BBE Europa-Nachrichten

Europa-Nachrichten Nr. 5 vom 12.5.2022

Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.

Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

CoFoE statt Panzerparade: Abschlussbericht der Zukunftskonferenz (CoFoE) übergeben

Von CoFoE zu Änderungen der europäischen Verträge?

C7-Gipfel: Zentrale Forderungen an G7 übergeben

Meinungen der Unionsbürger*innen zur Ukrainehilfe ihrer Länder und der EU

Umfrage politische Bildung und Gemeinnützigkeit

Europäisches Parlament: Neue Regeln für Europawahl gefordert

Schwerpunkt: Frauen, Politik und Beteiligung

Gender-Analyse zur Ukraine

Frauen, bürgerschaftliches Engagement und Politik in Kanada: Studie

Frauen in der Klimapolitik

Mehr Repräsentation, aber kein Einfluss: Frauen im Europäischen Parlament

Europäisches Jahr der Jugend

Wie junge Menschen von europäischen Organisationen profitieren können

DBJR: Abschlussveranstaltung zur Jugendbeteiligung an CoFoE

Internationale Beteiligungsverfahren

Europäischer Demokratiepass

Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

Ergebnisorientierter Zukunftsdialog oder Zuhör-Übung?

Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Plottka/ Rebmann: Demokratiedefizit (Annotation)

Dr. Sylvia-Yvonne Kaufmann erhielt Auszeichnung als »Frau Europas«

Ausschreibung »Europaaktive Zivilgesellschaft« 2022 in NRW

AAAND ACTION! - Europäischer Schülerfilmwettbewerb


Hinweis



Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

CoFoE statt Panzerparade: Abschlussbericht der Zukunftskonferenz (CoFoE) übergeben

Der 9. Mai 2022 hätte als »Europatag« kaum gegensätzlicher ausfallen können. Während durch Moskau Panzer paradierten und Putin überall Nazis erspäht, nahmen Ursula von der Leyen und Emmanuel Macron den Abschlussbericht der Konferenz zur Zukunft der EU (CoFoE) entgegen. Dieser enthält 49 Reformvorschläge mit 300 Maßnahmen, die in einem einjährigen Prozess aus der Breite der Unionsbürgerschaft ihren Weg an die EU-Spitze gefunden haben. Sie gingen hervor aus 178 Empfehlungen der Europäischen Bürgerforen, aus Beiträgen der nationalen Foren und Veranstaltungen sowie aus fast 44.000 Postings zu über 16.000 Ideen, die auf der mehrsprachigen digitalen Plattform der Zukunftskonferenz erfasst wurden. Mit der Festveranstaltung im Europäischen Parlament endet die Zukunftskonferenz. »Mehr Demokratie e.V.« sieht zukunftsweisende Empfehlungen aus der Bürgerschaft für eine handlungsfähigere EU mit mehr Finanz-, Militär- und Gestaltungskraft: »Doch wer Europa mehr Gestaltungsmacht gibt, muss gleichzeitig auch die Bürgerbeteiligung und Mitbestimmung stärken. Sonst droht eine elitäre Abkapselung.« Auch der »dbb beamtenbund und tarifunion« sieht die Konferenz als einen wichtigen Schritt für ein stärkeres Europa, stellt aber ebenso fest: »Es ist bedauerlich, dass die Konferenz nach nur einjähriger Arbeit zum Abschluss kommen soll.« Die Europa-Nachrichten haben zur Konferenz kontinuierlich berichtet.

Abschlussbericht der Konferenz zur Zukunft der EU

Aufzeichnung der Abschlusskonferenz und weitere Informationen


Von CoFoE zu Änderungen der europäischen Verträge?

