BBE Europa-Nachrichten

BBE Europa-Nachrichten Nr. 11 vom 26.11.2020

Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.

Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Programm Rechte und Werte: Verdopplung statt Kürzung
EU-Parlament warnt vor Machtmissbrauch bei Corona
Programm der neuen EWSA-Präsidentin
Europäisches Jugendportal
Deutsch-französischer Bürgerfonds: Online beantragen

Zivilgesellschaft und EU-Ratspräsidentschaft (deutscher Vorsitz)

Poetry Slam Made for Europe
Europäer*innen sprechen unter 4 Augen miteinander
Europaweites Hilfetelefon für Frauen gefordert
»#Einmischen – Jugend redet mit«: Abschlussbericht

Schwerpunkt: Jugendengagement in internationalen Kontexten

Dzembritzki: Jugend und die Vereinten Nationen
Mittelmann Cohen: Jüdische Student*innen weltweit vereinen und aktivieren
Soliman: Postmigrantische Stimmen der Jungen Islam Konferenz
Tchanturia: Politische Bildung und Jugendbeteiligung in Georgien

Internationale Beteiligungsverfahren

EBI »Schluss mit der Käfighaltung« bei der Kommission

Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

Beschluss der BBE Mitgliederversammlung zum Programm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020
Europa und Jugend beim Deutschen EngagementTag: »Ohne uns läuft nichts!«
Bürgerdialoge Digital: »Europa, wir müssen reden!«
Jahrbuch Engagementpolitik 2021

Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Die weibliche Revolution? Veranstaltung
Civic Space Watch Report 2020: Veranstaltung
Europa und die Kirchen: Hybridveranstaltung
Verleihung Sacharow-Preis: Online-Debatte zu Belarus
Wettbewerb zur NRW-Europawoche 2021: Ausschreibung
EU-Bürgerdialoge digital und grenzüberschreitend: Bericht

Hinweis


Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Programm Rechte und Werte: Verdopplung statt Kürzung

Das EU-Programm Rechte und Werte, das in zwei Unterprogramme gegliedert ist, sollte nach dem ursprünglichen Kommissionsvorschlag im Haushalt 2021-2027 mit 20 Prozent weniger Geld auskommen als im aktuellen Haushalt. Dagegen machten eine Reihe zivilgesellschaftlicher Akteure, darunter auch das BBE, mobil. Nach intensiven Verhandlungen zwischen dem Europäischen Parlament und der deutschen EU-Ratspräsidentschaft kam es am 10. November 2020 zu einer neuen Beschlusslage. Im kommenden Haushalt soll das Budget nunmehr stattdessen von 800 Millionen Euro auf 1,6 Milliarden Euro verdoppelt werden. Das European Civic Forum, in dem das BBE Mitglied ist, spricht deshalb von einem »historic Victory for Civil Society Organisations.« Ewa Kulik-Bielińska, Direktorin der Stefan Batory Foundation, kommentiert: »The EU has now capacity to support grassroot organisations which cultivate democracy, rule of law and fundamental rights on local level. This is a big achievement of the EU and a great success of the civil society.«

Pressemitteilung European Civic Forum


EU-Parlament warnt vor Machtmissbrauch bei Corona

Am 13. November 2020 hat das Europäische Parlament eine »Entschließung zu den Auswirkungen der COVID-19-Maßnahmen auf die Demokratie, die Grundrechte und die Rechtsstaatlichkeit« angenommen. Darin warnt das Europäische Parlament vor einem Machmissbrauch im Rahmen bzw. unter dem Vorwand der Pandemiebekämpfung. Grundrechtseingriffe müssten zeitlich beschränkt und verhältnismäßig sein. Kritisiert wird die verbreitet untergeordnete Rolle der Parlamente, gefordert wird eine wirksame interne und externe parlamentarische und gerichtliche Kontrolle. Unabhängiger Journalismus müsse ebenso gestärkt werden wie der Kampf gegen Diskriminierung entlang ethnischer, religiöser oder sexueller Präferenzen, die während der Pandemie zugenommen habe. Ebenso fordert das Parlament die Mitgliedstaaten auf, »unabhängige Experten für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Grundrechte in die Entscheidungsfindung einzubeziehen, wo immer dies erforderlich ist; …(und) bei der Ergreifung neuer Maßnahmen auf das Fachwissen eines breiten Spektrums von Experten und Interessengruppen, einschließlich nationaler Menschenrechtsinstitutionen, Ombudsstellen und der Zivilgesellschaft, zurückzugreifen und diese proaktiv zu konsultieren«.

