Newsletter Nr. 23 vom 17.11.2022
Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Die Nationale Engagement-Strategie im UA BE
Jahrbuch Engagementpolitik 2023
Evangelische Kirche in Deutschland: Freiwilligendienste ausbauen!
Reimagining Corporate Citizenship: Publikation
Engagierte Kommunen, Städte und Länder
Goldene Lilie 2022 für gesellschaftliches Engagement
Kulturvereine als kommunale Akteure: Podiumsdiskussion & Livestream
»Über Demokratie zu reden, lohnt sich immer« – Demokratiekonferenz in Lampertheim
Praxis-Einblicke aus Schwerte in den Schüler*innen-Haushalt
Schwerpunkt: AG Bildung und Engagement: Zivilgesellschaft in Bildungslandschaften
Editorial
Huth/ Özer/ Seelmann: Migrant*innenorganisationen in der Kommunalen Bildungslandschaft
Amelung/ Ebert: Kooperation Kommune-Zivilgesellschaft: Was geht in Stadt und Land?
Süß: Kommunale Bildungslandschaften – Kooperation neu denken
Fink: Sich aufeinander einlassen: Bildungslandschaften gemeinsam gestalten
Aktuelles aus dem BBE
Einladung zum 7. Deutschen EngagementTag
ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ – Ideenwettbewerb
Rückblick aus den Regionen: Engagement-Woche 2022
Deutsch-polnischer Dialog zu europäischen Werten
Rückblick: 7. BBE-Fachkongress »Menschen stärken Menschen«
Bericht Fachtagung »Kommunale Bildungslandschaften: Nur mit Zivilgesellschaft!«
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
Bürgerstiftungen in der Ukraine: Geberkonferenz
Wettbewerb: »Preis Soziale Stadt« 2023
Für Lieblingsprojekt abstimmen: Förderpreis »Verein(t) für gute Kita und Schule«
Praxiskatalog »Integrität in Unternehmen«
Patenschaften auf Tour – Mentale Gesundheit: Veranstaltungen
Jugendbeteiligung: »Zeit für eine Bildungsrevolution«
»Neue Engagementwelt. Ergebnisse der Forschung«: Forschungsjournal Soziale Bewegungen
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Die Nationale Engagement-Strategie im UA BE
Die Erarbeitung einer Nationalen Engagement-Strategie mit der Zivilgesellschaft ist ein zentrales Versprechen der Ampel-Koalition. Am Mittwoch, den 9. November 2022, widmete sich der Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement (UABE) im Bundestag diesem Thema. Im öffentlichen Fachgespräch verdeutlichte BBE-Geschäftsführerin Dr. Lilian Schwalb, dass die Entwicklung der neuen Engagement-Strategie nur gemeinsam gelingen könne. Das BBE könne Bedarfe der Zivilgesellschaft für eine zukünftige Engagementpolitik bündeln und dafür sorgen, dass Expertise und Erfahrungen aus der Zivilgesellschaft in einem Beteiligungsprozess Eingang finden. Sie bot an, dass das BBE eine zentrale Rolle auch bei der fachlichen Koordination und als Sprachrohr spielen könne. Bereits Anfang Oktober hatten BBE-Sprecher*innenrat und Geschäftsführung ein Eckpunkte-Papier zur Gestaltung eines gemeinsamen zielorientierten und partizipativen Prozesses veröffentlicht. In der Sitzung sprach darüber hinaus der Parlamentarische Staatssekretär Sven Lehmann (Bündnis 90/Die Grünen), der erste Überlegungen zur Prozessgestaltung von Seiten des federführenden Hauses vorstellte. Jan Holze, Vorstand der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE), sprach sich für einen modernen Prozess »auf Augenhöhe mit dem BBE« aus. Ursula Krickl vom Deutschen Städte- und Gemeindebund unterstrich die Rolle der kommunalen Partner. Die stellvertretende Vorsitzende Ariane Fäscher (SPD) des UABE verdeutlichte, dass der Ausschuss sich »als Begleitgremium« verstehe und »aktiv mitwirken« wolle. BMFSFJ, DSEE und BBE wollen zeitnah ihre Rollen klären. Das BBE befasst sich im Zuge der Mitgliederversammlung am 17. November 2022 eingehend mit potenziellen inhaltlichen Schwerpunkten einer Engagement-Strategie.
