Newsletter Nr. 2 vom 24.1.2013
Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.
AUS UND ÜBER DEN NONPROFIT-SEKTOR
Gabriele May/ Manuela Scharf: Menschen mit Behinderungen im Ehrenamt
Christine Pohl: Süßes im Supermarkt, Bitteres in der Lieferkette
Claudia Vogel/ Christine Hagen: Generationenübergreifendes freiwilliges Engagement
AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND –FÖRDERUNG
Vom Gemeinnützigkeitsentbürokratisierungsgesetz zum Ehrenamtsstärkungsgesetz
Neujahrsempfang für Engagierte: Rede des Bundespräsidenten
Bedeutung des Sports für ländliche Räume: Kleine Anfrage beantwortet
Deutscher Verein: Positionspapier Freiwilligendienste und Gesamtstrategie BE
AKTUELLES AUS DEM BBE
»Erster Engagementbericht«: Fachtag des BBE
Zivil.Gesellschaft.Staat: Fachtagung des BBE
Civil Academy: Letzte Chance - Bewerbungsfrist verlängert!
Neue Mitarbeiterin in der BBE-Geschäftsstelle
FACHDISKURS
Politische Partizipation jenseits der Konventionen: Buchvorstellung
Bürgerbeteiligung als Theaterprojekt: Aufführung in Stuttgart
20. Deutscher Fundraising-Kongress
Depression: PHINEO-Themenreport
Gisela Notz: »Freiwilligendienste« für alle (Publikation)
Swantje Köbsell: Wegweiser Behindertenbewegung (Publikation)
Manfred Liebel: Kinder und Gerechtigkeit (Publikation)
Carolin Baedeker: Regionale Netzwerke (Publikation)
AUS UND ÜBER DEN NONPROFIT-SEKTOR
Gabriele May/ Manuela Scharf: Menschen mit Behinderungen im Ehrenamt
Menschen mit Behinderungen waren und sind allzu oft vor allem als Objekte von staatlichen Fürsorgemaßnahmen und bürgerschaftlichem Engagement im Blick. Dabei ist bürgerschaftliches Engagement von Menschen Behinderungen ein wichtiger Faktor für echte Inklusion. Gabriele May, Freiwilligenkoordinatorin beim Lebenshilfe OV Dresden e.V., und Manuela Scharf, Projektkoordinatorin im Projekt »Wir sind in der Mitte der Gesellschaft!« in Dresden, stellen Anlässe, Wege und Ziele der Inklusion von Menschen mit Behinderungen bei ehrenamtlicher Tätigkeit dar. Dabei geht es nicht nur um die Erfüllung etwa der UN- Behindertenrechtskonvention. Es geht ebenso darum, dass Behinderte als Subjekte bürgerschaftlichen Engagements von dessen Vorzügen profitieren. Des Weiteren stellen May und Scharf zentrale Aspekte des dreijährigen Inklusionsprojekts in Dresden dar.
Gastbeitrag von Gabriele May und Manuela Scharf unter
nl02_gastbeitrag_may_scharf.pdf (380 kB)
Christine Pohl: Süßes im Supermarkt, Bitteres in der Lieferkette
Aufsehenerregende Katastrophen wie die Brände in Pakistan und Bangladesch beleuchten schlaglichtartig das alltägliche Leid in den Lieferketten unserer Konsumprodukte. In aller Regel bleibt dies aber, etwa in der Lieferkette exotischer Früchte wie Bananen, im Verborgenen. Das macht es für Verbraucher kaum möglich, durch verantwortlichen Konsum über die Nachfrage steuernd einzugreifen. Das liegt daran, dass Unternehmen bislang nicht zur Offenlegung von nicht-finanziellen Daten verpflichtet sind. Laut Christine Pohl, Referentin für soziale Unternehmensverantwortung bei Oxfam Deutschland und Koordinatorin der Supermarkt-Initiative, führt der Appell an die Verantwortung der Importeure/Exporteure sowie der Supermarktketten zumindest in Deutschland nicht weit: Beide Seiten werfen sich wechselseitig vor, schlechte Arbeitsbedingungen am anderen Ende der Lieferkette zu erzeugen. Vor diesem Hintergrund fordert Pohl in ihrem Gastbeitrag die gesetzlich verbindliche Pflicht zur Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards entlang der Lieferketten.
