BBE Europa-Nachrichten

Europa-Nachrichten Nr. 8 vom 16.9.2021

Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.

Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Rede zur Lage der Europäischen Union
Nachruf auf Prof. Dr. Lester M. Salamon
EWSA: Europas Erholung nach Corona braucht mehr Zivilgesellschaft
Mindestens 227 Umweltaktivisten weltweit im Jahr 2020 ermordet
Civil Society Convention auf Wahlkreisebene
Frankreich und Internationaler Tag der Demokratie
EU-Kommission zum Internationalen Tag der Demokratie

Zivilgesellschaft und EU-Ratspräsidentschaft (slowenischer Vorsitz)

Juristische Prioritäten der Ratspräsidentschaft
Lebenslanges Lernen
Kulturelles Erbe und Nachhaltigkeit

Schwerpunkt: Europäische Werte sichtbar machen

Editorial
Staatssekretärin Chebli zur Verbindung zwischen bürgerschaftlichem Engagement und europäischen Werten: Grußwort
Auswirkungen von Freiwilligenwochen in ganz Europa
Blueprint for Volunteering in Europe 2030
Trondheim, Oeiras, Asti – Europäische Freiwilligenhauptstadt 2023?

Internationale Beteiligungsverfahren

EBI ReturnthePlastics
EBI Ökonomischer Umgang mit besetzten Gebieten

Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

Umfrage für zivilgesellschaftliche Organisationen
EBD-Blick auf die Wahlprogramme zur Bundestagswahl 2021
Fachforum im Projekt STUDIUM HOCH E
»Europa als Engagement-Raum« – 6. Fachkonferenz Freiwilligenmanagement
Terminänderung: Deutsch-französischer Online-Bürgerdialog am 13. Oktober um 19 Uhr
2021: Jean-Monnet-Preis für die europäische Integration

Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Shrinking Spaces und Menschenrechte in Krisenzeiten
Citizen Science in Europa: Interview
Citizen Science in Europa: Bericht, Umfrageergebnisse, Factsheet
The Digital Way to EU Citizen Participation: Bericht erschienen
Pandemie: ein politisch-philosophischer Blick aus Italien

Hinweis


Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Rede zur Lage der Europäischen Union

Jedes Jahr im September hält die Präsidentin bzw. der Präsident der Europäischen Kommission vor dem Europäischen Parlament eine Rede zur Lage der Union. Hierin werden die Erfolge des abgelaufenen Jahres bilanziert und die Prioritäten für das kommende Jahr dargelegt. Am 15. September 2021 hielt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ihre zweite jährliche Rede zur Lage der Europäischen Union. Sie stellte ihre Leitinitiativen für das kommende Jahr vor. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht auch die Verteidigung der Werte und Freiheiten Europas sowie der Schutz der Rechtsstaatlichkeit. »Unsere Union wird stärker sein, wenn sie mehr wie unsere nächste Generation wird: umsichtig, entschlossen, fürsorglich für andere. Verwurzelt in ihren Werten und kraftvoll in ihrem Handeln. Auf diesen Geist wird es in den nächsten zwölf Monaten mehr denn je ankommen.« – so Ursula von der Leyen.

Rede zur Lage der EU


Nachruf Prof. Dr. Lester M. Salamon

Am 20. August 2021 verstarb im Alter von 78 Jahren Prof. Dr. Lester M. Salamon. Er war für die international vergleichende empirische Erforschung des Dritten Sektors und der Zivilgesellschaft bahnbrechend. Das von ihm konzipierte und geleitete Johns Hopkins Comparative Nonprofit Sector Project hat der internationalen Zivilgesellschaftsforschung solide Fundamente gegeben und in den 1990er Jahren auch einen erheblichen Einfluss auf die Debatten um bürgerschaftliches Engagement bis hinein in die Enquete-Kommission »Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements« des 14. Deutschen Bundestags gehabt.

Nachruf beim Maecenata Institut


EWSA: Europas Erholung nach Corona braucht mehr Zivilgesellschaft

Bei einer Anhörung des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) zu den nationalen Planungen für die Verwendung europäischer Mittel zur Erholung Europas nach der Pandemie wurde deutlich, dass vielfach zivilgesellschaftliche Akteure kaum bis gar nicht einbezogen werden. Die Hauptbotschaft der Anhörung: »Europe can have a stronger post-pandemic recovery if civil society is fully involved in the implementation stage of the National Recovery and Resilience Plans (NRRPs) in the various Member States, thereby boosting the just transition towards a green, digital and sustainable European economy.« Erkenntlich wurde auch, dass die Empfehlungen der Kommission in einigen Ländern kaum bis gar nicht beachtet werden. Die meisten Mittel sollen bisher in die Felder Mobilität sowie Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung fließen.