Protokoll UA BE vom 9. November 2022
BBE-Stellungnahme zur Nationalen Engagement-Strategie
Jahrbuch Engagementpolitik 2023
Die Engagementpolitik der Länder ist das Schwerpunktthema des neuen Jahrbuchs »Engagementstrategien und Engagementpolitik«, das im Wochenschau Verlag erschienen ist. Es enthält Fallstudien zu Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Gerahmt werden diese länderspezifischen Betrachtungen durch Überlegungen dazu, wie sich Infrastrukturen der Engagementförderung in Zusammenarbeit von Staat und Kommunen, Wirtschaft und Zivilgesellschaft (trisektoral) entwickeln lassen. Darüber hinaus analysieren Autor*innen die Lage des Non-Profit-Sektors in Deutschland und setzen sich mit migrantischen Selbstorganisationen im Wandel auseinander. Nicht zuletzt bietet das Jahrbuch auch einen umfassenden Überblick über die Arbeit des BBE.
Evangelische Kirche in Deutschland: Freiwilligendienste ausbauen!
Die 13. Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) kam vom 6. bis 9. November 2022 in Magdeburg zusammen. Die Synode ist neben Rat und Kirchenkonferenz eines der drei Leitungsorgane der EKD. Zu den Aufgaben der Synode zählen die Erarbeitung von Kundgebungen und Beschlüssen zu Fragen der Zeit sowie die Begleitung der Arbeit des Rates der EKD durch Richtlinien. Themen der dritten Tagung der 13. Synode waren unter anderem Klimaschutz und Friedensarbeit. Im Bereich der Engagementpolitik ist insbesondere der Beschluss zum Thema Freiwilligendienste interessant. Unter der Prämisse »Freiwilligendienste ausbauen als wichtiges soziales Orientierungs- und Erfahrungsjahr!« sind Forderungen zur Stärkung des freiwilligen Engagements aufgeführt. Dabei geht es beispielsweise um eine finanzielle Absicherung und die Gewährleistung einer guten pädagogischen Begleitung für Freiwilligendienstleistende.
Reimagining Corporate Citizenship: Publikation
Wie werden sich Unternehmen in Zukunft engagieren? Die PHINEO gAG hat ein Impuls-Papier zu Unternehmensengagement im Jahre 2035 veröffentlicht. Hierfür wurden 15 Interviews mit Entscheidungsträger*innen zur Zukunft der Unternehmensverantwortung geführt. Mit dabei sind Unternehmen unterschiedlicher Art und Größe wie beispielsweise BASF SE, einhorn products GmbH, Viessmann Gruppe oder Weleda. Trotz der Diversität waren die Befragten »sich weitgehend einig, dass die Grenzen zwischen ökologischer, sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit in Zukunft schwinden.« Die Publikation wurde gefördert von United Way Worldwide im Namen der John Deere Stiftung.
Engagierte Kommunen, Städte und Länder
Goldene Lilie 2022 für gesellschaftliches Engagement
Am 10. Oktober 2022 wurde in Wiesbaden im Kulturort MARLEEN die Goldene Lilie 2022 vor rund 120 geladenen Gästen feierlich verliehen. Ausgezeichnet wurden 40 Unternehmen aus Wiesbaden und Umgebung für besonderes gesellschaftliches Engagement. Verliehen wurde auch ein Sonderpreis für das Engagement von Unternehmen in der Corona-Pandemie zur Bewältigung der Folgen der Pandemie für Beschäftigte und das Gemeinwesen. Die Goldene Lilie ist eine gemeinsame Initiative der Landeshauptstadt Wiesbaden (Amt für Soziale Arbeit) und UPJ – das Netzwerk engagierter Unternehmen und gemeinnütziger Mittlerorganisationen in Deutschland.