Gastbeitrag Christine Pohl unter
nl02_gastbeitrag_pohl.pdf (39 kB)
Claudia Vogel/ Christine Hagen: Generationenübergreifendes freiwilliges Engagement
Die bisherigen drei Freiwilligensurveys und der beim Deutschen Zentrum für Altersfragen (DZA) in Vorbereitung befindliche vierte Survey ermöglichen nicht nur generelle Aussagen zum freiwilligen Engagement in Deutschland, sondern ebenso die Betrachtung unterschiedlicher Detailfragen. Das Analysepotenzial des Freiwilligensurveys am Beispiel des generationsübergreifenden Engagements von Frauen und Männern ist das Thema des Gastbeitrages von Dr. Claudia Vogel, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Deutschen Freiwilligensurvey am DZA, und Dr. Christine Hagen, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Arbeitsbereich Politikberatung sowie in der Geschäftsstelle der Sachverständigenkommission zur Erstellung der Altenberichte am DZA. Der vorliegende Gastbeitrag ist die aktualisierte und gekürzte Fassung eines 2012 im Informationsdient Altersfragen erschienenen Beitrags (Hagen und Vogel 2012).
Gastbeitrag Claudia Vogel und Christine Hagen unter
nl02_gastbeitrag_vogel_hagen.pdf (76 kB)
AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND –FÖRDERUNG
Vom Gemeinnützigkeitsentbürokratisierungsgesetz zum Ehrenamtsstärkungsgesetz
Als »Gemeinnützigkeitsentbürokratisierungsgesetz« (17/11316, 17/11632, 17/12037) in drei Versionen ging es in den Finanzausschuss hinein, als »Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung des Ehrenamts (Ehrenamtsstärkungsgesetz)« kam es am 16. Januar 2013 wieder heraus. Die Opposition bezweifelt, ob zentrale Gesetzesziele wie die Verbesserung von Rechts- und Planungssicherheit für steuerbegünstigte Organisationen, Verfahrenserleichterungen für die Mittelverwendung, Eröffnung neuer Optionen zur Rücklagenbildung und Vermögenszuführung, die rechtssichere Verwendung der Abkürzung »gGmbH« oder die Vereinfachung der Errichtung von Verbrauchsstiftungen durch diesen neuen Titel hinreichend abgedeckt werden. Die Regierungsmehrheit im Ausschuss nutzte die Gelegenheit, einige Änderungen und Präzisierungen vorzunehmen und die Gesetzesentwürfe zusammenzuführen (17/12123). Alle inhaltlichen Vorschläge der Opposition, darunter auch der Antrag, den § 52 Abgabenordnung so zu fassen, dass bürgerschaftliches Engagement als eigenständiger gemeinnütziger Zweck anerkannt wird, wurden von der Regierungsmehrheit im Ausschuss abgelehnt, obwohl zuvor im Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement auch die Vertreter der Union hier Änderungsbedarf gesehen hatten. Die 2. und 3. Lesung im Bundestag des »Gemeinnützigkeitsentbürokratisierungsgesetz/ Ehrenamtsstärkungsgesetz« steht als Top 35 auf der Tagesordnung des Deutschen Bundestages für die Sitzung am 1. Februar 2013.
Beschlussempfehlung des Finanzausschusses mit Änderungen unter
dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/121/1712123.pdf
Neujahrsempfang für Engagierte: Rede des Bundespräsidenten
Am 10. Januar 2013 fand der Neujahrsempfang für engagierte Bürgerinnen und Bürger beim Bundespräsidenten statt. Dabei verknüpfte Bundespräsident Dr. h. c. Joachim Gauck das bürgerschaftliche Engagement der Bürger mit der Zukunftsfähigkeit Deutschlands: »Überall gibt es Probleme. Sie sind ja aktiv dort, wo es Defizite gibt. Aber weil Sie aktiv sind und weil dies eine lernfähige Gesellschaft ist, deshalb ist unsere Gesellschaft zukunftsfähig.« Zugleich machte er deutlich, dass engagierte Bürgerinnen und Bürger und eine aktive Bürgergesellschaft für ihn die Garanten politischer Stabilität und Erneuerung sind, falls die demokratischen Institutionen in eine Krise geraten würden: »Und dann wüsste ich, es könnte sofort einen Neustart geben. Weil Sie da sind. Weil Leute wie Sie da sind.«
Rede des Bundespräsidenten unter
www.bundesregierung.de/Content/DE/Bulletin/2013/01/04-1-bpr-neujahr-buerger.html
Bedeutung des Sports für ländliche Räume: Kleine Anfrage beantwortet
Die Bedeutung des Sports für die Lebensqualität und Entwicklung ländlicher Räume war Gegenstand einer Kleinen Anfrage der Fraktion DIE LINKE (17/11794), die von der Bundesregierung am 28. Dezember 2012 beantwortet wurde (17/11993). Das Spektrum der thematisierten Fragen reicht vom Sanierungsstau bei Sportstätten über europäische Förderprogramme, Tourismus und Sport als Wirtschaftsfaktor bis hin zur Lage und zur Förderung von Sportvereinen und bürgerschaftlichem Engagement. Auch die strategische Unterwanderung von Sportvereinen durch Rechtsextremisten wurde behandelt. Die Bundesregierung sieht hier mehr Gerede in rechtsextremen Schriften als tatsächliche Praxis.