Von Beginn an war es strittig, ob die Konferenz zur Zukunft der EU (CoFoE) als neues Beteiligungsformat der Unionsbürger*innen eine mögliche Änderung der Europäischen Verträge aus der Debatte ausschließen soll bzw. kann. Angesichts der seit dem 30. April vorliegenden Vorschläge aus der Konferenz haben die Abgeordneten des Europäischen Parlaments am 4. Mai in einer angenommenen Entschließung dazu aufgerufen, das Verfahren für eine Vertragsänderung einzuleiten. Die Präsidentin des Europäischen Parlaments Roberta Metsol unterstrich am 9. Mai: «Es klafft eine Lücke zwischen dem, was die Menschen erwarten, und dem, was Europa im Moment leisten kann. Deshalb brauchen wir als nächsten Schritt einen Konvent.« Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zeigte sich dafür offen und versprach, auf der Grundlage der Empfehlungen der Bürger*innen schnell umzusetzen, was ohne Vertragsänderungen geht. Sie will konkrete Vorschläge bei ihrer jährlichen Rede zur Lage der Europäischen Union vorstellen. Auch der französische Präsident Emmanuel Macron als aktueller Vorsitzender des Europäischen Rats forderte Vertragsänderungen im Sinne der gemachten Vorschläge.

Weitere Informationen


C7-Gipfel: Zentrale Forderungen an G7 übergeben

Flankierend zum G7-Prozess fand am 4. und 5. Mai 2022 der C7-Gipfel in Berlin in hybrider Form statt. Rund 500 Vertreter*innen aus mehr als 40 Ländern hatten in den vergangenen Monaten im Civil7-Prozess politische Empfehlungen an die G7-Staaten erarbeitet. Diese wurden an Bundeskanzler Scholz als G7-Präsident übergeben und publiziert. Bundeskanzler Scholz nutzte den Civil7-Summit dazu, die Idee dieser Engagement Groups und die Rolle der Zivilgesellschaft zu skizzieren. Civil7 ist eine der offiziellen Engagement Groups der G7, neben Women7, Science7, Business7, Labour7, Thinktanks7 und Youth7. VENRO und das Forum Umwelt & Entwicklung koordinierten den internationalen zivilgesellschaftlichen Begleitprozess Civil7 zur deutschen G7-Präsidentschaft. Weitere Mitgliedsorganisationen aus dem BBE, wie Transparency International, haben Arbeitsgruppen zu Spezialthemen mit organisiert. In diesem Jahr wurde die Teilnahme nicht auf zivilgesellschaftliche Organisationen aus den G7-Staaten beschränkt.

C7-Abschlußdokument

Rede Bundeskanzler Olaf Scholz beim C7-Summit


Meinungen der Unionsbürger*innen zur Ukrainehilfe ihrer Länder und der EU

Im März 2022 hat die Bertelsmann Stiftung 12.000 Bürger*innen aus den 27 EU-Staaten nach ihrer Haltung zu den damals beschlossenen Unterstützungsmaßnahmen für die Ukraine befragen lassen. Am 25. April 2022 berichteten Hard Schilgen und Isabell Hofmann über die Ergebnisse in einem Blogbeitrag: »European citizens back help for Ukraine. Meanwhile, their personal prospects are deteriorating«. Die Langfassung ist zwei Wochen vorher unter dem Titel »With a tailwind« erschienen. Die Unterstützung ist hoch, aber variiert deutlich nach einzelnen Ländern. Gestiegen sind die Erwartungen an die EU. Zugleich wurde nach den persönlichen Lebensverhältnissen und Zukunftserwartungen gefragt. Hierbei handelt es sich um Wiederholungsfragen, die seit mehreren Jahren gestellt werden.

