BBE Europa-Nachrichten Nr. 4 vom 28.4.2022
Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.
Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte
EWSA: Stellungnahme zur Strategischen Vorausschau 2021 der Kommission
VENRO-Stellungnahme: EU und Migrationspolitik mit Afrika
Youngs/ Milanese/ Nicolaidis: Informal Civil Society
Konferenz zur Zukunft Europas (CoFoE) kurz vor Abschluss
Schwerpunkt: Russlands Angriffskrieg, Zivilgesellschaft und östliche Partnerschaft
Kikalishvili/ Sarjveladze: Die EU-Außenpolitik im Umbruch
Georgiens Blick auf die Ukraine: »DAS IST AUCH UNSER KRIEG«: Interview mit Data Tavadze
Offener Brief der Kulturschaffenden aus Georgien an ihre ukrainischen Kolleg*innen
Togonidze: »Reborn« – Wiedergeburt
Europäisches Jahr der Jugend
Junge Journalist*innen: Umweltschäden in der Ukraine
Empfehlung des Rates über die Mobilität junger Freiwilliger in der EU
Internationale Beteiligungsverfahren
10 Jahre Europäische Bürgerinitiative (EBI) - wie weiter?
Konsultation zur EU-Charta der Grundrechte und zum Raum der Zivilgesellschaft
Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern
#EBDGrafik: Die Wechsel im Europäischen Rat
Zwei Jahre Deutsch-Französischer Bürgerfonds
2. Sitzung der BBE Strategiegruppe »Europa«
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
10 Tipps, die Menschenrechte wirkungsvoll zu vermitteln
Veranstaltungsreihe CONFERENCE CONVERSATIONS #11
Europäische HausParlamente: Ergebnisse und Veranstaltung
Berliner Bürgerdialog - Follow up 2022
Silberne Rose: Nominierungsphase
Zivilgesellschaft und Außenpolitik: Publikation
Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte
EWSA: Stellungnahme zur Strategischen Vorausschau 2021 der Kommission
Am 8. September 2021 hatte die Europäische Kommission ihre strategische Vorausschau 2021 veröffentlicht: »Die Handlungsfähigkeit und Handlungsfreiheit der EU«. Darin geht es um wegweisende Trends, die die EU bis 2050 fordern werden, wie zum Beispiel den Klimawandel, den Druck auf Demokratie und Werte sowie weltpolitische Verschiebungen und demografischer Wandel. Die Fachgruppe Binnenmarkt, Produktion, Verbraucher des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) hat am 4. März 2022 eine sehr kritische Stellungnahme verfasst. Um kritisierte Schwächen der Vorausschau künftig zu minimieren, fordert der EWSA: »Die Organisationen der Sozialpartner und der Zivilgesellschaft und insbesondere auch der EWSA müssen in allen Phasen der Vorausschau, die zu den künftigen Berichten über die strategische Vorausschau führen, beteiligt sein.« Die Stellungnahme wurde vom Plenum des EWSA bei seiner 568. Plenarsitzung am 22. März 2022 ohne Gegenstimmen mit 198 Ja-Stimmen und 3 Enthaltungen angenommen.
VENRO-Stellungnahme: EU und Migrationspolitik mit Afrika
Im Februar 2022 haben die Europäische Union (EU) und die Afrikanische Union (AU) eine gemeinsame Vision für ihre Partnerschaft verabredet. Diese soll die Qualität der Zusammenarbeit zwischen beiden Kontinenten verbessern. Schwerpunkte der Kooperation liegen in den Bereichen Gesundheit, Klima, Frieden und Sicherheit, wirtschaftliche Erholung sowie Migration und Mobilität. Zugleich hat die Ampel-Koalition einen Paradigmenwechsel in der Migrationspolitik versprochen. Vor diesem Hintergrund hat VENRO (Verband Entwicklungspolitik und Humanitäre Hilfe) die Stellungnahme »Maßnahmen für mehr europäische Verantwortung in der Migrationspolitik mit Afrika« publiziert. Darin diskutiert VENRO kritische Aspekte der afrikanisch-europäischen Kooperation und schlägt der Bundesregierung Maßnahmen für eine menschenrechtsbasierte Migrationspolitik vor.
