Newsletter Nr. 3 vom 4.2.2021
Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Abschlussbericht 30 Jahre Deutsche Einheit – und die Rolle von Bürgerschaftlichem Engagement
Bundesfinanzhof revidiert ATTAC-Urteil nicht
DSEE: Arbeitsprogramm 2021
Zivilgesellschaft in der Pandemie: Policy Paper von ZiviZ
Forum gemeinnütziger Journalismus gründet Verein
DGSA: Sozialarbeitsforschung im Kontext der Pandemie
Kommunale Kinos während der Corona-Pandemie
Schwerpunkt: Aus dem Non-Profit-Sektor
Springer: Ziviles Engagement und Studium verbinden
Bönemann: Digitale Formate beim vhs-Ehrenamtsportal
Brücher: Kommentar zu Thomas Oeben’s Beitrag »Trisektoraler Lösungsansatz zur Bewältigung des Pflegenotstands«
Aktuelles aus dem BBE
Einladung zum zweiten Dialogforum »Organisationsentwicklung«
Forum Digitalisierung und Engagement: Zweite Dialogphase gestartet
Termine der Kampagne »Engagement macht stark!«
Netzwerken und digital – sektorenverbindend vor Ort
Neue Leitung: Digitale Nachbarschaft
»Postpandemisch engagiert – alles digital, oder was?!«
AG Digitalisierung und Bürgerschaftliches Engagement: trisektoral denken
Ende der Civil Academy nach 15 Jahren
Mitglied des Monats: Demographie Netzwerk
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
»Agathes Sprechstunde für gemeinnützige Projekte«
Bewerbung für die Berliner Freiwilligenbörse
DSEE-BarCamp »OPENSOURCE X ENGAGEMENT«
»Anerkennung in Freiwilligenorganisationen des Alters«: Publikation
»Stories of Climate Change Hope«: Podcast
Bildungskonzepte im Engagementkontext: Call for Papers
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Abschlussbericht 30 Jahre Deutsche Einheit – und die Rolle von Bürgerschaftlichem Engagement
Am 22. Dezember 2020 legte die Bundesregierung den Abschlussbericht der Kommission »30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit« vor, bestehend aus einem Hauptteil von 102 Seiten und einem ebenso umfänglichen Anhang. Die Kommission begleitete die Vorbereitung und Durchführung der 30-Jahr-Feiern und gibt Empfehlungen für die weitere Zukunft, nicht zuletzt vor dem Hintergrund vieler geführter Bürgerdialoge. Das letztes Kapitel im Hauptteil ist dem Bürgerschaftlichen Engagement gewidmet, insbesondere Freiwilligentätigkeit/Ehrenamt sowie dem Stiftungswesen. Neben allgemeinen Vergleichen zwischen Ost und West werden auch herausfordernde Befunde formuliert. Aus S. 102 heißt es etwa: »Offen thematisiert werden muss in Politik und Gesellschaft die Frage nach dem geeigneten Umgang mit Phänomenen einer antiaufklärerischen, exkludierenden und antidemokratischen ›Zivilgesellschaft‹.«
Bundesfinanzhof revidiert ATTAC-Urteil nicht
Am 21. Januar 2021 kommentierten die Pressestellen des Bundesfinanzhofes und von ATTAC das Ergebnis der Revisionsbemühungen beim BFH. Der BFH hat ohne mündliche Verhandlung die Revisionsbemühung von ATTAC gegen das BFH-Urteil als »offensichtlich unbegründet« zurückgewiesen. Der Beschluss erging schon am 10. Dezember 2020. Stefan Diefenbach-Trommer, Allianz Rechtssicherheit für politische Willensbildung e.V., kommentiert: »Mit seiner neuen Entscheidung hat das Bundesgericht die Chance versäumt, sein Urteil zu korrigieren oder besser zu erklären. Offenbar ist der gesellschaftspolitische Streit um die Funktionen zivilgesellschaftlicher Organisationen juristisch nur schwer zu klären, auch wenn Attac nun Verfassungsbeschwerde einlegt. Nötig wären politische Entscheidungen für den dringend nötigen Freiraum für zivilgesellschaftliches Engagement in einer modernen Demokratie.«
DSEE: Arbeitsprogramm 2021
Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) hat auf ihrer Webseite ihr Arbeitsprogramm 2021 veröffentlicht. Darin beschreibt sie den angefangenen Aufbau eines »Servicezentrums« mit 20 bis 25 Vollzeitstellen (bzw. entsprechend mehr Teilzeitstellen, daher als Vollzeitäquivalente VZÄ benannt), eines »Kompetenzzentrums« mit 15-20 VZÄ und des Bereichs »Strukturstärkung«, ebenso mit 15-20 VZÄ. Aus den Beschreibungen der Zentren und Bereiche wird deutlich, dass es in einzelnen Feldern zu Überschneidungen mit teilweise langjährigen Projekten und Strukturen zivilgesellschaftlicher Akteure kommt. Das Gesetz zur Errichtung der DSEE schließt ausdrücklich den Aufbau von Doppelstrukturen im Feld der Engagementförderung aus. Im »Bündnis für Gemeinnützigkeit«, in dem sich die Dachverbände der deutschen Zivilgesellschaft beraten, hat sich soeben eine Arbeitsgruppe zur DSEE konstituiert, in der die Zivilgesellschaftsvertretungen im Stiftungsrat sich mit Partnern wie dem BBE beraten. Das BBE bietet der neuen Stiftung an, bereits im Netzwerk etablierte Formate des Netzwerks partnerschaftlich zu nutzen, die aber weiterhin Formate zivilgesellschaftlicher Selbstorganisation bleiben. Außerdem hat das BBE der DSEE angeboten, im Koordinierungsausschuss des BBE mitzuwirken und so den Austausch mit der Zivilgesellschaft im BBE, das schon lange gerade die Fachdiskurse zu den Feldern der Engagement- und Demokratiepolitik und -förderung organisiert, zu intensivieren.
Zivilgesellschaft in der Pandemie: Policy Paper von ZiviZ
Am 21. Januar 2021 hat die ZiviZ gGmbH im Stifterverband (Zivilgesellschaft in Zahlen) die Ergebnisse der Novemberbefragung bei zivilgesellschaftlichen Organisationen zu den Auswirkungen von Corona publiziert: »Weniger Handlungsspielräume trotz besonderer Leistungen«. Dabei handelt es sich um die Ergebnisse einer Panelbefragung unter 685 zivilgesellschaftlichen Organisationen. Es geht um gegenwärtige, besondere Herausforderungen, um bisherige Hilfsmaßnahmen und darum, wie Zivilgesellschaft in den kommenden Monaten stabilisiert werden könnte. Das Policy Paper enthält neben einer ausführlichen Darstellung und Einordnung der Ergebnisse ebenso Empfehlungen an Zivilgesellschaft und Politik.
Forum gemeinnütziger Journalismus gründet Verein
Das Forum gemeinnütziger Journalismus, das von annähernd 30 Organisationen getragen wird, hat einen Verein gegründet, um die Interessen des gemeinwohlorientierten, nicht kommerziellen Journalismus in Deutschland zu stärken. Zwei konkrete Aktivitäten stehen dabei als Erstes im Fokus: die Forderung an die Politik, endlich Rechtssicherheit bei der Gemeinnützigkeit zu schaffen, sowie die Entwicklung und Implementierung eines Siegels für gemeinnützigen Journalismus. Die Gründungsmitglieder des Vereins sind: ARCH+, CORRECTIV, GLS Treuhand, Hostwriter, Investigate Europe, KONTEXT: Wochenzeitung, netzpolitik.org, n-ost, taz Panter Stiftung und VOCER.org.
DGSA: Sozialarbeitsforschung im Kontext der Pandemie
Der Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DSGA) hat im Januar 2021 eine Stellungnahme zur »Forschung im Kontext der Pandemie« veröffentlicht. Kritisiert wird, dass nur wenige Disziplinen den politischen und öffentlichen Diskurs dominieren und damit auch nur spezifische Arten von Forschung und deren Erkenntnisse als relevant für die Krisenanalyse und -bewältigung wahrgenommen werden. Neben einer grundsätzlichen Weiterung der Perspektiven, die sie einfordern, weisen sie zugleich auf die besonderen Forschungsperspektive im Feld der Sozialen Arbeit hin und benennen Strukturprobleme der Forschung im Kontext der Wissenschaft Soziale Arbeit, die zu beseitigen wären.