Antwort unter
dip.bundestag.de/btd/17/119/1711993.pdf
Deutscher Verein: Positionspapier Freiwilligendienste und Gesamtstrategie BE
Im Kontext der Einführung des Bundesfreiwilligendienstes hatte die Stabsstelle Bürgerschaftliches Engagement des Deutschen Vereins für öffentliche und soziale Fürsorge e.V. am 11. Februar 2011 eine pragmatische Kritik an Details veröffentlicht. Im März 2012 folgte ein Papier zur Weiterentwicklung der Freiwilligendienste. Am 17. Dezember 2012 verabschiedete nun die Stabsstelle eine Stellungnahme mit dem Titel: »Positionen und Handlungsempfehlungen des Deutschen Vereins zur verbesserten Ausgestaltung der Freiwilligendienste und deren Einbindung in eine Gesamtstrategie zur Stärkung und zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements«. Die darin erhobene Forderung nach ausreichenden Haushaltsmitteln bei Bund und Ländern hat nicht allein die Freiwilligendienste im Blick, sondern ebenso die Finanzierung von Infrastruktureinrichtungen der Engagementförderung. Zugleich hält der Deutsche Verein den »Paradigmenwechsel zu einer Kultur der Freiwilligkeit und Kooperation« noch nicht für abgeschlossen. Ungeachtet weiterer pragmatischer Handlungsempfehlungen zur Qualitätssteigerung der Freiwilligendienste fordert der Deutsche Verein »die Einbindung der Freiwilligendienste in eine Gesamtstrategie zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements.« Das Papier erscheint in der Märzausgabe des Newsletters des Deutschen Vereins.
Positionspapier des Deutschen Vereins unter
nl02_positionspapier_deutscher-verein.pdf (116 kB)
AKTUELLES AUS DEM BBE
»Erster Engagementbericht«: Fachtag des BBE
Das endgültige Programm für den Fachtag zum Ersten Engagementbericht liegt vor. Das BBE veranstaltet den Fachtag am 6. Februar 2013 mit Förderung des BMFSFJ. Diskutiert werden im Bericht thematisierte Fragestellungen und Handlungsempfehlungen mit Fokus auf dem allgemeinen Teil, der sich mit der Entwicklung und den Perspektiven von bürgerschaftlichem Engagement in Deutschland beschäftigt. Nach Vorträgen und Impulsen der Vorsitzenden der Sachverständigenkommission sieht das Programm vier parallel stattfindende Dialogforen vor. Gemeinsam mit Vertretern der Kommission und weiteren Expertinnen und Experten sind die Teilnehmenden eingeladen, die Ergebnisse des Berichts zu diskutieren, zu evaluieren und konkrete Umsetzungsanforderungen zu formulieren. Die Anregungen werden auf dem abschließenden, trisektoral besetzten Podium diskutiert. Sie sollen darüber hinaus Politik und Verwaltung mit Blick auf die kommende Legislaturperiode übergeben werden. Der Fachtag richtet sich an Expertinnen und Experten aus der Fachöffentlichkeit, u. a. aus der Mitgliedschaft des BBE und dessen Arbeitsgruppen. Veranstaltungsort ist die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften in Berlin.