Bericht zur Anhörung


Mindestens 227 Umweltaktivist*innen weltweit im Jahr 2020 ermordet

Mindestens 227 ermordete Umweltaktivist*innen in 2020, alle 38 Stunden: Das ist die Bilanz der NGO Global Witness in ihrem am 13. September 2021 erschienenen Bericht »Last line of defence«. Tatsächlich steigt die Zahl exponentiell, je stärker Zivilgesellschaft und Freiheitsrechte in einem Land insgesamt unterdrückt werden, um dann dort, wo dies am stärksten der Fall ist, plötzlich auf praktisch null zu fallen. Global Witness konstatiert, dass aus diesen Gesellschaften die Morde wahrscheinlich »underreported« sind. Das zentrale Problem: »In too many countries, rich in natural resources and climate critical biodiversity, corporations are operating with almost complete impunity. Because the balance of power is stacked in the favour of corporations, it’s rare that anyone is arrested or brought to court for killing defenders.« Deshalb fordert Global Witness: »Governments can turn the tide on the climate crisis and protect human rights by protecting civil society, and through passing legislation to hold corporations accountable for their actions and profits.«

Last line of defence


Civil Society Convention auf Wahlkreisebene

Im Vorfeld des europäischen Konferenzprozesses zur Zukunft Europas (Conference on the Future of Europe - CoFoE) hatten sich zivilgesellschaftliche Netzwerke, an denen auch das BBE beteiligt ist, zu einer Civil Society Convention zusammengeschlossen, um Einfluss auf den maßgeblich politisch gesteuerten Prozess zu bekommen. Unter anderem dadurch gelang es, dass 8 Mitgliedssitze in der Vollversammlung von CoFoE an zivilgesellschaftliche Akteure gingen. Nachdem sich der bisherige Prozess auf europäischer Ebene abgespielt hat, soll die von Civil Society Europe koordinierte CSO Convention auf Wahlkreisebene durch entsprechende Debatten und Veranstaltungen im Zeitraum September bis Dezember 2021 nun auch lokal werden.

Weitere Informationen


Frankreich und der Internationale Tag der Demokratie

2007 wurde der 15. September von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Internationalen Tag der Demokratie erklärt. Der Jahrestag stellt die Förderung und Verteidigung der Grundsätze der Demokratie in den Mittelpunkt und erinnert daran, dass die scheinbaren Selbstverständlichkeiten der Demokratie gefährdet und stets aufs Neue bewusst gemacht und mit Leben erfüllt werden müssen. Anlässlich des Internationalen Tages der Demokratie bekräftigt Frankreich, wie wichtig es ist, einen zivilgesellschaftlichen Raum zu wahren, in dem kritisches Denken möglich ist und die Voraussetzungen für eine fundierte Entscheidungsfindung gegeben sind. Mit diesem Ziel vor Augen wird Jean-Yves Le Drian, Minister für Europa und auswärtige Angelegenheiten, gemeinsam mit der Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen, in New York am 24. September 2021 den ersten Ministergipfel der Initiative Information und Demokratie leiten. »Dieser wird die Gelegenheit bieten, die Notwendigkeit der Berücksichtigung demokratischer Ansprüche bei der Regulierung der Inhalte zu erörtern, um Infodemien effektiver zu bekämpfen, innovative Möglichkeiten zur Gewährleistung der wirtschaftlichen Tragfähigkeit des Journalismus zu untersuchen und auf die Frage nach der Regelung der Verantwortung der sozialen Netzwerke und ihrer Nutzerinnen und Nutzer einzugehen.« – heißt es dazu auf der Website des französischen Ministeriums für Europa und auswärtige Angelegenheiten.

