Newsletter Nr. 13 vom 5.12.2011
Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.
EDITORIAL
SCHWERPUNKT-THEMA: ANERKENNUNGSKULTUR
Gabriele Lang: Anerkennungskultur für ehrenamtliches Engagement
Birgit Jagusch: Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund
Neues Feuerwehrehrenkreuz: Rede des Bundespräsidenten
Nina Leseberg: Deutscher Engagementpreis
Preisträger sein: Interview mit Raúl Krauthausen
Nadine Helterhoff: Deutscher Bürgerpreis stärkt Ehrenamt
Der Goldene Tabaluga: BE-Preis im Kinderfernsehen
Die Kulturloge gewinnt den Freiherr-vom-Stein-Preis
Jugend Hilft! Fonds und Wettbewerb
LÄNDERBERICHTE
Thomas Böhme: Information und BE in Niedersachsen
Berlin: Koalitionsvereinbarung
Marktplatzmethode: Umfangreiche Dokumentation
AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND –FÖRDERUNG
Haushaltsgesetz 2012: Rede Bundesministerin Dr. Schröder
Bürgerschaftliches Engagement und Grundsicherung
Migrantenselbstorganisationen: Kleine Anfrage
SPD kritisiert Kürzungen der Mittel für Bundeszentrale für politische Bildung
Unterausschuss BE: Protokoll zur 18. Sitzung
Nachhaltigkeitskodex für Unternehmen beschlossen
Förderung von Sozialunternehmen in Bund und EU
Netzwerk Bürgerbeteiligung und Europa
Mittenmang: Ausstellung über engagierte Migrant*innen zum Ausleihen
AK Bürgergesellschaft und Aktivierender Staat: Protokolle
AKTUELLES AUS DEM BBE
Mitgliederversammlung und Jahresempfang des BBE
AG »Freiwilligendienste«: Sitzung vom 8.11.2011
AG »Rahmenbedingungen«: Sitzung vom 17.11.2011
AG „Stärkung des BE im Sozialstaat der Zukunft“: Sitzung vom 24.11.2011
Das BBE begrüßt neue Mitglieder
Engagementförderung in Ostdeutschland: Fachtagung
Nah dran – Wir gestalten Demokratie: Tagungsbericht
Teilhabe und Selbstorganisation von jungen Flüchtlingen durch BE fördern: Fachtagung
Praktikum BBE-Netzwerkbetreuung: Ausschreibung
Stelle Sachbearbeitung: Ausschreibung
Projektleitung »Civil Academy«: Ausschreibung
FACHDISKURS
Zivilgesellschaft: Partner auf Augenhöhe?: Diskussion
BE und Diakonie: Jahresabschlusstagung
Soziale Investitionen: Diskussion
Beratungsangebote Altersdiskriminierung: Umfrage
Freiwilligentätigkeit und Naturschutz: Tagungsdokumentation
Forschungsdatenbank BE im Internet
Deutscher Lernatlas 2011 als Datenbank
Publikationsempfehlungen zu BE
EDITORIAL
Der Monat Dezember kann für das bürgerschaftliche Engagement in Deutschland kaum unterschätzt werden. Das auch in vielen nichtchristlichen Haushalten mitgefeierte Weihnachten stellt eine ganz erstaunliche Verbindung von Geschenk, darin enthaltenem, schon beschlossenem Opfer, von Sühne und Hoffnung dar. Auch deshalb ist der Dezember nicht nur in christlichen Kirchen der Monat der inneren Sammlung, sondern ebenso ein Monat der besonders erfolgreichen äußeren Sammlung für zivilgesellschaftliche Aktivitäten.
Die Dezemberausgabe des BBE-Newsletters widmet sich in guter Tradition dem Thema »Dank und Anerkennung«. Das BBE führt Anfang nächsten Jahres ein Element der äußeren Sammlung in Form eines leicht benutzbaren elektronischen Spendenbuttons auf der Homepage ein. Das BBE freut sich über die Unterstützung seiner Arbeit im Interesse der Engagierten!
Mit dieser Ausgabe verabschiedet sich der Newsletter in die kurze Weihnachtspause. Die nächste Ausgabe erscheint am 12. Januar 2012. Allen Leser*innen und Lesern wünschen wir eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.
SCHWERPUNKT-THEMA: ANERKENNUNGSKULTUR
Gabriele Lang: Anerkennungskultur für ehrenamtliches Engagement
Das in irgendeiner Form »vergütete Ehrenamt« hat nach den Daten des Freiwilligensurveys in den letzten Jahren zugenommen. Bedeutet das, dass Anerkennungskultur zunehmend monetarisiert wird? Ausgehend von einem Verständnis von Ehrenamtlichen als Leistungserbringern für eine Organisation als Leistungsempfänger diskutiert Gabriele Lang die Fallstricke einer daraus entstehenden ganz eigenen Verschuldungsproblematik. Durch die Annahme des freiwillig erbrachten, bürgerschaftlichen Engagements verschuldet sich eine Organisation bei ihren Engagierten. Es steht eine Verpflichtung zum Ausgleich im Raum, bei der es aber gerade nicht um Geld geht: Ehrenamtliche erleben, so Lang, als den eigentlichen Ausgleich für ihr Engagement die Anerkennung der Ausgleichsverpflichtung. Da, wo systemisch Geld im Spiel ist, geht es dagegen in der Regel darum, Freiwillige stärker zu regelmäßigen Diensten zu verpflichten, ihnen einen Stück ihrer Freiheit abzukaufen, weshalb sie hierfür den Begriff der »gemeinnützigen Tätigkeit« für angemessen hält.