Youngs/ Milanese/ Nicolaidis: Informal Civil Society
»Informalität« ist zu einem bemerkenswerten Merkmal des zivilgesellschaftlichen Engagements in Europa geworden: Die Formen der Bürgerbeteiligung und der Organisation sind heute fließender und weniger hierarchisch. Aber was genau macht »Informalität« im demokratischen Handeln aus? Was sind die Vor- und Nachteile dieser neuen Formen der Beteiligung? Um diesen Fragen nachzugehen, haben Carnegie Europe, European Alternatives und European University Institute den Aufstieg der informellen Zivilgesellschaft in Europa und ihre Auswirkungen auf demokratischen Aktivismus und Partizipation erfasst. Das Projekt umfasste Fallstudien zu Bulgarien, Deutschland, Ungarn, Irland, Polen, Rumänien und Spanien. Der Artikel von Richard Youngs (Carnegie Europe), Niccolo Milanese (European Alternatives) und Kalypso Nicolaidis (School of Transnational Governance (EUI)) beschreibt verschiedene Komponenten der Informalität in der Zivilgesellschaft. Sie heben drei entscheidende Merkmale des informellen Aktivismus hervor: Horizontalität, Fluidität und Öffentlichkeit. Ist informelle Zivilgesellschaft ein Gewinn für die europäische Demokratie? »To effectively boost European democracy, these groups must deepen and solidify without moving toward formalization«, so die Autor*innen.
Youngs/ Milanese/ Nicolaidis: Informal Civil Society: Booster for European Democracy?
»Informal Activism in the EU« (PDF)
Konferenz zur Zukunft Europas (CoFoE) kurz vor Abschluss
Die Konferenz zur Zukunft Europas (CoFoE) befindet sich auf der Zielgeraden. Der eigentliche Arbeitsprozess kann im Wesentlichen mit den Arbeitsgruppen und Plenen am 8. und 9. April 2022 als abgeschlossen gelten. Am 29. und 30. April findet das finale Plenum statt. Dort sollten die Vorschläge vom Plenum einvernehmlich gebilligt werden. Der Exekutivausschuss der Konferenz nimmt diese Vorschläge in den Konferenz-Abschlussbericht auf, den er den Präsident*innen der EU-Organe am 9. Mai 2022 in Straßburg zum feierlichen Abschluss der Konferenz vorlegt.
Civil7 Summit
Am 4. und 5. Mai 2022 findet in Berlin die internationale Civil7-Konferenz statt. Rund 500 Vertreter*innen aus mehr als 40 Ländern haben in den vergangenen Monaten im Civil7-Prozess politische Empfehlungen an die G7-Staaten erarbeitet. Anfang Mai werden ihre zivilgesellschaftlichen Forderungen auf dem Civil7 Summit präsentiert und an Bundeskanzler Scholz als G7-Präsident übergeben. Civil7 ist eine der offiziellen Engagement Groups der G7, neben Women7, Science7, Business7, Labour7, Thinktanks7 und Youth7. VENRO und das Forum Umwelt & Entwicklung koordinieren den internationalen zivilgesellschaftlichen Begleitprozess Civil7 zur deutschen G7-Präsidentschaft. In diesem Jahr wurde die Teilnahme nicht auf zivilgesellschaftliche Organisationen aus den G7-Staaten beschränkt. Die Anmeldung für eine virtuelle Teilnahme am Civil7-Gipfel ist möglich.
Schwerpunkt: Russlands Angriffskrieg, Zivilgesellschaft und östliche Partnerschaft
Editorial
Im Rahmen der »Östlichen Partnerschaft« (ÖP) fördert und intensiviert die EU ihre politischen, wirtschaftlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Beziehungen zu den Nachbarstaaten Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Georgien, Moldau und Ukraine auf der Grundlage gemeinsamer Werte. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine stellt Vieles und darunter auch die Nachbarschaftspolitik der EU auf die Probe. Der Angriffskrieg ist ein Wendepunkt für die Länder der Östlichen Partnerschaft. Am 3. März 2022 hat die georgische Regierung einen offiziellen Antrag auf EU-Mitgliedschaft gestellt. Die BBE Europa-Nachrichten gehen der Frage nach, was der Krieg für die Zivilgesellschaft in Georgien bedeutet und beschreibt die Lage aus der Sicht von Kulturschaffenden aus Georgien.