Kulturvereine als kommunale Akteure: Podiumsdiskussion & Livestream
Millionen Ehrenamtliche in Deutschland engagieren sich in Kultur- und Kulturfördervereinen. Aber sind die Kulturvereine als kommunale Akteure wichtig und wertgeschätzt? Welches Potenzial steckt im Engagement von Kulturvereinen? Wie kann es von Kommunen und Kreisen unterstützt werden? Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit von Kulturvereinen und Kulturinstitutionen vor Ort? Und welche neuen Herausforderungen brachte die Pandemie mit sich? Diese Fragen stehen im Fokus der Podiumsdiskussion, die am 25. November 2022 in Bischofsheim und per Livestream stattfindet. Dabei sein werden Volker Hartmann (Kunst-Würfel e.V.), Anke Kracke (Kulturkreis Schwalbach am Ts. GmbH), Fatma Yildiz (Verband interkultureller Vereine, Rüsselsheim a. M.) sowie Prof. Dr. Wolfgang Schneider. Um Anmeldung wird gebeten, auch für die Teilnahme per Livestream.
»Über Demokratie zu reden, lohnt sich immer« – Demokratiekonferenz in Lampertheim
Eingeladen waren Menschen aus Lampertheim und Umgebung, sich in entspannter Atmosphäre über Demokratie auszutauschen. Eine fünfköpfige Gruppe aus der Initiative »Partnerschaft für Demokratie« hat die Demokratiekonferenz vorbereitet und ein interaktives Programm für Jung und Alt erstellt – mit Arbeit im Plenum und in Kleingruppen in drei Workshops zu den Themen »Digitale Bürgerbeteiligung«, »Ehrenamt und bürgerschaftliches Engagement in Zeiten von Umbrüchen« sowie »Engagement mit und ohne Parteibuch«.
Praxis-Einblicke aus Schwerte in den Schüler*innen-Haushalt
In Schwerte sollen auch schon die Jüngsten erfahren, wie Beteiligung und Demokratie funktionieren. Anhand des Konzepts Schüler*innen-Haushalt können das schon die Grundschüler*innen der Stadt erleben. Mit dem Schüler*innen-Haushalt wird das Ziel verfolgt, Kindern und Jugendlichen mehr Möglichkeiten der Gestaltung und Mitbestimmung in ihrem Umfeld zu geben und dabei demokratische Prozesse erlebbar zu machen. Der Ansatz des Schüler*innen-Haushalts stammt aus der Stadt Recife in Brasilien. Die Bertelsmann Stiftung holte diese Idee nach Deutschland und hat die ersten Schülerinnenhaushalte 2012 gemeinsam mit der Stadt Rietberg und der Gemeinde Wennigsen (am Deister) an fünf Schulen erprobt. Die dabei entwickelten Konzepte und Materialien stehen anderen Kommunen für die Durchführung eines eigenen Schüler*innen-Haushaltes zur Verfügung. Sie sind kostenlos und können direkt auf dieser Webseite heruntergeladen und genutzt werden.
Weiter Informationen (Methode)
Schwerpunkt: AG Bildung und Engagement: Zivilgesellschaft in Bildungslandschaften
Editorial
Jana Priemer und Sabine Süß, Sprecherinnen der BBE-Arbeitsgruppe Bildung und Engagement im gesellschaftlichen Raum, verdeutlichen in ihrem Editorial die Vielschichtigkeit und gesellschaftliche Relevanz kommunaler Bildungslandschaften. Ein wichtiges Anliegen des Schwerpunktes »Zivilgesellschaft in Bildungslandschaften« ist es, die bisher zu wenig wahrgenommenen Beiträge zivilgesellschaftlicher Akteur*innen sichtbar zu machen. Das Defizit bei der Anerkennung der Bildungsleistung von Zivilgesellschaft war eines der Ergebnisse der Fachtagung »Kommunale Bildungslandschaften. Nicht ohne Zivilgesellschaft!« am 14. November 2022 in Berlin.
