BBE Europa-Nachrichten

BBE Europa-Nachrichten Nr. 7 vom 5.8.2021

Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.

Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Thierry: L’engagement bénévole et citoyen, facteur d’inclusivité
Zivilgesellschaft unter Druck in EU-Ländern
Ausschuss der Regionen (AdR) zum Europäischen Aktionsplan für Demokratie
Zukunft Europas: Erste Ergebnisse der AdR-Bürgerkonsultation

Zivilgesellschaft und EU-Ratspräsidentschaft (slowenischer Vorsitz)

EBD über die slowenische Ratspräsidentschaft
Partnerschaft mit slowenischen Unternehmen und Händler*innen

Schwerpunkt: EU, Zivilgesellschaft und Klimawandel

Editorial
Europäische Kommission für den grünen Wiederaufbau der EU
Klima-Sozialfonds
EBI Europäischer EcoScore (European EcoScore)
Klimaneutrale Gesellschaft und nordisch-deutsche Gewerkschaftskooperation
CLIMATE-ADAPT – europäische Plattform für Klimaanpassung
BBE: Rahmenprogramm Zivilgesellschaftliches Engagement für Klimaschutz gestartet
»Klima und Zivilgesellschaft« im Forschungsjournal Soziale Bewegungen

Internationale Beteiligungsverfahren

EU-Kommission und die Europäischen Bürgerinitiative »Käfighaltung beenden«
EBI Für den Schutz kosmetischer Mittel ohne Tierquälerei und ein Europa ohne Tierversuche

Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

Europäische Freiwilligenhauptstädte präsentieren sich in Berlin
2021: Jean-Monnet-Preis für die europäische Integration
»Europa – Wir müssen reden!«: Deutsch-französischer Online-Bürgerdialog
EBD: Multilateraler Dialog Europakommunikation schafft ersten Überblick 2021

Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Deutsch-polnisches Jugendforum in Chemnitz
Projektausschreibung »Demokratie & gesellschaftlicher Zusammenhalt«
Forschungsprojekt zum Shrinking Civic Space: Erste Ergebnisse

Hinweis


Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Thierry: L’engagement bénévole et citoyen, facteur d’inclusivité

Dominique Thierry, Ehrenpräsident von France Bénévolat und Vize-Präsident von RESOLIS, diskutiert in seinem Beitrag bürgerschaftliches Engagement als Faktor für Inklusion: «L’engagement bénévole et citoyen, facteur d’inclusivité». Dabei stellt er drei Dimensionen ehrenamtlicher Tätigkeit insbesondere auch in Vereinen und Verbände heraus und leitet daraus gesellschaftliche und persönliche Wirkungen ab: ehrenamtliche Tätigkeit als dynamische Ressource privater Organisationen, ehrenamtliches Engagement als Beitrag zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts und der Einbindung Aller sowie das ehrenamtliche Engagement als Bildungsort und als Erfahrungsort für Bürgerschaftlichkeit. Aus den Funktionen und ihren Wirkungen ergibt sich für ihn eine beteiligungsorientierte Demokratieperspektive: «Ces engagements doivent permettre de développer la démocratie contributive, pour en quelque sorte compenser la démocratie représentative en péril.»

Beitrag von Dominique Thierry (PDF)


Zivilgesellschaft unter Druck in EU-Ländern

Am 20. Juli 2021 hat die Europäische Kommission ihren zweiten Bericht zum Rechtsstaatsprinzip in den Mitgliedstaaten veröffentlicht. Darin wird deutlich, dass zivilgesellschaftliche Organisationen in einigen Ländern erhebliche Probleme haben und sich willkürlichen Behinderungen ihrer Arbeit und Finanzierung ausgesetzt sehen. Das European Civic Forum (ECF) resümiert: »The Commission report highlights key issues hindering civic organisations and civic actors in their work, vital to the functioning of the rule of law.« Gleichzeitig kritisiert das ECF, dass der Bericht kaum handlungsorientiert ist und sich mit einer beschreibenden Bestandsaufnahme von schlechten Zuständen begnügt. Das ECF fordert in sechs Punkten konkretes Handeln der Kommission, etwa konkrete strategische Handlungsempfehlungen für einzelne Länder mit präzisen Zielen und Deadlines.