Kikalishvili/ Sarjveladze: Die EU-Außenpolitik im Umbruch
Mit dem Krieg gegen die Ukraine agiert die Europäische Union in einem veränderten geopolitischen Umfeld. Nachdem die Ukraine am 28. Februar 2022 den Antrag auf die EU-Mitgliedschaft stellte, erhielten auch Georgien und Moldau klare, positive Signale von der EU. Dr. Khatia Kikalishvili (LibMod – Zentrum Liberale Moderne) und Dr. Mikheil Sarjveladze (SWP - Stiftung Wissenschaft und Politik) analysieren die politische Lage in Georgien und ziehen Parallelen zum russisch-georgischen Krieg im Jahr 2008. Zudem beschreiben sie die »besorgniserregende« und »erschreckend neutrale« Position der Georgischen Regierung gegenüber dem Angriffskrieg in der Ukraine und vergleichen sie mit der Einstellung der Zivilgesellschaft, die ihre Position klar zeigt: »Die Demonstrationen mit Tausenden von Menschen in verschiedenen Städten Georgiens, die sich mit dem heldenhaften Kampf der Ukrainer für die Freiheit in ganz Europa solidarisieren, zeigen den Widerspruch der Gesellschaft gegen eine Kaskade von Fehlentscheidungen der georgischen Regierung. Den Menschen ist klar, dass es hier um einen gemeinsamen Krieg gegen denselben Aggressor geht und dass der gemeinsame Traum bedroht ist.«
Georgiens Blick auf die Ukraine: »DAS IST AUCH UNSER KRIEG«: Interview mit Data Tavadze
Seit Jahren stehen russische Truppen in Georgien, angeblich, um die Separatisten in Abchasien und Südossetien zu beschützen. Deswegen sehen die Georgier*innen mit bangem Blick in die Ukraine. Werden sie das nächste Ziel der russischen Aggression sein? Christoph Leibold hat darüber mit dem georgischen Theatermacher Data Tavadze gesprochen. Data Tavadze (geboren 1989) leitet seit 2008 das Royal Distric Theatre in Tiflis und ist Mitbegründer mehrerer Theaterfestivals. Beim europäischen Festival für junge Regie Fast Forward in Braunschweig wurde er für »Trojanische Frauen« mit dem Preis der internationalen Jury ausgezeichnet. »Das ist nicht nur ein Krieg in der Ukraine. Das ist auch unser Krieg. Ein Krieg zur Verteidigung unserer Werte und ein Krieg gegen die Werte von Putin. Viele Georgier haben daher in den Überlebensmodus geschaltet, den sie aus dem Kaukasus-Krieg von 2008 kennen«, sagt Data Tavadze.
Offener Brief der Kulturschaffenden aus Georgien an ihre ukrainischen Kolleg*innen
Kulturschaffende aus Georgien schreiben in einem Offenen Brief an ihre ukrainischen Kolleg*innen: »Wir sind Zeugen grausamer Zeiten! Es ist schrecklich, was gerade in Eurem Land passiert, dennoch: Sie verändern jetzt die Geschichte und reißen die eiserne Mauer ein, die unsere Länder lange Zeit gefangen gehalten und daran gehindert hat, sich dafür zu entscheiden, Teil einer zivilisierten, progressiven Welt zu werden […] Georgien, dieses kleine Land, das 2008 den letzten Krieg mit Russland hatte, kennt den Preis der Freiheit! Dieser Krieg ist noch nicht vorbei.« Initiiert wurde der Brief von preisgekrönter Filmregisseurin und Autorin Nana Ekvtimishvili, von Tamara Tatishvili, einer international anerkannten Fachkraft der georgischen Filmindustrie und von Filmemacherin Keti Machavariani, einer der wichtigsten weiblichen Stimmen aus Georgien. Der Brief wurde von zahlreichen georgischen Kulturschaffenden weltweit unterschrieben und an ukrainische Kolleg*innen, an das Odessa International Film Festival, an Vertreter*innen der Filmindustrie, an den Botschafter der Ukraine in Brüssel und an den Botschafter der Ukraine in Berlin versandt. Zudem gilt das Schreiben als ein Protestsignal der Künstler*innen gegen die prorussischen Tendenzen der georgischen Regierung. »Der Brief erfolgte gleich zu Beginn des Krieges, danach wurde alles dramatischer und tragischer; heute ist alles noch akuter und schmerzhafter«, kommentierte Nana Ekvtimishvili im Gespräch mit der Redaktion der BBE Europa-Nachrichten.
