Newsletter Nr. 21 vom 17.10.2019
Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.
SCHWERPUNKT: UNTERNEHMEN UND ENGAGEMENT
Sendler: Kooperationskulturen zwischen Wirtschaft und Zivilgesellschaft
Tauß: Intersektorale Kooperationen von Stiftungen mit Unternehmen
Amrhein: Die ACT ON PLASTIC CHALLENGE - Spiel ohne Grenzen
Engelbrecht: Startsocial: Hilfen für Helfer – immer noch aktuell
Lunz: Generation 50plus mit Gründergeist für Social Impact
Schilcher: Unternehmensengagement und die Plattform regional-engagiert.de
LÄNDER
LSB »Wahlprüfsteine des Thüringer Sports«: 6 Parteien nehmen Stellung
Erarbeitung der Berliner Engagementstrategie: Auftakt/ Online-Beteiligung
Forum Ehrenamt »Digitalisierung gestalten« in Landau
Integrationslotsenengagement in Hessen: Neue Broschüre »Kernprofil«
Sachsen: Handreichung zur Mitwirkung in der Schule »MISCH MIT!«
AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND -DEBATTE
Bundeskabinett beschließt Gesetz- und Satzungsentwurf zur Engagementstiftung
Engagementstiftung: Erste Stellungnahmen aus Zivilgesellschaft und Politik
Pressemitteilungen zur Engagementstiftung: Engagementpaket aus ministerieller Sicht
Bundesrat: Angehörige Ehrenamtlicher besser absichern
Kampagne »Stiftungsreform jetzt!«
Gemeinnütziger Journalismus: Offener Brief an den Bundesrat
BMI fördert Regionale Open Government Labore
AKTUELLES AUS DEM BBE
2. Sitzung des BBE-Koordinierungsausschusses
Erklärung des BBE-Koordinierungsausschusses zum Anschlag in Halle
Engagementpolitische Positionierung des BBE-Koordinierungsausschusses
Einladung: 4. BBE-Fachkongress im Programm »Menschen stärken Menschen«
BBE- Jahresempfang und BBE-Mitgliederversammlung am 21. und 22. November
30. Europäischen Abend: »Die EU und Afrika«
Civil Academy – 24 Stipendien für junges Engagement
Vereinstag »Digitalisierung - Risiken, Nebenwirkungen und Nutzen für Vereine«
VERANSTALTUNGEN, AUSSCHREIBUNGEN, PUBLIKATIONEN
Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2020: Auftaktkonferenz
Digitale Alltagshelfer: Auftaktveranstaltung zum 3. Themenquartal des Digital-Kompass
»Unternehmenskooperationen«: Seminar für Social Profit Einrichtungen
Öffentlichkeitsarbeit für Engagementnetzwerke: Online-Kurs
Macht euer Projekt groß - Jetzt für den openTransfer Accelerator bewerben!
