Newsletter Nr. 8 vom 24.4.2025
Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE.
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Zum Tod von Papst Franziskus (1936-2025)
Lobbyregister des Deutschen Bundestags: Unterrichtung
BAK FSJ: Freiwilligendienste im Koalitionsvertrag
Koalitionsvertrag: Weitere Reaktionen aus dem Netzwerk
Zensur unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit: Wortliste
Schwerpunkt: Citizen Science
Editorial
Meyer: Citizen Science als Beitrag zur Demokratie
Interview: Partizipative Forschung zur Teilhabe neueingewanderter Frauen
Publikation: Einblicke und Tipps aus Citizen-Science-Kooperationen
Einladung zur Digitalen Mittagspause von mit:forschen!
Aktionszeitraum City Nature Challenge
Aktuelles aus dem BBE
Woche des bürgerschaftlichen Engagements: Ab 28. April Aktionen anmelden
BBE-Initiative #MachMehrDraus - Schwerpunkt Bildungsengagement
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
Wirtschaft in Verantwortung! Die UPJ-Jahrestagung 2025
DSEE-Webinar: Klassismus im Engagement
Aus der deutschen Geschichte für den Irak lernen: Veranstaltung
Internationales Freiwilligenjahr der UNO 2026: IAVE-Umfrage
startsocial-Bewerbungsphase ab 5. Mai 2025
Bayerischer Social-Media Award fürs Ehrenamt: Bewerbungsphase
Allgemeine Projektförderung des Fonds Soziokultur
Engagement im Ernstfall: ZiviZ-Studie
Aktuelles aus Engagementpolitik und -debatte
Zum Tod von Papst Franziskus (1936-2025)
Nach dem Tod von Papst Franziskus am Ostermontag, 21. April 2025 nehmen weltweit Menschen Abschied und trauern. BBE-Mitglieder und Partner*innen reagieren mit Anteilnahme und würdigen seine Botschaften, sein Wirken und Vermächtnis. »Wir sind in dieser Stunde des Abschieds dankbar für einen Papst, der den Menschen nahe sein wollte, der Zeugnis abgelegt hat und so selbst in Kirche und Welt zum Zeugen Gottes wurde als Diener der Einheit.«, sagt Bischof Dr. Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. »Er war der Papst, der theologisch und politisch Themen wie Armutsbekämpfung, Bewahrung der Schöpfung, Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit inhaltlich eine besondere Relevanz gegeben hat.«, so Caritas-Präsidentin Eva Welskopp-Deffaa. Die EKD-Ratsvorsitzende, Bischöfin Kirsten Fehrs hebt das Engagement des Papstes für Frieden, Verständigung und Barmherzigkeit hervor. Die Katholischen Frauenverbände im BBE würdigen ihn als konservativen Reformer, der vieles angestoßen und eröffnet hat, auch wenn noch viel zu tun bleibt. Bei Themen wie Armut und Ausgrenzung, Frieden, Migration und Umweltschutz stärkte er vielen Menschen und zivilgesellschaftlichen Organisationen weit über die katholische Kirche hinaus den Rücken mit klaren und bisweilen unbequemen Botschaften wie dieser vor dem Europäischen Parlament, an die Bischof Bätzing erinnert: »Man kann nicht hinnehmen, dass das Mittelmeer zu einem großen Friedhof wird! Auf den Kähnen, die täglich an den europäischen Küsten landen, sind Männer und Frauen, die Aufnahme und Hilfe brauchen.« Sein Einsatz dafür, Barrieren abzubauen hinterlässt einen bleibenden Eindruck und machte ihn zu einer bedeutenden Stimme für soziale Gerechtigkeit weltweit.