Bericht der Kommission

Kommentar und Empfehlungen European Civic Forum (ECF)


Ausschuss der Regionen (AdR) zum Europäischen Aktionsplan für Demokratie

Der Ausschuss der Regionen hat in seiner Plenartagung am 30. Juni 2021 den Europäischen Aktionsplan für Demokratie, den die Europäische Kommission im Dezember 2020 vorgelegt hat, ausdrücklich unterstützt und eigene Empfehlungen dazu beschlossen. In ihren Empfehlungen zur Stärkung der Demokratie, der Gleichheit und der Achtung der Menschenrechte betonen die Kommunal- und Regionalpolitiker*innen, dass die kommunale und regionale Ebene eine wichtige Rolle bei der Förderung der Medienkompetenz, des kritischen Denkens und der Transparenz politischer Kampagnen sowie bei der Förderung der politischen Beteiligung der Bürger*innen spielen kann.

Bericht zu den Empfehlungen des AdR

Europäischer Aktionsplan für Demokratie


Zukunft Europas: Erste Ergebnisse der AdR-Bürgerkonsultation

Eine Online-Umfrage zur Zukunft Europas wird vom Europäischen Ausschuss der Regionen (AdR) durchgeführt, um herauszufinden, was die Menschen über die Europäische Union, ihre Rolle, ihre Aufgaben und ihre künftigen Herausforderungen denken. Sie ist in allen EU-Amtssprachen verfügbar und anonym. Die Ergebnisse sollen 2022 in die abschließenden Beratungen der Konferenz zur Zukunft Europas einfließen. Der AdR hat erste Ergebnisse der weiterhin laufenden Umfrage veröffentlicht. Bei den zu lösenden Problemen liegt Klima- und Umweltschutz (42% der Nennungen) vor Arbeitslosigkeit/ Arbeit (35%) und Chancen für junge Menschen (33%) auf Platz 1, während Sicherheit und Terrorismus mit 5% der Nennungen ganz hinten rangiert.

Umfrage und erste Ergebnisse


Zivilgesellschaft und EU-Ratspräsidentschaft (slowenischer Vorsitz)

EBD über die slowenische Ratspräsidentschaft

Mit der #EBDGrafik illustriert die Europäische Bewegung Deutschland (EBD) Prioritäten der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft und bewertet diese aus Sicht der EBD-Prioritäten. Dabei werden Punkte identifiziert, die fehlen: der Umgang mit der Rechtsstaatskonditionalität bezüglich der aktuellen Art-7-EUV-Verfahren gegen Polen und Ungarn, die Unterstützung für die Europäische Staatsanwaltschaft und die Ambitionen für mehr Transparenz im Rat. Mit einem Kalender zur slowenischen EU-Ratspräsidentschaft schafft die EBD zudem einen Überblick über die wichtigsten europapolitischen Termine für das zweite Halbjahr 2021.

Prioritäten der slowenischen EU-Ratspräsidentschaft (PDF)

Kalender zur slowenischen EU-Ratspräsidentschaft (PDF)


Partnerschaft mit slowenischen Unternehmen und Händler*innen

Die slowenische EU-Ratspräsidentschaft hat, um ihre Ziele zu verfolgen und zu erreichen, eine Partnerschaft mit slowenischen Unternehmen und Händler*innen vereinbart. Zentrale Stichworte sind: Sichere Kommunikation, Wasser, glutenfreies Bier und Papier. Ein Highlight ist dabei eine vom Pulp and Paper Institute in Ljubljana entwickelte Verpackung aus Tomatenstengeln, um bisher ungenutzte Biomasse im Rahmen einer Kreislaufwirtschaft, die eine der Anliegen der Ratspräsidentschaft ist, besser zu nutzen.