Kommunale Kinos während der Corona-Pandemie
Mit einer kritischen Bilanz zur konkreten Situation der Kinos im Corona-Jahr, einem Plädoyer für eine stärkere öffentliche bzw. kulturelle Teilhabe sowie für eine bessere räumliche, virtuelle und programmatische Ausstattung Kommunaler Kinos endete der 16. Bundeskongress der Kommunalen Kinos zum Thema »Das Kino und die Krise der Öffentlichkeit«, der im Dezember 2020 die Lage der Kinos in einem gesamtgesellschaftlichen Kontext beleuchtete. Mehr als 260 Fachbesucher*innen tauschten sich in diesem Jahr in Live-Online-Veranstaltungen zur kommunalen Filmarbeit in Zeiten der Krise aus. Wie prekär die derzeitige Lage der im Bundesverband zusammengeschlossenen nichtkommerziellen Kinohäuser ist, zeigte die repräsentative Umfrage unter den 131 Mitgliederkinos (Rücklaufquote 34%), durchgeführt von Dr. Morticia Zschiesche, Filmwissenschaftlerin, Publizistin und Soziologin: 80% der Mitarbeiter*innen der befragten 45 Kinos arbeiten ehrenamtlich oder auf Mini-Job-Basis. Weniger als die Hälfte der befragten Kinos wird mit über 50% ihres Budgets institutionell gefördert. Trotz hoher Motivation und zusätzlicher Maßnahmen wie Open-Airs können auf Dauer coronabedingte Einnahmen- und Publikumsverluste, Mehrarbeit sowie drohende Kürzungen in den öffentlichen Haushalten von vielen Kinos nicht mehr aufgefangen werden. Bereits jetzt haben vier Kinos existentielle Probleme.
Zur Pressemitteilung des Bundesverbands Kommunale Filmarbeit e.V.
Schwerpunkt: Aus dem Nonprofit-Sektor
Springer: Ziviles Engagement und Studium verbinden
Cornelia Springer, M.A., wissenschaftliche Koordinatorin des Projekts »Engagementförderung durch universitäre Lehre (EngföLe)« an der Universität Hamburg, stellt in ihrem Beitrag die pandemiebedingten Projekterfahrungen dar. Als neues Service-Learning-Programm mit Unterstützung der Claussen-Simon-Stiftung im Sommersemester 2020 gestartet, musste es sich zugleich auf neue Rahmenbedingungen einstellen, um das Ziel zu erreichen, »ziviles Engagement und Studium« miteinander zu verbinden. Wie ist Engagementförderung trotz Corona in der Hochschullehre gelungen? Wie wurden die Herausforderungen gemeistert, wie reagierten die Studierenden? Wie konnte die angestrebte nachhaltige Praxisorientierung realisiert werden? Solche und weitere Fragen diskutiert Springer in ihrem Beitrag. Ihr Fazit: »Ziviles Engagement braucht feste Strukturen – auch ohne Pandemie«.