Lobbyregister des Deutschen Bundestags: Unterrichtung
Die Präsidentin des 20. Deutschen Bundestages unterrichtete am 24. März 2025 über den Bericht der registerführenden Stelle in der Bundestagsverwaltung »über die Führung des Registers im Zeitraum 1. Januar 2022 bis 31. Dezember 2024« (Drucksache 20/15400). Danach waren zum 1. Januar 2025 namentlich 26.998 Personen im Lobbyregister benannt. Die fast 6.000 registrierten Lobbyorganisationen wandten im Geschäftsjahr 2024 annähernd 900 Millionen Euro für ihre Lobbyarbeit auf – dabei gaben 164 Organisationen Beträge über 1.000.000 Euro an. 95% der Organisationen kommen aus Deutschland. Fast die Hälfte der Lobbyorganisationen geben als eines ihrer Themenfelder Wirtschaft an (47%), gefolgt von Umwelt (42%) und Wissenschaft/Forschung/Technologie (35%) sowie Europapolititik/EU (34%). Der Unterrichtung stellt ebenso dar, was sich durch die Reform des Registers ab 1. März 2024 geändert hat.
BAK FSJ: Freiwilligendienste im Koalitionsvertrag
Der Bundesarbeitskreis Freiwilliges Soziales Jahr (kurz BAK FSJ) hat am 10. April 2025 eine Analyse und erste Einschätzung des Koalitionsvertrags mit Blick auf das Thema Freiwilligendienste veröffentlicht. In seiner Einschätzung zeigt sich der BAK FSJ insgesamt sehr zufrieden. So bleibe das Primat der Freiwilligkeit erhalten, die Freiwilligendienste sind im Vertrag in zwei Kapiteln explizit genannt und Maßnahmen zur Stärkung der Freiwilligendienste festgeschrieben. Dies und die Nichtnennung eines Pflichtdienstes / verpflichtenden Gesellschaftsjahres können als voller Erfolg der realisierten Überzeugungsarbeit gewertet werden. Der BAK FSJ ist Mitglied im BBE.
Koalitionsvertrag: Weitere Reaktionen aus dem Netzwerk
Aus der Zivilgesellschaft kommen weitere Reaktionen zum vorgestellten Koalitionsvertrag (siehe auch BBE-Newsletter 7/2025). Weitere Beispiele: NABU-Präsident Krüger sieht einen Koalitionsvertrag mit Chancen und Risiken für Natur, Klima- und Artenschutz. Ebenso begrüßt er Bürokratieabbau im Ehrenamt, mahnt aber: »Die kritischen Töne gegenüber der Zivilgesellschaft sind ein gefährliches Signal. Wer aus taktischen Gründen Beteiligungsrechte infrage stellt, gefährdet die Grundlage unserer Demokratie« Für Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND, ist der Koalitionsvertrag ein ‘Hochrisiko-Vertrag für Klima, Natur und Mitwirkungsrechte’: »Mit der Ankündigung, die Öffentlichkeitsbeteiligung, Umweltinformations- und Verbandsklagerechte einzuschränken, legt die neue Bundesregierung die Axt an wichtige demokratische Grundfeste und beschneidet demokratische Mitwirkungsrechte.« VENRO sieht für die Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe »ein wenig Licht und viel Schatten«. Insbesondere könnten entwicklungspolitische Ziele und humanitäre Hilfe nicht »mit warmen Worten« abgedeckt werden, wenn man autokratischen Staaten nicht Tür und Tor im Globalen Süden öffnen wolle, so Vorstandsvorsitzender Michael Herbst. Die BAG Selbsthilfe würdigt am Koalitionsvertrag positiv, dass er richtige Signale für Inklusion und Barrierefreiheit setzt. Auf diese lediglich »hinzuwirken«, ohne gesetzliche Verpflichtungen, reiche jedoch nicht aus. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, lobt, dass vieles Bewährte in der Kulturpolitik fortgeführt wird und auch einzelne Projekte der scheidenden Kulturstaatsministerin geprüft und nicht einfach abgewickelt werden: »Das Kulturkapitel im Koalitionsvertrag ist eine sehr solide Grundlage für die Bundeskulturpolitik der nächsten vier Jahre.« Der DOSB hatte den Koalitionsvertrag für den organisierten Sport positiv eingeordnet (BBE-Newsletter 7/2025). Christian Sachs, Leiter des Berliner Büros des DOSB ordnet in einem Interview mit DOSB ein, wie die Chancen zur Umsetzung stehen. NABU, BUND, VENRO, BAG Selbsthilfe, Deutscher Kulturrat und DOSB sind Mitglieder im BBE. Reaktionen werden auch laufend auf unserer Spezialwebseite »Bundestag ab 2025 – Impulse für eine starke Zivilgesellschaft« eingestellt.
