, vor welchen zukünftigen Herausforderungen der Katastrophenschutz steht und widmen sich den Anforderungen an eine europäische Flucht- und Migrationspolitik. Das »Kalendarium« informiert über wichtige engagementpolitische Ereignisse und Weichenstellungen. Nicht zuletzt bietet das Jahrbuch einen umfassenden Überblick über die Arbeit des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE).
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
Engagement-fördernde Infrastrukturen für Bürgergenossenschaften
Am 2. November 2023 findet ein Webinar zu Engagement-fördernden Infrastrukturen für Bürgergenossenschaften statt. Welche Rollen spielen Bürgergenossenschaften für das bürgerschaftliche Engagement? Wie arbeiten Bürgergenossenschaften und Einrichtungen der Engagement-Förderung zusammen? Welche Angebote der Engagement-Förderung richten sich speziell an Bürgergenossenschaften, welche werden in Anspruch genommen? Und, welche Bedarfe und Potenziale für eine stärkere Unterstützung von Bürgergenossenschaften lassen sich ableiten? Die Wissenschaftlerinnen des Instituts für Genossenschaftswesen e.V. und der innova eG haben diese Fragen im Rahmen ihres Forschungsprojektes untersucht und stellen nun die Forschungsergebnisse vor. Weiterhin sollen Handlungsempfehlungen zur Förderung von Bürgergenossenschaften und der Zusammenarbeit mit Engagement-fördernden Einrichtungen gemeinsam mit Partner*innen aus der Praxis diskutiert werden.
Digitalisierung für Ehrenamt und Engagement
Am 10. November 2023 veranstaltet Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag ein hybrides Fachgespräch zum Thema Digitalisierung für Ehrenamt und Engagement. Ausgangspunkt ist, dass Engagement und Ehrenamt in politischen Debatten zum Thema Digitalisierung bislang wenig Gehör finden. Im Gespräch sollen Bedarfe und Herausforderungen identifiziert werden, vor denen Engagierte stehen. Zentrale Fragen sollen sein: Wie können die Potenziale der Digitalisierung für Organisationen und Freiwillige genutzt werden? Welche politischen Rahmenbedingungen braucht es, um die Digitalisierung für die Freiwilligenarbeit voranzubringen? Die Veranstaltung findet sowohl online als Videokonferenz als auch in Präsenz statt.
Online-Intensivseminar Zivilgesellschaft
Am 13. November 2023 findet bei Maecenata ein Online-Intensivseminar zum vielgebrauchten Begriff der Zivilgesellschaft statt. Zivilgesellschaft ist zum Buzz-Word geworden, das viele benutzen, ohne so recht zu wissen, was das ist. Also was steckt dahinter? Wer gehört dazu? Wer nicht? Was kann sie? Was kann sie nicht? Was ist ihre Aufgabe in einer modernen Gesellschaft? Diese und weitere Fragen beantwortet die Maecenata Stiftung in einem eintägigen Intensivseminar. Das Seminar wird geleitet von Dr. Rupert Graf Strachwitz, ehemaliger Direktor des Maecenata Instituts und Vorstand der Maecenata Stiftung, die Teilnehmer*innenzahl ist auf 15 begrenzt. Der Kostenbeitrag beträgt 50 € (für Studierende 25 €). Alle Teilnehmenden erhalten ein Teilnahmezertifikat.
3. Demokratiepolitisches Labor
Vom 13. bis 15. November 2023 findet unter dem Titel »Transformations-fitte Verwaltung« das 3. Demokratiepolitische Labor in der Evangelischen Akademie in Loccum statt. Zentrales Thema ist die Rolle der Verwaltung für das Gelingen von Demokratiepolitik: Wie kann Verwaltung zum co-kreativen Gestaltungsträger von Demokratie-Entwicklung werden? Mit Vertreter*innen von Verwaltung aus diversen Steuerungsebenen (Bund, Land, Kommune) und Sektoren (Staat, Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Kirche) soll überlegt werden, wie Verwaltung fit für Transformation und darüber hinaus zum Träger und Gestalter gesellschaftlicher Transformationen werden kann. Die Teilnahme ist in Teilen auch digital möglich, das eigentliche Labor erfordert aber die Anwesenheit in Loccum.