Programm und Anmeldung unter
nl02_fachtag_engagementbericht_programm_anmeldung.pdf (124 kB)
Zivil.Gesellschaft.Staat: Fachtagung des BBE
Am 7. März 2013 findet in Berlin in der Landesvertretung von Baden-Württemberg die Fachtagung »Zivil.Gesellschaft.Staat. Freiwilligendienste zwischen staatlicher Steuerung und zivilgesellschaftlicher Gestaltung« der Arbeitsgruppe »Freiwilligendienste« des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement und des Bundesarbeitskreis Freiwilliges Soziales Jahr (BAK FSJ) statt. Die Einführung des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) hat Bewegung in die Landschaft gebracht und wichtige organisatorische und grundsätzliche Fragen aufgeworfen: Ist er bloßer Ersatz für den Zivildienst oder kommt ihm eine neue Qualität zu? Welche Rolle spielen zukünftig Jugendfreiwilligendienste? Wie verändern sich Freiwilligendienste durch neue, z. B. ältere Zielgruppen? Können und sollen die derzeit verwirrend vielfältigen Organisationsstrukturen, Zuständigkeiten und die unterschiedliche Förderung von Freiwilligendiensten vereinheitlicht werden? Wie ist das Verhältnis von Staat und Zivilgesellschaft zu justieren, um die kreative Vielfalt und die zivilgesellschaftliche Verankerung der Freiwilligendienste zu stärken? Welche Aufgaben haben dabei der Staat und die zivilgesellschaftlichen Träger zu übernehmen? Wie sind die Freiwilligendienste als besondere Form des bürgerschaftlichen Engagements mit ihren Merkmalen Eigensinn und Autonomie nachhaltig zu sichern? Wie kann gewährleistet werden, dass Freiwilligendienste gleichzeitig nützlich sind für die Menschen, denen diese Dienste zu Gute kommen, für die Freiwilligen selbst als Bildungs-, Erfahrungs- und Orientierungszeiten und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt? Können und sollen die derzeit verwirrend vielfältigen Organisationsstrukturen, Zuständigkeiten und die unterschiedliche Förderung von Freiwilligendiensten vereinheitlicht werden? Neben Fachvorträgen und Fachgesprächen haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich in sechs Arbeitsgruppen vertiefend mit einzelnen Aspekten des Themas auseinander zu setzen. Gefördert wird die Fachtagung von mehreren Bundesländern, von Trägerstrukturen der Freiwilligendienste und der Heinrich-Böll-Stiftung. Eine Fachpublikation im Anschluss an die Tagung ist mit Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung geplant.
Programm und Anmeldung unter
nl02_fachtag_freiwilligendienste_programm_anmeldung.pdf (872 kB)
Civil Academy: Letzte Chance - Bewerbungsfrist verlängert!
Jung und engagiert? Wer mit einer eigenen Idee etwas bewegt oder ein Projekt auf die Beine stellen möchte, bekommt jetzt noch einmal die Chance, sich bis zum 3. Februar 2013 (Eingangsstempel) für die kostenlose Fortbildung der Civil Academy zu bewerben. Bewerben können sich junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren mit einer kreativen Idee oder einem bereits gestarteten Projekt aus Kultur, Sport, Umwelt, Entwicklungspolitik oder dem sozialen Bereich. In der Civil Academy vernetzen sich die Teilnehmenden und finden an drei Seminarwochenenden individuelle Antworten auf die Fragen: Wie plane und organisiere ich mein Projekt, wie arbeite ich gut mit den Freiwilligen aus meinem Team zusammen, woher bekomme ich finanzielle Unterstützung und wie präsentiere ich meine Idee in der Öffentlichkeit?
Termine der Seminarwochenenden und detaillierte Infos unter
www.civil-academy.de
Bewerbungsformular unter
www.civil-academy.de/bewerbung_teilnahme/bewerbungsformular/index.html
Neue Mitarbeiterin in der BBE-Geschäftsstelle
Seit Januar dieses Jahres unterstützt Andrea Erdmann als Mitarbeiterin die Abteilung Finanzen und Verwaltung des BBE. Der stetige Drang nach neuem Wissen begleitete Andrea Erdmann bereits zu Beginn ihres Arbeitslebens. Nach erfolgreich abgeschlossener Lehre, besuchte sie die Staatliche Technikerschule Berlin. 2004 schloss sie ihr Studium zur Umwelttechnikerin Schwerpunkt Verfahrenstechnik ab. Eine Auditorenausbildung (DIN EN ISO 9001, DIN EN ISO 14001 und EMAS) rundete diese Qualifizierung endgültig ab. Ursprünglich aus der Automobilwirtschaft kommend, kehrte Sie dem Qualitäts- und Umweltschutzmanagement den Rücken und lies sich, fundiert auf Erfahrungen und Wissen vorheriger Tätigkeiten, in der Buchhaltung ausbilden, um nun in der Verwaltung des BBE aktiv mitzuwirken.