Pressemitteilung BAG Selbsthilfe
Pressemitteilung Deutscher Kulturrat
BBE-Homepage zu Bundestag ab 2025
Zensur unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit: Wortliste
Der PEN-Club USA hat eine Liste der seit Trumps Machtübernahme zensierten Worte erstellt, die von Regierungsseiten im Namen der antiwoken Ideologie verschwunden sind. Die unvollständige Liste mit über 250 Worten reicht von »abortion« über »women«, »disability«, »elderly«, »Native American« bis zum »Gulf of Mexico«, der die journalistische Berichterstattung von der Tiefe des eigentlichen Angriffs auf das freie Wort ablenken soll. Gegen die Verwendung einer Vielzahl solcher Begriffe im gesellschaftlichen Raum geht die Trumpregierung ebenso mit allen Mitteln vor. Sie richtet sich an private Bürger*innen, Institutionen, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.
Regierungszensur in den USA – PEN-Wörterliste
Schwerpunkt: Citizen Science
Editorial
»Transformation gestalten: die Innovationskraft der Zivilgesellschaft nutzen« heißt das Kapitel der Engagementstrategie des Bundes, in dem die Wissenschaft als Engagementfeld behandelt wird. Angesichts der aktuellen sozial-ökologischen Herausforderungen sind wir auf das Wissen der Vielen angewiesen, um Lösungsansätze entwickeln zu können. Eine Möglichkeit, selbst einen Beitrag zu leisten und sich in der Forschung zu engagieren, ist die Mitarbeit an einem Citizen-Science-Projekt. Hier wird durch die Zusammenarbeit von hauptamtlich tätigen Wissenschaftler*innen und freiwillig Engagierten neues Wissen generiert.
Bürger*innen erforschen, was sie selbst umtreibt: Sei es die Wasserqualität der umliegenden Seen, die Mehrsprachigkeit im Stadtteil oder Versorgungsstrukturen im Alter. Nicht nur die Themen sind vielfältig, sondern auch die Formen des Mitforschens – von der gelegentlichen Datensammlung per App bis zur langfristigen ko-kreativen Gestaltung eines gesamten Forschungsprozesses. Die Zusammenarbeit und das gemeinsame Forschen tragen zu einer offeneren Wissenschaft bei. Forschungsprojekte werden durch vielfältige Perspektiven, Wissen und neue Fragen bereichert und Bürger*innen lernen Instrumente und Methoden kennen, die ihre Wissenschaftskompetenz stärken. Wer in seiner Freizeit eine wissenschaftliche Praxis erprobt, neigt wahrscheinlich eher dazu, evidenzbasierte Entscheidungen zu treffen – dies hat in Zeiten von Fake News und Desinformation eine hohe Relevanz. Die folgenden Beiträge beleuchten die Potenziale und Herausforderungen von Citizen Science und legen dabei ein besonderes Augenmerk auf die sektorenübergreifende Zusammenarbeit. Außerdem lädt die Citizen-Science-Plattform »mit:forschen! Gemeinsam Wissen schaffen« mit zwei Veranstaltungen zum Mitmachen ein!
Anmerkung der Redaktion: Der Schwerpunkt wurde vom Team der Citizen-Science-Plattform »mit:forschen! Gemeinsam Wissen schaffen« gestaltet.