Beitrag von Cornelia Springer, M.A. (HTML)
Beitrag von Cornelia Springer, M.A. (PDF)
Bönemann: Digitale Formate beim vhs-Ehrenamtsportal
Tobias Bönemann, Projektreferent beim Deutschen Volkshochschul-Verband, berichtet in seinem Beitrag über die Erfahrungen mit der Online-Seminarreihe »Ehrenamtliche Einsatzfelder in Alphabetisierung und Grundbildung« beim vhs-Ehrenamtsportal. Ursprünglich als Offline-Netzwerktagung der entsprechend in diesen Themen tätigen Ehren- und Hauptamtlichen geplant, musste pandemiebedingt neu angesetzt werden. Wie ist das vhs-Ehrenamtsportal mit einem dafür erweiterten Team vorgegangen, von der Vorbereitung und Teilnehmendenakquise bis zur Nachbereitung mit den Teilnehmenden? Welche Erfahrungen wurden dabei gemacht? Was sind Gelingensfaktoren? Wo liegen Digitalisierungsgrenzen? Sein Fazit ist, dass »Online-Formate wie ›Ehrenamtliche Einsatzfelder in Alphabetisierung und Grundbildung‹ bestehende Austausch- und Lernangebote hervorragend ergänzen und bundesweit verfügbar machen, Begegnungen in Präsenz nach Ansicht des Projektteams jedoch niemals vollständig ersetzen.«
Beitrag von Tobias Bönemann (HTML)
Beitrag von Tobias Bönemann (PDF)
Brücher: Kommentar zu Thomas Oeben’s Beitrag »Trisektoraler Lösungsansatz zur Bewältigung des Pflegenotstands«
Hannes Brücher, Leiter des »Seminars für mehrsprachige Helferinnen und Helfer« bei der Hilfe im Alter gGmbH der Inneren Mission München, hat einen Kommentar verfasst zum Beitrag »Trisektoraler Lösungsansatz zur Bewältigung des Pflegenotstands« von Thomas Oeben, veröffentlicht im BBE-Newsletter Nr. 2 »Digitalisierung trisektoral denken« vom 21. Januar 2021. Brücher stimmt Thomas Oeben zwar zu, dass »passgenaue, qualitativ hochwertige und kostengünstige Unterstützung hilfebedürftiger Senior*innen von großer Bedeutung ist«, argumentiert jedoch, dass diese Unterstützung weniger durch das von Oeben vorgestellte Konzept funktioniere, sondern vielmehr durch die über lange Zeit gewachsene Ehrenamtlichenlandschaft in München.
Kommentar von Hannes Brücher (PDF)
Aktuelles aus dem BBE
Einladung zum zweiten Dialogforum »Organisationsentwicklung«
Vom 3. bis 4. März 2021 findet das zweite Dialogforum des »Forum Digitalisierung und Engagement« als Online-Event statt. Das zweitägige Dialogforum ist als digitales Arbeitsformat konzipiert und dient der inhaltlichen Diskussion des Themenfeldes »Organisationsentwicklung«. Vertreter*innen der engagierten Zivilgesellschaft und ihrer Organisationen sind herzlich dazu eingeladen, sich an der fachlichen Diskussion zu beteiligen und so den Diskurs zur Digitalisierung in der Zivilgesellschaft aktiv mitzugestalten. Eine Anmeldung ist noch bis zum 8. Februar 2021 möglich.
Weitere Informationen und Anmeldung
Forum Digitalisierung und Engagement: Zweite Dialogphase gestartet
In Vorbereitung auf das Dialogforum zum Themenschwerpunkt »Organisationsentwicklung« geht die zweite Dialogphase auf der Beteiligungsplattform des Forum Digitalisierung und Engagement an den Start. Zum Auftakt sind alle Engagierten und Organisationen eingeladen, Ideen einzureichen und mitzuteilen, welche Themenschwerpunkte und Fragen zur Organisationsentwicklung für sie am relevantesten sind. Zudem erwarten die Engagierten in der Dialogphase regelmäßige Umfragen zum Stand der Digitalisierung in ihrer Organisation. Das Projektteam freut sich auf zahlreiche Einreichungen.
Termine der Kampagne »Engagement macht stark!«
Die bundesweite »Woche des bürgerschaftlichen Engagements« findet in diesem Jahr vom 10.-19. September 2021 statt. Am 3. Mai 2021 wird der Engagementkalender freigeschaltet. Die Auftaktveranstaltung der 17. »Woche des bürgerschaftlichen Engagements« und die Ernennung der Engagement-Botschafterin oder des Engagement-Botschafters finden am 10. September 2021 statt. In diesem Jahr stellt die Kampagne das Thema »Engagement und Inklusion« in den Mittelpunkt und hat mit der Aktion Mensch eine starke Partnerin für den Themenschwerpunkt an ihrer Seite.