CSR Toolbox für Multiplikator*innen
Zugabe-Preis 2020: Auszeichnung für Gründer*innen 60plus
Modellprojekte zur Stärkung von digitalem Engagement: Ausschreibung
»Modelle für ein gemeinwohlorientiertes Wirtschaften«: Sammelband
SCHWERPUNKT: UNTERNEHMEN UND ENGAGEMENT
Sendler: Kooperationskulturen zwischen Wirtschaft und Zivilgesellschaft
Dr. Hans Sendler, Themenpate des BBE für das Themenfeld Unternehmen und Engagement, skizziert in seinem Beitrag, wie Wirtschaft und Zivilgesellschaft auf der Basis ihrer unterschiedlichen Kooperationskulturen gemeinsam handeln können und angesichts der komplexen gesellschaftlichen, sozialen und ökologischen Herausforderungen auch müssen. Insbesondere stellt er dar, was in den erfolgreichen Fällen von Kooperationen zwischen Zivilgesellschaft und Wirtschaft das Spezifische, Vorbildhafte, Wegweisende ist, das Anderen Orientierung geben kann. Daraus folgert er: »Alle erwähnten Prinzipien und Zielmarken für funktionierende strategische Partnerschaften konsequent umzusetzen bedeutet, in mehrfacher Hinsicht umzudenken und vor allem den Anforderungen an die eigene Vorbereitung nach strategischer Einschätzung, Themen- und Partnerwahl und Handlungsqualität zu entsprechen.«
Beitrag von Dr. Hans Sendler (HTML)
Beitrag von Dr. Hans Sendler (PDF)
Tauß: Intersektorale Kooperationen von Stiftungen mit Unternehmen
Julia Tauß, Beraterin für Organisationsentwicklung, analysiert in ihrem Beitrag das Phänomen intersektoraler Kooperationen von Stiftungen mit Unternehmen. Im Zentrum ihrer Ausführungen steht die Frage, welche Faktoren die Zusammenarbeit von Stiftungen mit Unternehmen beeinflussen, um in unserem pluralistischen Sektorensystem gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Dabei unterscheidet sie mit Austin aktionale, transaktionale und integrative Formen der Kooperationsbeziehung, die alle drei Möglichkeiten für die Zusammenarbeit zwischen Stiftungen und Unternehmen bieten. Allerdings werden diese noch nicht so intensiv umgesetzt, wie es der Theorie nach erwartbar wäre. Gefordert sind dabei insbesondere die Stiftungen, denn: »Die Untersuchung zeigte, dass es in der Verantwortung von Stiftungen liegt, sektorübergreifende Partnerschaften anzustoßen, um deren Potenziale strategisch auszuschöpfen.« Die vollständige Untersuchung wurde in der Reihe Opuscula des Maecenata Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft als Heft Nr. 120 veröffentlicht.
Beitrag von Julia Tauß (HTML)
Beitrag von Julia Tauß (PDF)
Amrhein: Die ACT ON PLASTIC CHALLENGE - Spiel ohne Grenzen
Uwe Amrhein, Stiftungsmanager bei der Röchling Stiftung, stellt in seinem Beitrag die Act on Plastic Challenge vor, die von ProjectTogether, Soulbottles und der Röchling Stiftung gemeinsam gestartet und im August und September 2019 durchgeführt wurde. Beteiligt haben sich über 170 vorwiegend junge Leute mit ihren Ideen, wie zum Beispiel Plastik vermieden, eine verbesserte Kreislaufwirtschaft möglich oder Verbraucherverhalten verändert werden kann. Amrhein skizziert, wie in den nächsten Phasen diese Ideen unternehmerisch entwickelt werden sollen, unabhängig von der sektoralen oder steuerlichen Einordnung in for-profit oder non-profit, denn: »Unternehmerisch handelt, wer mehr sein will als ein Projekt. Offenheit für neue Kooperationsformen wird dafür in immer stärkerem Ausmaß zu einer wesentlichen Voraussetzung.« Neue Kooperationsformen sollen daher auch zwischen den Ideengeber\*innen in den nächsten Etappen nachhaltig gestiftet werden – ebenso können und sollen weitere unterstützende Akteure hinzustoßen.