Meyer: Citizen Science als Beitrag zur Demokratie
Im Beitrag von Jakob Meyer geht es um die Wechselwirkungen von partizipativen Forschungsprojekten und demokratischer Kultur. Er erörtert verschiedene Chancen und Herausforderungen, wie zum Beispiel in Hinblick auf die Zusammenarbeit von Wissenschaft, Kommunen und Zivilgesellschaft: »Citizen-Science-Projekte können einen Raum schaffen, in dem zwischen unterschiedlichen institutionellen Logiken vermittelt wird.« Jakob Meyer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsbereich Gesellschaft und Natur, Projekt »Trust in Citizen Science«, unter der Leitung von Dr. Susanne Hecker und Silke Voigt-Heucke am Museum für Naturkunde Berlin, Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung.
Interview: Partizipative Forschung zur Teilhabe neueingewanderter Frauen
»Es ist wichtig, neueingewanderten Frauen eine Stimme zu geben«, findet Ildikó Pallmann, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung gGmbH. Im Gespräch mit Leonie Malchow, Projektmanagerin bei mit:forschen!, gibt sie Einblicke in das Citizen-Science-Projekt »Connected Women – Teilhabe neueingewanderter Frauen in Kommunen partizipativ gestalten«. Im Fokus steht das Zusammenwirken von Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Kommunalverwaltung. Gemeinsam werden Bedarfe erforscht und Maßnahmen entwickelt, um für das lokale Zusammenleben nachhaltige Strukturen zu schaffen. »Connected Women« wird von der Robert Bosch Stiftung als sektorenübergreifendes Bündnis im Arbeitsbereich Einwanderungsgesellschaft gefördert.
Connected Women – Teilhabe neueingewanderter Frauen in Kommunen partizipativ gestalten
Publikation: Einblicke und Tipps aus Citizen-Science-Kooperationen
Die Preisträger*innen des Wettbewerbs »Auf die Plätze! Citizen Science in deiner Stadt« haben Bürger*innen von 2022-24 zum Mitforschen an lokalen Themen eingeladen. Dabei ging es beispielsweise um Mehrsprachigkeit im Stadtteil, um Baukultur und klimagerechtes Wohnen oder um mikrobakterielle Artenvielfalt. In der Publikation »Gemeinsam.Lokal.Forschen« teilen sie ihre Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Kooperationen zwischen Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Kommunen. Das Projekt von Wissenschaft im Dialog und dem Museum für Naturkunde Berlin wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. PD Dr. Ansgar Klein war als BBE-Geschäftsführer Teil der Jury des Wettbewerbs.
Einladung zur Digitalen Mittagspause von mit:forschen!
Die deutsche Citizen-Science-Plattform mit:forschen! bietet im monatlichen Format der Digitalen Mittagspause zu unterschiedlichen Themen rund um Citizen Science an, miteinander ins Gespräch zu kommen, Wissen zu teilen und Erfahrungen untereinander auszutauschen. Am Mittwoch, den 30. April 2025 werden drei Projekte kurze Impulsvorträge geben und anschließend für Fragen bereitstehen. Das Projekt »Politischer Konsum im Alltag« erforscht zusammen mit Citizen Scientists das alltägliche politische Konsumverhalten von Bürger*innen. Aus dem Bereich Techno-Citizen-Science sind die »BewegungsForscher« dabei, die medizinische Alltagshilfen entwickeln, die an die Bedürfnisse der Nutzer*innen angepasst sind. Als drittes sind Mitstreiter*innen des Projekts »Sailing for Oxygen« anwesend. Sie sind mit ihrer Arbeit Teil eines globalen Ozean-Monitorings zum Schutz der Meere und ihrer nachhaltigen Nutzung in einem sich wandelnden Klima.
Weitere Informationen und Anmeldung
Aktionszeitraum City Nature Challenge
Im Citizen-Science-Bereich des Naturschutzes sind sogenannte Bioblitze eine beliebte Aktionsform. Ein solcher findet vom 25. bis 28. April 2025 unter dem Namen City Nature Challenge statt. Dabei treten weltweit Städte gegeneinander an, um mit Citizen Science so viele Pflanzen- und Tierarten wie möglich im urbanen Raum zu erfassen. Genutzt wird für die Datenerhebung die App iNaturalist. Teilnehmende können mit ihrem Smartphone Fotos machen und hochladen. Die Bestimmung der Arten findet KI-gestützt statt. Anschließend verifizieren Fachleute die Daten. Gemeinsam mit dem Museum für Naturkunde Berlin lädt mit:forschen! am 27. April zu einer Erfassungsaktion in den Tiergarten (Berlin) ein.