Gastbeitrag Gabriele Lang unter
nl13_lang.pdf (90 kB)
Birgit Jagusch: Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund
Die Sozialwissenschaftlerin Birgit Jagusch diskutiert anhand empirischer Fallstudien besondere Funktionen von Anerkennungskultur in Vereinen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Diese Vereine haben eine Mitgliedschaft, die jünger als 27 Jahre ist und einen Migrationshintergrund besitzt bzw. sich zumindest partiell über einen Migrationshintergrund identifiziert. Wie in anderen Jugendvereinen auch spielen adoleszente Faktoren der Entwicklung eines positiven Selbstwertgefühls eine wichtige Rolle - allerdings sind sie in diesen Vereinen in besonderer Weise mit Minoritätserfahrungen verflochten. Insbesondere Ausgrenzung und Rassismus sind eine Erfahrung von Missachtung in der Lebensrealität der Jugendlichen, die sich dort engagieren. Die Vereine bieten hier einen Weg zur Erlangung von positiver Selbstidentifikation und von Handlungsfähigkeit, auch wenn Minoritätserfahrungen gar nicht Thema ihrer Arbeit sein müssen. Insofern stellen solche Vereine eine strukturelle Antwort auf vorenthaltende gesellschaftliche Anerkennung dar. Das erfordert ein Verständnis von Anerkennung und Anerkennungskultur, das über ein rein intersubjektives Anerkennungsmodell hinausgeht.
Gastbeitrag Birgit Jagusch unter
nl13_jagusch.pdf (49 kB)
Neues Feuerwehrehrenkreuz: Rede des Bundespräsidenten
Ehrenkreuze und Orden stellen ein klassisches Zeichen für die Anerkennung des Einsatzes für die Gemeinschaft dar. Im zivilen Leben werden dabei zumeist langjährige Verdienste von Mitgliedern einer Organisation oder von Bürgern eines Staates geehrt. Anders ist dies bei dem Feuerwehr-Ehrenkreuz in der neugestifteten Stufe Bronze, das am 6. Oktober 2011 zum ersten Mal vom Bundespräsidenten verliehen wurde. Das Bronze-Zeichen soll die Intensität und Wirkung des Engagements und auch den Beitrag Jüngerer würdigen: Ausgezeichnet wurden Jugendfeuerwehrleute, die mit 20 Jahren Leben retten oder mit 15 Jahren einen Serienbrandstifter stellen und die junge Radiomoderatorin, die kreativ für Frauen in der Feuerwehr wirbt.
Weitere Informationen und Rede des Bundespräsidenten unter
www.bundespraesident.de/SharedDocs/Reden/DE/Christian-Wulff/Reden/2011/10/111006-Feuerwehr-Ehrenkreuz.html
Nina Leseberg: Deutscher Engagementpreis
Am 2. Dezember 2011 wurde der Deutsche Engagementpreis vom Bündnis für Gemeinnützigkeit in sechs Kategorien verliehen. Die Preisträger sind abgeordnetenwatch.de, der DORV-Gründer Heinz Frey, die Initiative Arbeit durch Management/PATENMODELL des Diakonischen Werkes, der Bundesverband Seniorpartner in School, die Stadt Augsburg, Büro für bürgerschaftliches Engagement mit dem Bündnis für Augsburg sowie das Türkische Forum bei Bosch. Nina Leseberg, Projektleiterin des Deutschen Engagementpreises beim Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V. stellt die Ziele der Preisverleihung dar und die Preisträger 2011 vor. Mit der Preisverleihung wurde zugleich unter Beteiligung von Bundesfamilienministerin Schröder das Europäische Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011 offiziell beendet.
Gastbeitrag Nina Leseberg unter
nl13_leseberg.pdf (27 kB)
Preisträger sein: Interview mit Raúl Krauthausen
Das Projekt Sozialhelden erhielt 2009 den Publikumspreis des Deutschen Engagementpreises. Was hatten die Sozialhelden von dieser Anerkennung? Was fingen sie mit dem Preisgeld an? Wie könnte die Anerkennungskultur weiter verbessert werden? Alexandra Moll fragte für den BBE-Newsletter nach, Raúl Krauthausen von den Sozialhelden antwortete.
Interview mit Raúl Krauthausen unter
nl13_interview_krauthausen.pdf (26 kB)
Nadine Helterhoff: Deutscher Bürgerpreis stärkt Ehrenamt
Im März 2003 unterschrieben engagierte Bundestagsabgeordnete, der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag, der Deutsche Städte- und Gemeindebund sowie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) eine Absichtserklärung zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements. Damit legten sie den Grundstein für die Initiative »für mich. für uns. für alle.« und den Deutschen Bürgerpreis. Nadine Helterhoff, Referentin für PR und Unternehmenskommunikation beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) und Projektleiterin des Deutschen Bürgerpreises, stellt die verfolgten Ziele und den vielschichtigen, auf lokaler Ebene beg*innenden Vergabeprozess dar.
Gastbeitrag Nadine Helterhoff unter
nl13_helterhoff.pdf (24 kB)
Der Goldene Tabaluga: BE-Preis im Kinderfernsehen
Der Monat November stand beim Ki.Ka im Zeichen der Verleihung des Goldenen Tabaluga unter der Schirmherrschaft von Peter Maffay. So wurden für die Spieleshow der Finalsendung am 25. November 2011 interaktiv aus einigen Engagementprojekten von Kinder und Jugendlichen die Teilnehmer ermittelt. Vier Projekten waren in den Wochen zuvor eigene Dokumentationen gewidmet: »Teenitus - Kochen für Integration«, »Wir gegen Gewalt«, die »Sportpiraten« und die »Klima-Scouts«. Ins Finale kamen »Teenitus« und die »Sportpiraten«. Ein dritter Finalteilnehmer wurde über das Internet ermittelt: »Im Herz dahinter«. Diese drei Projekte konnten in der Sendung einen Sonderpreis gew*innen. Der Goldene Tabaluga selbst ging an das vielseitige und ungewöhnliche Engagement einer Lehrerin. Mit einer Mischung aus Preisverleihung, Spieleshow und Wettbewerb, gepaart mit Dokumentation und Emotion, ist ein ganz eigenes mediales Preisformat der Engagementförderung realisiert worden.
