Beitrag im Newsletter Nr. 5 vom 12.3.2020

Die Bedeutung des Ehrenamts für den Handballsport

Mark Schober

Inhalt

Welche Bedeutung messen Sie bürgerschaftlichem Engagement im (Amateur-)Handballsport bei?
Welche Herausforderungen sehen Sie in diesem Feld für den Handball?
Welche Akzente möchten Sie in den nächsten Jahren in diesem Themenfeld setzen?
Autor
Redaktion

Welche Bedeutung messen Sie bürgerschaftlichem Engagement im (Amateur-)Handballsport bei?

Die vielen ehrenamtlich engagierten Personen sind unabdingbar für den Sport im Allgemeinen, aber natürlich auch bei uns im Handball. Das Ehrenamt ist neben dem Hauptamt eine wichtige Säule. Ohne eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden würde kaum eine Sportveranstaltung funktionieren können. Unsere Zielsetzung ist es deshalb sowohl das Hauptamt als auch das Ehrenamt zu stärken und einen offenen Austausch zu etablieren. Das beste Beispiel ist die anstehende Olympia-Qualifikation im April in der Max-Schmeling Halle in Berlin, bei der wir auf die Hilfe einer Vielzahl an Freiwilligen angewiesen sind. Auch dank dieser Unterstützung werden die Handballspiele zu einem atemberaubenden Ereignis für tausende Menschen, in der Halle als auch vor den Fernsehern. Dieses Phänomen findet beim Vereinsfest am Wochenende bis zu unseren Großveranstaltungen jedes Wochenende in Deutschland statt. Darüber hinaus profitiert der Handball auf allen Ebenen enorm von der Ehrenamtlichkeit, sei es in der Bundesliga oder in der Kreisliga. Die Engagierten sorgen für einen reibungslosen Ablauf des Spieltags, treffen Entscheidungen auf Vorstandsebene, organisieren das Catering für die Fans oder kümmern sich um die Mannschaften. Für diese enorme Unterstützung und die geleistete Arbeit möchten wir sie als Dachverband würdigen. Es ist an der Zeit, den vielen Ehrenamtlichen mit Wertschätzung für ihre geleistete Arbeit zu begegnen. Zum TAG DES HANDBALLS im vergangenen Oktober hat der DHB deshalb die Ehrenamtskampagne OHNE EHRENAMT KEIN HANDBALL – WIR.IHR.ALLE ins Leben gerufen. Diese Kampagne verfolgt das Ziel, die besten Ehrenamtlichen in Handball-Deutschland zu finden und dabei allen Engagierten Danke zu sagen. Gleichzeitig möchten wir auf die vielfältigen Aufgabenbereiche im Ehrenamt aufmerksam machen und vor allem junge Handballerinnen und Handballer motivieren, ein Ehrenamt in ihrem Verein oder im Verband zu bekleiden und damit Verantwortung zu übernehmen.

Welche Herausforderungen sehen Sie in diesem Feld für den Handball?