Netzwerken und digital – sektorenverbindend vor Ort
Engagement vor Ort lebt von der Begegnung und vom Kontakt miteinander. Wie gelingt das digital? Akteur*innen des Programms »Engagierte Stadt« in ländlichen Regionen teilten ihre Erfahrungen beim 14. Zukunftsforum Ländliche Entwicklung am 21. Januar 2021. Das Fachforum steht als Videobeitrag zu Verfügung und bietet eine gute Gelegenheit, um in das Programm »Engagierte Stadt« hinein zu schnuppern. Denn das bundesweite Städte- und Chancennetzwerk sucht neue Engagierte Städte. Bis zum 10. März 2021 können Städte, Stadtteile und Gemeinden mit 10.000 bis 250.000 Einwohner*innen ihr Interesse bekunden und Teil des Netzwerks werden. Für alle interessierten Organisationen, Initiativen, Stadtverwaltungen und Unternehmen gibt es ein Info-Webinar mit dem Team vom Programmbüro der »Engagierten Stadt« am 11. Februar 2021 von 11:00 bis 12:30 Uhr. Den Link zum digitalen Raum finden Sie in unserem Engagierte Stadt-Kalender und unter diesem Beitrag.
Zum Online-Fachforum 27: Netzwerken und digital
Weitere Informationen zum Info-Webinar
Neue Leitung: Digitale Nachbarschaft
Seit 1. Februar 2021 leitet Dr. Nils Weichert das Kooperationsprojekt Digitale Nachbarschaft (DiNa). Der promovierte Politikwissenschaftler war zuvor u. a. als Vorstand des Forums Bildung Digitalisierung und in leitender Funktion bei der Berliner Senatsverwaltung und bei Wikimedia Deutschland tätig. Das Projekt DiNa ist ein Kooperationsprojekt von Deutschland sicher im Netz e.V. und dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE).
Weitere Informationen zur Digitalen Nachbarschaft
»Postpandemisch engagiert – alles digital, oder was?!«
Wie kommen Vereine auf dem Land mit der aktuellen Lage während der Corona-Pandemie zurecht? Was können digitale Angebote auffangen und was nicht? Beim 14. Zukunftsforum Ländliche Entwicklung wurden Lösungsansätze vorgestellt: Wie sieht ein lebendiges Vereinsleben der Zukunft aus? Das Fachforum wurde vom Deutschen LandFrauenverband e.V. in Kooperation mit Deutschland sicher im Netz e.V. und dem Projekt Digitale Nachbarschaft veranstaltet. Die Digitale Nachbarschaft ist ein Kooperationsprojekt von Deutschland sicher im Netz e.V. und dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE).
AG Digitalisierung und Bürgerschaftliches Engagement: trisektoral denken
Am 26. Januar 2021 tagte die AG »Digitalisierung und Bürgerschaftliches Engagement« digital über zoom. Rund 30 Teilnehmende diskutierten unter dem Titel »Digitalisierung der Zivilgesellschaft trisektoral denken« über sektorenübergreifende Lösungen, Ansätze und Vernetzung auf Augenhöhe. Im Fokus standen dabei folgende und ähnliche Fragen: Wie kann eine gute Zusammenarbeit zwischen den Sektoren gestaltet werden? Was braucht es hierfür? Wo liegen die Stolpersteine? Welche guten Beispiele gibt es bereits? Die Sitzung knüpfte damit an den am 21. Januar 2021 erschienenen BBE-Newsletter-Schwerpunkt »Digitalisierung trisektoral denken« an und führte die dort begonnenen Diskussionen weiter mit Impulsen von Martina Schwebe-Eckstein, Deutsche Telekom AG, Hannes Jähnert, Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt, Susanne Leib und Christoph Teusch, AfB Social & Green IT, sowie Gül Yavuz, oskar freiwilligenagentur lichtenberg Berlin. Die nächste Sitzung der AG findet am 22.04.2021 von 10 – 12:30 Uhr statt.
