BBE Newsletter

Newsletter Nr. 15 vom 9.8.2012

Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.

SCHWERPUNKT-THEMA: WOCHE DES BÜRGERSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS

Woche des bürgerschaftlichen Engagements 2012: ein Überblick

Woche des bürgerschaftlichen Engagements: Auftakt

Die drei Thementage der Aktionswoche 2012

Thementag »Corporate Volunteering« - Unternehmensengagement leben

Thementag »Diversity« - Vielfalt wertschätzen

Thementag »Armut und sozialer Zusammenhalt« - Sozialen Zusammenhalt schaffen

Darstellungs-Tool »Wer sind die 23 Millionen?« im Netz gestartet

LÄNDERBERICHTE

Bürger.*innen.Land Mecklenburg-Vorpommern

Sächsischer Förderpreis für Demokratie: Ausschreibung

Nürnberger Veröffentlichungen zu BE: Fortsetzung

Brücken bauen - Gemeinschaft zusammen gestalten: Dokumentation

AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND -FÖRDERUNG

Stiftungen des Bundes: Kleine Anfrage

Verfassungsschutz und Gemeinnützigkeit: Anfrage beantwortet

Onlinedemo oder Computersabotage: Kleine Anfrage

Bundesfreiwilligendienst und Mitbestimmung des Betriebsrats

AKTUELLES AUS DEM BBE

BBE beim Bürgerfest des Bundespräsidenten

Sommer-Forum Generationendialog 2012 in Hannover

Civil Academy: 15. Runde beginnt

Civil Academy: neue Mitarbeiterin

PraktikantIn für BBE-Geschäftsstelle und für Europaarbeit und Internetplattform des BBE gesucht

FACHDISKURS

Modelle und Methoden der Bürgerbeteiligung: Veranstaltung

European Voices For Active Ageing: Veranstaltung

ZiviZ: Befragung zivilgesellschaftlicher Organisationen

Dritte-Sektor-Organisationen heute: Publikation

HINWEIS


SCHWERPUNKT-THEMA: WOCHE DES BÜRGERSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS

Woche des bürgerschaftlichen Engagements 2012: ein Überblick

Zum 8. Mal heißt es »Engagement macht stark!«. Die bundesweite Woche des bürgerschaftlichen Engagements findet 2012 vom 24. September bis 3. Oktober statt. Gemeinsam mit anderen Initiativen, Vereinen, Verbänden, staatlichen Institutionen, Stiftungen und Unternehmen wird die große Bandbreite des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland dargestellt und so eine breite mediale Öffentlichkeit für das Thema erreicht. Bundespräsident Joachim Gauck hat die Schirmherrschaft für die Woche des bürgerschaftlichen Engagements übernommen und betont damit die zentrale Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Der Leiter des BBE-Kampagnenbüros Dieter Rehwinkel gibt in seinem Beitrag einen kurzen Überblick zu den Zielen und zur Struktur der Aktionswoche.

Gastbeitrag Dieter Rehwinkel unter
nl15_rehwinkel.pdf (20 kB)

Gastbeitrag Dieter Rehwinkel unter
nl15_aufruf.pdf (135 kB)

