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Evangelische Akademien in Deutschland e.V.

Evangelische Akademien in Deutschland e.V.

»Als besondere kirchliche Orte haben die Evangelischen Akademien ein gemeinsames Ziel und einen gemeinsamen Auftrag: Sie verstehen sich als Anwälte/Anwältinnen des Gemeinwohls in zivilgesellschaftlichem Kontext und übernehmen Mitverantwortung für Projekte, Modelle und neu gegründete Institutionen – national und zunehmend auch international. Mit diesem Verständnis engagieren sich die Evangelischen Akademien in Deutschland sehr gern im Netzwerk des BBE und unterstützen das Leitbild des Netzwerkes – gemeinsam mit anderen Zukunft gestalten und sich den gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen stellen.«

EAD e. V. – der Dachverband der Evangelischen Akademien in Deutschland
Die aktuell 17 Evangelischen Akademien haben sich im Dachverband »Evangelische Akademien in Deutschland e. V.« (EAD e. V.) mit Sitz in Berlin zusammengeschlossen. Damit verfolgen sie die Präsenz und öffentliche Artikulation auf Bundesebene, die Akquisition und Realisierung akademieübergreifender und interdisziplinärer Projekte und die Netzwerkbildung zwischen den Akademien.

Die Evangelischen Akademien gestern und heute

Entstanden sind die Evangelischen Akademien im Nachkriegsdeutschland als Antwort von Christen und Kirchen auf die Zerstörung des Geistes, den Vertrauensbruch staatlicher Macht und den Völkermord durch die Nationalsozialisten. Viele Menschen suchten nach neuer moralischer Orientierung, und die Evangelischen Akademien waren ein Signal für die Bereitschaft, Verantwortung beim Aufbau einer demokratischen Gesellschaft zu übernehmen.

Im westlichen Teil Deutschlands wurden sie bald ein unverzichtbarer Teil der demokratisch- politischen Kultur. In der ehemaligen DDR mussten sie unter wesentlich erschwerten Bedingungen aus dem innerkirchlichen Bereich heraus arbeiten. Sie wurden dort zu einem der wenigen Orte kritischer Diskussion und Reflexion.

Evangelische Akademien in ganz Deutschland trugen dazu bei, die Idee einer Laienbewegung zu realisieren, in der sich Kirche und Welt, Glaube und Beruf, Politik und Kultur miteinander zu einem Stück lebendiger und pluraler Volkskirche verbinden.

Die Arbeit der Evangelischen Akademien

Interdisziplinär – Interkulturell – International – Intermediär

Tagungen, Konferenzen, Symposien, Konsultationen, Werkstätten, Projekte, Vorträge, Abendseminare, meditative Kurse und Studienreisen sind die spezifischen Arbeitsformen der Evangelischen Akademien. Dabei ist die Attraktivität der Orte ein besonderes Markenzeichen Evangelischer Akademiearbeit.

Diese vielfältigen Arbeitsformen werden von interdisziplinär qualifizierten Studienleiter*innen vorbereitet und durchgeführt, die über ein weites Kontaktnetz zu Zielgruppen, Initiativen, Berufs- und Fachverbänden, Interessensorganisationen, Parteien sowie Landes- und Bundesministerien verfügen. Die Evangelischen Akademien bieten im Rahmen ihrer Arbeit auch religiöse und spirituelle Zugänge zu den gestellten Themen und Fragen an. Unterstützt wird diese Arbeitsweise durch das Engagement vieler fachkundiger und qualifizierter Mitglieder von Kuratorien, Konventen und Arbeitskreisen, die die Akademien beraten und für die Vermittlung in Kirche und Gesellschaft sorgen.
Mit ihrem vielfältigen Angebot erreichen die 17 Akademien in Deutschland mit ca. 2000 Veranstaltungen pro Jahr mehr als 100.000 Teilnehmer. Sie sind damit einer der größten Akteure der Zivilgesellschaft und haben sich in ihrer 75-jährigen Geschichte das Vertrauen vieler Entscheider in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und von NGOs erworben.

Kritisch – Konstruktiv – Kompetent

Die Evangelischen Akademien sind eine offensive Einladung der Kirchen an die Gesellschaft und die Demokratie. Sie suchen ständig den Zugang zu unterschiedlichen Arbeits- und Lebensbereichen von Menschen verschiedener sozialer Milieus, Herkunft, unterschiedlichen Alters und Geschlechts, verschiedenartiger Bildung und Religion, um frühzeitig Entwicklungstrends und Problemlagen wahrzunehmen.