Zum Newsletter »Digitalisierung trisektoral denken«
Ende der Civil Academy nach 15 Jahren
Nach 15 Jahren erfolgreicher Partnerschaft zwischen dem BBE und BP Europa SE wurde das gemeinsame Stipendienprogramm Civil Academy nun beendet. Aufbauend auf diesen wertvollen Erfahrungen und Ressourcen soll im BBE unter dem Arbeitstitel Civil Academy 2.0 eine Anlaufstelle für junges Engagement als Ort des Austauschs und der Vernetzung entstehen. Unter Einbeziehung von Expert*innen, jungen Engagierten und BBE-Mitgliedsorganisationen soll das Themenfeld junges Engagement nachhaltig im BBE verankert und eine zielgruppenfokussierte Angebotsstruktur entwickelt werden. Vom 5. bis 7. März 2021 findet ein zunächst letztes Vernetzungstreffen statt, in dem die Civil Academy Alumni dazu ihre Ideen einbringen können. BP Europa SE unterstützt diese Übergangsphase in 2021 weiterhin.
Mitglied des Monats: Demographie Netzwerk
Das Demographie Netzwerk e.V. (ddn) wurde 2006 als das Unternehmensnetzwerk der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA) gegründet und versteht sich als ein*e Impulsgeber*in zu den komplexen Herausforderungen des demografischen Wandels. Die Megatrends Demographie, Digitalisierung und Diversität bilden Querschnittsthemen des Vereins. Der ddn e.V. folgt der Philosophie, dass der Austausch zwischen verschiedenen Akteur*innen zu kreativen Ideen führt und bedient sich hierzu der Methode des »Collective Impact«, da die Komplexität heutigen Handelns nur multisektoral bewältigt werden kann. In den regionalen ddn-Netzwerken engagieren sich Mitglieder ehrenamtlich und kooperieren unter anderem mit zivilgesellschaftlichen Organisationen vor Ort. Mit dem Deutschen-Demografie-Preis ddp werden am 10. Juni 2021 digital Projekte und Initiativen aus Unternehmen, Kommunen und Zivilgesellschaft ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise zu den Themen des Vereins engagieren.
Weitere Informationen zum Deutschen Demografie Preis
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
»Agathes Sprechstunde für gemeinnützige Projekte«
Die Deutsche Umweltstiftung und swapwork haben im Mai 2020 die Lernplattform Agathe-hilft entwickelt. Sie soll es gemeinnützigen Akteur*innen ermöglichen, moderne Arbeitsweisen kennenzulernen, um damit Probleme in ihrem Arbeitsalltag lösen zu können. Im monatlichen Meetup »Agathes Sprechstunde für gemeinnützige Projekte« wird bei den jeweiligen Projekten weitergeholfen. Die Engagierten aus Vereinen, Verbänden und Initiativen können sich untereinander vernetzen und ihre Erfahrungen austauschen. Die nächsten Sprechstunden sind am 11. Februar und am 11. März 2021, die Anmeldung ist kostenfrei.
Weitere Informationen und Anmeldung
Bewerbung für die Berliner Freiwilligenbörse
Die 14. Berliner Freiwilligenbörse findet vom 14.-23. April 2021 statt und steht unter dem Jahresmotto »Zivilgesellschaft.Gestalten.Wir!«. Die 12 Themenfelder für Engagements wurden um das 13. Themenfeld »Engagiert in der Coronazeit« ergänzt. Noch bis zum 15. Februar 2021 können sich Organisationen bewerben, die sich auf der in diesem Jahr online stattfindenden Freiwilligenbörse mit ihren Angeboten für freiwilliges, ehrenamtliches, bürgerschaftliches Engagement präsentieren und auf diesem Weg neue Mitwirkende gewinnen wollen.
Weitere Informationen und Online-Bewerbung
DSEE-BarCamp »OPENSOURCE X ENGAGEMENT«
Die »Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt« (DSEE) lädt zu ihrem ersten BarCamp ein: Am 26. Februar 2021 von 11-15 Uhr wird unter dem Titel »OpenSource x Engagement« über freie Software, Digitalisierung und Innovation in der Zivilgesellschaft diskutiert. Die Corona-Pandemie hat der Digitalisierung in Engagement und Ehrenamt einen kräftigen Schub gegeben, mit großer Geschwindigkeit werden neue Wege für die Vereinsarbeit entwickelt. Potenzial für innovative Wege in Engagement und Ehrenamt bieten dabei Open-Source-Anwendungen. Wie diese in der Zivilgesellschaft eingesetzt werden und wie daraus Innovationen entstehen, bei denen alle mitmachen können, ist leider nicht immer klar. Zum BarCamp lädt die DSEE alle ein, die sich für die Themen interessieren, an ihrer Entwicklung arbeiten, gern mehr darüber erfahren wollen, ihre Vorstellungen diskutieren möchten und diejenigen, die sich auf eine digitale Veranstaltung wagen, auf der Open-Source-Software nicht nur thematisiert, sondern auch ausprobiert wird.