Beitrag von Uwe Amrhein (HTML)
Beitrag von Uwe Amrhein (PDF)
Engelbrecht: Startsocial: Hilfen für Helfer – immer noch aktuell
Dr. Sunniva Engelbrecht, geschäftsführender Vorstand von startsocial, diskutiert in ihrem Beitrag die Geschichte, Erfahrungen und heutigen Aufgaben von startsocial. Thematisch behandelt sie dabei das Verhältnis von Ehrenamt und Unternehmertum, Unternehmensverantwortung und bedingungsloses Engagement sowie analog und digital. Neben konkreten Anerkennungsformaten durch Wirtschaft, Politik und Verwaltung ist für sie ebenso die gemeinsame Finanzierung von Dachstrukturen notwendig, denn: »Ehrenamt braucht einen professionellen Rahmen und eine Vernetzungsstruktur, damit es sich zum Wohle aller entwickelt und, um nicht zum Spielball verschiedener wirtschaftlicher oder politischer Interessen zu werden.«
Beitrag von Dr. Sunniva Engelbrecht (HTML)
Beitrag von Dr. Sunniva Engelbrecht (PDF)
Lunz: Generation 50plus mit Gründergeist für Social Impact
Jana Lunz, Programm-Managerin im Bereich Alter und Demografie der Körber-Stiftung, stellt in ihrem Beitrag die Chancen dar, eine Gründerkultur für Ältere auszubauen. Ausgehend von einer aktuellen forsa-Befragung im Auftrag der Körber-Stiftung sowie einer Studie des RKW Kompetenzzentrums Eschborn zeigt sie die Bereitschaft und schon vorhandene Praxis von Gründer\*innen im Alter 50+. Dabei steigt die Bereitschaft im Übergang zur nachberuflichen Phase oder in dieser signifikant, neue Unternehmungen zu gründen, wenn es sich um social entrepreneurship handelt. Für den Aufbau einer Gründerkultur für Ältere braucht es aber auch eine Überwindung überkommener Altersbilder. Auch dazu trägt der 2019 erstmals verliehene Zugabe-Preis der Körber-Stiftung bei, der sich an Gründer\*innen 60plus richtet.
Beitrag von Jana Lunz (HTML)
Beitrag von Jana Lunz (PDF)
Schilcher: Unternehmensengagement und die Plattform regional-engagiert.de
Die Plattform regional-engagiert.de ist Thema des Beitrages von Dr. Christian Schilcher, Projektmanager im Programm »Unternehmen in der Gesellschaft« bei der Bertelsmann Stiftung. Dieses neue Angebot im Netz soll das Engagement von Unternehmen stärken, indem es dieses sichtbar macht, Licht in den CSR-Dschungel bringt und Optionen zur Vernetzung bietet. Gerade Letzteres ist bedeutsam, denn der Autor unterstreicht anhand verschiedener Studien, dass das Engagement von Unternehmen dann wirksamer wird, wenn es in kooperativen Strukturen stattfindet. Inspirieren, Orientieren und Engagieren sind die inhaltlichen Orientierungspunkte von regional-engagiert.de und gemeinsam mehr erreichen der strategische Ansatz der Plattform, die von der Bertelsmann Stiftung initiiert und im September 2019 gemeinsam mit 26 Partnern gestartet wurde.
Beitrag von Dr. Christian Schilcher (HTML)
Beitrag von Dr. Christian Schilcher (PDF)
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LSB »Wahlprüfsteine des Thüringer Sports«: 6 Parteien nehmen Stellung
Anlässlich der Landtagswahl am 27. Oktober 2019 hat der Landessportbund Thüringen (LSB) Wahlprüfsteine zur Unterstützung von Sportvereinen und -verbänden in den Wahlprogrammen der gegenwärtig im Thüringer Landtag vertretenen Parteien Linke, CDU, SPD, Bündnis90/Grüne, AfD und FDP veröffentlicht. Alle Parteien äußerten sich dabei zu Fragen wie »Wie wollen sich die Parteien für den Sport in Thüringen einsetzen? Wie gestaltet sich die Förderung des LSB? Welche konkreten Maßnahmen schlagen Sie zur Förderung des Ehrenamtes vor? Welche Initiativen regen Sie an, um eine tägliche Sportstunde im Lehrplan umzusetzen? Ist eine Erhöhung der Förderung des Nachwuchsleistungssports notwendig? Wie sehen Sie den Sanierungsstau bei Sportstätten?«. Auf den Seiten 10, 11 und 16 wird spezifisch zu den Themen »Ehrenamt und freiwilliges Engagement im Thüringer Sport«, »Gesellschaftliche Verantwortung und Teilhabe« und »Freiwilligendienste im Sport« Stellung genommen. Der LSB erhofft sich durch die Wahlprüfsteine nicht zuletzt »…konkrete Antworten, an denen sich die Parteien nach der Wahl messen lassen sollen«, so der LSB-Präsident Prof. Dr. Stefan Hügel.