Weitere Informationen und teilnehmende Städte
Erfassungsaktion im Tiergarten Berlin
Aktuelles aus dem BBE
Woche des bürgerschaftlichen Engagements: Ab 28. April Aktionen anmelden
Die Kampagne »Engagement macht stark!« startet in die 21. Runde und öffnet am Montag, den 28. April 2025 den Engagement-Kalender, die Aktionsplattform zur bundesweiten Engagement-Woche. Seien Sie dabei und machen Sie Ihr Engagement mit einem Eintrag sichtbar! Organisieren Sie eine Veranstaltung im September – egal ob Mitmach-Aktion, Tag der offenen Tür, Diskussionsveranstaltung, Workshop, Ausflug oder einfach eine Einladung zum Kaffeetrinken. Auch digitale Formate wie Webinare, Podcasts oder virtuelle Führungen sind willkommen. Mit Ihnen wird die Aktionswoche ein Erfolg und gemeinsam zeigen wir, wie vielseitig und stark das Engagement in Deutschland ist. Die Woche des bürgerschaftlichen Engagements findet statt vom 12. bis 21. September 2025.
BBE-Initiative #MachMehrDraus - Schwerpunkt Bildungsengagement
Ab Anfang Mai bis Mitte Juni 2025 wird im Rahmen der BBE-Initiative #MachMehrDraus der neue Schwerpunkt Bildungsengagement gesetzt. Durch die Veröffentlichung von Testimonials, einer Bündelung und Sichtbarmachung von Aktivitäten im Feld sowie einer Online-Diskussionsveranstaltung soll die Bedeutung von lebenslangem Lernen durch und mit Engagement gezeigt, die Vielfalt und Breite des zivilgesellschaftlichen Bildungsengagements gerade auch außerhalb schulischer Zusammenhänge vermittelt und dabei vor allem die Motivation einzelner Akteure für ihr Engagement und ihre Freude am Lernen hervorgehoben werden. Der Schwerpunkt wird gemeinsam mit den Sprecher*innen der AG Bildung und Engagement Sabine Süß, Netzwerk Stiftungen und Bildung sowie Murat Yazgi, VEZ NRW, geplant und umgesetzt.
Zur überarbeiteten Projektseite der BBE-Initiative „#MachMehrDraus“
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
Wirtschaft in Verantwortung! Die UPJ-Jahrestagung 2025
Die UPJ-Jahrestagung am 28. Mai 2025 in Berlin widmet sich dem Thema Nachhaltigkeit in Wirtschaft und Gesellschaft. Während bisher verantwortliches Handeln für Mensch und Umwelt als selbstverständlich galt, geraten Akteure, die sich für eine nachhaltige Transformation einsetzen, zunehmend unter Druck. Wirtschaftliche Interessen und Wettbewerbsfähigkeit werden gegen Menschenrechte und Klimaschutz ausgespielt. Der Rechtsruck in vielen Demokratien führt zu einem Backlash, Attacken auf progressive Kapitalismuskonzepte und das Ende diverser Diversity-Programme markieren den radikalen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft. Angesichts dieser Herausforderungen stellen sich alte Fragen neu: Welche Verantwortung tragen Unternehmen? Wie kann ethisches Handeln gegen kurzfristige Interessen verteidigt werden? Und wie sichern wir Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und soziale Gerechtigkeit für eine nachhaltige Zukunft? UPJ will mit der Tagung Vordenker*innen und Verantwortliche aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und öffentlichem Sektor zusammenbringen, um gemeinsam Perspektiven zu entwickeln und positiven Wandel zu gestalten.