Weitere Informationen und Sendungen unter
www.tivi.de/fernsehen/goldenertabaluga/start/index.html
Die Kulturloge gewinnt den Freiherr-vom-Stein-Preis
Die Kulturloge Marburg ist Ende November 2011 mit dem Freiherr-vom-Stein-Preis für gesellschaftliche Innovation ausgezeichnet worden. Der Zweck und das Ziel der Kulturloge ist es, nicht verkaufte Eintrittskarten, die Kulturveranstalter zur Verfügung stellen, an Menschen mit geringem Einkommen kostenlos weiterzugeben. Ehrenamtliche Helfer*innen und Helfer vermitteln die Karten und lassen sie beim Veranstalter an der Abendkasse auf den Namen des Kulturgastes hinterlegen. Zugang zu Kultur dürfe nicht von den finanziellen Möglichkeiten abhängen, aber die Wirklichkeit sehe anders aus, sagte Kuratoriums-Mitglied Professorin Gesine Schwan in ihrer Laudatio: »Die Kulturloge Marburg hat auf die Frage, wie sich dieser gesellschaftliche Missstand lindern lässt, eine überzeugende, vorbildliche und originelle Antwort gefunden.«
Weitere Informationen unter
www.kulturloge-marburg.de
Jugend Hilft! Fonds und Wettbewerb
Die Kinderhilfsorganisation children for a better world unterstützt soziale Projekte von Kindern und Jugendlichen mit dem Förderprogramm JUGEND HILFT!. Das Programm besteht zum einen aus einem Fonds, bei dem Kinder und Jugendliche von 6 bis 21 Jahren einen Förderantrag bis zu 2.500,- Euro für ihre sozialen Projekte im In- und Ausland stellen können. Über diese entscheidet eine Jury viermal im Jahr. Projekte, die sich bis zum 15. März 2012 bewerben, nehmen zudem an einem Wettbewerb teil. Insgesamt acht Siegerprojekte sind Gewinner eines Workshop-Programms in Berlin, bei dem sie professionelle Hilfe für ihre Projekte erhalten. Patin des Förderprogramms ist Bettina Wulff, die Frau des Bundespräsidenten. Die Preisverleihung findet im Schloss Bellevue statt.
Weitere Informationen unter
www.jugendhilft.de
LÄNDERBERICHTE
Thomas Böhme: Information und BE in Niedersachsen
Information ist das Lebenselixier guter Engagementförderung: Das zeigt der Beitrag von Ministerialrat Thomas Böhme, Referent in der Niedersächsischen Staatskanzlei mit dem Arbeitsschwerpunkt »Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements und der Bürgergesellschaft«. Gute Engagementförderung benötigt eine solide Informationsgrundlage, wie sie durch den Freiwilligensurvey bereitgestellt wird. Die Landesauswertungen des Surveys sind zudem Basis für den Austausch mit anderen Bundesländern, aber auch für die Diskussion mit den 39 zivilgesellschaftlichen Mitgliedern des Beirats »Niedersachsen-Ring«. Engagementförderung erfordert die Bereitstellung von Informationen für Engagierte und für am Engagement interessierte Personen und Einrichtungen.
Gastbeitrag MR Thomas Böhme unter
nl13_boehme.pdf (22 kB)
Berlin: Koalitionsvereinbarung
In der kürzlich unterzeichneten Koalitionsvereinbarung zwischen der SPD und der CDU für die Legislaturperiode 2011-2016 für das Land Berlin wurde unter anderem die weitere Förderung des bürgerschaftlichen Engagements und des Ehrenamts festgehalten. Weitere engagementpolitische Eckpunkte sind in einer Zusammenstellung von Alexandra Moll zu finden.
Engagementpolitisch relevante Auszüge unter
nl13_koalitionsvereinbarungen berlin.pdf (32 kB)
Ganze Vereinbarung unter
www.berlin.de/rbmskzl/koalitionsvereinbarung/
Marktplatzmethode: Umfangreiche Dokumentation
Im BBE-Newsletter Nr. 8 vom 4. August 2011 wurde in der Rubrik »Länderberichte« über die Marktplatzmethode in Bremen und Thüringen berichtet. Das Haus der Zukunft e.V. hat in Kooperation mit der Bremer Senatorin für Soziales, Kinder, Jugend und Frauen (Referat Bürgerengagement) eine ausführliche und umfangreiche Dokumentation über den Ablauf dieses Marktplatzes erstellt. Diese enthält auch ein Tool für die Durchführung von Marktplätzen in anderen Stadtteilen, Städten und Landkreisen.
Dokumentation unter
www.marktplatz-bremen-nord.de/wp-content/uploads/Doku-Marktplatz-HB-Nord.pdf
AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND –FÖRDERUNG
Haushaltsgesetz 2012: Rede Bundesministerin Dr. Schröder
Im Rahmen der Haushaltsdebatte 2012, die unter dem Eindruck des lediglich zufällig aufgedeckten Rechtsterrorismus stand, erläuterte die Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Dr. Kristina Schröder, die Schwerpunktsetzungen in ihrem Etat. Dabei äußert sie sich als zuständige Ministerin auch zum Bundesfreiwilligendienst und umfänglich zur Extremismusprävention. Der Opposition wirft sie Irrtümer, ideologische Einseitigkeit und Doppelmoral vor.
Textfassung der Rede der Bundesministerin unter
www.bundesregierung.de/nn_1514/Content/DE/Bulletin/2011/11/125-3-bmfsfj-bt.html
Parlamentsfernsehen unter
dbtg.tv/vid/17/143/5/7
Bürgerschaftliches Engagement und Grundsicherung
In zwei Anträgen macht die Fraktion DIE LINKE die Anrechenbarkeit von Aufwandsentschädigungen auf die Grundsicherung zum Thema. So fordert sie, dass Empfängern von Grundsicherung nach dem Zweiten und Zwölften Sozialgesetzbuch keine finanziellen Nachteile entstehen sollen, wenn sie ein ehrenamtliches kommunales Mandat ausüben (17/7646). Ein Gesetz soll verhindern, dass Aufwandsentschädigungen für solche Tätigkeiten auf Leistungen der Grundsicherung angerechnet werden. Mit einem zweiten Antrag (17/7653) fordert die Fraktion, dass generell Aufwandsentschädigungen für bürgerschaftliches Engagement nicht länger auf Leistungen der Grundsicherung angerechnet werden. Das bürgerschaftliche Engagement in einer demokratischen Gesellschaft dürfe keine Frage des Geldbeutels sein.