Zu den »Wahlprüfsteinen 2019 des Landessportbundes Thüringen e.V.« mit Antworten der Parteien (PDF)
Erarbeitung der Berliner Engagementstrategie: Auftakt/ Online-Beteiligung
Am 22. Oktober 2019 findet die Auftaktveranstaltung zur Erarbeitung der Berliner Engagementstrategie im Roten Rathaus statt. Bereits am 4. April 2019 hat das Abgeordnetenhaus Berlin die Entwicklung einer Berliner Engagementstrategie beschlossen. Diese soll nun im Dialog mit engagierten Berliner\*innen, Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung erarbeitet werden. »Ziel ist es, das vielfältige ehrenamtliche Engagement der Berlinerinnen und Berliner in den verschiedensten Lebensbereichen durch gute Rahmenbedingungen zu stärken, eine breite Teilhabe an Engagement und Beteiligung zu ermöglichen und gemeinsam eine sozial lebendige und solidarische Gesellschaft zu gestalten.« Bei der Auftaktveranstaltung werden gemeinsam erste Vorschläge für die Ausgestaltung der Engagementstrategie gesammelt. Diese werden in den Folgemonaten im Rahmen von vier Themenforen konkretisiert. Noch bis zum 5. November 2019 können auch über die Online-Beteiligung Vorschläge und Kommentare zur Engagementstrategie eingereicht werden.
Zum Programm der Auftaktveranstaltung (PDF)
Forum Ehrenamt »Digitalisierung gestalten« in Landau
Die Leitstelle Ehrenamt und Bürgerbeteiligung der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz und die Versicherungskammer Stiftung veranstalten am 25. Oktober 2019 das Forum Ehrenamt »Digitalisierung gestalten« in Landau in der Pfalz. Auf einem Markt der Möglichkeiten werden ausgezeichnete, rheinland-pfälzische, aber auch überregionale best-practice Projekte vorgestellt, die bereits diverse digitale Werkzeuge für ihre Zwecke nutzen. Im Speeddating-Format sollen dabei auch Impulse für das eigene Engagement gegeben sowie Fragen gestellt und diskutiert werden. Dafür ist u.a. Heike Raab, Bevollmächtigte des Landes Rheinland-Pfalz beim Bund und für Europa, für Medien und Digitales, zu einem Gespräch eingeladen. Die Veranstaltung richtet sich an Ehrenamtliche aus allen Organisationsformen im Großraum Pfalz. Anmeldeschluss ist der 21. Oktober 2019.
Integrationslotsenengagement in Hessen: Neue Broschüre »Kernprofil«
Das Hessische Ministerium für Soziales und Integration und das »Kompetenzzentrum Vielfalt – WIR Lotsen« haben eine neue Broschüre mit dem Titel »Kernprofil der WIRIntegrationslotsinnen und -lotsen« veröffentlicht. Mit dieser neuen Orientierungshilfe sollen in Hessen aktive und potentielle Träger ebenso angesprochen werden wie Integrationslotsinnen und -lotsen und weitere Interessierte bei Kommunen und Organisationen oder aus der Politik, die sich ausführlicher mit dem Integrationslotsenprojekt beschäftigen möchten. Auch bei der Vorbereitung von Qualifizierungsmaßnahmen oder der Evaluation des eigenen Integrationslotsen-Projektes kann die Broschüre unterstützen. Das Kernprofil liegt in einer Langfassung und einer Kurzfassung vor. In der gleichnamigen kleineren Broschüre sind 23 Kernaussagen für einen kurzen Überblick aufgeführt. Die Broschüre steht als PDF in beiden Fassungen kostenlos als Download zur Verfügung.