Webseite der Engagementwoche unter
www.engagement-macht-stark.de


Woche des bürgerschaftlichen Engagements: Auftakt

Der diesjährige Auftakt zur 8. Woche des bürgerschaftlichen Engagements wird am 24. September 2012 in der Kalkscheune in Berlin stattfinden. Der Auftakt würdigt den bundesweiten Einsatz der Akteurinnen und Akteure und gibt Impulse dafür, Verantwortung zu übernehmen - für sich persönlich und für andere, für ein gemeinsames Miteinander und die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft. Nach seinem Festvortrag diskutiert der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Altbischof Prof. Dr. Wolfgang Huber, mit herausragenden Vertreterinnen und Vertretern aus Zivilgesellschaft, Politik und Wirtschaft über die drei Kernthemen der Kampagne 2012: die Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung durch Unternehmen, die Bedeutung des Engagements auf dem Gebiet von Armutsbekämpfung und des sozialen Zusammenhalts sowie die Gestaltung einer Gesellschaft in kultureller Vielfalt. Bereichern werden die Podiumsdiskussion u.a. Prof. Barbara John, Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin, Dr. Hermann Kues, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats. Vorgestellt werden zudem Best Practice-Beispiele aus der Projektarbeit. Dr. Michael Bürsch, ehemaliger Vorsitzender der Enquete-Kommission »Zukunft des Bürgerschaftlichen Engagements« und langjähriger Vorsitzender des Unterausschusses »Bürgerschaftliches Engagement« im Deutschen Bundestag, wird für seine Tätigkeiten im Engagementbereich durch den BBE-Sprecherratsvorsitzenden Prof. Dr. Thomas Olk geehrt. Cherno Jobatey, ZDF, wird auch in diesem Jahr das Publikum durch das Programm führen. Abgerundet wird die Veranstaltung durch die Fotoausstellung »Engagement zeigt Gesicht«.


Die drei Thementage der Aktionswoche 2012

Die rund 2.000 Veranstalter, die sich jährlich an der bundesweiten Aktionswoche beteiligen, bilden die beträchtliche Bandbreite des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland ab. Seit 2011 greift das BBE drei besondere Schwerpunkte aus dieser bunten Vielfalt heraus und stellt sie in den Vordergrund. An diesen Thementagen wird der Fokus gezielt auf bestimmte Engagementbereiche gelegt, die in all ihren Aspekten beleuchtet und diskutiert werden. 2012 sind die Kernthemen Unternehmensengagement im Bereich »Corporate Volunteering«, Armut und soziale Gerechtigkeit sowie Diversity. Einzelinitiativen, Verbände, Institutionen und Unternehmen sind herzlich eingeladen, ihre Aktivitäten zu den Thementagen in besonderer Form - z.B. in unseren Sonderinfolettern mit ausführlichen Informationen, Best-Practice-Beispielen und umfangreichem Hintergrund - zu präsentieren.


Thementag »Corporate Volunteering« - Unternehmensengagement leben

Am Dienstag, dem 25. September 2012, findet der Thementag Corporate Volunteering statt. Der Begriff Corporate Volunteering beschreibt die Förderung des bürgerschaftlichen Engagements der Beschäftigten und den ehrenamtlichen Einsatz von Human Resources von Unternehmen für gesellschaftliche Aufgaben. Der Einsatz der Mitarbeiter für den guten Zweck wird dabei von Unternehmen mitgetragen bzw. aktiv unterstützt. Im Zusammenspiel von Staat, Markt und Zivilgesellschaft nehmen Unternehmen eine besondere Position ein. Sie handeln in der Mitte der Gesellschaft und möchten sich freiwillig gesellschaftlich engagieren. Dem Corporate Volunteering kommt eine besondere Bedeutung zu: »Aus Studien wissen wir, dass Unternehmen, die eine Nachhaltigkeitsstrategie und insbesondere die Übernahme gesellschaftlicher Verantwortung konsequent umsetzen, krisenrobuster und nachweislich profitabler sind. Aufgrund seiner Unmittelbarkeit in Wahrnehmung und Wirkung und seines damit verbundenen hohen Motivations- und innerbetrieblichen Integrationsfaktors halte ich Corporate Volunteering für einen entscheidenden Baustein«, schreibt Birgit Klesper, Leiterin Kommunikation Deutschland und Corporate Responsibility der Deutschen Telekom, stellvertretend für viele andere. Dabei sind die Möglichkeiten und Potenziale von Corporate Volunteering keineswegs auf Großunternehmen begrenzt. Besondere Herausforderungen für öffentliche und private Arbeitgeber bestehen bei dem Thema Freistellung für und Anerkennung von Mitarbeiterengagement. Zunehmend gerät auch die Frage von (strategischen) Partnerschaften mit NGOs ins Zentrum der Diskussion über Corporate Volunteering.