Anträge unter
dip.bundestag.de/btd/17/076/1707646.pdf
und unter
dip.bundestag.de/btd/17/076/1707653.pdf
Migrantenselbstorganisationen: Kleine Anfrage
Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat am 7. November 2011 eine Kleinen Anfrage zur Förderung der Integrationsarbeit von Migrantenselbstorganisationen (MSO) durch die Bundesregierung gestellt (17/7564). Gefragt wird nach Fördermaßnahmen zur Stärkung und Professionalisierung der Freiwilligenarbeit in MSO und danach, welche Haushaltsmittel in den Jahren 2009 bis 2011 unter welchen Haushaltstiteln für Projekte zur Förderung der Integrationsarbeit von MSO im Einzelplan des Bundes*innenministeriums beziehungsweise des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eingestellt wurden. Auch die konkreten MSO, die seit 2009 von der Bundesregierung Mittel für »Grundausstattungsförderung« erhalten, und die Auswahlkriterien sollen genannt werden.
Kleine Anfrage unter
dip.bundestag.de/btd/17/075/1707564.pdf
SPD kritisiert Kürzungen der Mittel für Bundeszentrale für politische Bildung
Die SPD-Fraktion dringt auf eine Rücknahme der Mittelkürzungen bei der Bundeszentrale für politische Bildung. »Gerade vor dem Hintergrund der Geschehnisse rings um die Zwickauer Terrorzelle, der Wahlerfolge der NPD, alltäglicher rechter Gewalttaten und der weiten Verbreitung rechtsextremistischer Einstellungsmuster sind die Kürzungen bei der Bundeszentrale für politische Bildung grob fahrlässig«, heißt es in einem Antrag der Fraktion (17/7943), der am Donnerstag erstmals auf der Tagesordnung des Bundestagsplenums steht.
Weitere Informationen unter
www.bundestag.de/presse/hib/2011_12/2011_500/01.html
Unterausschuss BE: Protokoll zur 18. Sitzung
In der letzten Ausgabe hatten wir schon kurz über die 18. Sitzung des Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement des Deutschen Bundestages am 26. Oktober 2011 berichtet. Jetzt liegt das Protokoll der Sitzung vor. Sibylle Picot stellte Ergebnisse der Studie »Jugend in der Zivilgesellschaft« vor, ebenso fand ein Gespräch mit Frau Döcker (AWO Bundesverband) über die Strategie der Arbeiterwohlfahrt zur Gewinnung junger Menschen für das bürgerschaftliche Engagement statt. Schließlich berichteten Dr. Jens Kreuter, Bundesbeauftragter für den Zivildienst beim Bundesfamilienministerium (BMFSFJ), zum Bundesfreiwilligendienst und Abteilungsleiter Dieter Hackler (BMFSFJ) zum Freiwilligendienst aller Generationen.
Protokoll unter
www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a13/buerger_eng/Oeffentliche_Sitzungen/Protokolle/18__Sitzung_Kurzprotokoll_m__Anl.pdf
Nachhaltigkeitskodex für Unternehmen beschlossen
Der im April 2001 berufene Rat für nachhaltige Entwicklung hat auf seiner Sitzung vom 13. Oktober 2011 einen Deutschen Nachhaltigkeitskodex für Unternehmen beschlossen. Diesem Beschluss gingen umfangreiche Vorarbeiten und ein enger Abstimmungsprozess mit Unternehmen und Stakeholdern voraus. Ein auf Expertenebene entwickelter Entwurf war zwischen November 2010 und Ende Februar 2011 Gegenstand eines öffentlichen Dialoges. Stellungnahmen, ein Qualifizierungs-Workshop mit Unternehmen am 9. Mai 2011 und Erfahrungen in der Anwendung des Kodex in einer Praxisphase von Juni bis August 2011 sowie ein Multistakeholderforum am 26. September 2011 gingen in die veränderte und nun beschlossene Fassung ein. Der Deutsche Nachhaltigkeitskodex beschreibt in 20 Kriterien mit je bis zu zwei Leistungsindikatoren Aspekte von Ökologie, Sozialem und der Unternehmensführung (ESG). Der Kodex enthält außerdem einen Kommentar, der die Schritte zur Entsprechenserklärung für Unternehmen jeglicher Größe und Rechtsform beschreibt sowie Begriffe definiert.
Weitere Informationen unter
www.deutscher-nachhaltigkeitskodex.de
Förderung von Sozialunternehmen in Bund und EU
Sowohl die Bundesregierung als auch die EU wollen die Kapitalisierung von Sozialunternehmen durch geeignete Förderinstrumente verbessern. Die Europäische Kommission will mit 90 Millionen Euro die Errichtung bzw. Entwicklung von sozialen Unternehmen unterstützen, um so ein günstiges Umfeld für das soziale Unternehmertum und die gesamte Sozialwirtschaft in Europa zu schaffen (BBE-Europa Nachrichten 11/2011). Die Bundesregierung setzt ihrerseits das Instrumentarium der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) ein. Am 25. Oktober 2011 stellten Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder und Dr. Axel Nawrath, Vorstandsmitglied der KfW Bankengruppe, ein entsprechendes Förderinstrument für Sozialunternehmen vor, das ab 1. Januar 2012 greifen soll. In Zusammenarbeit mit weiteren Finanzierungspartnern wie Fonds, Business Angels oder Stiftungen kann die KfW künftig in gleicher Höhe und zu gleichen Konditionen im Einzelfall bis zu einem Betrag von 200.000 EUR den Kapitalbedarf ergänzen.