Nahbar, zukunftsweisend, bewegend, respektvoll, das sind die Werte, die unseren Sport ausmachen. Das 2018 neu entwickelte Markenleitbild nimmt diese auf. Das sind die Werte, die den Kindern sowohl von hauptamtlichen Mitarbeitenden als auch den unzähligen ehrenamtlich Engagierten im Handball vermittelt werden, sobald sie das erste Mal eine Halle betreten bzw. mit dem Handball in Kontakt kommen. Diese Werte definieren den Zusammenhalt des Handballsports und dienen als eine Art Leitfaden für alle Handballerinnen und Handballer in Deutschland. Die vielen Ehrenamtlichen und Engagierten sind in diesem Kontext wichtige Multiplikatoren, um unsere Werte weiterzutragen. Mit diesem Zusammenhalt können wir unseren daraus entwickelten Markenkern auch gut formulieren: Wir machen stark, wenn wir unsere Jüngsten an den Handball heranführen und ihnen die Werte des Handballs näherbringen. Und nur gemeinsam können wir auch in der Zukunft etwas bewegen, womit wir unsere Vision folgendermaßen formuliert haben: Stärkste Handballnation der Welt. Diese Vision ist abhängig von jedem Einzelnen in unserer großen Familie. Von Spielerinnen und Spielern, Eltern, Trainerinnen und Trainern, Präsidiumsmitgliedern, den engagierten Helferinnen und Helfern und nicht zu vergessen auch dem Hauptamt, die zusammen maßgeblich für den Erfolg der Vision verantwortlich sind. Ziel muss es jetzt sein, diese Qualität, sowohl im Haupt- als auch im Ehrenamt, zu wahren und möglichst viele Menschen für das Ehrenamt zu begeistern. Die Menschen haben oft neue und innovative Ideen und fungieren als Fachleute in ihren Bereichen, von denen alle Seiten profitieren können. Ohne die Förderung des Ehrenamts wird es zukünftig für alle gesellschaftlichen Bereiche schwierig. Das ist die große Herausforderung, der wir uns gerne stellen. Die Ehrenamtskampagne ist nur ein kleiner Teil unserer Maßnahmen zur Förderung des Ehrenamts im Handball. Wir haben mit Unterstützung der Akademie für Ehrenamtlichkeit für die einzelnen Vereine, in Kooperation mit den Landesverbänden, eine Workshop-Reihe zur Engagementförderung entwickelt. In der nächsten Zeit wird außerdem ein Handbuch zur aktiven Engagementförderung und -entwicklung veröffentlicht. Dieses soll den Vereinen ermöglichen, eine eigenständige Analyse durchzuführen. Zusätzlich stellt das Handbuch Informationen zur Weiterentwicklung und Förderung des Ehrenamts in den Vereinen bereit. Wir möchten mit unseren Maßnahmen einerseits dem Ehrenamt Danke sagen und ihnen die verdiente Aufmerksamkeit entgegenbringen. Andererseits muss es das Ziel des Handballsports sein, künftig möglichst viele Interessierte für die ehrenamtliche Arbeit zu begeistern und zu gewinnen. Da sind alle Handballerinnen und Handballer gefragt.

Welche Akzente möchten Sie in den nächsten Jahren in diesem Themenfeld setzen?

Wir möchten aktiv die Qualitätssicherung und -steigerung vorantreiben, sowohl auf hauptamtlicher als auch auf ehrenamtlicher Basis. Neue Akzente sollen gesetzt und mit innovativen Ideen durch eine enge Zusammenarbeit zwischen ehrenamtlich Engagierten und den hauptamtlich Angestellten im Handballsport versehen werden. Solange der Zusammenhalt unserer Familie auch weiterhin besteht und die Werte auch weiterhin so vermittelt werden, bin ich mir sicher, dass der Handballsport weiter wachsen wird. Unsere Vision können wir nur durch den starken Zusammenhalt erreichen und dieses Gefühl möchten wir allen unseren Mitgliedern auch vermitteln. Dabei muss man den Mittelweg finden, dass Vereine und Funktionäre sich dem Thema annehmen, ohne dabei die Regelaufgaben ihrer Tätigkeit zu vernachlässigen. Dafür sollen die Fortbildungsformate zukünftig noch weiter in den Regionen ausgebaut werden. Zusätzlich sehen wir die Verbreitung des Engagementhandbuchs innerhalb der Handballcommunity als wichtige Maßnahme, um Vereine dabei zu unterstützen, selbst aktiv zu werden und Engagementförderung zu stärken. Das große Ziel soll es also sein, neben der Stärkung des Hauptamtes, das Ehrenamt im Handball zu fördern und attraktiv für die jüngere Generation zu gestalten. Wir müssen es schaffen, die jungen Spielerinnen und Spieler mehr in ihre Vereine und den Verband zu integrieren. Sie sollen schon früh Verantwortung übernehmen und den Verein aktiv mitgestalten. So können wir außerdem einen großen Schritt zur Persönlichkeitsentwicklung unserer (jungen) Engagierten beitragen. Ein Ehrenamt sollte dabei keine Selbstverständlichkeit sein. Wir müssen allen Engagierten mit Dankbarkeit begegnen und ihnen zeigen, dass sie für die Gesellschaft im Allgemeinen und den Handballsport im Speziellen unverzichtbar sind.


Beitrag im Newsletter Nr. 5 vom 12.3.2020
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Mark Schober ist Vorstandsvorsitzender des DHB.

Kontakt: info@dhb.de

Weitere Informationen: Alle Informationen zur Ehrenamtskampagne OHNE EHRENAMT KEIN HANDBALL – WIR.IHR.ALLE sind unter www.dhb.de/ehrenamt zu finden.


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