Editorial von Jana Priemer und Sabine Süß (HTML)
Editorial von Jana Priemer und Sabine Süß (PDF)
Weitere Informationen zur Fachtagung
Huth/ Özer/ Seelmann: Migrant*innenorganisationen in der Kommunalen Bildungslandschaft
Migrant*innenorganisationen sind zivilgesellschaftliche Akteure, die im Rahmen der Bildungs- und Integrationsarbeit vor Ort zahlreiche Aufgaben und Funktionen übernehmen. Wie lässt sich eine »Migrant*innenorganisation« definieren? In welchen Feldern sind sie aktiv? Auf diese Fragen gehen drei Autor*innen ein: Susanne Huth, Sprecherin der Arbeitsgruppe Migration, Teilhabe, Vielfalt des BBE und Projektleiterin beim Institut für berufliche Bildung, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik INBAS GmbH; Cemalettin Özer, Sprecher derselben BBE-Arbeitsgruppe und Geschäftsführender Gesellschafter der MOZAIK gGmbH – gemeinnützige Gesellschaft für interkulturelle Bildungs- und Beratungsangebote mbH, und Carolin Seelmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement Hessen. Sie diskutieren Potenziale und Rollen von Migrant*innenorganisationen in der kommunalen Bildungslandschaft unter anderem auch vor dem Hintergrund der Zielsetzungen eines kommunalen Bildungsmanagements: »[Es] ist unerlässlich, Migrantenorganisationen als Schlüsselakteure in der Kommune künftig stärker einzubinden, wenn es um die Entwicklung eines Gesamtkonzepts einer kommunalen Strategie geht«.
Beitrag von Susanne Huth, Cemalettin Özer, Carolin Seelmann (HTML)
Beitrag von Susanne Huth, Cemalettin Özer, Carolin Seelmann (PDF)
Amelung/ Ebert: Kooperation Kommune-Zivilgesellschaft: Was geht in Stadt und Land?
Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Kommune und Bildungsbiografien? Sowohl die Pandemie als auch die aktuelle Flüchtlingssituation haben gezeigt, »was längst bekannt ist: Kommunen spielen eine zentrale Rolle zur Sicherung und Förderung gelingender Bildungsbiografien. Gleichzeitig sehen sie sich konfrontiert mit wachsenden bildungspolitischen Herausforderungen«, so Autor*innen Pia Amelung, Referentin für Schule und Bildung beim Deutschen Städtetag sowie beim Städtetag Nordrhein-Westfalen, und Olaf Ebert, Leiter der Stiftung Bürger für Bürger und Mitglied des Sprecher*innenrates des BBE. In ihrem Beitrag beschreiben sie kommunale Entwicklungen und Diskurse seit 2007 und erläutern, was kommunale Bildungslandschaften brauchen und welche die Gelingensfaktoren für kommunale Bildungslandschaften sein können.
Beitrag von Pia Amelung, Olaf Ebert (HTML)
Beitrag von Pia Amelung, Olaf Ebert (PDF)
Süß: Kommunale Bildungslandschaften – Kooperation neu denken
Autorin Sabine Süß leitet die Koordinierungsstelle Netzwerk Stiftungen und Bildung bei Stiftung für Bildung e.V.. In ihrem Beitrag beschreibt sie Instrumente sowie die Herausforderungen der kommunalen Bildungslandschaften. Zudem stellt sie zivilgesellschaftlich Engagierte als Bildungsakteure in den Fokus. Sie geht auf die Fragestellungen ein, von denen die Engagierten, ob hauptamtlich oder neben- und ehrenamtlich, oftmals getrieben sind: Welche Aufgabe ist zu lösen? Was kann ich tun? Wo findet mein Beitrag Resonanz? Was macht mir Freude? Worin möchte ich mich erproben? Wo sehe ich mein Potenzial gut genutzt? Kommunal-zivilgesellschaftliche Bildungspartnerschaften erhöhen »das Bildungsniveau und die Bildungsqualität (...) und in der Folge die wirtschaftliche Stabilität der Kommune (...)«, betont Süß.