Weitere Informationen der Bundesregierung unter
www.bmfsfj.de/BMFSFJ/freiwilliges-engagement,did=175092.html
Weitere Informationen der EU unter
ec.europa.eu/internal_market/social_business/index_de.htm
Netzwerk Bürgerbeteiligung und Europa
Das von der Stiftung Mitarbeit initiierte Netzwerk Bürgerbeteiligung ist jetzt online diskussions- und diskursfähig. Eine Aufbaugruppe von 15 Personen unter Mitwirkung des BBE entscheidet in der Anfangsphase über die konkreten thematischen Schwerpunktsetzungen auf Basis der Anregungen der Netzwerker*innen und Netzwerker oder über Projekte, die unter dem Dach des Netzwerks angesiedelt werden. Zurzeit gibt es drei Oberthemen: Kommunen-Länder-Bund, Demokratieentwicklung von unten sowie Strategieentwicklung, die sich jeweils in mehrere Unterthemen gliedern. Frank W. Heuberger verantwortet z.B. als ein Mitglied der Aufbaugruppe das Thema »Den Blick weiten: Bürgerbeteiligung von der Kommune bis Europa«, Ansgar Klein das Feld »Engagementpolitik muss Beteiligungspolitik sein!« und Sophie Scholz »Bürgergesellschaft 2.0: Möglichkeiten, Grenzen und Perspektiven von Social Media«.
Weitere Informationen unter
www.netzwerk-buergerbeteiligung.de/themen-diskurse/netzwerkdiskurse/kommunen-laender-bund/
Mittenmang: Ausstellung über engagierte Migrant*innen zum Ausleihen
»Mittenmang: Bürgerschaftliches Engagement – Zuwanderung – Alter« heißt eine aktuelle Ausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung über 20 ältere Migrant*innen und Migranten, die sich mit viel Elan und jeder Menge Herzblut bürgerschaftlich in Berlin engagieren. Ihr Engagement reicht vom Umweltschutz über den sozial-karitativen Bereich bis hin zur Gewerkschaftsarbeit und anderen politischen Gremien. Ab sofort kann die Ausstellung ausgeliehen werden. Sie besteht insgesamt aus 21 Roll-Ups (auch Quickbanner genannt) sowie einem knapp 4-minütigen Film. Um eine Ausleihe können sich öffentliche Einrichtungen und Institutionen, gemeinnützige Vereine und Initiativen bewerben. Die Ausstellung kann leider nicht an Einzelpersonen verliehen werden.
Weitere Informationen unter
www.fes.de/sets/s_aus.htm
AK Bürgergesellschaft und Aktivierender Staat: Protokolle
Auf dem 42. Plenum des Arbeitskreises »Bürgergesellschaft und Aktivierender Staat« der Friedrich-Ebert-Stiftung ging es am 1. Juli 2011 um zivilgesellschaftliche Organisationen zwischen Gemeinwohlorientierung und Unternehmertum – um Sozialunternehmen, Genossenschaften und die »Professionalisierung« des Dritten Sektors. Inputs kamen von Adalbert Evers, Justus Liebig Universität Gießen, Mareike Alscher, Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung und Matthias Potocki, Sekretär des Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement. Die 43. Sitzung vom 30. September 2011 behandelte die Weiterentwicklung der Demokratie durch verbesserte Bürgerbeteiligung. Hier trugen Claus Offe, Hertie School of Governance und Birger Hartnuss, Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung in der Staatskanzlei des Landes Rheinland-Pfalz, vor. Die Protokolle beider Sitzungen sind jetzt verfügbar.
Protokoll des 42. Plenums unter
nl13_protokoll42.pdf (173 kB)
Protokoll des 42. Plenums unter
nl13_protokoll43.pdf (486 kB)
AKTUELLES AUS DEM BBE
Mitgliederversammlung und Jahresempfang des BBE
Am 9. Dezember 2011 findet die 12. Mitgliederversammlung des BBE von 10 bis 16 Uhr in der Repräsentanz der Deutschen Bank AG, Unter den Linden 13 - 15 in Berlin-Mitte statt. Neben Berichten, Mitgliederaufnahmen und notwendigen Nachbesetzungen in Gremien wird es insbesondere um engagementpolitische Impulse des Netzwerks BBE und um einen Selbstverständigungsprozess der Mitglieder des BBE mit einem überarbeiteten Leitbild gehen. Am Vorabend der Mitgliederversammlung wird wie jedes Jahr zum Jahresempfang des BBE eingeladen. Er findet dieses Jahr ab 18 Uhr in der Landesvertretung von Brandenburg, In den Ministergärten 3 in Berlin-Mitte statt. Dem Land Brandenburg und der Deutschen Bank als Gastgebern des BBE sei an dieser Stelle herzlich gedankt!
Tagesordnung der Mitgliederversammlung unter
nl13_tagesordnung_mv_2011.pdf (109 kB)
AG »Freiwilligendienste«: Sitzung vom 8.11.2011
Auf der 28. Sitzung der Arbeitsgruppe 3 »Freiwilligendienste« am 8. November 2011 in Köln wurden zwei zentrale Themenbereiche diskutiert. Zum einen wurde die aktuelle Entwicklung des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) und der Jugendfreiwilligendienste sowie des Freiwilligendienstes aller Generationen besprochen (mit Inputs von P. Fuchs, BMFSFJ, H. Brombach, BAKFSJ und E. Kiltz, Hess. Sozialministerium). Zum anderen ging es um die künftigen Arbeitsschwerpunkte der AG 3: Bedarf es einer einheitlichen Rechtsform für alle Freiwilligendienste und wie sollte diese aussehen? Welche Unterschiede bestehen zwischen zeitintensiven Engagements, Freiwilligendiensten und »normalem« BE? Wo ist die Grenze zwischen Freiwilligendiensten und Minijobs? Eine Fachtagung zur Entwicklung des BFD und der Jugendfreiwilligendienste soll im nächsten Herbst in Kooperation mit dem BAK FSJ durchgeführt werden. Eine gemeinsame Planungsgruppe bereitet diese Fachtagung vor.
AG »Rahmenbedingungen«: Sitzung vom 17.11.2011
Die AG »Rahmenbedingungen« hat sich in der Sitzung am 17.11.2011 in Berlin in Vorbereitung der BBE-Mitgliederversammlung mit dem Papier »Unterwegs in die Bürgergesellschaft - Ziele und Wege der Engagementpolitik« beschäftigt. Neben der beschriebenen Zielsetzung wurden vor allem die Handlungsempfehlungen zu den rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen des bürgerschaftlichen Engagements beraten. Ein wichtiges Anliegen der AG war dabei die kommunikative Umsetzung des Impulspapiers nach Beschluss durch die Mitgliederversammlung vor allem im Dialog mit andern Akteuren der Zivilgesellschaft. Weitere Beratungspunkte der AG waren die Bürgerbeteiligung bei öffentlichen Planungsprozessen und ein Vorschlag zur Zusammenlegung der Übungsleiter- und der Ehrenamtspauschale im Einkommensteuergesetz (§3, Nr. 26 EKStG). In der nächsten Sitzung wird sich die AG mit dem von Prof. Dr. Annette Zimmer vorgelegten Projektbericht: »Ausbau, Umbau, Rückbau? Bestandsaufnahme, Evaluation und Weiterentwicklung der Infrastruktur lokaler Engagementpolitik« beschäftigen.