Entschließung des Europäischen Parlaments zu den Auswirkungen der COVID-19-Maßnahmen auf die Demokratie, die Grundrechte und die Rechtsstaatlichkeit


Programm der neuen EWSA-Präsidentin

Die neue Präsidentin des Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA), Christa Schweng, hat beim EWSA-Plenum am 29. Oktober 2020 die Prioritäten für die kommenden zweieinhalb Jahre ihrer Amtszeit vorgelegt. Im Mittelpunkt ihres Programms steht ein wohlhabendes, inklusives und nachhaltiges Europa. Der EWSA soll sich dabei neu besinnen, um wirksameren Einfluss auf die Politikgestaltung in der EU zu nehmen und die Partizipation in Europa zu stärken. Konkret soll er auch eine entscheidende Rolle bei der Konferenz zur Zukunft Europas spielen. »Auf der Grundlage dieses Programms können wir in der anstehenden Mandatszeit dazu beitragen, dass Europa wirtschaftlich aufblüht und deutlich sozial inklusiver und ökologisch nachhaltiger wird. Dafür setzen wir uns ein. Gemeinsam schaffen wir das«, so die Präsidentin.

Programm der EWSA-Präsidentin


Europäisches Jugendportal

Am 16. November 2020 gab die EU-Kommissarin Mariya Gabriel, zuständig für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung und Jugend, den Startschuss für das Europäische Jugendportal. Das Europäische Jugendportal ist eine Initiative der Europäischen Union, für die inhaltliche Aktualisierung verantwortlich sind die Europäische Kommission und das Eurodesk-Netz. Das Europäische Jugendportal informiert junge Menschen und Jugendakteure über Möglichkeiten und Themen auf EU-Ebene.

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Deutsch-französischer Bürgerfonds: Online beantragen

Damit die deutsche und französische Zivilgesellschaft gemeinsam Dinge besser bewegen können, gibt es als Resultat des deutsch-französischen Vertrags von Aachen den deutsch-französischen Bürgerfonds. Er verfügt über ein Jahresbudget von 2,4 Millionen Euro und vergibt in 4 Förderkategorien kleine Finanzspritzen bis zu 5.000 Euro, größere Beträge von bis zu 10.000 Euro bzw. 50.000 Euro und für Leuchtturmprojekte sogar Summen von mehr als 50.000 Euro. Förderanträge werden einfach online gestellt.

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Zivilgesellschaft und EU-Ratspräsidentschaft (deutscher Vorsitz)

Poetry Slam Made for Europe

»Gute Gedanken brauchen Raum« – nach diesem Motto hat die Europäische Akademie Berlin am 15. Oktober 2020 einen Poetry Slam zur deutschen Ratspräsidentschaft durchgeführt. Vier Autor*innen präsentierten dort in lyrischer Form ihre Gedanken, Empfindungen und Werturteile. Wir dokumentieren hier diese Beiträge von Tanasgol Sabbagh, Max Gebhard, Josefine Berkholz und Philipp Herold zum Thema »Europa...und wir!?«. Der Poetry Slam fand im Rahmen der Reihe »Made for Europe« mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes statt.

Einführender Beitrag der Europäischen Akademie Berlin (HTML)

»Nichts ist vorgefallen« von Tanasgol Sabbagh (PDF)

»Herausforderungen der deutschen Ratspräsidentschaft in 17 Haikus und einer Homage« von Max Gebhard (PDF)

»Jede Beziehung beginnt mit einem Mythos« von Josefine Berkholz (PDF)

»erebutation« von Philipp Herold (PDF)


Europäer*innen sprechen unter 4 Augen miteinander

Im Rahmen des Projekts »Europa spricht« werden am 13. Dezember 2020 tausende Europäer*innen mit unterschiedlichen politischen Ansichten im Vieraugengespräch über aktuelle Themen wie Pandemie, Klimaschutz oder Migration diskutieren. Das Projekt »Europe talks – Europa spricht« wurde von ZEIT ONLINE ins Leben gerufen und wird inzwischen von 18 Redaktionen aus ganz Europa gemeinsam organisiert. Wer teilnehmen will, beantwortet auf den Internetseiten der beteiligten Redaktionen sieben Fragen zu aktuell kontrovers diskutierten Themen mit ja oder nein. Der »Europa spricht«-Algorithmus bringt dann am 13. Dezember 2020 um 15 Uhr jeweils zwei Personen mit entgegengesetzten Ansichten aus verschiedenen Ländern zusammen. Eine Anmeldung ist bis zum 30. November 2020 möglich. »Europe talks – Europa spricht« basiert auf einer von ZEIT ONLINE im Mai 2017 ins Leben gerufenen Initiative mit dem Titel »Deutschland spricht«. Das Projekt wird vom Auswärtigen Amt im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft unterstützt.