Fink: Sich aufeinander einlassen: Bildungslandschaften gemeinsam gestalten
Der Beitrag von Tamara Fink, Mitarbeiterin an der Katholischen Universität Eichstätt, schildert das Vorgehen und die Erfahrungen der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) zum Aufbau und der Stärkung einer regionalen Bildungslandschaft. Dabei wird ein Aspekt besonders herausgehoben: »die Beziehungsebene«. Damit die Zusammenarbeit gelingt, »braucht es ein gemeinsames Ziel, eine klare Definition der Rollen, Zuverlässigkeit, einen sorgfältigen Umgang untereinander, eine transparente Kommunikation, Wirkungsorientierung und vor allem viel Vertrauen.« Tamara Fink betont, dass es für die Anerkennung und den Ausbau lokaler Bildungslandschaften zunächst ein Wissen über die entsprechenden Strukturen, Abläufe und Systematiken von Bildungsarbeit im zivilgesellschaftlichen Sektor braucht. Sie berichtet über eine vor Ort durchgeführte Interviewreihe. Das Ziel: in Erfahrung bringen, wie zivilgesellschaftliche Akteur*innen Bildung verstehen, wie sie Bildungsarbeit leisten, welche Bedeutung sie Bildung beimessen und wie das Zusammenspiel zwischen informellen und formalen Bildungsakteur*innen der Region im Moment funktioniert.
Beitrag von Tamara Fink (HTML)
Aktuelles aus dem BBE
Einladung zum 7. Deutschen EngagementTag
Wie kann die Gestaltungskraft der Zivilgesellschaft trotz großer Herausforderungen erhalten bleiben? Was brauchen Organisationen, um in ihrer Resilienz gestärkt zu werden? Wie unterstützen wir Kooperationen anstatt Konkurrenzen? Was sollte die im Koalitionsvertrag enthaltene Nationale Engagementstrategie leisten? Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und das BBE richten gemeinsam den 7. Deutschen EngagementTag aus. Die hybride Veranstaltung am 1. und 2. Dezember 2022 steht dieses Jahr unter dem Motto »Gestaltungskraft der Zivilgesellschaft: Frieden stiften, Gemeinschaft bilden, Demokratie stärken.« Neben Panels und Workshops wird es am 2. Dezember einen digitalen Markt der Möglichkeiten geben, bei dem sich die Teilnehmenden mit Vertreter*innen aus Organisationen, Initiativen und Projekten austauschen können. Am Abend des 1. Dezember 2022 wird außerdem der Deutsche Engagementpreis im feierlichen Rahmen verliehen. Alle Interessierten können dies im Livestream mitverfolgen.
Weitere Informationen zum Deutschen Engagementpreis
ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ – Ideenwettbewerb
Aktuell läuft die Bewerbungsphase für den Ideenwettbewerb des Rahmenprogramms ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ im BBE. Gesucht werden bundesweit fünf innovative Projekte, die das Thema Klimaschutz im Engagementfeld zivilgesellschaftlicher Organisationen (Sport, Kultur, Jugend, Bildung, Migration und Integration, Bevölkerungs- und Katastrophenschutz u.a.) aktiv stärken und (weiter-) entwickeln wollen und hierbei insbesondere neue Kooperationen und Synergien auf Verbands-, Vereins- und Organisationsebene auf den Weg bringen. Die Förderung beträgt bis zu 50.000 Euro über einen Projektzeitraum von 1,5 Jahren. Die Projektpartner erhalten auch Unterstützung in Form von Beratung, werden zur Vernetzung, zum Wissenstransfer mit weiteren Partnern und zum Fachaustausch eingeladen. Die Begleitung der Projekte erfolgt durch das BBE-Team, durch Vertreter*innen der Stiftung Mercator, unter Einbindung der Mitglieder des Beirats und weiterer Expert*innen aus dem BBE-Netzwerk. Breit angelegte Kommunikationsmaßnahmen sorgen für den Transfer des Themas in die gesellschaftliche Debatte. Interessierte Organisationen sind herzlich eingeladen, sich zu bewerben und jetzt schon einzusteigen in die Überlegung, wie und mit wem sie Klimaschutz in ihrer Organisation voranbringen können. Das Programm ENGAGIERT FÜR KLIMASCHUTZ wird gefördert durch die Stiftung Mercator. Es sollen die verschiedenen Facetten zivilgesellschaftlichen Engagements für Klimaschutz sichtbarer gemacht, neue Räume für den Diskurs des Themenfelds Klima geschaffen und der Austausch und das gemeinsame Handeln zwischen unterschiedlichsten Akteur*innen befördert werden.