Thementag »Diversity« - Vielfalt wertschätzen

Am Donnerstag, dem 27. September 2012, findet der Thementag »Diversity« statt. Vielfalt und Unterschiedlichkeit charakterisieren unsere heutige Gesellschaft. Der Begriff Diversity ist mittlerweile zu einem häufig gebrauchten Schlagwort geworden, um die Qualitäten und Herausforderungen zu bezeichnen, die eine im Hinblick auf Alter, Ethnizität, Behinderung, Geschlecht, Religion und sexuelle Orientierung vielfältige und unterschiedliche Gesellschaft mit sich bringt. Diversity und kulturelle Vielfalt sind ein genuines Betätigungsfeld für bürgerschaftliches Engagement - für den Schutz von Minderheiten ebenso wie für die Bereicherung der Organisationskultur. Die wachsende Bedeutung des Themas für Unternehmen sowie für öffentliche und zivilgesellschaftliche Institutionen spiegelt sich eindrucksvoll in der Initiative »Charta der Vielfalt« wider, die 2006 von der Daimler AG, der Deutschen BP, der Deutschen Bank und der Deutschen Telekom gegründet wurde und mittlerweile über 1.100 Unterstützerorganisationen umfasst. Die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, befürwortet und unterstützt diese Kampagne. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ist Schirmherrin. Eine der drängenden Herausforderungen besteht darin, die durch die Migrationsgeschichte und -hintergründe entstandene Vielfalt als Bereicherung und Chance zu begreifen. Mit dem Schwerpunkt Diversity möchte die Aktionswoche Ansätze und Initiativen bürgerschaftlichen Engagements zu diesem Thema gezielt herausstellen, die ihre Beiträge dazu leisten, Unterschiedlichkeit und Vielfalt in der Gesellschaft als Reichtum zu nutzen.


Thementag »Armut und sozialer Zusammenhalt« - Sozialen Zusammenhalt schaffen

Am Montag, dem 1. Oktober 2012, findet der Thementag »Armut und sozialer Zusammenhalt« statt. Armut ist in Deutschland kein Randphänomen. Obwohl die deutsche Wirtschaft bislang gestärkt aus der Finanz- und Wirtschaftskrise hervorgegangen ist und die Arbeitslosenzahlen auf dem niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung sind, hat sich die Zahl der von Armut gefährdeten Menschen nicht reduziert, sondern weiter verfestigt. Rund 12,6 Millionen Menschen, so die Schätzungen des statistischen Bundesamts, sind in Deutschland von Armut bedroht. Besonders armutsgefährdet sind Arbeitslose, Menschen mit niedrigem Bildungsstand, Alleinerziehende, Ältere und Menschen mit Migrationshintergrund. Viele Experten weisen auf die bedrückend hohe Kinderarmut und deren bedrohlichen Folgen für das Bildungswesen hin. »Eine Strategie zur Bekämpfung der Armut in Deutschland scheint es nicht zu geben - und das, obwohl mit zwölf Millionen so viele Menschen wie nie arm sind. Das muss sich dringend ändern«, fordert Gerd Häuser, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Tafel. Allein 1,5 Millionen Menschen in Deutschland nehmen täglich die über 880 Tafeln und ihr Angebot an gespendeten Lebensmitteln in Anspruch, um sich mit dem Notwendigen zu versorgen. Darunter sind ca. 500.000 Jugendliche und Kinder. Viele deutsche Unternehmen sehen sich in der Verantwortung und setzen ihre CSR-Maßnahmen insbesondere im Bereich der Kinderarmutsbekämpfung ein. Neuere Studien zeigen, dass der Zugang zum Engagement abhängig von und geprägt durch soziale Ungleichheiten ist. Um die integrativen Potentiale von freiwilligem Engagement bei sozial Benachteiligten zu heben, bedarf es besonderer Anstrengungen und Konzepte. Mit dem Thementag Armut richten wir einen weiteren Fokus des freiwilligen Engagements auf Projekte und Initiativen, die sich gegen Armut und für den sozialen Zusammenhalt in der Gesellschaft einsetzen.