AG „Stärkung des BE im Sozialstaat der Zukunft“: Sitzung vom 24.11.2011
Die Engagementpolitik des Bundes konzentriert sich derzeit auf den Bundesfreiwilligendienst, der sich einerseits erfolgreich entwickelt, andererseits in Planung und Umsetzung erhebliche Mängel aufweist. Kritisch wird angemerkt, dass der Bund wichtige engagementpolitische Inhalte des Koalitionsvertrages zurückgestellt hat. Ausführlich diskutiert wurde das Thema Monetarisierung. Nach einem Vorschlag aus der AG sollen insbesondere die Arrangements zwischen Engagierten und Einsatzstellen präziser definiert werden. Ziel ist, das Profil des bürgerschaftlichen Engagements zu schärfen und einem möglichen Missbrauch des Engagements vorzubeugen. Erneut diskutiert wurde das bürgerschaftliche Engagement in der Pflege sowie Möglichkeiten der Weiterentwicklung durch Flexibilisierung der Förderbestimmungen. Im Rahmen der Tagung »Erwerbsarbeit und Engagement« wurden Themen der ökonomischen Handlungslogik des Engagements der Unternehmen, der Arbeitsmarktneutralität und der Grundsicherung aufgegriffen.
Das BBE begrüßt neue Mitglieder
Der Sprecherrat des BBE nahm während seiner letzten Sitzung »Jugendpresse Deutschland e. V. - Bundesverband junger Medienmacher«, die »Bundesvereinigung Deutscher Musikverbände e.V. (BDMV)« und Christiane Richter als vorläufige Mitglieder in das BBE auf. Sie verbleiben bis zur Aufnahmebestätigung durch die BBE-Vollversammlung am 9. Dezember 2011 im Status vorläufiger Mitglieder mit allen Rechten und Informationszugängen. Über die neuen Mitglieder informiert demnächst auch die Homepage des BBE.
Engagementförderung in Ostdeutschland: Fachtagung
Bei der Abschlussveranstaltung zum »Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit 2011« in Sachsen-Anhalt diskutierten am 16. November mehr als 300 Ehrenamtliche und Hauptamtliche in unterschiedlichen Gesprächsforen Strategien zur Engagementförderung in Ostdeutschland. Durch zahlreiche Praxisbeispiele wurde deutlich, was bürgerschaftliches Engagement für das Gemeinwesen leisten kann. Vor allem in Anbetracht der aktuellen Entwicklungen ist eine zeitgemäße Engagementpolitik elementar, um neue Ansätze und Ideen zu entfalten und zu realisieren. Die Fachtagung wurde von der EU, vom BMFSFJ und den Franckeschen Stiftungen unterstützt. Das BBE war bei dieser Fachtagung Mitveranstalter.
Zentrale Ergebnisse und Projektinfos unter
www.ejf-sachsen-anhalt.de
Nah dran – Wir gestalten Demokratie: Tagungsbericht
Das Bundesprogramm »Zusammenhalt durch Teilhabe« fördert demokratische Teilhabe und Engagement im ländlichen Raum und unterstützt damit eine Vielzahl von Aktiven, die sich in Vereinen, Verbänden und Initiativen engagieren. 200 Vertreter der geförderten Projekte kamen am 24. und 25. November in Potsdam zur ersten Fachkonferenz des Programms zusammen, um ihre Erfahrungen auszutauschen. Das BBE beteiligte sich mit dem Fachforum »STÄRKER WERDEN« an der von der Deutschen Jugendfeuerwehr organisierten Konferenz. Im Fachforum wurden zentrale Ergebnisse aus dem im Auftrag des Bundesministerium des Innern durchgeführten Verbund-Projektes »Stand und Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements in Ostdeutschland« vorgestellt und mit den Teilnehmer*innen im Hinblick auf die praktische Arbeit vor Ort diskutiert. Eine gemeinsame sektorübergreifende Strategieentwicklung, die Anknüpfung an vorhandene Potentiale für BE vor Ort und die Installierung und Qualifizierung fester Ansprechpartner wurden als einige wesentliche Entwicklungsperspektiven hervorgehoben. Die Ergebnisse des Fachforums gehen in Handlungsempfehlungen zur Engagementförderung in Ostdeutschland ein.
Konferenz unter
www.bmi.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2011/11/pstb_zdt.html
Teilhabe und Selbstorganisation von jungen Flüchtlingen durch BE fördern: Fachtagung
Zu diesem Thema fand am 25. bis 26. November 2011 in Köln eine Fachtagung statt, veranstaltet von der Stiftung MITARBEIT in Kooperation mit dem BBE und der BAG Evangelische Jugendsozialarbeit. Ziel der Tagung war es, Anregungen für Handlungsansätze zu vermitteln, die erfolgreich freiwilliges Engagement für und von jungen Flüchtlingen fördern. Die Vorstellung von Modellen beispielhafter Praxis und der fachliche Austausch wurde in vier Arbeitsgruppen zu den Themen vertieft: Vormundschaften bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, Angebote zur Integrationsförderung und individuellen Unterstützung, Mentoren- und Patenschaftsprojekte sowie Selbstorganisation und Partizipation. Zuvor hatte Prof. Karin Weiss, Integrationsbeauftragte des Landes Brandenburg, in einem einführenden Vortrag über die Lebenslagen von jungen Flüchtlingen in Deutschland und die Möglichkeiten und Rahmenbedingungen für freiwilliges Engagement informiert. In einem Podiumsgespräch wurden die Anforderungen und Ansatzpunkte für die Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen erörtert, die zur Stärkung der gesellschaftlichen Teilhabe von jungen Flüchtlingen beitragen können. Die Veranstaltung wurde aus Mitteln der Robert Bosch Stiftung und des BMFSFJ gefördert.
