Beitrag im Newsletter Nr. 23 vom 19.11.2020

Editorial

Rainer Hub & Susanne Saliger

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Pandemie hier, digital da - oder »Die Welt wird von den Füßen auf den Kopf gestellt«; auch die Welt der Freiwilligendienste, Inlands- wie internationale Dienstformate. Was Anfang März undenkbare digitale Bewerbungen und Seminartage waren, ist zwischen Ostern und Pfingsten holprig (Welcher Videoanbieter darf´s denn sein?) neue Wirklichkeit geworden und mit dem Freiwilligenjahrgang 2020/21 schon eine »kleine Routine« - meist per ZOOM oder Big Blue Button.

Was Freiwillige, Einsatzstellen, Träger und Partnerorganisationen (mit all ihren Mitarbeiter*innen) leisten ist enorm! Nie war »Bildungs- und Orientierungsjahr« so gemeint, wie es nun funktioniert, weil es der winzig kleine neue Erdbewohner Namens Covid-19 allen abverlangt. Kurz war die Hoffnung über den Sommer »jetzt können wir wieder Seminare mit leibhaftigen Begegnungen« (wenn auch mitunter als »Maskenbälle«) vorsehen – um nunmehr im Herbst alles wieder »zurück zu zoomen«.

Vor 18 Monaten wurde im BBE Newsletter zu den Freiwilligendiensten gefragt: »Wo sehen Sie die Freiwilligendienste in fünf Jahren?« – und geantwortet: »So eine langfristige Planungssicherheit kennt man bei den Freiwilligendiensten nicht. Stets gibt es Entwicklungen und Neuerungen. Meist wird Vorschlägen und Forderungen zwar jahrelang nicht nachgekommen, dann passiert gesellschaftlich etwas und es wird sich auch an die bewährten Freiwilligendienste erinnert – und ›schon‹ geht ein Ruck durch das Land.«

Auch diesmal wieder keine Planungssicherheit, jedoch kam alles anders: der »Ruck« wurde zum »Turbobeschleuniger«. ABER: Sowohl die Freiwilligen als auch das in den Freiwilligendiensten tätige Personal wünschen sich vermehrt menschliche Begegnungen und soziale Lernpotentiale im Alltag der Einsatzstellen und in Bildungshäusern in Form von Stuhlkreisen und anderen Formaten zurück!

Neben diesen pandemiebedingten Entwicklungen befassen sich die einzelnen Beiträge auch mit langfristigeren Entwicklungen: Dr. Julia Schlicht mit dem »Ersten Zyklus des neuen Freiwilligendienste-Teilzeit-Gesetzes – große Erlebnisse, weite Wege«, Heike Zimmermann zum »Europäischen Solidaritätskorps ab 2021 – vereinfachte Antragstellung und mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz«, Manfred von Hebel mit der »Vorbereitung einer Ratsempfehlung zur Mobilität junger Freiwilliger und grenzüberschreitender Mobilität«, Aygul Bikbulatova, »BFD-Projekte von Club Dialog e. V. und Ressourcen gemeinnütziger Organisationen«, Susanna Hölscher und Dr. Kristin Reichel, »Qualitätssicherung durch Quifd: Erfolge und Herausforderungen nach 15 Jahren«, Regina Fuchs, »Resümee: Diversität im internationalen Bereich, bezev« sowie Malte Jelschen, SFD Bremen, der sich im Beitrag »›Das Schöne ist, du sagst immer, was du denkst‹« - Freiwilligendienste inklusiver gestalten« mit dem Projekt »Pädagogische Konzepte für Menschen mit geistigen Behinderung« auseinandersetzt.

Wohin wird sich die »schöne neue Welt der Freiwilligendienste« weiterentwickeln? Welche digitalen Neuerungen gilt es zu wahren, welche kritisch zu prüfen und auch wieder zu verwerfen? Was geht zur Not, macht aber eher weniger Sinn?

Und vor lauter Covid und Digitalem sei am Ende dieses Editorial erinnert an das Konzept eines »Jugendfreiwilligenjahr«. Frau Giffey – da war was ...


Beitrag im Newsletter Nr. 23 vom 19.11.2020
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Autor*innen

Rainer Hub ist Sprecher der BBE-AG Freiwilligendienste.
Kontakt: rainer.hub@diakonie.de

Susanne Saliger ist Sprecherin der BBE-AG Freiwilligendienste.
Kontakt: saliger@ehrenamt.de


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