Darstellungs-Tool »Wer sind die 23 Millionen?« im Netz gestartet

Das derzeit in Planung befindliche Online-Projekt mit dem Arbeitstitel »Wer sind die 23 Millionen?« ist das Resultat der Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Telekom und dem BBE mit seiner Aktionswoche. Das BBE-Mitglied Deutsche Telekom stellt ein webbasiertes Mosaik zur Verfügung, das sich aus zahlreichen Fotos von bundesweit freiwillig Engagierten zusammensetzt. So sollen die zahlreichen Individuen, die sich hinter den vielfältigen freiwilligen Aktionen im gesamten Bundesgebiet verbergen und sich alltäglich engagieren, sichtbar gemacht werden. Außerdem wird so die große Bandbreite des Engagementbereichs zum Ausdruck gebracht. Der Zugang steht jedem offen. Die Handhabung des Mosaik-Tools ist simpel: Zunächst wird ein Foto einer Einzelperson oder auch ein Gruppenfoto hochgeladen. Anschließend werden in die Maske der Name der/des Engagierten bzw. der Gruppe oder Institution sowie ggf. ein konkretes Projekt eingegeben. Dazu kann man ein kurzes Statement (zwei bis drei Zeilen) zum Thema bürgerschaftliches Engagement hinterlassen. Das Mosaik soll ab September auf einer eigens dafür eingerichteten Internetseite allen Interessierten zur Verfügung stehen.


LÄNDERBERICHTE

Bürger.*innen.Land Mecklenburg-Vorpommern

Die Herbert Quandt-Stiftung und Projektpartner aus verschiedenen Städten Mecklenburg-Vorpommerns haben das Programm »Bürger.*innen.Land MV« entwickelt. Im Zentrum steht die Frage nach der Entwicklung der Bürgergesellschaft in Mecklenburg-Vorpommern. Sozialer Zusammenhalt, demografische Entwicklung, Abwanderung und wirtschaftliche Entwicklung sowie Demokratiebewusstsein sind die Kernthemen des Programms. Die einzelnen Projektideen stammen aus der Bürgerschaft der beteiligten Kommunen. Gemeinsame Projekte mit Kooperationspartnern aus Anklam, Greifswald, Lalendorf und Schwerin wurden vereinbart. Das Programmvolumen beträgt eine Million Euro über eine Laufzeit von fünf Jahren.

Weitere Informationen unter
www.herbert-quandt-stiftung.de/buerger*innenlandmv_programm/


Sächsischer Förderpreis für Demokratie: Ausschreibung

Der Sächsische Förderpreis für Demokratie wird 2012 bereits zum sechsten Mal verliehen, gemeinsam ausgelobt von der Amadeu Antonio Stiftung, der Freudenberg Stiftung und der Sebastian Cobler Stiftung. Mit zwei Hauptpreisen und acht Anerkennungspreisen soll mutiges Engagement von Initiativen und Projekten in Sachsen gewürdigt werden, die für die Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten eintreten, die Demokratie in ihrer Region stärken oder sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus oder Antisemitismus einsetzen. Die Preisträger werden am 9. November 2012 in einer feierlichen Veranstaltung im Festsaal des Kurländer Palais in Dresden geehrt. Mut gegen rechte Gewalt ist offizieller Medienpartner des Förderpreises. Bewerbungsschluss ist der 9. September 2012.

Weitere Informationen unter
www.demokratiepreis-sachsen.de


Nürnberger Veröffentlichungen zu BE: Fortsetzung

Im BBE-Newsletter 12/2012 hatten wir auf die Reihe »Nürnberger Arbeitspapiere zu sozialer Teilhabe, bürgerschaftlichem Engagement und ›Good Governance‹« des Referats für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg hingewiesen, die mit vier Titeln im Mai 2012 begann. Im Juli sind weitere vier Papiere dazugekommen: Repräsentativbefragung zu Kultureller Bildung und Kinderkultur (5), Engagementförderung und Freiwilligenmanagement im kommunalen Aufgabenfeld (6), Unternehmen Ehrensache: Das Corporate Volunteering Netzwerk in Nürnberg (7) und Beispiele Nürnberger Projekte Kultureller Teilhabe (8). Die Arbeitspapiere können kostenlos als Download bezogen werden.