Holm: »Putin ist der Satan«
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sind schätzungsweise 30 000 russische Staatsbürger*innen nach Georgien gekommen, in ein Land, dessen staatliches Territorium seit 2008 zu zwanzig Prozent russisch besetzt ist. Russische Bürger*innen können in Georgien visumfrei einreisen, werden nicht verfolgt und nicht eingezogen. Sie können zudem mit geringem Einkommen ein vergleichsweise gutes Leben finanzieren. Das Stimmungsbild ist in Georgien deutlich erkennbar: »Was wollen alle diese Russen hier bei uns? Sie sollten in ihre Heimat zurückkehren, auf ihre Landsleute einwirken und endlich einen Machtwechsel herbeiführen!« Kerstin Holm berichtet, dass viele georgische Intellektuelle über die Massenflucht der russischen Intelligenzija in ihr Land gar nicht begeistert ist. In Ihrem Feuilleton »Putin ist der Satan«, veröffentlicht in der F.A.Z. am 16. April 2022, spricht die Autorin mit der Literaturmanagerin Medea Metreveli. Sie hat als Leiterin von Georgiens Nationalem Buch-Center 2018 den vielfach gefeierten Gastlandauftritt auf der Frankfurter Buchmesse organisiert. Sie sagt: Sollte Putin siegen, so sei auch Georgien verloren. Zudem berichtet die Autorin über die Bürgerinitiative »Russen in Sakartvelo« (»Sakartvelo« ist der georgische Name des Landes).
Beitrag von Kerstin Holm (PDF)
Togonidze: »Reborn« – Wiedergeburt
Ekaterina Togonidze gehört zu den bekanntesten Schriftsteller*innen Georgiens, die derzeit die Literaturlandschaft Georgiens prägen. In ihrer Reflexion über den russischen Angriffskrieg unterstreicht sie, dass jede*r Bürger*in derzeit eine Verantwortung trägt, aktiv zu werden und sich mit der aktuellen Situation auseinander zu setzen: »Die Zeit des Schweigens, des Zögerns, des Aufwachens, der moralischen Werteklärung haben wir (ab jetzt) nicht mehr – diese Zeit hatten wir bereits gehabt!«
Togonidze: »Reborn« – Wiedergeburt (HTML)
Togonidze: »Reborn« – Wiedergeburt (PDF)
Europäisches Jahr der Jugend
Junge Journalist*innen: Umweltschäden in der Ukraine
Im Rahmen des EU-Programms für junge Journalist*innen berichten Austėja Dumčiūtė aus Litauen und Lorenzo aus Italien über die Umweltschäden durch den Krieg in der Ukraine. Dabei setzen sie bei der schon schwierigen Umweltsituation vor dem Krieg an und skizzieren erkennbare und absehbare Folgen der Kriegshandlungen.
Empfehlung des Rates über die Mobilität junger Freiwilliger in der EU
Am 5. April 2022 wurde vom Europäischen Rat die Empfehlung über die Mobilität junger Freiwilliger in der Europäischen Union angenommen. Sie aktualisiert die Ratsempfehlung vom 20. November 2008 mit dem gleichen Titel. Wesentliche Entwicklungen und Schwerpunktsetzungen im Freiwilligenbereich und in der europäischen Jugendpolitik insgesamt wurden in die aktualisierte Ratsempfehlung aufgenommen bzw. dort berücksichtigt.
Weitere Informationen auf der Webseite JUGEND für Europa
Internationale Beteiligungsverfahren
10 Jahre Europäische Bürgerinitiative (EBI) – wie weiter?
Im April 2012 startete das Projekt der Europäischen Bürgerinitiative (EBI), die mit dem Vertrag von Lissabon vorgesehen war. Seitdem begleiten die Europa-Nachrichten in dieser Rubrik und mit manchen Schwerpunkten und Beiträgen dieses innovative Instrument. Ein wichtiges Element bleibt, dass nicht die absolute Zahl an Unterschriften ausreicht, da dies den wenigen großen Ländern zu viel Gewicht gäbe. Vielmehr muss in einer bestimmten Anzahl von Ländern ein bestimmter Prozentsatz der Bevölkerung unterschreiben, um ein Thema auf die Tagesordnung der Europäischen Institutionen zu setzen. Letztlich passiert auch nicht mehr, doch das Herstellen dieser politischen Öffentlichkeit kann, wie Beispiele zeigen, sehr wirksam sein. Manche sehen in der EBI daher auch ein taugliches Instrument für die UNO. Democracy International hat mit Blick auf solche Bespiele einen kurzen, positiven Rückblick erstellt. Damit verbindet Democracy International zugleich Vorschläge für eine Weiterentwicklung der EBI, etwa eine Ausdehnung auch auf europäische Fragen, die zurzeit nicht Gegenstand einer EBI sein dürfen.