Zum Blogbeitrag

Langbericht als kostenfreier Download (PDF)


Umfrage politische Bildung und Gemeinnützigkeit

Globalisierungsthemen, internationale Entwicklungen, Völkerrecht, Entwicklungszusammenarbeit, Europa gehören zu zentralen Themen politischer Bildungsarbeit. Eine wissenschaftliche Befragung erkundet, welche Auswirkungen das Attac-Urteils des Bundesfinanzhofs und die darauf fußenden Änderungen des Anwendungserlasses zur Abgabenordnung (AEAO) auf die politische Bildungsarbeit in der Bildungspraxis haben. Zur Teilnahme eingeladen sind alle, die hauptberuflich, freiberuflich oder ehrenamtlich bzw. aktivistisch für einen Träger tätig sind, der politische Bildungsarbeit macht. Dabei geht es um Träger, die als gemeinnützig anerkannt sind, die die Gemeinnützigkeit anstreben oder denen die Gemeinnützigkeit aberkannt wurde. Die Umfrage ist anonym. Die Auswertung erlaubt keine Rückschlüsse auf die Beteiligten. Die Umfrage kann nach jeder Frage abgebrochen werden. Erst nach abschließender Bestätigung aller Antworten werden diese in der Auswertung berücksichtigt. Die Daten werden auf dem Server der Hochschule Darmstadt gespeichert. Am Ende der Umfrage ist es möglich, die Fragen und die eigenen Antworten als pdf-Datei abzuspeichern. Die Teilnahme an der Umfrage ist bis zum 31. Mai 2022 möglich. Die Ergebnisse sollen ab 1. Juli 2022 zur Verfügung stehen.

Zur Umfrage


Europäisches Parlament: Neue Regeln für Europawahl gefordert

Das Europäische Parlament hat am 3. Mai 2022 einen legislativen Initiativbericht angenommen, der die Überarbeitung der Vorschriften für die Europawahl anstrebt. Der Vorschlag wurde mit 323 zu 262 Stimmen bei 48 Enthaltungen und die dazugehörige Entschließung mit 331 zu 257 Stimmen bei 52 Enthaltungen angenommen. Um die Wahl europaweit einheitlicher zu gestalten, soll der 9. Mai europaweiter Wahltag werden und das passive Wahlrecht für alle Europäer*innen ab 18 Jahren gelten. Weitere Punkte sind eine verbindliche Sperrklausel von 3,5 Prozent für Wahlkreise, in denen mindestens 60 Sitze vergeben werden, die Ermöglichung der Briefwahl und das Recht der Bürger*innen, den Kommissionspräsidenten nach dem Spitzenkandidatensystem über EU-weite Listen zu wählen. Ebenso soll es ergänzend ein europäisches Wahlkreissystem geben und mit einem Reißverschlussverfahren Geschlechtergerechtigkeit realisiert werden. Da der Europäische Rat einstimmig Änderungen zustimmen muss, dürfte die Gänze dieser Forderungen keine Realisierungschance haben.

Weitere Informationen


Schwerpunkt: Frauen, Politik und Beteiligung

Gender-Analyse zur Ukraine

UN Women und CARE International haben eine Rapid Gender Analysis (RGA) der Ukraine am 4. Mai 2022 veröffentlicht. Die Studie zeigt, dass Frauen und Minderheiten aufgrund der Krise in Bezug auf Gesundheit, Sicherheit und Zugang zu Nahrungsmitteln mit großen Schwierigkeiten konfrontiert sind. Der RGA basiert auf Primär- und Sekundärdatenquellen. Die Ergebnisse werfen ein Schlaglicht auf die geschlechtsspezifische Dynamik der Krise. Der RGA vergleicht Daten aus der Zeit vor dem Krieg mit aktuellen Informationen über die Entwicklung der Situation. Es wurden englische, ukrainische und russische Quellen geprüft und 179 Frauen und Männer aus lokalen Gemeinschaften in der Ukraine sowie Vertreter*innen von Organisationen der Zivilgesellschaft (CSOs), UN-Organisationen, Regierungsstellen und Behörden befragt. Die Analyse basiert auf Umfragen und Interviews mit Menschen in 19 Regionen der Ukraine, die zwischen dem 2. und 6. April 2022 gemacht wurden. Sie führt zu Empfehlungen an Regierungen, an die internationale Gemeinschaft und andere Akteuren, welche Maßnahmen sie bei ihren humanitären Aktionen umsetzen sollten. Tatsächlich zeigt sich, dass Frauen eine wichtige Rolle bei der unmittelbaren humanitären Hilfe in den lokalen Gemeinschaften spielen. Die zivilgesellschaftlichen Organisationen von Frauen und weiblichen Freiwillige haben sich schnell mobilisiert, um sicherzustellen, dass ihre Gemeinden und vertriebene Menschen Unterstützung erhalten. Obgleich so Frauen eine Schlüsselrolle bei der humanitären Hilfe einnehmen, sind sie nicht vollständig in die Entscheidungsfindung eingebunden.