Weitere Informationen


EU-Kommission zum Internationalen Tag der Demokratie

Anlässlich des Internationalen Tages der Demokratie veröffentlicht die EU-Kommission eine gemeinsame Erklärung des Hohen Vertreters/Vizepräsidenten Josep Borrell und der Vizepräsidentin Dubravka Šuica. »In diesem Jahr wurde die Konferenz zur Zukunft Europas eröffnet, eine einzigartige und zeitgemäße Gelegenheit für die europäischen Bürgerinnen und Bürger, eine Debatte über die Herausforderungen und Prioritäten Europas zu führen. Mit dieser Konferenz rücken die Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt der Politikgestaltung in der EU. Wir haben uns dazu verpflichtet, ihnen zuzuhören und den Empfehlungen der Konferenz Folge zu leisten. Ihre Vision kann den Wandel hin zu einer zukunftsfähigen Demokratie vorantreiben. Und dies ist erst der Anfang.« – schreiben sie in der Erklärung.

Gemeinsame Erklärung


Zivilgesellschaft und EU-Ratspräsidentschaft (slowenischer Vorsitz)

Juristische Prioritäten der Ratspräsidentschaft

Am 9. September 2021 präsentierte der slowenische Justizminister, Marjan Dikaučič, dem Rechtsausschuss des Europäischen Parlaments die Prioritäten der slowenischen Ratspräsidentschaft im Feld der Justiz. Er spannte den Bogen vom Schutz der Kinderrechte bis zur Digitalisierung der Justiz. Dabei kündigte er auch eine virtuelle Konferenz in Verbindung mit der Europäischen Kommission an, bei der es um die Bekämpfung von Hasskriminalität und Hate Speech sowie effektiven Opferschutz gehen soll.

Bericht auf der Webseite der Ratspräsidentschaft


Lebenslanges Lernen

Erwachsenenbildung geht die zukünftigen Herausforderungen entschlossen an: Das war der Fokus einer zweitägigen Konferenz am 8. und 9. September 2021, die die slowenische Ratspräsidentschaft zusammen mit dem UNESCO's Institute for Lifelong Learning (UIL) durchgeführt hat: »Adult education as a resilient response to future challenges«. Die Hauptaussage der beteiligten Akteure war, dass das Konzept des Lebenslangen Lernens durchgängig etabliert und verinnerlicht werden sollte, damit eine angemessene und gute Erwachsenenbildung stattfinden kann, die auf die individuellen Lebenslagen und Interessen der Erwachsenen eingeht.

Bericht auf der Seite der slowenischen Ratspräsidentschaft


Kulturelles Erbe und Nachhaltigkeit

Kultur und kulturelles Erbe sollen zur humanistischen Agenda Europas werden: Das ist aus Sicht der slowenischen Ratspräsidentschaft die wesentliche Botschaft einer zweitägigen Konferenz am 11. und 12. September 2021: »The Right to Heritage as a Catalyst for Sustainable Development«. Die Veranstaltenden haben die Konferenz in vier Leitgedanken resümiert. Das »Kulturerbe (ist) eine ebenso wichtige Zukunftsperspektive für die Menschheit wie die natürlichen Ressourcen und die natürliche Artenvielfalt. Das Erbe ist eine Wissensquelle über die Natur und den sorgsamen Umgang des Menschen mit ihr. Wir müssen die Weiterbildung aller Interessengruppen und die partizipativen Instrumente zur Planung und Weiterverfolgung einer nachhaltigen Entwicklung unter Berücksichtigung und Bereicherung unseres Erbes verstärken.«