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Europaweites Hilfetelefon für Frauen gefordert

Am 20. November 2020 ging es bei einem informellen Treffen der EU-Gleichstellungsminister*innen unter Leitung von Bundesfamilienministerin Franziska Giffey um den Ausbau von Hilfsangeboten zum Schutz von Frauen. 22 EU-Staaten sowie die Schweiz, Island und die Europäische Kommission beschlossen eine europaweite Vereinheitlichung der Hilfetelefonnummern mit der Nummer 116 016. Ebenso stellten einander die Minister*innen Best Practices aus ihren Ländern zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen vor. Der informelle Gipfel der EU-Gleichstellungsminister*innen ist aus Sicht des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) einer der Höhepunkte der deutschen EU-Ratspräsidentschaft.

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»#Einmischen – Jugend redet mit«: Abschlussbericht

Die Vertretung der EU-Kommission in Deutschland hat anlässlich der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zwischen Juli und Oktober 2020 insgesamt 16 Planspiele unter dem Motto »#Einmischen – Jugend redet mit« an Schulen und Bildungseinrichtungen zum Thema des jeweiligen Informellen Ministerrats durchgeführt. Als Fazit aus der Planspielreihe hebt der Bericht hervor, dass das Feedback der Jugendlichen überwiegend positiv war und dass junge Menschen für Politikgestaltung und Partizipationsmöglichkeiten empfänglich sind.

Abschlussbericht zu der Planspielreihe: »#EINMISCHENEU – JUGEND REDET MIT« im Rahmen der deutschen Ratspräsidentschaft 2. Halbjahr 2020

Veranstaltungsbericht zum Workshop der Reihe »#EINMISCHENEU – JUGEND REDET MIT«: Highspeed oder Abstellgleis – Die Verkehrspolitik der EU (27.10.2020)

Veranstaltungsbericht zum Workshop der Reihe »#EINMISCHENEU – JUGEND REDET MIT«: Trading our future?! Europas Handelspolitik im Schattend er Klimakrise (10.09.2020)

Veranstaltungsbericht zum Workshop der Reihe »#EINMISCHENEU – JUGEND REDET MIT«: Meat-life-Balance: Die Europäische Agrarpolitik zwischen Tierwohl und Tierwurst (26.08.2020)


Schwerpunkt: Jugendengagement in internationalen Kontexten

Dzembritzki: Jugend und die Vereinten Nationen

Detlef Dzembritzki, Bundesvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) und u.a. von 1998 bis 2009 Mitglied des Deutschen Bundestag, diskutiert in seinem Beitrag die Partizipationsmöglichkeiten der Jugend bei den Vereinten Nationen - in einer Welt, in der fast die Hälfte der Weltbevölkerung jünger als 24 Jahre ist. Er skizziert, wie die Einbindung der Jugend seit 1965 ein wachsendes Thema bei den Vereinten Nationen wurde und welche verschiedenen Möglichkeiten heute vorhanden sind. Unter Generalsekretär Ban Ki-Moon wurde die Arbeit mit und für junge Menschen schließlich eine der zentralen Prioritäten der Organisation. Nicht nur wurde 2013 die Position des Youth Envoy (Gesandter für Jugend) geschaffen, sondern auch mit der Sicherheitsratsresolution 2250 zu Jugend, Frieden und Sicherheit (2015) deren zentrale Rolle für Frieden und Sicherheit anerkannt und die Einbindung von jungen Menschen in Entscheidungsfindung eingefordert. Aktuell wird die Einrichtung eines »Youth Advisory Body« innerhalb der Vereinten Nationen diskutiert: »Die Verantwortung, sich für Reformideen – ähnlich wie bei der Resolution 2250 – stark zu machen, liegt bei den Mitgliedsstaaten und einer aktiven Zivilgesellschaft.«

Beitrag von Detlef Dzembritzki (HTML)

Beitrag von Detlef Dzembritzki (PDF)