Arbeitspapiere unter
www.nuernberg.de/internet/sozialreferat/publikationen.html


Brücken bauen - Gemeinschaft zusammen gestalten: Dokumentation

Im Dezember 2011 luden die Landeshauptstadt Düsseldorf, das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen und der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. zu dem bundesweiten Fach- und Bürgerforum »Brücken bauen - Gemeinschaft zusammen gestalten« ein. Im Rahmen der Veranstaltung haben Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sowie Bürgerinnen und Bürger aus ganz Deutschland und den Niederlanden gemeinsam über die Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements diskutiert. Die Dokumentation des Fachforums steht nun zur Verfügung.

Dokumentation unter
www.engagiert-in-nrw.de/pdf/120723_Dokumentation_Fachtagung_Br__cken_bauen_2011_klein.pdf


AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND -FÖRDERUNG

Stiftungen des Bundes: Kleine Anfrage

Die Fraktion Die Linke hatte am 14. Juni 2012 eine Kleine Anfrage (17/9946) zu den Stiftungen des Bundes bzw. zu den öffentlich-rechtlichen oder privatrechtlichen Stiftungen gestellt, an denen der Bund beteiligt ist. Die Fraktion wollte wissen, wie der Bund in den Gremien vertreten ist, wie hoch der Anteil am jeweiligen Stammkapital ist und wie hoch die Zuwendungen in 2011 waren. In ihrer Antwort vom 3. Juli 2012 (17/10227) führt die Bundesregierung 56 Stiftungen mit den entsprechenden Informationen an. Dabei weist sie darauf hin, dass sie keine Übersichten über Stiftungen des Bundes, Stiftungen mit Beteiligung des Bundes in Deutschland sowie über die Zahl der Vertreter*innen und Vertreter des Bundes in den jeweiligen Stiftungsgremien führt. Entsprechend musste eine Umfrage bei Ministerien und Bundesbehörden gestartet werden, um die Anfrage beantworten zu können. Ob die Liste vollständig ist, kann daher nicht als sicher gelten. Die Frage nach der Höhe des Anteils am Stammkapital konnte nur teilweise in Prozentanteilen angegeben werden. Bei einigen Stiftungen fehlt so eine Angabe ganz, bei einer Reihe weiterer Stiftungen heißt es dann, dass es sich um nicht bezifferbares dingliches Kulturgut handele.

Antwort unter
dip.bundestag.de/btd/17/102/1710227.pdf


Verfassungsschutz und Gemeinnützigkeit: Anfrage beantwortet

Der Jahressteuergesetzentwurf 2013 will einen Entzug der Gemeinnützigkeit erzwingen, wenn eine Organisation in einem Verfassungsschutzbericht als extremistisch aufgeführt wird (vgl. BBE-Newsletter 6, 11 und 14/2012). Durch die Änderung soll der aktuell noch bestehende Ermessensspielraum der Finanzämter entfallen. Die Fraktion DIE LINKE hat dieses Thema zum Gegenstand einer Kleinen Anfrage gemacht, die von der Bundesregierung jetzt beantwortet wurde (17/10291). Aus ihrer Sicht handelt es sich lediglich darum, dass künftig keine Wahl mehr für betroffene Organisationen zwischen Verwaltungs- und Finanzgerichtsbarkeit bestehen soll, sondern allein die für Extremismusfragen »sachnähere« Verwaltungsgerichtsbarkeit zuständig sei. Desweiteren präzisiert die Regierung, dass die Äußerung eines bloßen Verdachts einer extremistischen Ausrichtung in einem Verfassungsschutzbericht nicht genügt, um eine Versagung der Steuerbegünstigung auszulösen. Vielmehr müsse eine Organisation ausdrücklich in einem Verfassungsbericht als extremistisch aufgeführt werden.