Bericht zur Partnerschaft

Bericht zur Verpackung aus Tomate


Schwerpunkt: EU, Zivilgesellschaft und Klimawandel

Editorial

Der European Green Deal als Fahrplan der EU, um Europa bis 2050 zum klimaneutralen Kontinent zu machen; die parallele Anpassung an den Klimawandel, um nachteilige Auswirkungen und Schäden zu begrenzen – das sind Themen, über die viel geschrieben und diskutiert wird. Die vorliegende Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten wirft einen Blick auf die jüngsten Maßnahmen aus der Klimapolitik und stellt dabei Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung in den Fokus.


Europäische Kommission für den grünen Wiederaufbau der EU

Am 3. Juni 2021 hat die Europäische Kommission das Ergebnis des im September vergangenen Jahres veröffentlichten European Green Deal Aufrufs mitgeteilt. Eingegangen waren insgesamt 1.550 förderfähige Anträge. Nun hat die Kommission 72 Forschungs- und Innovationsprojekte zur Förderung ausgewählt, die mit einem Gesamtbudget von 1 Mrd. EUR aus Mitteln des 8. Forschungsrahmenprogramms Horizon 2020 finanziert werden. Von den ausgewählten Projekten wird erwartet, dass sie greifbare und sichtbare Lösungen in mehreren Bereichen bieten, wie zum Beispiel saubere, bezahlbare und sichere Energie oder nachhaltige und intelligente Mobilität. Ein wichtiger Punkt dabei soll die Stärkung des Wissens und die Beteiligung der Bürger*innen sein.

Weitere Informationen


Klima-Sozialfonds

Um das EU-Ziel zu erreichen, bis 2030 unserer Treibhausemissionen auf 55 Prozent zu senken, stellte die EU-Kommission am14. Juli 2021 das Paket »Fit für 55« vor. Neben dem langfristigen Umbau der europäischen Wirtschaft, sieht das Paket auch einen »Klima-Sozialfonds« vor, der die Erhöhung der Preise für fossile Brennstoffe für einkommensschwache Familien abfedern soll. Am 15. Juli 2021 hat die Europäische Kommission eine Initiative gestartet zum Klima-Sozialfonds – Unterstützung des Übergangs der EU zu einer vollständig grünen Wirtschaft. Rückmeldungen sind bis zum 15. September 2021 möglich. Alle eingegangenen Rückmeldungen werden von der Europäischen Kommission zusammengefasst und dem Europäischen Parlament und dem Rat vorgelegt, um in die Gesetzgebungsdebatte einfließen zu können. Die eingegangenen Rückmeldungen werden auf dieser Website veröffentlicht.

Initiative

Weitere Informationen zum Maßnahmenpacket »Fit für 55«


EBI Europäischer EcoScore (European EcoScore)

Am 30. Juni 2021 hat die Europäische Kommission die Europäische Bürgerinitiative (EBI) »Europäischer EcoScore (European EcoScore)« offiziell registriert (ECI(2021)000005). Die Verantwortlichen verstehen sich als Bürger*innenbewegung junger Menschen aus ganz Europa, die konkrete Maßnahmen für unsere Umwelt ergreifen wollen. Ein Instrument soll ein verlässlicher europäischer EcoScore werden. Dabei soll es sich um ein Etikett handeln, über das den europäischen Verbraucher*innen transparente Informationen über die Umweltauswirkungen von Produkten bereitgestellt werden, die auf dem Markt der Europäischen Union hergestellt oder verkauft werden. Die Unterschriftensammlung hat am 23. Juli 2021 begonnen.

Weitere Informationen


Klimaneutrale Gesellschaft und nordisch-deutsche Gewerkschaftskooperation

Der Strukturwandel für eine klimaneutrale Zukunft ist eine der dringendsten ökologischen, sozial- und wirtschaftspolitischen Herausforderungen. Das Projekt »Auf dem Weg zur klimaneutralen Gesellschaft – Eine nordisch-deutsche Gewerkschaftskooperation für den gerechten Strukturwandel« hat zum Ziel, die Strategien und Anforderungen für den Wandel zu einer klimaneutralen Gesellschaft aus der Sicht der Gewerkschaften herauszuarbeiten. Die Vision, dass dieses Ziel nur dann erreicht werden kann, wenn die sozialen Kosten dieses Wandels gesellschaftlich entschärft werden, verbindet die 13 teilnehmenden Gewerkschaften aus Dänemark, Finnland, Deutschland, Island, Norwegen und Schweden. Sechs Länderberichte zu einem gerechten Strukturwandel von den teilnehmenden Ländern stellen eine Analyse der Klimapolitik des jeweiligen Landes dar, ihrer ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen sowie eine Auswertung der betreffenden nationalen Instrumente. Vor diesem Hintergrund werden europäische Standpunkte präsentiert. Das Projekt wurde durchgeführt im Rahmen der Kooperation zwischen dem Nordischen Gewerkschaftsrat (NFS), der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) und dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB).