Dokumentation der Tagung demnächst unter
www.mitarbeit.de
Praktikum BBE-Netzwerkbetreuung: Ausschreibung
Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) sucht für die Netzwerkbetreuung ab dem 1. Januar 2012 befristet für 6 Monate eine Praktikantin oder einen Praktikanten (Vollzeit). Im Praktikum werden Kenntnisse in den Bereichen Betreuung von Arbeitsgruppen, Vorbereitung und Nachbereitung von Veranstaltungen und Gremiensitzungen, Betreuung der Facebook-Seite des BBE, Recherchearbeiten und Büroalltag/administrative Tätigkeiten vermittelt. Dabei wird ein umfassender Einblick in das Management eines großen bundesweiten Netzwerkes gegeben und die dazu erforderlichen Anforderungen und Kompetenzen vermittelt. Gesucht werden Studentinnen oder Studenten nach Studienabschluss oder Berufsanfängerinnen oder Berufanfänger der Geistes- oder Sozialwissenschaften. Erforderlich ist die sichere Beherrschung der Anwendungen des MS-Office-Pakets. Vorteilhaft sind Kenntnisse über das Themenfeld »Bürgerschaftliches Engagement«. Das Praktikum ist mit 400 Euro im Monat (Minijob) vergütet. Bewerbungen bitte bis zum 09. Dezember 2011 an die BBE Geschäftsstelle gGmbH, z.H. Martin Burwitz, Michaelkirchstr. 17/18, 10179 Berlin. Vorabinformationen gibt Herr Burwitz gerne unter der Tel.-Nr. 030/62 980-110.
Weitere Informationen unter
www.b-b-e.de/index.php
Stelle Sachbearbeitung: Ausschreibung
Die BBE Geschäftsstelle gemeinnützige GmbH sucht zum 01. Januar 2012 eine Sachbearbeiterin oder einen Sachbearbeiter für das Sekretariat der Geschäftsstelle. Die Stelle ist zunächst bis zum 31. Dezember 2014 befristet und kann ggf. auch in Teilzeit besetzt werden (§ 7 Teilzeitbefristungsgesetz). Sie wird unter dem Vorbehalt der vorgesehenen Finanzierungsbewilligung durch das BMFSFJ ausgeschrieben. Bewerbung bitte bis zum 9. Dezember 2011 an die BBE Geschäftsstelle gGmbH, Michaelkirchstraße 17/18, 10179 Berlin. Nähere Auskünfte erteilt Frau Dorette Lück, Tel. (030) 62980-113
Vollständige Stellenausschreibung unter
nl13_stellenausschreibung_sachbearbeitung.pdf (71 kB)
Kontakt Doerette Lück unter
E-Mail: dorette.lueck(at)b-b-e.de.
Projektleitung »Civil Academy«: Ausschreibung
Das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement BBE sucht ab dem 1. Januar 2012 (oder 1. Februar 2012) bis 31. Dezember 2014 eine Projektleiterin oder einen Projektleiter für das Gemeinschaftsprojekt »Civil Academy«.
FACHDISKURS
Zivilgesellschaft: Partner auf Augenhöhe?: Diskussion
Die Amadeu Antonio Stiftung lädt zu einer Diskussion ein über das Thema »Zivilgesellschaft: Partner auf Augenhöhe oder staatlicher Dienstleister«. Die Veranstaltung findet in der Linienstraße 139, Berlin-Mitte am Mittwoch, dem 7. Dezember 2011 um 18 Uhr statt. Kerstin Stelmacher (Quartiersmanagement Brunnenstrasse), Hildegard Peters (Vorstandsmitglied von VENRO - Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen) und Roland Roth (Professor für Politikwissenschaft am Fachbereich Sozial- und Gesundheitswesen der Hochschule Magdeburg-Stendal) diskutieren darüber, ob es auf Bundesebene jenseits von Sonntagsreden der Verwaltung und der Politik an Vertrauen in die Zivilgesellschaft fehlt? Gibt es sogar eine stille Kampfansage an eine erstarkte Zivilgesellschaft, die sich zunehmend kritisch und selbstbewusst zu Wort meldet?
Anmeldung unter
E-Mail: gabi.jaschke(at)amadeu-antonio-stiftung.de
BE und Diakonie: Jahresabschlusstagung
Die Diakonie hatte im Jahr 2011 den Jahresschwerpunkt »Freiwilliges Engagement« verfolgt. Unter dem Titel »Da sein, nah sein, Mensch sein« beschließt die Diakonie dieses Jahr mit einer Veranstaltung am 13. Dezember 2011 im Hotel Dietrich-Bonhoeffer-Haus in Berlin. Dort werden Ergebnisse der repräsentativen Studie »Freiwilliges Engagement in diakonischen Diensten und Einrichtungen« vorgestellt. Den Festvortrag hält Holger Backhaus-Maul, Universität Halle-Wittenberg, über das Thema »Engagement und Organisationen. Aktuelle Trends und Herausforderungen für die Diakonie«.
Weitere Informationen unter
www.diakonie.de/ehrenamt-engagement-2528.htm
Soziale Investitionen: Diskussion
Das Centre for Social Investment der Universität Heidelberg lädt am 15. Dezember um 19 Uhr zu einer Podiumsdiskussion über »Soziale Investitionen – neue Impulse fürs Gemeinwohl«. Was sind soziale Investitionen? Wie können sie helfen, aktuelle gesellschaftliche Probleme zu lösen? Und wie kann eine sinnvolle Verantwortungsteilung zwischen dem Staat und sozialen Investoren aussehen? Über diese Fragen diskutieren zwei Sozialunternehmer, zwei Wissenschaftler und das Publikum. Anlass für das Gespräch bietet zum einen das Erscheinen des Bandes »Soziale Investitionen. Interdisziplinäre Perspektiven» im VS Verlag für Sozialwissenschaften und zum anderen die Eröffnung des Berliner Büros des CSI: ProjektZentrum Berlin der Stiftung Mercator, Neue Promenade 6.