ZiviZ-Survey 2023 – Vorstellung Hauptbericht
Vereine, Stiftungen, gemeinnützige Unternehmen und Genossenschaften fördern gesellschaftlichen Zusammenhalt, setzen sich ein für benachteiligte Gruppen und bieten Räume für zivilgesellschaftliches Engagement und politische Partizipation. Nicht selten helfen sie der Politik mit ihren Impulsen auf die Spur. Doch wie verändert sich die organisierte Zivilgesellschaft in Deutschland? In welchen Themenfeldern sind die Organisationen zunehmend aktiv? Wie entwickeln sich die Mitglieds- und Engagiertenzahlen? Verändert sich das Rollenverständnis der Organisationen in der Gesellschaft? Welche Veränderungen zeigen sich in ihrer Finanzierung? Zur Beantwortung dieser und weiterer Fragen führt der ZiviZ im Stifterverband in regelmäßigen Abständen den ZiviZ-Survey durch, eine repräsentative Befragung von Vereinen, Stiftungen, gemeinnützigen Unternehmen und Genossenschaften in Deutschland. Am 15. November 2023 werden die Ergebnisse aus dem ZiviZ-Survey 2023 vorgestellt, an dem bundesweit 12.792 Organisationen teilgenommen haben.
Weitere Informationen und Programm
UPJ-Praxisforum
Die Verbreitung von Kooperationen zwischen engagierten Unternehmen, gemeinnützigen Organisationen und der öffentlichen Verwaltung braucht Protagonist*innen vor Ort. Das von UPJ organisierte Praxisforum ist der Ort für den offenen, praxisorientierten Konzept- und Erfahrungsaustausch gemeinnütziger regionaler Mittler für Corporate Citizenship in Deutschland. Es bietet gegenseitige kollegiale Unterstützung sowie einen Anlaufpunkt für Organisationen, die als Mittler aktiv werden wollen. Das Praxisforum findet am 17. November 2023 statt und richtet sich an kommunale Stellen und Netzwerke sowie an gemeinnützige Organisationen wie Bürgerstiftungen, Freiwilligenagenturen, Wohlfahrtsverbände, Nachbarschaftsheime, Mehrgenerationenhäuser, Quartiersmanagement-Einrichtungen, Agenda-Gruppen und Stiftungen.
Online-Training »digital genial: digitale Transformation gestalten«
Vom 20. bis 30. November 2023 bietet die Stiftung Bürgermut ein Online-Training für kleine bis mittelgroße Non-Profit-Organisationen an. In kurzen Einheiten sollen die Teilnehmenden ihre Digitalstrategie (weiter)entwickeln und mit Fragen der Organisationsentwicklung verknüpfen. In täglich einem Live-Webinar, Coaching-Session oder einem Best-Practice-Lunch regen Expert*innen und erfahrene Non-Profit-Organisationen Lernprozesse an. Zusätzlich gibt es Vertiefungs- und Exkursmaterial in einer digitalen Lernumgebung.
Weitere Informationen und Bewerbung
#EngagiertGeforscht mit der TH Nürnberg – Freiwilligenmanagement im Fokus
Wer sind die »Verantwortlichen für das Engagement« vor Ort in Kommunen, Vereinen und Verbänden? In welcher Form ähneln und unterscheiden sich Aufgaben, vorhandene Ressourcen, Zugangswege und Qualifikationen bei Personen, die sich operativ oder strategisch um das Engagement kümmern? Was kann getan werden, um diesen »Verantwortlichen für das Engagement« passende Bedingungen zu schaffen? Ein Forschungsteam der Technischen Hochschule Nürnberg hat diese Fragen im Rahmen eines Forschungsprojektes empirisch durch eine umfassende Situationsanalyse untersucht. Am 30. November 2023 sollen die Ergebnisse im Rahmen eines Webinars vorgestellt werden. Außerdem sollen abgeleitete Handlungsempfehlungen für Kommunen und Engagement-fördernde Einrichtungen sowie für die »Verantwortlichen« selbst diskutiert werden.