Rapid Gender Analysis


Frauen, bürgerschaftliches Engagement und Politik in Kanada: Studie

In Kanada engagieren sich junge Frauen relativ stark in ihren Gemeinden, aber das Engagement nimmt spürbar ab, wenn die Verantwortlichkeiten weniger »hinter den Kulissen« liegen. Nur 15 Prozent haben eine Führungsrolle in der Gemeinde übernommen und für eine Wahl kandidiert. Dieses geringe Engagement ist nicht auf mangelndes Interesse zurückzuführen. 69 Prozent der jungen Frauen sagen im Gegenteil, dass es ihnen wichtig sei, in ihrer Gemeinde eine Führungsrolle zu übernehmen. Allerdings sehen sie sich nicht in der Lage, der Führungsrolle in der Gemeinde Priorität einzuräumen, oder sie bevorzugen es, anderen Aktivitäten den Vorzug zu geben. Selbstzweifel und ein Mangel an Ressourcen sind für fast alle jungen Frauen ein weiteres Hindernis, wenn es darum geht, für ein öffentliches Amt zu kandidieren. Drei Viertel der jungen Frauen sagen, sie hätten nicht das Gefühl, dass sie die Art von Person sind, die für ein Amt kandidieren sollte. 75 Prozent der Kanadier*innen sind zudem besorgt über das Potenzial von Online-Belästigungen, wenn sie gewählt werden würden. 71 Prozent sorgen sich um ihre körperliche Sicherheit. Das sind Ergebnisse einer Umfrage, die in Kanada vom 14. bis 23. Januar 2022 durchgeführt wurde. Teilgenommen haben 1 500 Kanadierinnen im Alter von 18 bis 30 Jahren. Die Daten wurden anhand der Volkszählungsdaten gewichtet, um sicherzustellen, dass die Stichprobe der kanadischen Bevölkerung Kanadas nach Alter, Geschlecht, Bildungsgrad und Region entspricht.

Studie (PDF)


Frauen in der Klimapolitik

»The higher you go; the fewer women there are« – mit diesem Zitat von der Friedensnobelpreisträgerin und Umweltpionierin Wangari Maathai fängt Yvonne Aki-Sawyerr Bürgermeisterin von Freetown (Sierra Leone), ihren Beitrag: »Climate leadership needs more women« an, veröffentlicht am 26. April 2022. Für sie spiegelt dieses Zitat eine Realität wider, die alle Frauen kennen, die Führungspositionen anstreben. Auch bei Klima- und Umweltverhandlungen sind Frauen nach wie vor deutlich unterrepräsentiert, obwohl die aktuelle Situation klargemacht hat, dass Frauen und Mädchen aufgrund des Klimawandels höheren Risiken und größeren Belastungen ausgesetzt sind. »If we don’t bring more women to the table, a climate disaster is almost certainly guaranteed«, sagt die Autorin.