Bericht auf der Seite der slowenischen Ratspräsidentschaft


Schwerpunkt: Europäische Werte sichtbar machen

Editorial

Wie können europäische Werte in Aktionen rund um das freiwillige Engagement sichtbar gemacht werden? Diese Frage stand im Fokus der europäischen Konferenz, die am 14. September 2021 im Europäischen Haus in Berlin sowie online als eine hybride Veranstaltung stattgefunden hat: »Revealing European Values in Volunteer Events« (#REVIVE)«. Die vom Centre for European Volunteering (CEV) und vom BBE organisierte europäische Konferenz beschäftigte sich mit der Frage, wie nationale, regionale und lokale Freiwilligenwochen, Konferenzen, Festivals, Auszeichnungen und andere Formate von Anerkennungsveranstaltungen europäische Werte als Teil der Konzeption und der Förderprogramme einbezogen werden können. Die Konferenz baute auf dem Bericht »Engagement Feiern« auf, der anlässlich der 14. Woche des bürgerschaftlichen Engagements 2018 vom BBE veröffentlicht wurde, um besondere Kampagnenformate zur Anerkennung des freiwilligen Engagements in anderen Ländern vorzustellen. Auch die im Juni 2021 vom CEV veröffentlichte Studie über die Auswirkungen von Freiwilligenwochen in ganz Europa lag der Konferenz zugrunde (siehe unten). Die europäische Konferenz wurde in Kooperation mit der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland sowie der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) durchgeführt. Diese Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten bietet einen Überblick über die Fragestellungen und verschiedenen thematischen Aspekte der REVIVE-Konferenz: »Freiwilligenwoche, Aktionen und Kampagnen zum bürgerschaftlichen Engagement auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene haben eine wichtige Rolle, wenn es darum geht, der Gesellschaft eine Botschaft über europäische Werte, Demokratie, Menschenrechte, Solidarität, und Integration zu vermitteln. Eine gesamteuropäische Woche des bürgerschaftlichen Engagements würde dazu beitragen, europäische Werte gemeinsam europäisch sichtbar zu machen und zu stärken« – so Ansgar Klein, Hauptgeschäftsführer des BBE und Chefredakteur der BBE Europa-Nachrichten.

»Engagement Feiern«

Weitere Informationen über die Konferenz im Bericht von Carolin von Bredow vom Centre for European Volunteering (CEV)

Zur Bildergalerie zu #REVIVE vom 14. September 2021


Staatssekretärin Sawsan Chebli zur Verbindung zwischen bürgerschaftlichem Engagement und europäischen Werten: Grußwort

Am 14. September 2021 hat Staatssekretärin Sawsan Chebli im Europäischen Haus in Berlin die Konferenz »Revealing European Values in Volunteer Events« (#REVIVE)« gemeinsam mit Leijla Sehic Relic (CEV-Präsidentin) und Jörg Wojahn (Vertreter der Europäischen Kommission in Deutschland) eröffnet. Sie unterstrich die Wichtigkeit der Verbindung zwischen bürgerschaftlichem Engagement und europäischen Werten und betonte: »Zivilgesellschaft und ihr Einsatz und ihr Engagement sind nicht nur sonntags zu loben. Sie sind eine Säule unserer europäischen Demokratie und entscheidend für die erfolgreiche Vermittlung und Stärkung unserer europäischen Werte. Deshalb brauchen wir europäische Institutionen, die sich politisch klar zu einem ernsthaften Dialog mit der Zivilgesellschaft bekennen. Wir müssen die Strukturen verbessern und die Beteiligung der Zivilgesellschaft nicht nur auf nationaler Ebene, sondern in ganz Europa fördern.«

Rede von Staatssekretärin Sawsan Chebli (HTML)

Rede von Staatssekretärin Sawsan Chebli (PDF)


Auswirkungen von Freiwilligenwochen in ganz Europa

Im Juni 2021 veröffentlichte das europäische Freiwilligenzentrum CEV eine Studie über die Auswirkungen von Freiwilligenwochen in ganz Europa: »Identifying correlations between (in)visibility of national volunteering events in online news and social media, and respective national (dis)engagement with volunteering practices«. Die Studie reflektiert die Tatsache, dass die nationalen Einstellungen und Ansätze zur Praxis der Freiwilligenarbeit in Europa unterschiedlich sind. Analysiert wurden das Vereinigte Königreich, Belgien, Irland und Rumänien – Länder, die nationale Freiwilligenwochen veranstaltet haben, unterschiedliche Raten der nationalen Beteiligung an Freiwilligenaktivitäten aufweisen und vielfältige Datensätze für Vergleiche und Kontraste zur Verfügung stellen. Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die Förderung oder Nichtförderung nationaler Freiwilligenarbeit die Menschen zweifellos ermutigt oder entmutigt, sich freiwillig zu engagieren. Der Bericht wurde für das CEV von Lauren Flello im Rahmen ihrer Abschlussarbeit für den Bachelor-Studiengang Internationale Beziehungen und Spanisch an der University of East Anglia erstellt. Es soll ein erster Schritt sein, um die Rolle der sozialen Medien und der Online-Nachrichtenpräsenz bei der Förderung nationaler Freiwilligenwochen und der anschließenden Förderung der Freiwilligentätigkeit als Praxis zu identifizieren. Der Bericht stellt fest, dass ein höheres Engagement in sozialen Medien bei nationalen Freiwilligenwochen mit einem höheren nationalen Engagement für Freiwilligenarbeit korreliert.