Antwort unter
dip.bundestag.de/btd/17/102/1710291.pdf


Onlinedemo oder Computersabotage: Kleine Anfrage

Im Juni haben Jugendliche an einer virtuellen Protestaktion gegen die Musik-Verwertungsgesellschaft GEMA teilgenommen. Die Ermittlungen gegen diese Jugendlichen sind Gegenstand einer Kleinen Anfrage (17/10271) der Fraktion Die Linke. Die Fragesteller argumentieren, es habe sich bei der Aktion nicht um »Computersabotage« gehandelt, sondern um »eine Protestaktion, die die Kriterien einer Onlinedemonstration erfüllt«. Sie regen eine Prüfung an, ob eine virtuelle Versammlung nach dem Versammlungsrecht mit entsprechender Schutzwürdigkeit vorliegt. Die Abgeordneten wollen im Übrigen von der Bundesregierung u.a. wissen, welche Bundes- und Landesbehörden seit wann an den Ermittlungen beteiligt sind und gegen wie viele Ermittlungsverfahren geführt werden und welche Technik bei den Razzien konkret beschlagnahmt wurde.

Kleine Anfrage unter
dip.bundestag.de/btd/17/102/1710271.pdf


Bundesfreiwilligendienst und Mitbestimmung des Betriebsrats

Das Arbeitsgericht Ulm - Kammern Ravensburg - hat durch Beschluss vom 18. Juli 2012 - 7 BV 10/11 festgestellt, dass jede Einstellung eines Bundesfreiwilligendienstleistenden im Rahmen des Bundesfreiwilligengesetzes (BFDG) eine personelle Maßnahme nach § 99 BetrVG darstellt und damit der Mitbestimmung des Betriebsrats unterliegt. Der Arbeitgeber hatte ein solches Mitbestimmungsrecht des Betriebsrates bestritten. Beim verhandelten Fall handelte es sich um einen Einsatzplatz im Hol- und Bringedienst eines Klinikums, der schon zu Zeiten des Zivildienstes bestanden hatte und durch das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben anerkannt worden war. Zugleich stellte das Gericht fest, dass eine Zustimmung zur Einstellung nicht unter Hinweis auf eine fehlende Arbeitsmarktneutralität verweigert werden dürfe, da dies mit der Anerkennung durch das BaFzA als geprüft und festgestellt gilt (Quelle: DGB Info Recht, 6. August 2012).


AKTUELLES AUS DEM BBE

BBE beim Bürgerfest des Bundespräsidenten

Am 8. und 9. September 2012 findet im Schloss und Park Bellevue das Bürgerfest des Bundespräsidenten statt. Ziel der Veranstaltung ist die Würdigung von Bürger*innen und Bürgern, die sich ehrenamtlich für das Gemeinwohl in Deutschland engagieren sowie die Präsentation gemeinwohlorientierter Projekte durch Organisationen, Initiativen oder Einzelpersonen. Am Samstag werden ab 17 Uhr ca. 4.000 geladene Besucher erwartet. Das BBE ist mit einem von 20 Zelten Teil des Programms. Den Abschluss des Tages bildet ein Konzert mit anschließender Tanzveranstaltung. Der Sonntag ist ein Tag der offenen Tür, es werden ca. 10.000 Besucher erwartet. Das BBE-Zelt ist von 11.00-18.00 Uhr geöffnet. Das Fest bietet an beiden Tagen eine Mischung aus Informationen, Mitmachaktionen für »Jedermann«, Bühnenprogramm, Gesprächen und »Lustwandeln« in Schloss und Park. Das Schloss mit seinen historischen Räumen wird an beiden Tagen für alle Gäste für Rundgänge geöffnet.

Weitere Informationen unter
www.bundespraesident.de/SharedDocs/Berichte/DE/Joachim-Gauck/2012/09/120909-Buergerfest.html


Sommer-Forum Generationendialog 2012 in Hannover

Das BBE ist ein Kooperationspartner des Sommer-Forums Generationendialog 2012 vom 6. bis 8. September 2012 in Hannover. Unter dem Motto »Integrationspolitische Aspekte des Generationendialogs« geht es um ein wichtiges Thema des demographischen Wandels: die Einwanderungsgesellschaft. In mehreren Foren wird bürgerschaftliches Engagement zum Thema. Im Forum 3 geht es unter der Perspektive Integration um bürgerschaftliches Engagement von und mit Migrant*innen und Migranten. Im Forum 8 geht es um bürgerschaftliches Engagement im Kontext des Übergangs von der Erwerbs- zur Nacherwerbsphase.