Yvonne Aki-Sawyerr: »Climate leadership needs more women«


Mehr Repräsentation, aber kein Einfluss: Frauen im Europäischen Parlament

Im Jahr 2019 wurden 308 Frauen in das Europäischen Parlament gewählt, womit der Frauenanteil seinen Höchststand von 41 Prozent erreichte, eine Zahl, die nach dem Brexit auf 39,5 Prozent sank. Nur Finnland und Schweden haben eine Mehrheit an weiblichen Abgeordneten, während Dänemark, Lettland, Luxemburg und Slowenien die Parität erreicht haben. Dies zeigt, dass Gender Mainstreaming auf der Ebene der Mitgliedstaaten nicht vollständig erreicht ist, was es den am wenigsten gleichberechtigten Ländern erschwert, die EU-Standards für die Gleichstellung der Geschlechter in ihrer parlamentarischen Vertretung einzuhalten. Das zeigt ein Policy Paper, herausgegeben vom German Marshall Fund of the United States (GMF): »More Representation But Not Influence: Women in the European Parliament«. Die Autorinnen Corinna Hörst, Pelle Geertsen, Sabrine Dao, Sarah Rahman and Mekayla Tucker konstatieren: »Representing more than 447 million people across 27 countries, the European Parliament should be the poster child for the European Union’s united in diversity. However, the representation of women in the parliament and its key positions remains weak and change is slow. While the parliament has seen a steady increase in the proportion of female members (MEPs) over the years, from 16% in 1979 to 39.5% in 2021, this is far from the whole picture when it comes to women’s representation.«

Policy Paper


Europäisches Jahr der Jugend

Wie junge Menschen von europäischen Organisationen profitieren können

Was ist Europe4Youth und wie hilft es der Jugend in Polen und in anderen Ländern? In einem neuen Podcast-Interview für die European Young Journalists spricht die Gründerin Barbara Moś über die Anfänge von Europe4Youth und darüber, wie es jungen Menschen hilft, sich zu engagieren. Der Podcast führt durch die Reise der Organisation Europe4Youth von ihrer ersten Jugendbegegnung bis hin zu den vielfältigen Aktivitäten, die sie für junge Menschen in Krakau und im Ausland umsetzen konnte. Moś stellt dar, wie die Organisation mit der Europäischen Union und dem Programm Erasmus+ verbunden ist und wie sie junge Menschen auf lokaler Ebene unterstützt, um alle einzuladen, sich zu beteiligen. Sie zeigt auch, wie junge Menschen von lokalen Organisationen mit europäischem Schwerpunkt profitieren und sich dort engagieren können.

Podcast


DBJR: Abschlussveranstaltung zur Jugendbeteiligung an CoFoE

Die Konferenz zur Zukunft der EU (CoFoE) endete am 9. Mai 2022 mit der Übergabe der Ergebnisse bei einer Festveranstaltung im Europäischen Parlament (siehe oben unter Engagementpolitik). Gelegenheit für den Deutschen Bundesjugendring (DBJR), auf die organisierte Jugendbeteiligung im Rahmen von CoFoE bei einem Podiumsgespräch mit politisch Verantwortlichen am 20. Mai 2022 zurückzublicken. Dort soll anlässlich des Europäischen Jahrs der Jugend auch die Frage gestellt werden, wie die Beteiligung junger Menschen in der Europäischen Union über die Konferenz hinaus wirkungsvoll gelingen kann. Der DBJR führt die Veranstaltung in Kooperation mit der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland und dem Verbindungsbüro des Europäischen Parlaments in Berlin sowie mit der Förderung des Bundesjugendministeriums durch. Eine Anmeldung bis zum 16. Mai 2022 ist erforderlich.