Studie


Blueprint for Volunteering in Europe 2030

2021, zum 10-jährigen Jubiläum des Europäischen Jahrs der Freiwilligentätigkeit 2011, hat das europäische Frewilligenzentrum (Centre for European Volunteering, CEV) gemeinsam mit den Mitgliedern, zu denen auch das BBE gehört, einen Konzeptentwurf 2030 für die europäische Freiwilligentätigkeit entwickelt, der für Entscheidungsträger*innen und für alle Akteur*innen als Unterstützung und Orientierungshilfe dienen soll, um das volle Potenzial der Freiwilligenarbeit in Europa zu erkennen und mit Leben zu fühlen. Der Blueprint gliedert sich in fünf thematische Konzepte: Unabhängiges und integratives Engagement; Neue Freiwillige und Methoden; Empowerment; Wertschätzung des Beitrags sowie Ressourcen und Koordinierung. Der Ansatz, der für den Blueprint for European Volunteering 2030 gewählt wurde, ist komplementär zu dem Ansatz, der vor 10 Jahren für die europäische Engagementagenda PAVE – Policy Agenda for Volunteering in Europe – gewählt wurde. Damals lag der Fokus auf Themen wie der Qualität der Freiwilligenarbeit, des Freiwilligenmanagements und der Freiwilligeninfrastruktur. Das half zu verstehen, was die verschiedenen Länder und Kulturen auf europäischer Ebene unter Freiwilligenarbeit verstehen, und um ein besseres gemeinsames Verständnis zu entwickeln. Im Jahr 2021 und auf dem Weg nach 2030 liegt der Fokus auf der Freiwilligenarbeit und darauf, welche Werte durch die Freiwilligentätigkeit zum Ausdruck kommen und wie die Freiwilligentätigkeit ein Ausdruck von Demokratie und Solidarität ist. Das CEV möchte den politischen Entscheidungsträger*innen die Vision vermitteln, dass Freiwillige nicht nur eine Quelle von Arbeitskräften für wichtige und sinnvolle Aufgaben in der Gesellschaft sind, sondern auch eine wichtige Rolle für den sozialen Zusammenhalt spielen, für zwischenmenschliche Beziehungen, den sozialen Wandel und die Verwirklichung der europäischen Werte.

Blueprint for Volunteering in Europe 2030


Trondheim, Oeiras, Asti – Europäische Freiwilligenhauptstadt 2023?

Berlin als Freiwilligenhauptstadt 2021 (#EVCapital 2021) reiht sich in die Liste der Europäischen Freiwilligenhauptstädte Barcelona, London, Lissabon, Padua, Košice, Aarhus und Sligo ein. Diesen Titel wird im Jahr 2021 Gdansk übernehmen. Am 14. September 2021 im Europäischen Haus in Berlin stellten sich die EVC-Kandidatinnen für 2023 vor. Gäste aus verschiedenen europäischen Ländern hatten die Möglichkeit, Bewerbungsvideos anzuschauen und zu erfahren, welche Motivation die Städte haben, sich zu bewerben, welche Schwerpunkte gesetzt werden und wodurch sich ihr Engagement auszeichnet. Interviews mit Cecilie Hammond Spark (Leiterin der Abteilung für internationale Angelegenheiten, Stadtverwaltung Trondheim, Norwegen), mit José Tomás Almeida (Koordinator des Freiwilligenzentrums Stadtverwaltung von Oeiras, Portugal) und mit Dr. Mariangela Cotto (Stadträtin für Sozialpolitik von Asti, Italien) bieten die Möglichkeit, die Städte und ihre Programme besser kennenzulernen.