Weitere Informationen unter
www.generationendialog.de/cms/


Civil Academy: 15. Runde beginnt

Während der Sommerferien hat die 4-köpfige Jury, der erstmals auch eine Absolventin der Civil Academy angehörte, die Bewerbungen für die 15. Runde der Civil Academy gesichtet und 24 engagierte junge Erwachsene ausgewählt. Die Projektideen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer reichen von der Gründung eines sozialpolitischen Kulturzentrums über ein Generationenprojekt von Schülerinnen und Schülern im Altersheim bis hin zu einem Bildungsprojekt für junge Mädchen in Südafrika. Der Seminarzyklus der Civil Academy mit Workshops zum Projektmanagement, zu Kostenplanung und Fundraising sowie Öffentlichkeitsarbeit bietet den jungen Leuten jetzt die Chance, ihre Ideen zur Umsetzungsreife weiterzuentwickeln.

Aktuelle Informationen unter
www.facebook.com/CivilAcademy


Civil Academy: neue Mitarbeiterin

Pünktlich zum Start der 15. Runde ist die Stralsunderin Madlen Schmoz als neue Projektassistentin zur Civil Academy gestoßen. Als ausgebildete Veranstaltungskauffrau hat sie die vergangenen Jahre bei einem Servicepartner der NürnbergMesse GmbH vorrangig im Hostessenbereich gearbeitet und dort Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit Aushilfskräften und Ausstellern aus verschiedenen Branchen gesammelt. Privat engagiert sie sich seit mehreren Jahren im Bereich der Familienpatenschaft, im Asylheim und beim Zentrum Aktiver Bürger aus Nürnberg im Projekt »TürenÖffnen«. Gemeinsam mit sozialen Einrichtungen und verschiedenen Unternehmen aus der Metropolregion Nürnberg/Fürth/Erlangen werden dort sogenannte Partnerschaftstage organisiert, um das bürgerschaftliche Engagement zu fördern.


PraktikantIn für BBE-Geschäftsstelle und für Europaarbeit und Internetplattform des BBE gesucht

Die Geschäftsstelle des BBE sucht ab 1. Oktober 2012 für den Zeitraum von sechs Monaten jeweils eine Praktikantin bzw. einen Praktikanten in Vollzeit für die Newsletter-Redaktion sowie für das Arbeitsfeld Europa. Das Praktikum wird mit 400 Euro im Monat (Minijob) vergütet. Ihre Bewerbung richten Sie bitte per E-Mail bis spätestens zum 7. September 2012 an die BBE-Geschäftsstelle.

Praktikumsausschreibung Newsletter unter
nl15_praktikum_nl_2012.pdf (52 kB)

Praktikumsausschreibung Newsletter unter
nl15_praktikum_bbe_europa_2012.pdf (54 kB)


FACHDISKURS

Modelle und Methoden der Bürgerbeteiligung: Veranstaltung

Am 3. September 2012 führt die Bertelsmann Stiftung in Berlin eine ganztägige Veranstaltung zum Thema Bürgerbeteiligung durch. Dabei kommt von 10 bis 17.30 Uhr die BarCamp-Methode zum Einsatz, eine Variante des Open Space Verfahrens, um sich dem Thema »Mitwirkung mit Wirkung! Modelle und Methoden der Bürgerbeteiligung in der Praxis« zu stellen. Was in den jeweils bis zu sechs parallelen Sessions konkret inhaltlich verhandelt wird, wird von den Teilnehmern erst vor Ort festgelegt und gemacht. Von den verfügbaren Plätzen waren am 6. August online noch 21 zu vergeben.