Weitere Informationen und Länderberichte


CLIMATE-ADAPT – europäische Plattform für Klimaanpassung

Die Europäische Plattform für Klimaanpassung ist eine öffentlich zugängliche Internet-Plattform, die politische Entscheidungsträger auf EU-, auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene bei der Entwicklung von Klimaanpassungsmaßnahmen und -strategien unterstützen soll. Zudem soll sie Bürger*innen helfen, Informationen in folgenden Bereichen abzurufen, zu verbreiten und einzuordnen: Prognosen für den Klimawandel in Europa, Informationen über nationale, regionale und transnationale Anpassungsaktivitäten und -strategien, Fallstudien über Anpassungsmaßnahmen und potenzielle künftige Anpassungsoptionen, Webtools zur Unterstützung der Anpassungsplanung und anpassungsbezogene Forschungsprojekte, Leitliniendokumente, Berichte, Informationsquellen, Links, Nachrichten und Veranstaltungen. Die europäische Plattform für Klimaanpassung Climate-ADAPT ist entstanden im Jahr 2012 in Zusammenarbeit mit Wissenschaftler*innen und politischen Entscheidungsträger*innen aus Europa und gilt inzwischen als eine wichtige Quelle für einschlägiges Fachwissen.

CLIMATE-ADAPT


BBE: Rahmenprogramm Zivilgesellschaftliches Engagement für Klimaschutz gestartet

Klimawandel und Klimaschutz sind in aller Munde – auch viele zivilgesellschaftliche Akteure befassen sich mit den Herausforderungen des Klimawandels. Doch trotz des Bewusstseins für die Dringlichkeit des Themas scheint sich nur ein kleiner Teil der Bevölkerung tatsächlich für den Klimaschutz einzusetzen. Das BBE knüpft mit einem neuen Vorhaben, dem »Rahmenprogramm Zivilgesellschaftliches Engagement für Klimaschutz«, an die Ergebnisse des Vorläuferprojekts »Bürgerschaftliches Engagement und Klimaschutz« an. Dort wurden Interessen, Handlungspotenziale und -erfordernisse, Bedarfe sowie nötige Rahmenbedingungen für zivilgesellschaftliches Handeln im Feld des Klimaschutzes untersucht und im Kreis der Mitglieder und weiterer Interessierter diskutiert. Klimaschutz und Engagement wurde in der BBE-Kampagne 2020 als Schwerpunktthema platziert. Erneut gefördert und unterstützt von der Stiftung Mercator, nimmt sich das BBE in den kommenden vier Jahren vor, ins Handeln zu kommen: Im Netzwerk werden, gemeinsam mit den BBE-Mitgliedern und weiteren Expert*innen, Räume für den Diskurs geschaffen, Anknüpfungspunkte zur fachlichen, politischen und organisationalen Weiterentwicklung identifiziert und neue Kooperationen zwischen verschiedenen Akteuren angebahnt. Es wird ein Ideenwettbewerb ausgelobt, ein Multi-Stakeholder-Netzwerk aufgebaut und zu einem Zivilgesellschaftsgipfel eingeladen. Gute Beispiele werden sichtbar gemacht und zugunsten des Wissenstransfers und der Mobilisierung umfangreiche kommunikative Maßnahmen lanciert. Das Ziel: Zivilgesellschaftliches Engagement für den Klimaschutz soll gestärkt werden.