Weitere Informationen zum Ideenwettbewerb
Weitere Informationen zum Programm
Rückblick aus den Regionen: Engagement-Woche 2022
Die »Woche des bürgerschaftlichen Engagements« 2022 war ein voller Erfolg. Gemeinsam mit allen Veranstalter*innen konnten im Engagement-Monat September bundesweit über 15.000 Veranstaltungen realisiert werden. Damit ist die Engagement-Woche Deutschlands größte Freiwilligeninitiative und Plattform für gesellschaftliches Engagement. Die große Bandbreite an Veranstaltungen und Aktionen ist beeindruckend. Alle Einträge in den Engagement-Kalender zeigen, wie bunt, lebendig und vielfältig das Engagement in Deutschland ist. Der Rückblick aus den Regionen 2022 bietet einen Ausschnitt der Aktivitäten.
Rückblick »Woche des bürgerschaftlichen Engagements« 2022
Deutsch-polnischer Dialog zu europäischen Werten
Am 29. November 2022 veranstaltet die Europa-Union Deutschland (EUD) einen polnisch-deutschen Dialog: »Our European values, our future. A German-Polish dialogue on the future of Europe«. Zu den Kooperationspartnern gehören die Friedrich-Ebert-Stiftung, die Heinrich-Böll-Stiftung, die Konrad-Adenauer-Stiftung, die National Federation of Polish NGOs (OFOP), das Collegium Polonicum sowie das BBE. Deutsche und polnische Bürger*innen werden die Möglichkeit haben, unter Beteiligung zahlreicher Expert*innen über verschiedene Themen zu diskutieren. Nach einem hochkarätig besetzten Eröffnungspanel sind Impulsreferate zu den Themen »Zivilgesellschaft, Jugend und Kultur«, »Wirtschaft und Klima« sowie »Außen- und Sicherheitspolitik« geplant. In kleinen Gruppen können Bürger*innen dann Vorschläge und Forderungen für den politischen Bereich entwickeln, die anschließend im Plenum vorgestellt werden. Der Deutsch-Polnische Zukunftsdialog wird vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung unterstützt.
Rückblick: 7. BBE-Fachkongress »Menschen stärken Menschen«
Am 7. und 8. November fand der 7. BBE-Fachkongress im Programm »Menschen stärken Menschen« hybrid in Berlin unter der Überschrift »Multiple Krisen, divergierende Interessen? Mit Pat*innenschaften Brücken schlagen, Solidarität stärken, Gesellschaft gestalten« statt. Rund 150 Teilnehmende wurden durch Grußworte von Sven Lehmann, parlamentarischer Staatssekretär im BMFSFJ, sowie Rainer Hub, Vorsitzender des BBE-Sprecher*innenrats, willkommen geheißen. Über aktuelle Forschungsergebnisse zu Engagement angesichts multipler Krisen sprach Prof. Dr. Sabrina Zajak, DeZIM e.V.. Ricarda Lang, Bundesvorsitzende der Bündnis 90/Die Grünen, Martin Gassner-Herz, FDP, und Dr. Brigitte Mohn, Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft, verhandelten auf einem Podium mit weiteren Diskutant*innen aus dem Bundesprogramm und der Zivilgesellschaft, welche Werte es in einer vielfältigen Gesellschaft braucht, um in gemeinsames Handeln zu kommen. Über Instrumente einer nachhaltigen Förderung der Zivilgesellschaft diskutierten Ariane Fäscher, SPD-Bundestagsfraktion, und Dr. Christoph Steegmans, BMFSFJ, mit weiteren Podiumsgästen und den Teilnehmenden im Zuge einer weiteren Podiumsdiskussion. Beiträge von Pat*innenschaften zur Bewältigung der aktuellen großen gesellschaftlichen Herausforderungen und für ein für solidarisches Miteinander wurden in 14 Workshops analog und digital in den Blick genommen. Die Ergebnisse des Fachkongresses werden zusammen mit Handlungsempfehlungen in einer Dokumentation veröffentlicht.