Konsultation zur EU-Charta der Grundrechte und zum Raum der Zivilgesellschaft
Gemeinsam mit der Europäischen Kommission hat die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) eine Online-Konsultation für die Zivilgesellschaft gestartet. Im Fokus stehen die Rolle der organisierten Zivilgesellschaft bei der Umsetzung der Charta der Grundrechte und die Hindernisse, mit denen sie konfrontiert ist. Die Konsultation läuft bis zum 9. Mai 2022. Die Ergebnisse werden in die Arbeit der FRA und in den Jahresbericht der Kommission über die Anwendung der EU-Charta einfließen. Der Bericht wird im Dezember 2022 veröffentlicht. Er soll sich auf den zivilgesellschaftlichen Raum und seine Rolle beim Schutz und der Förderung der Grundrechte gemäß der Charta konzentrieren.
Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern
#EBDGrafik: Die Wechsel im Europäischen Rat
Die letzten Wahlen in den EU-Mitgliedsländern haben auch neues Personal auf europäischer Ebene zur Folge. Die neue #EBDGrafik, erstellt von der Europäischen Bewegung Deutschland, zeigt die aktuelle Zusammensetzung im Europäischen Rat.
De-Briefing zum CoFoE-Plenum
Die Europäische Bewegung Deutschland (EBD) lädt zum EBD De-Briefing zum Plenum der Konferenz zur Zukunft Europas am 4. Mai 2022 um 13:30 Uhr ein. Ziel der Veranstaltung ist es, einen kritischen Überblick über die Themen und Resultate der finalen Plenarversammlung der Zukunftskonferenz vom 29. und 30. April 2022 zu erhalten und diese im EBD-Netzwerk zu diskutieren. Zu Beginn der Veranstaltung werden drei Delegierte des Plenums ihre Eindrücke von der Plenarversammlung schildern, und zwar: Stephanie Hartung, nationale Bürgervertreterin im CoFoE-Plenum, Axel Schäfer, MdB, Mitglied des Ausschusses für die Angelegenheiten der EU des Deutschen Bundestages, sowie Anna Lührmann, MdB, Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt. Die Moderation übernimmt Markus Vennewald, Referent für Europapolitik der EBD.
Zwei Jahre Deutsch-Französischer Bürgerfonds
Am 13. April 2022 hat der Deutsch-Französische Bürgerfonds mit einer hybriden Veranstaltung in der Fabrique événementielle in Paris seinen zweiten Geburtstag unter dem Motto UTOPIEN gefeiert. Seit dem Start des Bürgerfonds wurden über 700 Projekte gefördert: Jedes von ihnen trägt dazu bei, die Utopie eines deutsch-französischen bürgerschaftlichen Engagements in Europa Wirklichkeit werden zu lassen.
2. Sitzung der BBE Strategiegruppe »Europa«
Am 26. April 2022 kam die BBE Strategierunde »Europa« zusammen, um die aktuelle Europaarbeit des Bundesnetzwerkes Bürgerschaftliches Engagement (BBE) unter die Lupe zu nehmen und die zukünftige Arbeit zu planen. Im Fokus stand die Diskussion der Frage, wie Zivilgesellschaft in Deutschland die Ukraine unterstützen könnte und sollte. Zudem wurde die Konferenz zur Zukunft Europas besprochen, die in ihre letzte Phase eingetreten ist. Bereits im Jahr 2020 unterstrich das BBE in einem Beschluss, dass engagierte Vereine und die organisierte Zivilgesellschaft als demokratieerfahrene Organisationen eine zu geringe Berücksichtigung fanden. Nun sieht sich das BBE in dieser Einschätzung zur Konferenz zur Zukunft Europas vom März 2020 bestätigt. Die Strategierunde arbeitet an einer neuen Beschlussempfehlung für den BBE-Koordinierungsausschuss, um seine Kritikpunkte, Erwartungen und Hoffnungen bezüglich der Konferenz zur Zukunft Europas zu kommunizieren.
Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen
10 Tipps, die Menschenrechte wirkungsvoll zu vermitteln
Wie kann man für Menschenrechte eintreten? Wie bringt man Menschen zusammen und verschafft sich Gehör? Internationale Menschenrechtsorganisationen aus ganz Europa haben sich mit der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte zusammengetan und zusammen einen Leitfaden erstellt: »10 Tipps – So vermitteln Sie Menschenrechte wirkungsvoll«.
Veranstaltungsreihe CONFERENCE CONVERSATIONS #11
Die Konferenz zur Zukunft Europas (CoFoE) wird von der Veranstaltungsreihe CONFERENCE CONVERSATIONS des European Policy Centre (EPC) begleitet. Nummer 11 findet am 29. April 2022 statt. Sie trägt den Titel: »The War in Ukraine and the (Conference on the) Future of Europe«. Die Diskutierenden werden versuchen den Standpunkt von CoFoE angesichts der globalen Entwicklungen neu zu bewerten. Eine Anmeldung ist erforderlich.
Weitere Informationen und Anmeldung
Europäische HausParlamente: Ergebnisse und Veranstaltung
Braucht Europa grundlegende Reformen und wenn ja, welche? Soll das Einstimmigkeitsprinzip im Rat abgeschafft werden? Braucht es einen repräsentativen Bürgerrat und ein Initiativrecht für das Parlament? Das haben rund 600 Bürger*innen aus allen Teilen Europas bis zum 3. April 2022 in der 5. Runde der Europäischen HausParlamente diskutiert. Die Ergebnisse liegen jetzt vor und sollen am 3. Mai 2022 im direkten Austausch mit europäischen Politiker*innen diskutiert werden.
Weitere Informationen und Anmeldung
Berliner Bürgerdialog - Follow up 2022
100 Berliner*innen haben 2021 gemeinsam 17 Empfehlungen für die Zukunft Europas verabschiedet. Sie waren aus Anlass der europaweiten Konferenz zur Zukunft Europas zur Teilnahme am »Bürgerdialog zum sozialen Europa« eingeladen. Am 6. Mai 2022 findet im Berliner Rathaus ein Follow up zum Berliner Bürgerdialog 2021 statt. Dabei geht es um folgende Fragen: Wo stehen wir jetzt kurz vor Ende der Zukunftskonferenz? Konnten Berliner Ideen und Belange europaweit Unterstützung finden? Wie ist der weitere Prozess? Und was bleibt auf lokaler Ebene mit Blick auf die Forderungen der Arbeitsgruppen zu tun?
Programm und weitere Informationen
Silberne Rose: Nominierungsphase
Seit dem Jahr 2000 wird die Silberne Rose im Europäischen Parlament an zivilgesellschaftliche Organisationen und Einzelpersonen verliehen, deren außergewöhnliche Kämpfe in hohem Maße zur sozialen Gerechtigkeit und Solidarität in der ganzen Welt beitragen. In diesem Jahr soll es um diejenigen gehen, die sich aktiv für Frieden, Dialog und gemeinsame Sicherheit einsetzen. Ein Individuum oder eine Organisation, die daran erinnert, dass mit kollektivem Handeln, Mut, Ausdauer und Engagement ein anderer Weg zu einem Europa des Friedens möglich ist. Die Silberne Rose wird von SOLIDAR jedes Jahr in Zusammenarbeit mit der Sozialdemokratischen Fraktion organisiert. Einsendeschluss für Nominierungen ist der 15. Mai 2022.
Zivilgesellschaft und Außenpolitik: Publikation
Welche Rolle Zivilgesellschaft in der Außenpolitik spielt oder spielen könnte, ist Thema des Sammelbandes »Realities, Challenges, Visions? Towards a New Foreign Cultural and Educational Policy«. Der Band ist 2022 erschienen und wurde von Caroline Y. Robertson-von Trotha in Kooperation mit dem ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) herausgegeben. Es ist als kostenfreier PDF-Download bzw. als kostenpflichtiges Print-on-Demand verfügbar.
Hinweis
Die nächste Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten erscheint am 12. Mai 2022.
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Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.
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Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter
Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel und Nino Kavelashvili
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