FACHDISKURS
Politische Partizipation jenseits der Konventionen: Buchvorstellung
Graffiti, Flashmobs, Leser*innenbriefe, Losentscheide, Massenverfassungsbeschwerden, Occupy Wall Street, Predigten und strategische Prozessführung - die Ausdrucksformen politischer Partizipation sind vielfältig. Es gibt viele solcher unkonventionellen Partizipationsformen, die die bestehenden Konvention politisch erneuern oder neue Partizipationsinstrumente erfinden. Dorothée de Nève, FernUniversität Hagen, und Tina Olteanu, Universität Wien, haben dazu Ende 2012 einen Band herausgegeben mit dem Titel »Politische Partizipation jenseits der Konventionen«. Am 29. Januar 2013 wird der Band im Regionalzentrum Berlin der FernUniversität in Hagen, Anna-Louisa-Karsch-Str. 2, 10178 Berlin, Raum: Quartier I+II in einer Diskussionsveranstaltung mit Autoren und Herausgeberin de Nève vorgestellt.
Voranmeldung bis 25. Januar 2013 unter
E-Mail: politische.partizipation(at)gmx.de
Bürgerbeteiligung als Theaterprojekt: Aufführung in Stuttgart
Zum Landesjubiläum 2012 hat die baden-württembergische Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Gisela Erler, eine neue Form der Partizipation angeregt: Mit 20 Bürger*innen und Bürgern im Alter von 7 bis 70 entstand ein Theaterstück um Beteiligung und Bequemlichkeit, Politik und Verdruss, Eigeninteressen und Volkes Wille - dort aufgeführt, wo sonst Politik gemacht wird. Nach 7 ausverkauften Vorstellungen im Konstanzer Kreistagssaal kommt es am 2. Februar 2013 zu einer besonderen Premiere: Erstmals wird der Plenarsaal des Stuttgarter Landtags zur Bühne. Der Eintritt ist frei.
Weitere Informationen unter
www.die-regionauten.de/Referenzen/Kultur/
20. Deutscher Fundraising-Kongress
Vom 24. bis zum 26. April 2013 findet der Deutsche Fundraising-Kongress 2013 mit voraussichtlich etwa 750 Teilnehmern in Berlin statt. Offiziell eröffnet wird der Kongress mit einem Vortrag von Prof. Dr. Gesine Schwan, Humboldt-Viadrina School of Governance, zum Thema bürgerschaftliches Engagement. Wichtige weitere Debattenfelder auf dem 20. Deutschen Fundraising Kongress werden Recht und Finanzen, Corporate Social Responsibility und Unternehmen und Online Fundraising und Social Media sein. Neben Vortragsveranstaltungen kommt dabei auch eine Vielzahl anderer Formate wie etwa Open Space zum Einsatz.
Weitere Informationen unter
www.fundraising-kongress.de
Depression: PHINEO-Themenreport
Über Burnout und Depression wird zwar in den Medien häufiger geredet, doch wer tut wirklich etwas jenseits einer rein medizinischen Behandlung? Der PHINEO-Themenreport »Depression: Raus aus dem Schatten!« zeigt, wo Staat, Wirtschaft und Zivilgesellschaft aktiv sind und an welchen Stellen es Nachholbedarf gibt. Der Report stellt dabei wirkungsvolle Handlungsansätze gemeinnütziger Organisationen im Themenfeld Depression vor, wobei 14 Projekte für ihre Arbeit das PHINEO Wirkt-Siegel erhalten haben.
Phineo-Report unter
www.phineo.org/themenreports/veroeffentlichte-reports/depression/
Gisela Notz: »Freiwilligendienste« für alle (Publikation)
Wenn Staat, Wohlfahrtsverbände, Kirchen und Unternehmen sich weigern, anfallende Arbeiten nach tarifvertraglichen Regeln zu bezahlen, dann gewinnt »freiwillige« und »ehrenamtliche« Arbeit stark an Bedeutung. Die Sozialwissenschaftlerin und Frauenforscherin Dr. Gisela Notz geht in ihrem Buch »Freiwilligendienste für alle - Von der ehrenamtlichen Tätigkeit zur Prekarisierung der freiwilligen Arbeit« (2012, AG Spak Bücher) auf diesen Mechanismus ein und stellt heraus, in welchem Maße »freiwillige« Arbeit in Zeiten knapper Kassen glorifiziert wird. Im Mittelpunkt ihrer Betrachtung steht der Erziehungs-, Sozial-, Gesundheits- und Altenbereich, weil dieser nach wie vor hauptsächlich von Frauen bezahlt und zunehmend unbezahlt bearbeitet wird. Wo hört das Ehrenamt auf und fängt Ausbeutung und Prekarisierung an? Gisela Notz trifft mit ihrem Buch den Kern der aktuellen Debatte um die Stärkung des Ehrenamtes.