DSEE-Webinar: Klassismus im Engagement
In der Webinarreihe #EngagiertGeforscht der DSEE findet am 8. Mai 2025 von 15-16.30 Uhr die nächste Veranstaltung statt, zum Thema: »Klassismus im Engagement«. Es geht um institutionelle Schwellen und Zugangschancen, um meist unsichtbare Hürden, die Menschen vom Engagement abhalten. In diesem Webinar diskutieren Prof.’in Claudia Vogel (Hochschule Neubrandenburg) und Prof.’in Anne van Rießen (Hochschule Düsseldorf) die Erkenntnisse des Vierten Engagementberichts mit Blick darauf, warum Engagement nicht für alle gleich zugänglich ist – und was die Zivilgesellschaft tun kann, um das zu ändern. Das Webinar richtet sich an alle, die Engagement gerechter gestalten wollen – praxisnah, fundiert und offen für Austausch.
Aus der deutschen Geschichte für den Irak lernen: Veranstaltung
Lukman Faily, Botschafter der Republik Irak in Berlin, publizierte 2022 sein Buch ‚Weimar Republic and its Lessons for Iraq‘. Ausgangsunkte der vergleichenden Analyse sind auf der einen Seite das abrupte Ende des deutschen Kaiserreichs nach dem 1. Weltkrieg und die Gründung der Weimarer Republik (1918/19), auf der anderen der Sturz der Baath-Diktatur Saddam Husains (2003) und der von vielen Schwierigkeiten begleitete Übergang zur irakischen Republik. Faily fragt nach den Bedingungen für die Stabilität demokratischer Institutionen und wie der Bürger und die Bürgerin entstehen, die die Demokratie tragen? Wie kann die junge irakische Demokratie dem Schicksal Weimars entgehen? Botschafter Lukman Faily diskutiert am 15. Mai 2025 in Berlin mit Dr. Rupert Graf Strachwitz, dem Gründer der Maecenata Stiftung. Das Gespräch moderiert Prof. Dr. Udo Steinbach, Leiter des MENA Study Centre der Stiftung. Die Veranstaltung findet in englischer Sprache statt.
Internationales Freiwilligenjahr der UNO 2026: IAVE-Umfrage
Das Jahr 2026 ist das Internationale Jahr der freiwillig Engagierten und Ehrenamtlichen für nachhaltige Entwicklung (International Year for Volunteers for Sustainable Development (IVY 2026)). Das hat die Vollversammlung der Vereinten Nationen im Dezember 2023 beschlossen. IAVE—the International Association for Volunteer Effort führt zur weiteren Ausgestaltung eine weltweite Befragung durch. Diese verfolgt das Ziel, von Freiwilligen, Organisationen, Regierungen und weiteren Stakeholdern Anregungen, Hinweise und Ideen einzusammeln. IAVE fordert auch dazu auf, die Umfrage breit möglichst in den jeweiligen eigenen Netzwerken zu streuen. Die Umfrage läuft bis zum 25. Juni 2025 und ist in englischer, französischer und spanischer Sprache verfügbar. Sie richtet sich an alle Stakeholder auf lokaler, nationaler und globaler Ebene. IAVE übernimmt eine koordinierende Rolle bei der Vorbereitung des IVY 2026.
startsocial-Bewerbungsphase ab 5. Mai 2025
Am 5. Mai 2025 startet bei startsocial die Bewerbungsphase für 100 viermonatige Beratungsstipendien. Sozial Engagierte erhalten die Chance, ihre Initiative gezielt weiterzuentwickeln. Im Stipendium werden sie von zwei Fachleuten aus der Wirtschaft begleitet, die mit ihrem fachlichen Know-how und ihrer Außenperspektive unterstützen und Rat für aktuelle Herausforderungen geben. Zusätzlich profitieren die Teilnehmenden von Workshops, mehr Sichtbarkeit und einem über viele Jahre gewachsenem Netzwerk. Die Bewerbungsphase läuft vom 5. Mai bis zum 10. Juli 2025. Bewerbungen können direkt online eingereicht werden.