– Sie sind ein Forum für strittige Themen und offene Probleme, die Menschen bewegen und betreffen. Dies gilt nicht nur für gegenwärtige Auseinandersetzungen, sondern in besonderem Maße für das Vordenken künftiger Entwicklungen.

– Sie wollen im Sinne des »Dritten Ortes« Zeit, Raum und Gelegenheit bieten, sich mit den Stärken und Schwächen unterschiedlicher Positionen im Diskurs auseinanderzusetzen, um zu Antworten zu ermutigen, die sonst durch Ängste und Vorurteile verschwiegen werden.

– Sie schaffen den Freiraum für neues Wahrnehmen, zum verbindlichen Gespräch und Austausch, zur Besinnung und zur geistigen Orientierung.


Aktuelle Netzwerkprojekte im Dachverband der Ev. Akademien e. V.

»Zukunft inklusive?« – Herausforderungen der politischen Bildungsarbeit in Evangelischen Akademien

Das Vorhaben «Zukunft inklusive?» zielt auf die Weiterentwicklung der politischen Erwachsenenbildung in Evangelischen Akademien vor dem Hintergrund zunehmender gesellschaftlicher Vielfalt. In einem gemeinsamen Reflexionsprozess werden Fragen des eigenen Selbstverständnisses als politische*r Bildner*in ebenso thematisiert wie Zukunftsvisionen einer diversitätsorientierten Bildungsarbeit und ihre nachhaltige Verortung in Netzwerken und Sozialräumen. Das Projekt fördert den fachlichen Austausch zwischen Studienleiter*innen und unterstützt die Entwicklung innovativer Ansätze und Konzepte. Weitere Informationen

»General Solutions« – Das Escape Game zur digitalen Zukunft

»General Solutions – das Escape Game« ist ein innovatives Format der politischen Bildung, in dem sich Jugendliche und junge Erwachsene mit den Folgen der Digitalisierung für unsere Gesellschaft und für unsere Demokratie auseinandersetzen können. Den Ausgangspunkt bietet ein Szenario, das zwar fiktiv und in das Jahr 2025 verlagert, aber schon heute sehr realistisch ist: Ein großer Technologiekonzern entwickelt ein Social Scoring-System, das in Verbindung mit einer kompletten Vernetzung und Datafizierung des Alltags unser Verständnis von Freiheit und Demokratie grundlegend verändern könnte. So ergeben sich aus dem Escape Game vielfältige ethische und politische Fragen: Wer bestimmt in einer zunehmend digitalisierten Welt darüber, welche Daten gesammelt und zu welchen Zweck sie ausgewertet werden dürfen? Welche Gefahren ergeben sich aus der Nutzung von Big Data für die Menschenwürde, Gesellschaft und Demokratie? Weitere Informationen

»Alles Glaubenssache?« – Prävention und politische Bildung in einer Gesellschaft der Diversität

»Alles Glaubenssache?« ist ein Projekt der Evangelischen Trägergruppe für gesellschaftspolitische Jugendbildung (et). Es lädt Jugendliche ein, über die Rolle von Religion in unserer Demokratie nachzudenken, und stärkt diejenigen, die extreme Ansprachen erkennen und sich aktiv dagegen zur Wehr setzen wollen. In Kooperation mit Respekt Coaches, Schulen, konfessionellen und nicht-konfessionellen Partner*innen werden zeitgemäße, ressourcen-orientierte Ansätze entwickelt. «Alles Glaubenssache?» richtet sich dabei an alle Jugendlichen, unabhängig von Religion und Herkunft. Weitere Informationen

»Ohne nachhaltige Entwicklung kein Frieden«

Außen- und Sicherheitspolitik befinden sich in einem dauerhaften Krisenmodus. Deutschland muss seine Rolle neu definieren: Wie reagieren, wenn die internationalen Partner*innen die Übernahme von «mehr Verantwortung» fordern? Der grundgesetzliche Auftrag «dem Frieden der Welt zu dienen» verlangt sowohl die Festlegung auf strategische Ziele als auch die Stärkung von Instrumenten und Strukturen zur wirksamen Krisenprävention und Konfliktbearbeitung. Die Vereinten Nationen haben mit der Verabschiedung der »Agenda 2030« (2015) und den darin enthaltenen nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals/SDGs) einen qualitativ neuen globalen Orientierungsrahmen geschaffen. »Wir sind entschlossen, friedliche, gerechte und inklusive Gesellschaften zu fördern, die frei von Furcht und Gewalt sind. Ohne Frieden kann es keine nachhaltige Entwicklung geben und ohne nachhaltige Entwicklung keinen Frieden.« Weitere Informationen

Stimmberechtigtes Mitglied Zivilgesellschaft
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