Mittelmann Cohen: Jüdische Student*innen weltweit vereinen und aktivieren

Naomi Mittelmann Cohen, seit Mai 2020 Geschäftsführerin der World Union of Jewish Students (WUJS), diskutiert in ihrem Beitrag deren Ziele, Werte und Herausforderungen. Seit ihrer Initiierung 1924 und der Arbeit ihres ersten Präsidenten Albert Einstein richtet sich die WUJS gegen strukturellen und manifesten Antisemitismus und Rassismus, um jüdischen Studierenden die Möglichkeit zu geben, in einem sicheren, integrativen und fairen Umfeld zu studieren. Zugleich will die Weltunion den pluralen Anliegen jüdischer Studierender zu allen wichtigen Themen der Zeit auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene Gehör verschaffen, denn: »Oft wird gesagt, dass Student*innen die Anführer*innen von morgen sind, aber wir in der WUJS glauben, dass Student*innen die Anführer*innen von heute sind.«

Beitrag von Naomi Mittelmann Cohen (HTML)

Beitrag von Naomi Mittelmann Cohen (PDF)


Soliman: Postmigrantische Stimmen der Jungen Islam Konferenz

Dr. Asmaa Soliman, seit April 2020 Leiterin der Jungen Islam Konferenz, diskutiert in ihrem Beitrag die Ziele, Werte und Arbeitsformen der 2011 gegründeten Jungen Islam Konferenz. Haltung statt Herkunft ist dabei der orientierende Leitgedanke der Jungen Islam Konferenz, die in Reaktion auf zunehmend islamophobe Narrative und Publikationen etwa von Thilo Sarrazin entstanden ist. Als Dialogplattform richtet sie sich vor allem an junge Menschen im Alter von 17 bis 25 Jahren: »Wir bestärken die jungen Menschen in ihrem Engagement, sich für eine inklusivere und diversere Gesellschaft einzusetzen, und sind Verstärker ihrer Stimmen im gesellschaftlichen Diskurs.«

Beitrag von Dr. Asmaa Soliman (HTML)

Beitrag von Dr. Asmaa Soliman (PDF)


Tchanturia: Politische Bildung und Jugendbeteiligung in Georgien

Dr. Khatuna Tchanturia, Erziehungswissenschaftlerin und freiberufliche Dozentin in Stuttgart, skizziert in ihrem Beitrag tiefgreifende Veränderungen im georgischen Bildungssystem und präsentiert die zentralen Ergebnisse ihrer empirischen Untersuchung zur Politische Bildung und Jugendbeteiligung in Georgien. Noch stärker als in Westeuropa ist in Georgien ein sehr hohes Interesse an großen sozialen und gesellschaftlichen Themen wie Umweltschutz und Atomkraft und damit verbundener Hilfe- und Engagementbereitschaft zu verzeichnen. Dem gegenüber steht aber zugleich ein ausgeprägtes Misstrauen in vorhandene politische Strukturen, Parteien und Organisationen: »Es liegt nahe zu sagen, dass die Bürgerinnen und Bürger die Demokratie schätzen, nicht, weil sie die Vorteile einer funktionierenden Demokratie gut genug kennen, sondern weil sie die negativen Konsequenzen, die Bürgerinnen und Bürger in einer nichtdemokratischen Gesellschaftsordnung tragen müssen, erlebt haben.«

Beitrag von Dr. Khatuna Tchanturia (HTML)

Beitrag von Dr. Khatuna Tchanturia (PDF)


Internationale Beteiligungsverfahren

EBI »Schluss mit der Käfighaltung« bei der Kommission

Die Europäische Bürgerinitiative (EBI) »Schluss mit der Käfighaltung« ist die 6. von 75 Initiativen, die erfolgreich im Sinne der EBI-Regularien war und in Europa genügend Unterstützung bei den Bürger*innen fand. Am 30. Oktober 2020 hatten die Initiator*innen die Gelegenheit, ihre Ideen und Vorschläge für eine Beendigung der Käfighaltung bei der Europäischen Kommission ausführlich darzustellen. Empfangen wurden sie von Věra Jourová, Vizepräsidentin für Werte und Transparenz, sowie Stella Kyriakides, Kommissarin für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit. Als Nächstes folgt eine öffentliche Anhörung im Europäischen Parlament. Danach wird die Kommission einen Bericht veröffentlichen, in dem sie die weiteren Schritte und Maßnahmen – oder auch Nichtschritte – und die Gründe dafür erläutert.