Bayerischer Social-Media Award fürs Ehrenamt: Bewerbungsphase
Gemeinsam verleihen die Lagfa Bayern und die Versicherungskammer-Stiftung 2025 zum ersten Mal den Bayerischen Social-Media Award fürs Ehrenamt »Digital verbunden«. Gesucht werden kreative und engagierte Social-Media-Auftritte von Vereinen, ehrenamtlichen Initiativen und gemeinnützigen Organisationen aus ganz Bayern. In drei Kategorien wird ein Preisgeld von je 2.000 € an die Gewinner des Bayerischen Social-Media Awards verliehen: Newcomer – für Accounts, die erst seit kurzem aktiv sind; Netzwerk-Creator – für strategisch aufgebaute, community-orientierte Kanäle; Engagementfluencer – für besonders kreative und innovative Formate zum Ehrenamt. Die Bewerbung läuft vom 14. April bis 1. Juli 2025. Schirmherr des Preises ist der Bayerische Staatsminister für Digitales, Dr. Fabian Mehring. Die Preisverleihung findet am 18. Oktober 2025 auf der Digitalconvention bayern.ehrenamt.digital 2025 in den Räumlichkeiten der Versicherungskammer Bayern in München-Giesing statt.
Informationen und Teilnahmebedingungen
Allgemeine Projektförderung des Fonds Soziokultur
Soziokulturelle Einrichtungen können seit Anfang April wieder eine Förderung beim Fonds Soziokultur beantragen. Die Allgemeine Projektförderung richtet sich vorrangig an freie Träger, die mit kreativen, partizipativen Projekten gesellschaftliche Themen künstlerisch bearbeiten. Die aktuelle Ausschreibungsrunde läuft noch bis zum 2. Mai 2025. Gefördert werden Vorhaben mit bis zu 30.000 Euro, die beispielhaft für die soziokulturelle Arbeit stehen und Menschen aktiv einbeziehen. Am 25. April findet die nächste digitale Beratung statt.
Informationen und Informationsveranstaltungen
Engagement im Ernstfall: ZiviZ-Studie
Im April 2025 ist eine neue ZiviZ-Studie erschienen: »Engagement im Ernstfall: Zahlen und Fakten zu freiwilligem Engagement und zivilgesellschaftlichen Organisationen im Bevölkerungsschutz.« Ziel der Studie ist es, eine repräsentative Bestandsaufnahme zivilgesellschaftlicher Organisationen sowie des freiwilligen Engagements im Zivil- und Katastrophenschutz vorzulegen. Dabei sollen die Strukturen, Trends und Herausforderungen aus zwei Perspektiven beleuchtet werden: Für die Analyse aus Sicht der Engagierten werden Daten des Deutschen Freiwilligensurveys genutzt, während für die Organisationsperspektive Daten des ZiviZ-Surveys herangezogen wurden. Ein Bild der räumlichen Verteilung zivilgesellschaftlicher Organisationen im Bevölkerungsschutz wird durch die Analyse des Vereinsregisters ermöglicht. Die Studie wurde von ZiviZ im Stifterverband im Auftrag des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe erstellt.
Zusammenfassung der Studie sowie Downloadmöglichkeit
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 7. Mai 2025
Redaktionsschluss ist der 5. Mai 2025.
Bitte schicken Sie Ihre Informationen an newsletter(at)b-b-e.de
Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteur*innen im BBE und im Feld der Engagementförderung und -debatte. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellen und wichtigsten Nachrichten für die Leser*innen zusammenzustellen.
Die PDF-Dokumente der Beiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.
Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.
Redaktion: Dr. Lilian Schwalb (V.i.S.d.P.), Dr. Rainer Sprengel und Anna Rehbein.
Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
– Geschäftsstelle –
Michaelkirchstr. 17-18
10179 Berlin-Mitte
www.b-b-e.de
Geschäftsführung: PD Dr. Ansgar Klein und Dr. Lilian Schwalb
Kontakt: ansgar.klein[at]b-b-e.de und lilian.schwalb[at]b-b-e.de