Vorschläge für eigene Sessions und Anmeldung
»Anerkennung in Freiwilligenorganisationen des Alters«: Publikation
Im Fokus der Untersuchung im Rahmen der Dissertation »Anerkennung in Freiwilligenorganisationen des Alters« von Dr. Mira Eichholz stehen acht Freiwilligengruppen eines Mehrgenerationenhauses und einer Freiwilligenagentur, die mithilfe von Interviews, teilnehmenden Beobachtungen und Gruppendiskussionen untersucht wurden. Im Zentrum der Ergebnisse stehen v. a. die zentralen Engagementmotive der älteren Freiwilligen, Bedingungen gelingender Anerkennung, die an die Organisationen herangetragene Anerkennungsbedarfe sowie organisationskulturelle Merkmale der Anerkennung in Freiwilligenorganisationen des Alters. Insgesamt wird sichtbar, dass sich ältere Menschen als freiwillig Engagierte in Freiwilligenorganisationen des Alters als sozial integrierte, partizipierende, anerkannte Gesellschaftsmitglieder erfahren können, sowohl im Hinblick auf ihre Fähigkeiten und Eigenschaften als auch im Hinblick auf ihre Persönlichkeit. Wenngleich an der Zielgruppe älterer Freiwilliger orientiert, bietet diese empirische, qualitativ ausgerichtete Studie Einblicke in Ergebnisse, die in vielerlei Hinsicht auch auf andere Zielgruppen übertragbar sind.
»Stories of Climate Change Hope«: Podcast
Der Podcast »Stories of Climate Change Hope« wird von jungen Engagierten gemacht, die sich für den Klimaschutz und Klimawandelanpassung einsetzen und eine der schwersten Krisen unserer Zeit kommunizieren. Wo kann ich mich engagieren? Wo fange ich an? Was kann ich erwarten? Das sind einige Fragen, die im Podcast beantwortet werden. Neben der Perspektive zu zivilgesellschaftlichem Engagement hat der Podcast sich zum Ziel gesetzt, ein wenig Hoffnung zu verbreiten. So gibt es beispielsweise eine Episode, in der es um die Schaffung von Bürger*innenräten geht und wie diese eine Beteiligung der Bürger*innen an der Klimapolitik ermöglichen können, mit Miriam Beulting von der Initiative Klima-Mitbestimmung. JETZT als Gast. Entstanden ist der Podcast im Rahmen des BBE-Stipendienprogramms Civil Academy 2020.
Zur Episode Klimapolitik jetzt mitbestimmen
Zum Podcast »Stories of Climate Change Hope«
Bildungskonzepte im Engagementkontext: Call for Papers
Für den nächsten Schwerpunkt von Voluntaris – Zeitschrift für Freiwilligendienste und zivilgesellschaftliches Engagement zum Thema »Bildungskonzepte im Engagementkontext. Zielsetzungen, Umsetzungen und Wirkungen« können noch bis zum 19. März 2021 Abstracts eingereicht werden. Das Erscheinen des Heftes ist für Dezember 2021 geplant.
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 18. Februar 2021. Redaktionsschluss ist der 9. Februar 2021. Bitte schicken Sie Ihre Informationen an newsletter(at)b-b-e.de.
Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteur*innen im BBE und im Feld der Engagementförderung und -debatte. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellen und wichtigsten Nachrichten für die Leser*innen zusammenzustellen.
Die PDF-Dokumente der Beiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.
Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.
Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein (V.i.S.d.P.), Dr. Rainer Sprengel und Anne-Kathrin Gräfe.
Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen.
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