Weitere Informationen


Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

Beschluss der BBE Mitgliederversammlung zum Programm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020

Am 19. und 20. November 2020 fand die 21. Mitgliederversammlung des BBE erstmals digital statt. Die BBE-Mitglieder befassten sich auch mit dem Programm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020. Sie übernahmen dabei einen Entwurf des Koordinierungsauschusses des BBE vom September 2020. Die Mitgliederversammlung des BBE begrüßt danach grundsätzlich das am 30. Juni 2020 veröffentlichte Arbeitsprogramm der deutschen Bundesregierung zur EU- Ratspräsidentschaft 2020 und weist auf für die europäische Zivilgesellschaft zentralen Punkte hin, die das Programm nur erwähnt bzw. ganz ausklammert.

Beschluss der BBE Mitgliederversammlung zum Programm der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020 (PDF)


Europa und Jugend beim Deutschen EngagementTag: »Ohne uns läuft nichts!«

»Ohne uns läuft nichts!« – unter diesem Motto steht der Workshop zum Thema Europa und Jugend, der am 3. Dezember 2020 von 13:45 bis 15:00 Uhr beim Deutschen EngagementTag stattfindet. Welche Rolle spielt die Europäische Union heute für Jugendliche? Ist die EU für Jugendliche überhaupt ein nennenswertes Thema neben Klimawandel, Pandemie oder der Sorge um die eigene Zukunft? Gibt es DIE ideale Jugendbeteiligung? Das sind die Gesprächsthemen von Carina Autengruber (Präsidentin des European Youth Forum), Ulrich Schneekloth (Leiter des Kantar Public-Teams für die Shell-Jugendstudie), Jochen Butt-Pośnik (Leiter der Kontaktstelle Deutschland des Programms »Europa für Bürgerinnen und Bürger«) und Manfred von Hebel (Stv. Leiter von JUGEND für Europa). Der Workshop wird von Üwen Ergün, Gründer & Geschäftsführer des KinderRechteForums moderiert. Der 5. Deutschen EngagementTag wird erneut vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und dem BBE ausgerichtet. Die zweitägige Fachkonferenz steht in diesem Jahr unter dem Thema: »Grenzenlos engagiert – Zivilgesellschaftliches Engagement in Zeiten von Umbrüchen und Aufbrüchen« und findet pandemiebedingt erstmalig digital statt.

Programm und Anmeldung


Bürgerdialoge Digital: »Europa, wir müssen reden!«

»30 Jahre friedliche Revolutionen in Europa: Wie halten wir es heute mit Demokratie und Rechtsstaatlichkeit?« Dieses Thema steht im Fokus des Bürgerdialogs, der am 3. Dezember 2020 um 18 Uhr online stattfindet. Bringen Sie Ihre Anliegen und Fragen ein und treten Sie in den virtuellen Dialog mit Selmin Çalışkan, Direktorin für Institutionelle Beziehungen im Berliner Büro der Open Society Foundations, und Dr. Marek Prawda, Vertreter der Europäischen Kommission in Polen.

Anmeldung


Jahrbuch Engagementpolitik 2021

Das Jahrbuch Engagementpolitik 2021 thematisiert in seinem Schwerpunkt die Zivilgesellschaft in der Corona-Krise und ihre Gestaltungsaufgaben. Es werden grundsätzliche Überlegungen zu den notwendigen öffentlichen Handlungsräumen der Zivilgesellschaft vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Einschränkungen vorgestellt. Dann stehen unterschiedliche Handlungs- und Erfahrungshorizonte im Mittelpunkt der jeweiligen Beiträge: die Förderprogramme der Bundesländer, die Herausforderungen des Klimaschutzes für die Zivilgesellschaft, Engagementkampagnen und die Anforderungen bei der Digitalisierung der Zivilgesellschaft. Auch das Thema »Europa« bildet einen Teil des Jahrbuches: Dr. Walter Schwimmer, Generalsekretär des Europarates von 1999 bis 2004, schreibt über den Europarat als - »das Fundament des gemeinsamen Hauses Europa«. Dr. Andreas Nick, seit 2018 Vizepräsident der parlamentarischen Versammlung des Europarates, thematisiert den Europarat als die älteste paneuropäische Organisation Europas. Zivilgesellschaftliche Teilhabe und die Konferenz zur Zukunft Europas stehen im Fokus des Beitrages, der vom Europateam des BBE verfasst wurde. Dr. Frank Heuberger, Nino Kavelashvili und Mirko Schwärzel fragen sich: »Wem gehört Europa?«.