Bericht Fachtagung »Kommunale Bildungslandschaften: Nur mit Zivilgesellschaft!«
115 Teilnehmer*innen aus der gesamten Bundesrepublik kamen zur Tagung »Kommunale Bildungslandschaften: Nur mit Zivilgesellschaft!« am 14. November 2022 nach Berlin, um sich über den neuesten Stand der Fachdiskussion zu informieren und auszutauschen. Am Vormittag wurden auf drei Podien der bisherige Weg und die Geschichte kommunaler Bildungslandschaften, Erfahrungen aus der Praxis und die Gelingensbedingungen von Partnerschaften von Zivilgesellschaft und Kommune diskutiert und ausgelotet. Am Nachmittag wurden weitere wichtige Perspektiven in sieben verschiedenen Workshops vertieft diskutiert. Die gemeinsame Veranstaltung der BBE-Arbeitsgruppe »Bildung und Engagement« und des Netzwerks Stiftungen und Bildung fand in Kooperation mit der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) statt.
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
Bürgerstiftungen in der Ukraine: Geberkonferenz
Als Reaktion auf den russischen Überfall auf die Ukraine hat die Stiftung Aktive Bürgerschaft den Ednannia-Hilfsfonds ins Leben gerufen mit dem Ziel, den ukrainischen Bürgerstiftungen direkt vor Ort zu helfen. Der Ednannia-Hilfsfonds und die Stiftung Aktive Bürgerschaft rufen dazu auf, die Bürgerstiftungen in der Ukraine zu unterstützen. Sie laden Stiftungen, Unternehmen und Privatpersonen zu einer Geberkonferenz ein, die am 24. November 2022 digital stattfindet. Über die Arbeit der ukrainischen Bürgerstiftungen wird Olga Nikolska, Programmleiterin von Ednannia aus Kiew, informieren. Regina Wagner, Leiterin Kommunikation der Bausparkasse Schwäbisch Hall, und Felix Dresewski, Geschäftsführer der Kurt und Maria Dohle Stiftung, werden berichten, warum sie den Hilfsfonds unterstützen.
Anmeldung und weitere Informationen zur Geberkonferenz
Weitere Informationen zum Ednannia-Hilfsfonds
Wettbewerb: »Preis Soziale Stadt« 2023
Am 14. November 2022 startete die Bewerbungsphase zum 12. Wettbewerb »Preis Soziale Stadt«. Gemeinsam mit dem Deutschen Städtetag, dem AWO Bundesverband, dem Deutschen Mieterbund und dem GdW – Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e. V. ruft der vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V. zur Teilnahme am bundesweiten Wettbewerb auf. Bis zum 16. Januar 2023 können sich Projekte bewerben, die im Sinne sozialer Quartiersentwicklung den nachbarschaftlichen Zusammenhalt stärken sowie Integration und ein gutes Miteinander fördern.
Startseite Preis Soziale Stadt 2023
Für Lieblingsprojekt abstimmen: Förderpreis »Verein(t) für gute Kita und Schule«
Jedes Jahr bewerben sich Projekte aus Kita- und Schulfördervereinen für den Förderpreis »Verein(t) für gute Kita und Schule«. Mit dem Förderpreis unterstützt die Stiftung Bildung Projekte von Kita- und Schulfördervereinen, die durch ihre engagierte Arbeit Bildung mitgestalten und sozialen Ausgleich schaffen. Diesjähriges Thema: »Vielfältig l(i)eben«. Nun steht die aktuelle Shortlist fest: Nominiert sind 20 Projekte aus 10 Bundesländern – diese haben das diesjährige Thema besonders wirksam umgesetzt. Bis zum 22. November 2022 kann man das Votum für das Lieblingsprojekt abgeben.