Interview mit Trondheim, Norwegen

Bewerbungsvideo aus Norwegen: Trondheim

Interview mit Oeiras, Portugal

Bewerbungsvideo aus Portugal

Interview mit Asti, Italien

Bewerbungsvideo aus Italien: Asti

Weitere Informationen zur Europäischen Freiwilligenhauptstadt


Internationale Beteiligungsverfahren

EBI ReturnthePlastics

Am 13. August 2021 hat die Europäische Kommission die Europäische Bürgerinitiative (EBI) »ReturnthePlastics: Eine Bürgerinitiative zur Einführung eines EU-weiten Pfandsystems für das Recycling von Plastikflaschen« offiziell registriert (ECI(2021)000007). Die Verantwortlichen fordern von der Kommission drei Punkte: 1. Die Einführung eines EU-weiten Pfandsystems für das Recycling von Plastikflaschen. 2. Anreize schaffen, damit alle EU-Mitgliedstaaten dafür sorgen, dass Supermärkte (bzw. Supermarktketten), die Plastikflaschen verkaufen, Leergutautomaten für das Recycling von Kunststoffflaschen aufstellen, die vom Verbraucher gekauft und verwendet wurden. 3. Entrichtung einer Kunststoffabgabe für das Recycling- und Pfandsystem der Plastikflaschen durch die Plastikflaschenhersteller (im Einklang mit dem Verursacherprinzip). Die Unterschriftensammlung soll bald beginnen.

Weitere Informationen


EBI Ökonomischer Umgang mit besetzten Gebieten

Am 8. September 2021 hat die Europäische Kommission die Europäische Bürgerinitiative (EBI) »Ensuring Common Commercial Policy conformity with EU Treaties and compliance with international law« offiziell registriert (ECI(2021)000008). Die Verantwortlichen fordern spezifische Regeln im Umgang mit Gebieten, die widerrechtlich besetzt wurden und besetzt gehalten werden, insbesondere auch im Hinblick auf den etwaigen Nutzen für die Besatzer*innen. Die Regeln sollten so sein, dass dadurch Besatzungssituationen nicht unterstützt werden. In ihrem Zulassungsbeschluss stellt die Kommission fest, dass die EBI zulässig sei, weil sie ein allgemeines Verfahren im Umgang mit so einer Konstellation fordere und nicht auf einzelne konkrete Besatzungssituationen ausgerichtet sei.

Weitere Informationen

Zulassungsbeschluss der Europäischen Kommission


Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

Umfrage für zivilgesellschaftliche Organisationen

»Einschränkungen und Garantien von Grundrechten für zivilgesellschaftliche Organisationen« – dieser Fragebogen ist Teil einer Untersuchung, die gemeinsam von Civil Society Europe, dem European Civic Forum, dem European Center for Not-for-Profit Law und dem Institute for Public Affairs im Auftrag des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA) durchgeführt wird. Ziel ist es, die Herausforderungen zu verstehen, mit denen sich zivilgesellschaftliche Organisationen in Europa infolge der COVID-19-Pandemie konfrontiert sahen, wie diese Hindernisse die Arbeit der zivilgesellschaftlichen Organisationen beeinflusst haben und welche politischen Optionen zur Verfügung stehen, um sie zu bewältigen. Die Umfrage, offen bis zum 17. September 2021, liegt auch auf Deutsch vor und besteht aus 16 Fragen, deren Beantwortung nicht länger als 15 Minuten dauern. Die Antworten werden aggregiert und anonymisiert. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen für die Planung und Durchführung der nächsten Phasen der Studie, in denen die Formen der Unterstützung identifiziert werden sollen, die die zivilgesellschaftlichen Organisationen auf nationaler und europäischer Ebene benötigen. Die Studie wird eine Reihe von Empfehlungen für die notwendigen legislativen und institutionellen Maßnahmen enthalten, die an den EWSA und andere europäische Institutionen gerichtet werden.

Umfrage


EBD-Blick auf die Wahlprogramme zur Bundestagswahl 2021

Der EBD-Blick auf die Wahlprogramme zur Bundestagswahl 2021 zeigt die Nähe der Parteien zu den EBD-Prioritäten bezüglich der europapolitischen Themen.

EBD-Grafik (PDF)


Fachforum im Projekt STUDIUM HOCH E

Am 20. Oktober 2021 veranstaltet das Projekt »STUDIUM HOCH E – Integration durch Engagement« ein (Online-)Fachforum zum Thema »Freiwilliges Engagement von internationalen Studierenden fördern: Motivation, Ansprache, Angebote, Vermittlung«. Interessierte können sich bis zum 13. Oktober 2021 zur Veranstaltung anmelden. Weitere Informationen zum Programm und den angebotenen Workshops befinden sich auf der Veranstaltungsseite. Das Fachforum richtet sich an Vertreter*innen von Zivilgesellschaft sowie Koordinator*innen, Lehrende und Mitarbeitende in Hochschulen.