Sachsen: Handreichung zur Mitwirkung in der Schule »MISCH MIT!«
Das Programm »Mitwirkung mit Wirkung«, initiiert von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung in Zusammenarbeit mit dem Landesschülerrat Sachsen und durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus unterstützt, hat die Handreichung »MISCH MIT! MIT WIRKUNG« veröffentlicht. Sie richtet sich an Schüler\*innen in Sachsen und veranschaulicht, wie diese im Rahmen des Schulalltags wichtige schulische und demokratisch wie gesellschaftlich relevante Themen mitgestalten können und auch, welche Angebote es dazu in Sachsen bereits gibt. Mit interaktiver Bildlichkeit und Kurzbeschreibungen werden dabei auf 48 Seiten verschiedene Schulgremien, Projekte und Handlungsfelder erklärt und anschaulich vorgestellt. Die Broschüre soll als Hilfsmittel und Nachschlagewerk dienen »bei der Anschaffung von Snackautomaten, der Entscheidung über das nächste Klassenfahrtziel oder der Umsetzung eines Anti-Rassismus-Projektes in eurer Klassenstufe«. Die Handreichung kann kostenlos heruntergeladen werden.
AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND -DEBATTE
Bundeskabinett beschließt Gesetz- und Satzungsentwurf zur Engagementstiftung
Am 9. Oktober 2019 hat das Bundeskabinett einen vorliegenden Gesetz- und Satzungsentwurf zur Errichtung einer »Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt« (DSEE) beschlossen. Die öffentlich-rechtliche Stiftung ist ein gemeinsames Vorhaben des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) sowie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Die Entwürfe gingen den Mitgliedern des Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement wie auch ausgewählten Verbänden am 25. September zu. Die Verbände konnten eine kurzfristige Stellungnahme mit 2 Tagen Frist einreichen. Entsprechend gab das BBE fristgerecht noch am Freitag, den 27. September 2019, beim BMFSFJ eine von BBE-Sprecher\*innenrat und BBE-Geschäftsführung verfasste Stellungnahme ab und informierte die Fraktionen des Deutschen Bundestages über seine Bewertung. Zudem wurden die Bundesminister\*innen Giffey, Klöckner und Seehofer persönlich angeschrieben und über einen dringenden Änderungsbedarf des BBE beim Auftrag der Stiftung informiert. Mit Blick auf den folgenden parlamentarischen Prozess hat der Koordinierungsausschuss des BBE (KOA) am 11. Oktober eine Stellungnahme zur »Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt« sowie zu weiteren bedenklichen und negativen Entwicklungen in der Engagement- und Demokratiepolitik abgegeben. Mit Blick auf die DSEE werden insbesondere der Paradigmenwechsel von einer Förderstiftung zu einer operativen Stiftung und der mit der Zivilgesellschaft konkurrierende Auftrag einer Vernetzung kritisiert, den das BBE und die bestehenden Landesnetzwerke selbst seit Jahren realisieren. So drohen Parallelstrukturen zu vorhandenen Akteuren und Schwächungen der zivilgesellschaftlichen Selbstorganisation unter Verletzung von Prinzipien der Subsidiarität wie eines »ermöglichenden Staates«. Kritisiert wird auch eine unzureichende zivilgesellschaftliche Vertretung in den Gremien der Stiftung.
Stellungnahme der Geschäftsführung und des Sprecher\*innenrates des BBE vom 27.9.2019 (PDF)
Beschluss/Positionierung des KOA vom 11.10.2019 (PDF)
Engagementstiftung: Erste Stellungnahmen aus Zivilgesellschaft und Politik
Neben den – zumindest zunächst nicht öffentlichen – Stellungnahmen zur Errichtung einer »Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt« gibt es auch erste öffentliche Stellungnahmen aus Zivilgesellschaft und Politik. Der Deutsche Frauenrat (DF) veröffentlichte am 8. Oktober seine Stellungnahme vom 27. September an die Bundesregierung. Aus Sicht des DF muss der Fokus bei der Erfüllung des Stiftungszwecks dringend auf die Stärkung und Förderung von (vorhandenen) Strukturen gesetzt werden. Ebenso sei in den Stiftungsgremien das Gewicht der Zivilgesellschaft zu stärken und zugleich auf Geschlechterparität zu achten, damit Gleichstellung als wichtiges Querschnittsthema im Engagementbereich beachtet wird.