Weitere Informationen zum neuen BBE-Klimaschutz-Programm


»Klima und Zivilgesellschaft« im Forschungsjournal Soziale Bewegungen

Das Themenheft »Klima und Zivilgesellschaft« des Forschungsjournals Soziale Bewegungen erschließt das komplexe Politikfeld Klima aus der Sicht zivilgesellschaftlicher Zugänge, Erfahrungen und Problemstellungen. Behandelt werden zunächst die Bezüge zu den Themen Nachhaltigkeit, Gesundheit und Verbraucher, dann die demokratiepolitischen Herausforderungen des Klimawandels inklusive Populismus, einer Intervention eigeninteressierter NIMBYs (not in my Backyard) sowie der systematischen Klimawandel-Leugner und ihrer Netzwerke. Es folgen Analysen der Klimapolitik in Europa, auf nationaler und regionaler wie kommunaler Ebene. Die Rolle der Wirtschaft im Klimawandel und auch die Regulierung klimaschädlicher Marktentwicklungen werden ebenso erörtert wie die Herausforderung, Klimapolitik mit sozialer Gerechtigkeit systematisch zu verbinden. Erfahrungen der Zivilgesellschaft in der Kohlekommission wie auch in der Wissenschafts- und Forschungspolitik und in der Behandlung des Klimawandels in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit ergänzen die Analysen. Der umfangreiche Reader wurde in Kooperation des Forschungsjournals mit der Stiftung Mercator und dem BBE im Rahmen eines gemeinsamen Diskursprojekts konzipiert. Auch die Otto-Brenner-Stiftung (OBS) hat wertvolle Kontakte vermittelt.

Weitere Informationen


Internationale Beteiligungsverfahren

EU-Kommission und die Europäischen Bürgerinitiative »Käfighaltung beenden«

Die Europäische Kommission hat am 30. Juni 2021 ihre positive Antwort auf die Europäischen Bürgerinitiative »Käfighaltung beenden« (»End the Cage Age«) vorgestellt. Als direkte Konsequenz der mehr als 1,6 Millionen Unterschriften aus 18 Mitgliedsstaaten wird die EU-Kommission 2023 einen konkreten Gesetzesvorschlag vorlegen, um Käfighaltung für alle in der Initiative genannten Tierarten möglichst bis 2027 zu verbieten. Auch das Europaparlament unterstützte mit einer überwältigenden Mehrheit die Forderungen der Europäischen Bürgerinitiative »Käfighaltung beenden/ End the Cage Age«. Am 10. Juni 2021 stimmten 558 Abgeordnete für das Ende der Käfighaltung bei nur 37 Gegenstimmen und 85 Enthaltungen. »Das bedeutet das Ende der Käfige für Legehennen, Sauen, Kaninchen, Kälber, Masthähnchen, Wachteln, Enten und Gänse. Damit ist die Europäische Bürgerinitiative ein voller Erfolg! Die heutigen positiven Entscheidungen der EU-Kommission zeigen die Kraft und den Einfluss der Zivilgesellschaft. Ohne den unermüdlichen Einsatz der Zivilgesellschaft wie auch von vielen fortschrittlichen Unternehmen würde es solche Erfolge nicht geben. Es zeigt einmal mehr: Zusammen können wir viel bewegen!« – schreibt Sven Giegold, MdEP, auf seiner Webseite.

Die Antwort der EU-Kommission

Mehr Informationen zum Beschluss des Europaparlaments


EBI Für den Schutz kosmetischer Mittel ohne Tierquälerei und ein Europa ohne Tierversuche

Am 30. Juni 2021 hat die Europäische Kommission die Europäische Bürgerinitiative (EBI) »Für den Schutz kosmetischer Mittel ohne Tierquälerei und ein Europa ohne Tierversuche« offiziell registriert (ECI(2021)000006). Die Verantwortlichen wollen erreichen, dass das vorhandene EU-Verbot von Tierversuchen im Bereich Kosmetika auch tatsächlich durchgesetzt wird. Es ist wirkungslos, weil Behörden nach wie vor fordern, dass Inhaltsstoffe kosmetischer Mittel an Tieren getestet werden, was den Erwartungen und Wünschen der Öffentlichkeit und der Absicht der Gesetzgeber zuwiderlaufe. Die Unterschriftensammlung soll am 31. August 2021 beginnen.