Weitere Informationen unter
www.csi.uni-heidelberg.de/Soziale_Investitionen/
Ja zum Alter!: Kongress
Vom 3. bis zum 5. Mai 2012 findet in Hamburg der 10. Deutsche Seniorentag unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten statt, organisiert von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) in Kooperation mit der Körber-Stiftung. In gut 100 Einzelveranstaltungen geht es um Möglichkeiten für eine aktive Lebensgestaltung im Alter. Dabei stellt neben Gesundheit, Wohnen und Pflege das bürgerschaftliche Engagement ein herausgehobenes Themenfeld des Kongresses dar. Zum Seniorentag gehören ebenso Mitmach-Aktionen, Vernetzungsmöglichkeiten, kulturelle Angebote und die Messe SenNova.
Weitere Informationen unter
www.bagso.de/aktuelle-projekte/dst.html
Beratungsangebote Altersdiskriminierung: Umfrage
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), die Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) und das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) führen eine Befragung durch, um Umfang, Art und Formen der Beratungsangebote für Fälle von Altersdiskriminierung zu ermitteln. Der Fragebogen kann online ausgefüllt, aber auch ausgedruckt und handausgefüllt an die BAGSO geschickt werden. Die Befragung richtet sich insbesondere an Verantwortliche in Seniorenorganisationen, an Gewerkschaften, Verbraucherzentralen, Beratungsstellen der Antidiskriminierungsarbeit und weitere Organisationen.
Weitere Informationen und Fragebogen unter
www.bagso.de/aktuelle-projekte/befragung-altersdiskriminierung.html
Freiwilligentätigkeit und Naturschutz: Tagungsdokumentation
Im Rahmen des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit fand als sogenanntes Leuchtturmprojekt für den Umwelt- und Naturschutz eine Impulskonferenz zu dem Thema »Freiwillige für den Naturschutz – Generationenübergreifend und interkulturell unverzichtbar« statt. Die vom Deutschen Naturschutzring am 27. und 28. Juni 2011 in Potsdam veranstaltete Tagung bot acht themenspezifische Arbeitsgruppen als Plattform für Erfahrungsaustausch und Fortbildung. Die Dokumentation der Tagung ist jetzt erschienen.
Dokumentation unter
www.dnr.de/downloads/dnr-doku-freiwillige-fuer-den-naturschutz-2011.pdf
Stiftungssuche im Internet
Der Bundesverband Deutscher Stiftungen bietet seit dem 4. November 2011 im Internet eine kostenlose Suchmöglichkeit nach etwa 8000 Stiftungen an, die über einen Webauftritt verfügen. Neben einer Suche nach Stichworten ist es auch möglich, regional oder nach Aufgabengebieten zu suchen. Diese Suchmöglichkeiten sind auch kombinierbar. Mehr als 350 Stiftungsdatensätze werden nicht angezeigt, um einem Missbrauch vorzubeugen. Dem Aufgabengebiet bürgerschaftliches Engagement sind aktuell 171 Stiftungen zugeordnet. Die Angaben basieren auf einer flächendeckenden, freiwilligen Befragung von über 20.000 Stiftungen für die 7. Auflage des Verzeichnisses Deutscher Stiftungen (2011).
Weitere Informationen und Datenbank unter
www.stiftungen.org/de/service/stiftungssuche.html
Forschungsdatenbank BE im Internet
Unterstützt vom Förderverein Zivilgesellschaftsforschung und dem Generali Zukunftsfonds bietet das Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft im Web eine Datenbank zu laufenden bzw. abgeschlossenen Forschungsprojekten im Themenfeld bürgerschaftliches Engagement und Zivilgesellschaft an. Wissenschaftler*innen und Wissenschaftler aller Disziplinen können dort aktuelle und abgeschlossene Forschungsvorhaben zur Eintragung in die Datenbank anmelden. Die Einladung richtet sich ausdrücklich auch an den wissenschaftlichen Nachwuchs. Eingetragen werden: Qualifizierungsarbeiten (Master, Diplom, Magister, Promotion, Habilitation), freie Forschungsprojekte (Eigenprojekte), geförderte Forschungsprojekte und Auftragsforschungsprojekte. Gesucht werden kann nach Projekttiteln, Stichworten und beteiligten Personen. Internetrecherche und Eintragung in der Datenbank sind kostenlos.
Weitere Informationen und Datenbank unter
www.institut.maecenata.eu/forschungsdatenbank.html
Deutscher Lernatlas 2011 als Datenbank
Der Deutsche Lernatlas 2011 der Bertelsmann Stiftung ist ein Index, der die Bedingungen für lebenslanges Lernen in allen 412 deutschen Kreisen und kreisfreien Städten gemessen hat. Eine der gemessenen vier Hauptdimensionen berücksichtigt bürgerschaftliches Engagement als Indikator für soziales Lernen. Die erhobenen Daten sind mittels interaktiver Online-Karten, detaillierter Lernprofile und verschiedener Diagramme nach eigenen Informationsbedürfnissen zusammenstellbar. Am Deutschen Lernatlas der Bertelsmann Stiftung haben Experten und Institutionen aus den Bereichen der Lernforschung, der quantitativen und qualitativen Sozialforschung und der Bildungspolitik mitgewirkt.
Weitere Informationen und Daten unter
www.deutscher-lernatlas.de/de/home.html
Publikationsempfehlungen zu BE
Internet, PC und eBook hin oder her: Das gute, gedruckte Buch als Informationsquelle oder Zeitvertreib erfreut sich größter Beliebtheit. Zumal in der kalten Jahreszeit kann es kaum etwas Schöneres geben, als ein schönes Sachbuch über Fundraising, Partizipation, Schule oder Migration und bürgerschaftliches Engagement zu lesen. Deshalb hat Alexandra Moll einige Empfehlungen zusammengestellt und mit kurzen Hinweisen und Cover versehen.
Publikationsempfehlungen unter
nl13_publikationsempfehlungen.pdf (419 kB)
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 12. Januar 2012. Redaktionsschluss ist der 5. Januar 2012.
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