Stellungnahme Deutscher Frauenrat (PDF)
Pressemitteilungen zur Engagementstiftung: Engagementpaket aus ministerieller Sicht
Die Meldung der Bundesregierung zur Errichtung der Engagementstiftung lautet: »Ehrenamtsstiftung geht nach Neustrelitz«. Auch die beteiligten Ministerien und ihre Minister\*innen haben in ihren Pressemitteilungen unterstrichen, eine bundesweit operativ-vernetzend tätige Engagementstiftung als Regionalfördermaßnahme im schönen Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern als Beitrag zu gleichwertigen Lebensverhältnissen zu errichten.
Ministerin Dr. Franziska Giffey auf twitter zur Stiftung
Mitteilung der Bundesregierung
Bundesrat: Angehörige Ehrenamtlicher besser absichern
Am 20. September 2019 hat der Bundesrat in seiner 980. Sitzung eine Entschließung verabschiedet, um die Absicherung von nicht verheirateten Angehörigen ehrenamtlicher Einsatzkräfte bei Freiwilliger Feuerwehr und Katastrophenschutz zu verbessern (Drucksache 280/19). Nach derzeitiger Rechtslage haben nicht-eheliche Hinterbliebene bei tödlichen Unfällen ehrenamtlicher Einsatzkräfte keinen Anspruch auf Entschädigung aus der gesetzlichen Unfallversicherung. Dies soll geändert werden, fordern die Länder. Die Entschließung wurde der Bundesregierung zugeleitet. Sie entscheidet, ob sie das Anliegen des Bundesrates aufgreift und eine Gesetzesänderung auf den Weg bringt. Feste Fristen gibt es hierfür nicht.
Initiative »Digital für Alle«
21 Organisationen, darunter eine Reihe Mitgliedsorganisationen des BBE, haben die neue Initiative »Digital für alle« gegründet mit dem gemeinsamen Ziel, die digitale Teilhabe zu fördern. Alle Menschen in Deutschland sollen in die Lage versetzt werden, sich selbstbewusst und selbstbestimmt in der digitalen Welt zu bewegen. Dazu soll auch ein bundesweiter Digitaltag beitragen, der erstmals am 19. Juni 2020 stattfinden soll. Mitglieder der Initiative sind: AWO Bundesverband, Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO), Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), Bitkom, Bundeselternrat, Deutscher Caritasverband, Deutsche Forschungsgemeinschaft, Deutscher Kulturrat, Deutscher LandFrauenverband, Deutscher Landkreistag, Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB), Deutscher Städtetag, Deutscher Städte- und Gemeindebund (DStGB), Deutscher Volkshochschul-Verband (DVV), Diakonie Deutschland - Evangelisches Werk für Diakonie und Entwicklung, Hartmannbund - Verband der Ärzte Deutschlands, Verband der TÜV (VdTÜV), Verband kommunaler Unternehmen (VKU), VOICE - Bundesverband der IT Anwender, Zentralverband des deutschen Handwerks (ZdH) und die Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland.
Informationen zum Digitaltag 2020
Kampagne »Stiftungsreform jetzt!«
Am 30. September 2019 startete der Bundesverband Deutscher Stiftungen die Kampagne »Stiftungsreform jetzt!« zur Umsetzung der seit 2014 avisierten und auch im Koalitionsvertrag verabredeten Stiftungsrechtsreform. Obwohl schon 2014 die Justiz- und Innenminister der Länder erste Beschlüsse für eine Reform fassten und im Februar 2018 dann die Bund-Länder-Arbeitsgruppe »Stiftungsrecht« einen Entwurf für ein Gesetz vorlegte, ist nach wie vor auf Bundesebene nichts passiert. Dabei sollten inhaltlich im Zentrum der Reform stehen: mehr Rechtssicherheit durch bundeseinheitliche Vorschriften, mehr Schutz für den Vorstand durch angemessene Haftungsregelungen, mehr Flexibilität für notleidende Stiftungen durch Umwandlung in Verbrauchsstiftungen, Erleichterungen bei der Zusammenlegung und Zulegung mit anderen Stiftungen und Erleichterungen bei Zweck- und Satzungsänderungen durch Stifter\*innen.