Weitere Informationen


Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

Europäische Freiwilligenhauptstädte präsentieren sich in Berlin

»Europäische Werte in Freiwilligenveranstaltungen offenbaren« – darum geht es bei der europäischen Konferenz, die am 14. September 2021 von 14:00 bis 18:00 Uhr im Europäischen Haus in Berlin stattfindet: »Revealing European Values In Volunteer Events«. Im Fokus steht die »Woche des bürgerschaftlichen Engagements« in verschiedenen europäischen Ländern als eine Form der Anerkennung für die Menschen, die sich freiwillig und unentgeltlich für die Gesellschaft einsetzen. Von 18:00 bis 20:00 Uhr präsentieren sich schließlich die Städte, die um einen Titel als European Volunteering Capital 2023 kämpfen: Asti (Italien), Birgu (Malta), Oeiras (Portugal) und Trondheim (Norwegen). Berlin als aktueller Träger des Titels wird über eigene Erfahrungen als europäische Freiwilligenhauptstadt 2021 berichten. Dabei sein wird auch Gdansk (Danzig), das diesen Titel im Jahr 2022 von Berlin übernimmt. Aber: Was ist überhaupt die Europäische Freiwilligenhauptstadt? Vor acht Jahren rief das Centre for European Volunteering (CEV), das seit 1992 freiwilliges Engagement unterstützt, den Wettbewerb »Europäische Freiwilligenhauptstadt« ins Leben. Die Idee dahinter: Freiwilliges Engagement auf lokaler Ebene zu fördern und zu entwickeln. Berlin als aktueller Träger des Titels Europäische Freiwilligenhauptstadt 2021 steht für Freiheit, Zusammenhalt, Toleranz und Solidarität. Es versucht diese Grundidee im Aktionsjahr 2021 unter dem Motto des #EntdeckeDasWirInDir mit Leben zu füllen.

Weitere Informationen

Zur Anmeldung


2021: Jean-Monnet-Preis für die europäische Integration

Der Jean-Monnet-Preis für die europäische Integration würdigt jährlich Projekte und Persönlichkeiten, die dazu beitragen die Europäische Integration zu unterstützen und zu stärken. Der Preis wird von der französischen NGO »European Constitution« verliehen, unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments. Aktuell gehört auch das BBE zu den Partnerorganisationen, die den Preis und hiermit das europäische Engagement der Bürger*innen unterstützen. Bewerbungen für 2021 werden vom 9. September bis 9. Oktober möglich sein. Die Preisträger*innen werden am 9. November 2020 bekanntgegeben. Im Jahr 2020 wurde das »Home is Where the Herz Is«, ein Rechercheprojekt des Mediennetzwerks Metropole aus Österreich, mit dem Jean-Monnet-Preis ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum Jean-Monnet-Preis 2021

Weitere Informationen zum Preisträger-Projekt »Home is Where the Herz Is«


»Europa – Wir müssen reden!«: Deutsch-französischer Online-Bürgerdialog

Wie steht es um das deutsch-französische Tandem und welche Rolle kann es mit Blick auf die Zukunft Europas spielen? Diese Frage steht im Fokus des Online-Bürgerdialogs »Mit neuem Schwung voran? Das deutsch-französische Tandem und die Zukunft Europas« am 13. Oktober 2021. Bürger*innen haben die Möglichkeit in den virtuellen Austausch mit S.E. Botschafter Dr. Hans-Dieter Lucas, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Frankreich und Monaco, sowie Ophélie Omnes, Präsidentin der Union des Fédéralistes Européens (UEF) France, zu treten. Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »Europa – Wir müssen reden!«.