Weitere Informationen

Zur Anmeldung


»Europa als Engagement-Raum« – 6. Fachkonferenz Freiwilligenmanagement

Die 6. Fachkonferenz Freiwilligenmanagement findet am 6. Oktober 2021 zwischen 10.30 Uhr und 14.45 Uhr als digitale Konferenz statt. In diesem Jahr geht es um »Europa als Engagement-Raum« und um folgende Fragen: Was sind Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Freiwilligenmanagement in Europa? Was kann die Auslobung einer »Freiwilligenhauptstadt« bewirken? Wie kann ein Austausch und ein Miteinander- & Voneinander-Lernen gestaltet werden? Wie können wir uns über Grenzen hinweg für europäische Werte und ein diversitätsoffenes Zusammenleben einsetzen? Für das vollständige Programm sowie Infos zu den Anmeldemodalitäten wenden sich Interessierende bitte an die Redaktion der BBE Europa-Nachrichten


Terminänderung: Deutsch-französischer Online-Bürgerdialog am 13. Oktober

Wie steht es um das deutsch-französische Tandem und welche Rolle kann es mit Blick auf die Zukunft Europas spielen? Am 13. Oktober 2021, 19:00-20:30 Uhr findet der simultan übersetzte deutsch-französischer Online-Bürgerdialog »Mit neuem Schwung voran? Das deutsch-französische Tandem und die Zukunft Europas« statt. Bürger*innen werden die Möglichkeit haben, ihre Anliegen und Fragen live einzubringen und in den virtuellen Austausch mit S.E. Botschafter Dr. Hans-Dieter Lucas, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Frankreich und Monaco, und Ophélie Omnes, Präsidentin der Union des Fédéralistes Européens (UEF) France, zu treten.

Weitere Informationen


2021: Jean-Monnet-Preis für die europäische Integration

Der Jean-Monnet-Preis für die europäische Integration würdigt jährlich Projekte und Persönlichkeiten, die dazu beitragen die Europäische Integration zu unterstützen und zu stärken. Der Preis wird von der französischen NGO »European Constitution« verliehen, unter der Schirmherrschaft der Europäischen Kommission und des Europäischen Parlaments. Aktuell gehört auch das BBE zu den Partnerorganisationen, die den Preis und hiermit das europäische Engagement der Bürger*innen unterstützen. Bewerbungen für 2021 werden vom 9. September bis 9. Oktober möglich sein. Die Preisträger*innen werden am 9. November 2020 bekanntgegeben. Im Jahr 2020 wurde das »Home is Where the Herz Is«, ein Rechercheprojekt des Mediennetzwerks Metropole aus Österreich, mit dem Jean-Monnet-Preis ausgezeichnet.

Weitere Informationen zum Jean-Monnet-Preis 2021

Weitere Informationen zum Preisträger-Projekt »Home is Where the Herz Is«

Pressemitteilung (PDF)


Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Shrinking Spaces und Menschenrechte in Krisenzeiten

Wie erfolgt die Schließung zivilgesellschaftlicher Räume trotz der Existenz vermeintlich etablierter Menschenrechtssysteme? Was wurde aus der Diskussion über shrinking spaces in den letzten zehn Jahren gelernt bzw. nicht gelernt? Auf welche Weise haben sich diese Trends verfestigt? Und wie und wo hat sich der Widerstand als (un)wirksam erwiesen? Diese Fragen stehen im Fokus einer Veranstaltung am 22. September 2021, die vom European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR) organisiert wird. Es handelt sich um die fünfte Veranstaltung der Reihe: Menschenrechte in Krisenzeiten; Widerstand und konkrete Utopien. Mit dabei sind Ben Hayes, Co-Autor von »Rethinking civic space in an age of intersectional crises: a briefing for funders« (2020), Isha Khandelwal, eine Menschenrechtsanwältin, die über die Situation in Indien berichten kann, und Wolfgang Kaleck (ECCHR-Generalsekretär). »Um die strukturellen Herausforderungen anzugehen, mit denen wir konfrontiert sind, reichen individuelle Lösungen nicht aus – die Zeiten erfordern das Schmieden neuer Allianzen und nachhaltiger Antworten. Daher diskutieren unsere Gäste nicht nur, wie man auf aktuelle Trends reagieren kann, sondern auch, wie man zivilgesellschaftliche Räume neu denken und Gegenstrategien für den Widerstand entwickeln kann.« – so die Veranstalter*innen. Die Veranstaltung wird durch die Bundeszentrale für politische Bildung gefördert.