Informationen zur Kampagne »Stiftungsreform jetzt!« und zum Entwurf der Bund-Länder-Arbeitsgruppe
Gemeinnütziger Journalismus: Offener Brief an den Bundesrat
Am 28. Mai 2019 hatte das Land Nordrhein-Westfalen einen Gesetzentwurf zur »Änderung der Abgabenordnung zwecks Anerkennung der Gemeinnützigkeit von Journalismus« für die Bundesratssitzung am 7. Juni 2019 eingebracht, der sie dann in die Ausschüsse zur weiteren Behandlung weiterleitete. Ministerpräsident Laschet hatte dabei deutlich gemacht, dass die aktuelle Situation einer Absicherung entsprechender Initiativen über den Umweg mit Zwecken wie Bildung oder Verbraucherschutz auf Dauer nicht rechtssicher sei. Die Initiative Nonprofitjournalismus hat jetzt in einem Offenen Brief an den Bundesrat die Argumente Für und Wider der Aufnahme eines gemeinnützigen Zweck Journalismus in die Abgabenordnung dargestellt.
Offener Brief an den Bundesrat
BMI fördert Regionale Open Government Labore
Nachdem am 5./6. September 2019 das Projekt »Modellkommune Open Government« sein Ende fand, veröffentlichte das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat ein auf den darin gemachten Erfahrungen fußendes Interessenbekundungsverfahren zur Bildung Regionaler Open Government Labore. Es sollen 16 solcher Labore entstehen, wobei mindestens zwei Kommunen sowie zivilgesellschaftliche Initiativen beteiligt sein müssen. In den Laboren sollen neue Kooperationen von Verwaltung, Politik, Bürger\*innen sowie gesellschaftlichen Interessengruppen erprobt und gleichzeitig ein vernetzter Erfahrungsaustausch zwischen den Laboren realisiert werden. Interessenbekundungen können bis zum 31. Oktober 2019 eingereicht werden, Start der Labore ist Anfang 2020. Die Gesamtfördersumme beträgt 3 Millionen Euro.
Informationen und Bewerbungsunterlagen
Ergebnisse des Projekts Modellkommune Open Government
AKTUELLES AUS DEM BBE
2. Sitzung des BBE-Koordinierungsausschusses
Am 11. Oktober 2019 kamen die Mitglieder des 7. BBE-Koordinierungsausschusses (KOA) zu ihrer 2. Sitzung im Berliner Büro des Deutschen Caritasverbandes zusammen. Der KOA diskutierte und verabschiedete in der ersten Hälfte zwei Papiere: Eine Erklärung des KOA zum Anschlag in Halle sowie eine Positionierung zu den aktuellen Entwicklungen im Bereich der Engagementpolitik. Am Nachmittag standen die Ergebnisse aus der BBE-Agendakonferenz vom 24. September 2019 zur sektorenübergreifenden Zusammenarbeit im Vordergrund. Zudem wurde ein über die Mitglieder der Agendakonferenz angeregter Änderungsvorschlag der Geschäftsordnung der Arbeitsgruppen verabschiedet, in der nun auch die Agendakonferenz, die Themenfelder sowie die Themenpat\*innen verankert wurden. Der KOA bereitete zudem die BBE-Mitgliederversammlung vor, die am 22. November 2019 in Berlin stattfinden wird.