Praxiskatalog »Integrität in Unternehmen«
Die gesellschaftliche und ökologische Verantwortung von Unternehmen ist heute mehr denn je gefragt. Die Verankerung von Integrität in allen Facetten unternehmerischen Handelns gilt als eine grundlegende Voraussetzung für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg. Im Kontext zahlreicher gesellschaftlicher Ziele – wie z.B. Klima- und Umweltschutz, Wahrung von Menschenrechten, Förderung von Gerechtigkeit – spielt dieses Thema eine große Rolle. Die Publikation »Integrität in Unternehmen« der Allianz für Integrität und des UN Global Compact Netzwerks Deutschland will Unternehmen mit konkreten Handlungsempfehlungen, mit Best Practice Beispielen sowie erprobten Tools bei der Verankerung von Integrität unterstützen. Neben einer Einführung in unternehmerisches Integritätsmanagement enthält diese Publikation einen Praxiskatalog mit wertvollen Anregungen für die konkrete Umsetzung und Gestaltung von Integrität in Unternehmen. Die Publikation ist entstanden im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Praxiskatalog herunterladen (PDF)
Patenschaften auf Tour – Mentale Gesundheit: Veranstaltungen
Die OpenTransfer Patenschaften der Stiftung Bürgermut laden Projekt-Koordinator*innen von Patenschafts- und Mentoring-Organisationen zum neuen hybriden Qualifizierungsprogramm ein. Wie gelingt ein achtsamer Umgang? Wie bleibt man in herausfordernden Zeiten mental gesund? Wie können Organisationen Mental Health einen festen Platz im Arbeitsalltag geben oder Teams analog und digital zusammenhalten? Ab Mitte November 2022 gibt es drei analoge Workshops in Nordrhein-Westfalen sowie darüber hinaus digitale Trainings.
Jugendbeteiligung: »Zeit für eine Bildungsrevolution«
Das youpaN ist ein Jugendforum, in dem sich 30 junge Menschen dafür einsetzen, Bildung in Deutschland zu einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) zu machen. Dafür entwickeln sie eigene Projektideen, bringen ihre Forderungen und Perspektiven in nationalen Gremien ein, vernetzen sich international und sammeln wertvolle Erfahrungen. Unterstützt wird das Gremium vom Team für Jugendbeteiligung der Stiftung Bildung. Nun werden die neuen Mitglieder für das BNE-Jugendgremium gesucht: Junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahre, die eigene Perspektive in die Politik sowie in die Bildungslandschaft einbringen, Workshops oder Bildungsevents planen und zeigen, wie wichtig Jugendbeteiligung ist. Es braucht kein Vorwissen, um im youpaN mitzumachen. Eine Bewerbung ist bis zum 1. Januar 2023 möglich. Das Jugendbeteiligungsprojekt youpaN wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert.
Weitere Informationen zu dem Jugendgremium und der Bewegung
Weitere Informationen zum youpaN
»Neue Engagementwelt. Ergebnisse der Forschung«: Forschungsjournal Soziale Bewegungen
Das Engagement in Deutschland wandelt sich in vielen Hinsichten. Das aktuelle Themenheft (2022/Heft3) des Forschungsjournals Soziale Bewegungen gibt einen Überblick über aktuelle Befunde aus der Engagementforschung. Wie verändern sich die Strukturbedingungen für Vereine, Organisationen und Initiativen? In welchen Bevölkerungsgruppen und Regionen nimmt Engagement zu oder ab? Wie haben Pandemie und Ankunft von Geflüchteten das Engagement verändert? Diese Fragen werden mit aktuellen Forschungsergebnissen beleuchtet. Besondere Aufmerksamkeit verdient Engagement als Strategie rechtsextremer Gruppen. Christine Krüger beschreibt, wie in Mecklenburg-Vorpommern Rechtsextreme in die Felder der Sozialen Arbeit eindringen und dabei Gelegenheiten nutzen, die sich durch Mittelknappheit ergeben.
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 1. Dezember 2022. Redaktionsschluss ist der 24. November 2022.
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Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteur*innen im BBE und im Feld der Engagementförderung und -debatte. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellen und wichtigsten Nachrichten für die Leser*innen zusammenzustellen.
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Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein (V.i.S.d.P.), Dr. Rainer Sprengel, Nino Kavelashvili und Leonie Malchow.
Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen
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