Weitere Informationen


Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Die weibliche Revolution? Veranstaltung

Der Deutsch-russische Austausch (DRA) veranstaltet am 3. Dezember 2020 eine Diskussion zur Rolle von Frauen in Transformationsprozessen: »Die weibliche Revolution? Aktivistinnen in Zeiten des politischen Wandels«. Anhand von Belarus, Deutschland zur Zeit der Wende und Venezuela soll darüber diskutiert werden, wie wichtig »weibliches Engagement« in Phasen der Transformation ist und ob Frauen gesellschaftliche Umbrüche herbeigeführt haben.

Anmeldung


Civic Space Watch Report 2020: Veranstaltung

Anlässlich der Veröffentlichung des Civic Space Watch Report 2020 findet am 8. Dezember 2020 online eine Diskussionsveranstaltung des European Civic Forum statt. Gastgeber ist der Europaabgeordnete Petro Bartolo. Neben einer politischen Debatte mit Vertreter*innen aus Politik und Zivilgesellschaft werden auch die Preisträger*innen des Civic Pride Awards geehrt.

Anmeldung


Europa und die Kirchen: Hybridveranstaltung

Um die europapolitische Dimension der öffentlichen kirchlichen Verantwortung geht es auf einer Tagung in der Evangelischen Akademie Loccum, die vom 11. bis 13. Dezember 2020 offline in Loccum und gleichzeitig online stattfindet: »Europa und die Kirche(n)«. Neben grundsätzlichen Diskussionen zu Europakonzeptionen der Kirchen und dem Verhältnis der Kirchen zu Europa werden vier fachliche Themenblöcke als europapolitische Themen für die Kirchen vertieft: Solidarität und Soziales Europa, Außen- und Sicherheitspolitik, Migrationspolitik sowie Ökologie und Landwirtschaft.

Weitere Informationen und Anmeldung


Verleihung Sacharow-Preis: Online-Debatte zu Belarus

Anlässlich der Verleihung des Sacharow-Preises für geistige Freiheit des Europäischen Parlaments lädt das Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Deutschland am 18. Dezember 2020 zu einer Online-Debatte zur Lage in Belarus ein: 2020 hat das Europäische Parlament den Sacharow-Preis an die demokratische Opposition in Belarus verliehen, vertreten durch den Koordinierungsrat, einer Initiative von Akteuren aus Politik und Zivilgesellschaft. Eine Anmeldung bis zum 17. Dezember 2020 ist erforderlich.

Weitere Informationen


Wettbewerb zur NRW-Europawoche 2021: Ausschreibung

Der Europaminister des Landes Nordrhein-Westfalen (NRW), Stephan Holthoff-Pförtner, hat den Landeswettbewerb zur Europawoche 2021 gestartet: Kommunen, Vereine, Verbände, Schulen, Hochschulen, Einrichtungen und Institutionen in NRW können sich mit Projektideen zu bewerben. Das Motto 2021 lautet »#EUnited – gemeinsame Vision für die Zukunft«. Gesucht werden Projekte, die den Austausch der Bürger*innen zu den Themen »Europa solidarischer machen«, »Europa digitaler machen« und »Europa grüner machen«. Prämierte Projekte erhalten bis zu 2.000 Euro. Die Projekte sollen in der Europawoche vom 1. bis 9. Mai 2021 in NRW durchgeführt werden.

Weitere Informationen


EU-Bürgerdialoge digital und grenzüberschreitend: Bericht

Zwischen dem 27. und 30. Oktober 2020 fand der erste rein digitale, grenzüberschreitende EU-Bürgerdialog statt, mit 100 zufällig ausgewählten Bürger*innen aus Dänemark, Deutschland, Irland Italien und Litauen. Dabei wurde die Kommission von der Bertelsmann Stiftung unterstützt, die jetzt in einem Bericht Methodologie, Ablauf und Ergebnisse dieses Bürgerdialogs veröffentlicht hat: »Next level EU citizen participation«.

Weitere Informationen


Hinweis

Die nächste Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten erscheint am 10. Dezember 2020.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an europa-bbe(at)b-b-e.de

Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.

Die PDF-Dokumente der Gastbeiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im Europa-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel, Mirko Schwärzel und Nino Kavelashvili.

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