Weitere Informationen und Anmeldung


Internationale Beteiligungsverfahren

Europäischer Demokratiepass

Kinga Joó ist seit 2010 Mitglied des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA). Sie war Berichterstatterin der im März 2018 verabschiedeten EWSA-Stellungnahme zum »Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rates über die Europäische Bürgerinitiative« und ist derzeit Vorsitzende der Ad-hoc-Gruppe »Europäische Bürgerinitiative«. In ihrem Beitrag »EU democracy needs you: check your European Democracy Passport« berichtet sie über den Europäischen Demokratiepass, veröffentlicht vom EWSA in 23 Amtssprachen. Dieser Leitfaden soll Bürger*innen bei der Ausübung der aktiven Bürgerschaft und partizipativen Demokratie in der Europäischen Union dabei helfen, den richtigen Zeitpunkt zu wählen (wann aktiv werden?), Mitstreiter*innen zu finden (mit wem zusammen?) und die richtigen Instrumente auszuwählen (welches Beteiligungsinstrument?). Er bietet Faktenblätter, Hintergrundinformationen, Wegweiser und Navigatoren zu allen Aspekten der modernen europäischen Demokratie, einschließlich eines Toolkits mit Beteiligungsressourcen und einem detaillierten Handbuch zur Europäischen Bürgerinitiative (EBI), das erst im Januar 2020 aktualisiert wurde.

Europäischer Demokratiepass (PDF)

Weitere Informationen zum Europäischen Demokratiepass

Blogbeitrag von Kinga Joó »EU democracy needs you: check your European Democracy Passport« (26-4.2022)


Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

Ergebnisorientierter Zukunftsdialog oder Zuhör-Übung?

Am 4. Mai 2022 fand das EBD De-Briefing zur Konferenz zur Zukunft der EU (CoFoE) statt: »Ergebnisorientierter Zukunftsdialog oder Zuhör-Übung?« Ein erstes Fazit zogen dort Stephanie Hartung, nationale Bürgervertreterin im Plenum der Zukunftskonferenz, Christian Moos, Mitglied des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses, EBD-Vorstand, Generalsekretär der Europa-Union Deutschland (EUD) e.V. und Europabeauftragter des BBE, Axel Schäfer MdB, Mitglied des Ausschusses für die Angelegenheiten der EU des Deutschen Bundestages und Dr. Anna Lührmann MdB, Staatsministerin für Europa und Klima im Auswärtigen Amt. Sie gaben zugleich einen Ausblick auf die jetzt beginnende zweite Phase der Umsetzung der Ergebnisse der Zukunftskonferenz. Die Veranstaltung mit rund 110 Teilnehmenden wurde von Markus Vennewald, Referent für Europapolitik bei der Europäischen Bewegung Deutschland (EBD), moderiert.

Weitere Informationen und Ergebnisse


Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Plottka/ Rebmann: Demokratiedefizit (Annotation)

Als Demokratiedefizit wird das Abweichen der politischen Praxis von idealtypischen Vorstellungen von Demokratie bezeichnet. Im Kontext eines Nationalstaats werden drei Thesen diskutiert: (1) Die These vom institutionellen Defizit nimmt an, dass die EU durch Reformen demokratisierbar ist. (2) Die These vom substanziellen Defizit geht davon aus, dass zur Demokratisierung Voraussetzungen erfüllt sein müssen, die die EU selbst nicht schaffen kann. (3) Die »No Deficit Thesis« hält die Kompetenzen der EU für so begrenzt, dass die EU durch die Ratifikation der Verträge ausreichend legitimiert ist. Die Autor*innen Julian Plottka, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und der Universität PassauBonn/ PassauDeutschland, und Nicola Rebmann, Institut für Europäische Politik, beschäftigen sich in ihrem Buch mit dem Thema Demokratiedefizit der EU – eines der wenigen Themen der Integrationsforschung, die auch in der breiten Öffentlichkeit diskutiert werden. Die Publikation ist in der Reihe Europa von A bis Z bei Springer Nature erschienen.