Programm zur »Qualifizierung des bürgerschaftlichen Engagements«
Das Programm »Qualifizierung des bürgerschaftlichen Engagements« des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen (MUNV) unterstützt gemeinnützig tätige Initiativen, Vereine und Privatpersonen bei der Professionalisierung ihrer Projektideen. Engagierten Bürger*innen wird in diesem Programm eine Beratung durch Fachexpert*innen angeboten, um so die Umsetzung ihrer Ideen zu unterstützen und voranzubringen. Die dritte Programmphase unter dem Titel »WIR BEWEGEN WAS! – engagiert in NRW« knüpft an erfolgreiche Beratungsleistungen der letzten Jahre an und ist ein Beitrag zur Umsetzung der Engagement-Strategie des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW). Mit dieser Strategie will die Landesregierung dafür Sorge tragen, zivilgesellschaftliches Engagement in NRW zu stärken und zu unterstützen. Die Bewerbung um die Aufnahme in das Programm ist bis zum 10. November 2023 möglich.
Kultur in ländlichen Räumen stärken: Positionspapier
Auf Initiative der Stiftung Genshagen konstituierte sich im September 2022 eine deutsch-französisch-polnische Arbeitsgruppe mit Vertreter*innen aus Kultur, Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Die Gruppe möchte sich darüber verständigen, wie Kultur in ländlichen Räumen gestärkt werden kann und wie Kultur zur Stärkung ländlicher Räume beiträgt. Aus jedem der drei Länder nahmen drei Vertreter*innen teil, die sich mit dem Thema Kultur und ländliche Gebiete befassen und die verschiedenen Verwaltungsebenen der Zuständigkeit für Kultur und Kulturpolitik abbilden. In dem nun veröffentlichten Positionspapier »Kultur in ländlichen Räumen stärken!« betont die Arbeitsgruppe die demokratie- und systemrelevante Rolle für Kultur, entwirft Verbesserungsvorschläge zur Kulturförderung und beschreibt den Mehrwert breiter Allianzen und der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Neben Empfehlungen enthält das Papier kurze Beschreibungen der Kulturpolitik in den drei Ländern Deutschland, Frankreich und Polen und steht zusätzlich zu den drei Sprachen auch auf Englisch zur Verfügung.
Handreichung »Gemeinsam engagiert fürs Klima« veröffentlicht
Vom Projekt »Gemeinsam engagiert für’s Klima« von UPJ e. V. in Kooperation mit der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde ist zum Abschluss der Projektphase eine gleichnamige Handreichung erschienen. »Gemeinsam engagiert für’s Klima« wurde im Ideenwettbewerb des Rahmenprogramms »ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ« des BBE gefördert. Ziel des Projekts war es, Kooperationen zwischen Unternehmen und gemeinnützigen Organisationen anzuregen, die aktiv zum Klimaschutz beitragen. Die Erfahrungswerte aus der Projektphase wurden nun aufbereitet und stehen für die Öffentlichkeit kostenfrei zur Verfügung.
Landmaschine: Digitale Plattform für das Engagement auf dem Land
Das Land wird von vielen Engagierten und Aktiven gestaltet. Gleichzeitig wird das Rad an vielen Stellen neu erfunden und der Wissenstransfer gestaltet sich schwierig. Es ist fast unmöglich, einen Überblick über Ideen, Projekte und Akteure auf dem Land zu bekommen, denn dieses Wirken und die Vielfalt der Projekte wird bisher nicht zentral erfasst. Es gibt keine themen- und raumübergreifende Datenbank für die Suche nach Inspiration, Partnern oder konkretem Wissen für die Umsetzung. Die Landmaschine soll diese Lücke schließen und ein neues digitales und KI-basiertes Angebot schaffen.
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 9. November 2023.
Redaktionsschluss ist der 6. November 2023.
Bitte schicken Sie Ihre Informationen an newsletter(at)b-b-e.de
Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteur*innen im BBE und im Feld der Engagementförderung und -debatte. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellen und wichtigsten Nachrichten für die Leser*innen zusammenzustellen.
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Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein (V.i.S.d.P.), Dr. Rainer Sprengel, Rebecca Steger und Theresa Spreckelsen.
Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen
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