Weitere Informationen zum deutsch-französischen Online-Bürgerdialog


EBD: Multilateraler Dialog Europakommunikation schafft ersten Überblick 2021

Aus Sicht der Europäischen Bewegung Deutschland (EBD) wird die Konferenz zur Zukunft Europas nur erfolgreich sein, wenn sich die Verantwortlichen abstimmen und den Dialog ernst nehmen, um diesen in Deutschland und darüber hinaus in die Breite zu tragen. In diesem Sinne tauschten sich im Rahmen des regelmäßigen Multilateralen Dialogs Europakommunikation (MDE) am 24. Juni 2021 Vertreter*innen der Europäischen Kommission in Deutschland, des Auswärtigen Amts, des Verbindungsbüros des Europäischen Parlaments in Deutschland, des Bundespresseamts, der Europaministerkonferenz der Länder, der Bundeszentrale für politische Bildung, des Rats der Gemeinden und Regionen Europas und der EBD aus. Es wurde deutlich, dass nach dem langen Warten auf den Startschuss der Konferenz viele Formate geplant, aber noch nicht umgesetzt sind.

Weitere Informationen und Bericht


Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Deutsch-polnisches Jugendforum in Chemnitz

Vom 6. bis 10. September 2021 findet in Chemnitz das deutsch-polnischen Jugendforum »Europe calling – your voice, your future!« statt. Veranstaltet wird das Forum vom Deutsch-Polnischen Jugendwerk, der Europäischen Akademie Otzenhausen und dem Sächsischen Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung. Jugendliche aus allen Regionen Deutschlands und Polens können dort diskutieren, wie das Europa der Zukunft aussehen und die Bewältigung der wichtigsten Herausforderungen unserer Zeit, wie etwa der Umgang mit dem Klimawandel, gelingen soll. In kreativen Medienworkshops werden Ideen weiterentwickelt und am Ende des Forums hochrangigen politischen Vertreter*innen auf der Europaminister*innenkonferenz präsentiert, die parallel in Chemnitz stattfindet. Polnischkenntnisse sind nicht erforderlich, während des Forums wird gedolmetscht. Für Unterkunft und Verpflegung ist ebenfalls gesorgt. Die Teilnahmegebühr beträgt 40 Euro, Fahrtkosten werden erstattet. Junge Menschen im Alter von 18 bis 26 Jahren, die sich für Europa und Politik interessieren, können sich noch bis zum 10. August 2021 online anmelden.

Weitere Informationen und Anmeldung


Projektausschreibung »Demokratie & gesellschaftlicher Zusammenhalt«

Der Deutsch-Französische Bürgerfonds ruft zu Projekten auf, die rund um den Internationalen Tag der Demokratie am 15. September 2021 die Themen Demokratie & gesellschaftlicher Zusammenhalt aus deutsch-französischer Perspektive behandeln. Projekte im Rahmen dieser Ausschreibung unterstützt der Bürgerfonds in seiner Förderkategorie 1 mit bis zu 5.000 Euro. Bis zu 80 % der Projektkosten können bezuschusst werden, z. B. für An- und Abreise, Aufenthalt, Organisation, Material, Fortbildungen und Honorare. Noch bis zum 8. August 2021 können online Anträge gestellt werden, spätestens am 23. August gibt es eine Zu- oder Absage.

Weitere Informationen


Forschungsprojekt zum Shrinking Civic Space: Erste Ergebnisse

Im Rahmen seines europaweiten Forschungsprojekts zum sogenannten Shrinking Civic Space hat das Maecenata Institut die ersten Veröffentlichungen vorgelegt. Auf deutsch und englisch ist eine Analyse von Ruth Simsa, Fabian Mayer, Sebastian Muckenhuber und Thomas Schweinschwaller über die Rahmenbedingungen für die Zivilgesellschaft in Österreich erschienen. In Kürze folgen parallele Untersuchungen zur Zivilgesellschaft in Deutschland und in einigen Monaten ein Sammelband mit 10 knapperen Länderberichten sowie weiteren Beiträgen zu Hintergründen und Perspektiven.

Studie zu Zivilgesellschaft in Österreich in deutscher Sprache (PDF)

Studie zu Zivilgesellschaft in Österreich in englischer Sprache (PDF)


Hinweis

Die nächste Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten erscheint am 16. September 2021.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an europa-bbe(at)b-b-e.de

Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.

Die PDF-Dokumente der Gastbeiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im Europa-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel, Leonie Malchow und Nino Kavelashvili.

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