Buch bestellen unter
www.agspak-buecher.de/Gisela-Notz-Freiwilligendienste-fuer-alle
Swantje Köbsell: Wegweiser Behindertenbewegung (Publikation)
Mit dem Inkrafttreten des Behindertengleichstellungsgesetzes (2005) und des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (2006) hat die deutsche Behindertenbewegung zwei Meilensteine im täglichen Kampf gegen Vorurteile, Ausgrenzung, Diskriminierung und Bevormundung erreicht. In dem Buch »Wegweiser Behindertenbewegung - Neues (Selbst-) Verständnis von Behinderung« (2012, AG Spak Bücher) zeichnet Dr. Swantje Köbsell kurz und prägnant in historisch betrachtender Weise den langen Weg zur rechtlichen Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen nach. Die Autorin, selbst seit 1980 in der emanzipatorischen Behindertenbewegung aktiv, erörtert zudem die Themen Eugenik und Bioethik sowie die Frauenbewegung innerhalb der Behindertenbewegung. Im zweiten Teil des Buches stellt die Autorin Organisationen vor, die aus der mehr als 30-jährigen Geschichte der Bewegung hervorgegangen sind. Für einen ersten Überblick können die kurzen Beschreibungen sowie Kontaktdaten der Organisationen sehr hilfreich sein.
Buch bestellen unter
www.agspak-buecher.de/Swantje-Koebsell-Wegweiser-Behindertenbewegung
Manfred Liebel: Kinder und Gerechtigkeit (Publikation)
Obgleich das Thema Demographischer Wandel in den letzten Jahren populär geworden ist, konzentriert sich die Debatte, zumindest in Deutschland, fast ausschließlich auf ältere Menschen. Allenfalls unter dem Stichwort »Generationengerechtigkeit« rücken noch Jugendliche in den Aufmerksamkeitsfokus, Kinder jedoch spielen kaum eine Rolle. Dass auch Kinder Rechte haben und was Gerechtigkeit für Kinder und aus Sicht von Kindern bedeutet, erörtert der Soziologe Prof. Manfred Liebel in seinem Buch »Kinder und Gerechtigkeit. Über Kinderrechte neu nachdenken« (2013, Beltz Juventa). Liebel orientiert sich dabei an den neueren soziologischen Forschungsansätzen über Menschenrechte und betrachtet Kinderrechte analog dazu als Rechte, »die von Kindern bedingungslos und ohne jede Einschränkung selbst ausgeübt werden können«. In Bezug auf die Gerechtigkeitsforschung erörtert er ferner Fragen zum Kinderwahlrecht, zu sozialer und wirtschaftlicher Diskriminierung und, aus entwicklungspsychologischer Sicht, zur Entwicklung des Gerechtigkeitsempfindens von Kindern.
Buch bestellen unter
www.beltz.de/de/verlagsgruppe-beltz/gesamtprogramm/detailansicht/titel/kinder-und-gerechtigkeit-1.html
Carolin Baedeker: Regionale Netzwerke (Publikation)
Bei dem Buch »Regionale Netzwerke. Gesellschaftliche Nachhaltigkeit gestalten - am Beispiel von Lernpartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen« (2012, Oekom), handelt es sich um die Dissertationsschrift von Dr. Carolin Baedeker vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie. Entsprechend ihres Forschungsgebietes Wirtschaftsgeographie beschäftigt sich die Autorin darin mit dem Thema regionale Nachhaltigkeitsnetzwerke in Wuppertal. Während der erste Teil der Arbeit den theoretisch-konzeptionellen Grundlagen gewidmet ist, geht die Autorin in Kapitel 5 konkret auf den Untersuchungsgegenstand, das Netzwerk KURS 21 e.V., ein. Im Mittelpunkt stehen dabei Fragestellungen u.a. zur gesellschaftspolitischen Verantwortung von Unternehmen oder auch welche sozialen, ökologischen und organisationalen Innovationen aus solchen Partnerschaften hervorgehen können.
Buch bestellen unter
www.oekom.de/nc/buecher/gesamtprogramm/buch/regionale-netzwerke.html
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 7. Februar 2013.
Redaktionsschluss ist der 31. Januar 2013.
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Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Katrin Kwiatkowski, M.A.-Pol. und Dr. Rainer Sprengel.
Dieser Newsletter wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.
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