Weitere Informationen unter
de.amiando.com/barcamp-beteiligung.html


European Voices For Active Ageing: Veranstaltung

Welche Möglichkeiten hat jeder Einzelne für freiwilliges Engagement im Alter? Am 10. September 2012 findet in Bonn die zweite Veranstaltung der EU-weiten Aktion »European Voices For Active Ageing« statt, die sich genau dieser Frage widmet. World Café Europe e.V. in Deutschland und die Bundesarbeitsgemeinschaft Seniorenbüros (BaS) realisieren ein thematisches Café mit dem Motto »Bürgerschaftliches Engagement von Bürgern 50+«. Es handelt sich um eine Veranstaltung im Rahmen des »Europäischen Jahres für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen 2012«. Thematische Cafés sind Gesprächsforen, die den Dialog zwischen Menschen, Unternehmen und Institutionen ermöglichen und eine neue Form des Austauschs über zentrale Fragen der Gegenwart fördern sollen. Von 11 bis 16 Uhr im Gustav-Stresemann-Institut, Bonn. Eine Voranmeldung ist notwendig.

Weitere Informationen unter
nl15_flyer.pdf (0.9 MB)


ZiviZ: Befragung zivilgesellschaftlicher Organisationen

Im September startet das Projekt Zivilgesellschaft in Zahlen (ZiviZ) mit einer breit angelegten Befragung zivilgesellschaftlicher Organisationen. ZiviZ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Bertelsmann Stiftung, der Fritz Thyssen Stiftung und des Stifterverbands für die Deutsche Wissenschaft. Mit der Befragung sollen neben den in den letzten Jahren gewonnenen Daten zum bürgerschaftlichen Engagement auch belastbare Informationen über zivilgesellschaftliche Organisationen gewonnen werden. Mit welchen Problemen haben Organisationen der Zivilgesellschaft zu kämpfen? Mit welchen Maßnahmen könnten die Rahmenbedingungen ihrer Arbeit verbessert werden? Zu diesen und weiteren Fragen will ZiviZ repräsentative Daten erheben und anschließend in Politik und Gesellschaft kommunizieren. Dafür werden etwa 20.000 Vereine, Stiftungen, Genossenschaften und gemeinnützige GmbHs angefragt und um Ihre Mitarbeit gebeten. Der Fragebogen kann schriftlich oder auch online ausgefüllt werden. Die gesparten Portokosten für online beantwortete Fragebögen werden von ZiviZ als Spende an Organisationen weiter gegeben, die sich in besonderer Weise für die Förderung bürgerschaftlichen Engagements engagieren.

Weitere Informationen unter
nl15_befragung.pdf (205 kB)


Dritte-Sektor-Organisationen heute: Publikation

Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) hatte 2011/2012 eine umfassende Organisationserhebung im Dritten Sektor durchgeführt. (siehe auch BBE-Newsletter 12/2011 und 1/2012). Von den angeschriebenen 12.000 Organisationen haben sich an der Befragung 3.111 Vereine, gemeinnützige GmbHs, Genossenschaften und Stiftungen beteiligt, was einer Rücklaufquote von 26 Prozent entspricht. Untersucht wurden u.a. Veränderungen in der Struktur und Arbeitsweise und die Einbindung von Jugendlichen in diesen Organisationen. Erste konsolidierte Zwischenergebnisse wurden im Juli 2012 publiziert und stehen nun als kostenloser Download beim WZB bereit.

Publikation unter
www.wzb.eu/de/forschung/zivilgesellschaft-konflikte-demokratie/zivilengagement/befragung-organisationen-heute


HINWEIS

Der nächste Newsletter erscheint am 23. August 2012.
Redaktionsschluss ist der 16. August 2012.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an newsletter(at)b-b-e.de

Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.

Die im Newsletter verwendete männliche Form bezieht selbstverständlich die weibliche Form mit ein. Auf die Verwendung beider Geschlechtsformen wird lediglich mit Blick auf die bessere Lesbarkeit des Textes verzichtet.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dipl.-Pol. Johanna Neuling und Dr. Rainer Sprengel.

Dieser Newsletter wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)

  • Geschäftsstelle -
    Michaelkirchstr. 17-18
    10179 Berlin-Mitte
    www.b-b-e.de

Geschäftsführer Dr. Ansgar Klein
Telefon: (0 30) 6 29 80-11 0
E-Mail: ansgar.klein(at)b-b-e.de

Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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