Anmeldung und weitere Informationen

Weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe


Citizen Science in Europa: Interview

Citizen Science in Europa ist das Thema des Interviews, das Sally Reynolds mit Linden Farrer aus der Generaldirektion Forschung und Innovation, Arbeitsbereich »Open Science« führte. Es geht um die Rolle der Kommission bei der Förderung von Citizen Science, um unterschiedliche Verständnisse von Citizen Science In Europa, um künftige Perspektiven und um Hindernisse. Diese sieht er unter anderem in einer fehlenden akademischen Infrastruktur und einer auszubauenden Fähigkeit bei Wissenschaftler*innen, Citizen Science Projekte zu organisieren und zu koordinieren. Das Interview ist am 30. August 2021 erschienen bei »CS Track - Investigating Citizen Science«.

Weitere Informationen


Citizen Science in Europa: Bericht, Umfrageergebnisse, Factsheet

Im Juni 2021 hat der Wissenschaftliche Dienst der Europäischen Kommission nach mehrjähriger Arbeit, die Workshops und eine europaweite Online-Umfrage einschloss, einen umfänglichen Bericht zur Lage von Citizen Science in Europa vorgelegt: »Exploring Citizen Science Strategies and Initiatives in Europe«. Dabei werden die Unterschiede im Verständnis und beim Entwicklungsstand von Citizen Science dargestellt, insbesondere auch die Unterschiede in der Förderung durch Politik, öffentliche Verwaltung und weitere Institutionen. Ein nützliches Factsheet zu Debatten und Akteuren bei Citizen Science hat die Stabsstelle Bürgeruniversität der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf im Mai 2021 publiziert.

Überblicksdarstellung zum Survey bei CS Track

Exploring Citizen Science Strategies and Initiatives in Europe

Factsheet Citizen Science


The Digital Way to EU Citizen Participation: Bericht erschienen

Am 21. Mai 2021 hatte die Bertelsmann Stiftung, zusammen mit der King Baudouin Foundation und der Open Society Foundation, einen Online-Dialog u. a. mit der Vizekommissionspräsidentin Věra Jourová organisiert: »The Digital Way to EU Citizen Participation: The Conference on the Future of Europe and beyond.« Die Diskussion fand unter Beteiligung einer Gruppe von Partizipationspionier*innen statt. Der ausführliche Bericht zu Debatten und Ergebnissen ist im Juli 2021 erschienen.

ONLINE DIALOGUE - The Digital Way to EU Citizen Participation


Pandemie: ein politisch-philosophischer Blick aus Italien

Beim Maecenata Institut ist eine Studie von Rocco d’Ambrosio, Professor für Politische Philosophie und Politische Ethik an der Philosophischen Fakultät der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom, erschienen, in der es um Erkenntnisse und Lehren aus der Pandemie geht: »The Civic Space and Politics in an Epochal Crisis: a View from Italy«. Sein Resümee einer kritischen Analyse, was die Pandemie über das »kapitalistische Dogma« und die Wertesysteme aussagt: »I cannot place myself ahead of others, letting the law of the marketplace and patents take precedence over the law of love and the health of humanity. I ask everyone – government leaders, businesses, international organizations – to foster cooperation and not competition, and to seek a solution for everyone: vaccines for all, especially for the most vulnerable and needy of all regions of the planet. Before all others: the most vulnerable and needy.«

The Civic Space and Politics in an Epochal Crisis: a View from Italy


Hinweis

Nächste Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten erscheint am 30. September, 2021.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an europa-bbe(at)b-b-e.de

Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.

Die PDF-Dokumente der Gastbeiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.

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Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter Kommende Themen

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel, Leonie Malchow und Nino Kavelashvili.

Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
– Geschäftsstelle –
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V.i.S.d.P.: Geschäftsführer PD Dr. Ansgar Klein
Telefon: (0 30) 6 29 80-11 0
E-Mail: ansgar.klein(at)b-b-e.de


 

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