Weitere Informationen


Dr. Sylvia-Yvonne Kaufmann erhielt Auszeichnung als »Frau Europas«

Im Rahmen der diesjährigen Europawoche wurde Dr. Sylvia-Yvonne Kaufmann am 4. Mai bei einem offiziellen Festakt mit dem Preis Frauen Europas 2022 geehrt. Seit über 30 Jahren zeichnet die Europäische Bewegung Deutschland (EBD) mit dem Preis Frauen aus, die sich durch ihr mutiges, kreatives oder hartnäckiges ehrenamtliches Engagement in besonderer Weise für das Zusammenwachsen und die Festigung eines vereinten Europas einsetzen. Die ehemalige Europa-Abgeordnete und langjährige Vorsitzende der Europa-Union Berlin (EUB) Dr. Kaufmann erhält den Preis für ihren Einsatz für eine bürgernahe Europäische Union, die sie seit über 30 Jahren sowohl haupt- als auch ehrenamtlich vorantreibt. Sylvia-Yvonne Kaufmann erhielt als symbolische Auszeichnung eine eigens für sie angefertigte Brosche, die von der Carl Friedrich Geiger-Stiftung gesponsert wird. Zudem wird sie Teil eines aktiven Preisträgerinnen-Netzwerks, das bürgerschaftlich aktive Europäerinnen untereinander und mit den EBD-Mitgliedsorganisationen vernetzt und ehrenamtliche Strukturen in der Zivilgesellschaft stärkt.

Weitere Informationen


Ausschreibung »Europaaktive Zivilgesellschaft« 2022 in NRW

Seit 2013 gibt es in Nordrhein-Westfalen die Auszeichnung »Europaaktive Kommune«, seit 2018 analog für Vereine, Verbände, Stiftungen, Bürgerbewegungen und andere Akteure der Zivilgesellschaft die Auszeichnung »Europaaktive Zivilgesellschaft«. Ausgezeichnete Kommunen, Kommunalverbände und zivilgesellschaftliche Akteure erhalten mit den Auszeichnungen auf sie zugeschnittene Angebote der Landesregierung zur Vernetzung und für ihre Öffentlichkeitsarbeit. Die Bewerbungsrunde 2022 läuft. Kommunen, kommunale Verbände und zivilgesellschaftliche Akteure aus Nordrhein-Westfalen können sich bis zum 31. Juli 2022 für die Auszeichnungen bewerben. Die Auszeichnung Europaaktive Zivilgesellschaft 2021 haben vier zivilgesellschaftliche Akteure erhalten: der East-West-East-Germany e.V. in Hagen, die Europa-Union Stadtverband Lünen e.V., der Service Civil International Moers e.V. und der Alevitische Kultur, Sozial und Sport Verein Paderborn e.V..

Informationen und Downloads


AAAND ACTION! - Europäischer Schülerfilmwettbewerb

Die Stiftung Jeder Mensch e.V. ruft zu einem europaweiten Filmwettbewerb für Schüler*innen auf. In den Bereichen Umwelt, Politik, Künstliche Intelligenz und Internet sind Kreativität und spannende Ideen gefragt. Mitmachen können alle Schüler*innen aus der Europäischen Union, im Alter zwischen 10-19 Jahren. Die Bewerbungsphase startete am 10. Januar 2022 und endet zum 30. Juni 2022. Zu gewinnen gibt es eine Filmpremiere auf dem Filmfestival »Film ohne Grenzen« und Geldpreise in drei Altersgruppen. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit ab dem 10. Juli für den heiß begehrten Publikumspreis abzustimmen. Ferdinand von Schirach gab mit seiner neuen Schrift » Jeder Mensch«, die am 13. April 2021 im Luchterhand Literaturverlag erschienen ist, den Anstoß zu einer Ergänzung der EU-Grundrechtecharta. Für die Durchsetzung dieser europäischen Grundrechte wurde die Stiftung Jeder Mensch e.V. mit Sitz in Heidelberg gegründet.

Weitere Informationen


Hinweis

Die nächste Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten erscheint am 23. Juni 2022.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an europa(at)b-b-e.de

Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.

Die PDF-Dokumente der Gastbeiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im Europa-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel, Nino Kavelashvili und Leonie Malchow.



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