Erklärung des BBE-Koordinierungsausschusses zum Anschlag in Halle
Der Koordinierungsausschuss faßte folgende Erklärung: »Das BBE verurteilt den widerwärtigen und menschenverachtenden, antisemitischen und rassistischen Anschlag in Halle mit zwei Todesopfern auf das Schärfste. Toleranz und die Anerkennung von Vielfalt sind Voraussetzungen einer zivilgesellschaftlichen Praxis, die getragen wird von den Freiheitsrechten eines demokratischen Rechtsstaats. Die Gesellschaft ist herausgefordert, sich für Menschenrechte und zivile Formen der Verständigung und Kooperation aktiv einzusetzen. Bürgerschaftliches Engagement bedeutet für uns auch ein aktives Eingreifen, wenn die Werte bedroht und die Verfassung verletzt werden. Bürgerschaftliches Engagement bedeutet Eintreten für eine selbstbestimmte Teilhabe aller Menschen, ungeachtet von Herkunft, Geschlecht oder Religion.
Der Anschlag in Halle zeigt, wie wichtig die Arbeit der Projekte und Initiativen ist, die sich für eine offene, vielfältige und demokratische Gesellschaft einsetzen. Die Handlungsräume des Engagements sind prägende Lernorte für die Werte der Demokratie. In den lokalen Bildungsräumen der Zukunft kann die Bedeutung gemeinsamer Werte nachvollzogen und können Werte wie Toleranz, Respekt, Gewaltfreiheit zu Haltungen werden.«
Engagementpolitische Positionierung des BBE-Koordinierungsausschusses
Der BBE-Koordinierungsausschuss verabschiedete am 11. Oktober 2019 eine »Engagementpolitische Positionierung«, in der er zum vorliegenden Gesetzesentwurf zur Errichtung der geplanten Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt, den vorgesehen Kürzungen bei den Bundesprogrammen »Menschen stärken Menschen« und »Demokratie leben« sowie der Freiwilligendienste Position bezieht. Während die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit dem Bund noch Anfang des Jahres auf große Zustimmung traf, erlebt sie seit der Aufstellung des Bundeshalts 2020 im 2. Quartal 2019 durch das Bundeskabinett eine spürbare Belastung. Der KOA fordert in seiner Positionierung die Rücknahme der im Bundeshaushalt vorgesehen Mittelkürzungen sowie eine Fortsetzung des Themen- und Strukturfeldes »Demokratiestärkung im ländlichen Raum« im Programm »Demokratie leben«.
Beschluss/Positionierung des KOA vom 11.10.2019 (PDF)
Einladung: 4. BBE-Fachkongress im Programm »Menschen stärken Menschen«
Unter dem Titel »Pat\*innen, Mentor\*innen, Lots\*innen: Engagiert für Bildung und gesellschaftliche Teilhabe« lädt das BBE am 5. und 6. November 2019 zum vierten Mal im Rahmen des Programms »Menschen stärken Menschen« des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zum Fachkongress nach Berlin ein. Neben der Verbesserung von Teilhabe und mehr Bildungsgerechtigkeit zielt das Programm auf eine Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und die Unterstützung der lokalen Engagementlandschaft durch die Förderung von bürgerschaftlichem Engagement. Perspektiven zivilgesellschaftlichen Engagements für Zugänge zu Bildung und für gesellschaftliche Teilhabe bilden in diesem Jahr den inhaltlichen Schwerpunkt. Mit dem BBE-Kongress wird Raum für die intensive fachliche Auseinandersetzung, den systematischen Wissenstransfer und die Vernetzung geschaffen. Er richtet sich an Träger und Förderer von Programmen und Projekten aus Zivilgesellschaft, Staat, Kommunen und Wirtschaft sowie an weitere Expert\*innen, die sich im Themenfeld bewegen. In verschiedenen Fachdiskursen und Austauschformaten sind die Teilnehmenden eingeladen, ihre Erfahrungen zu teilen, Expertise einzubringen, Bedarfe zu identifizieren sowie Potentiale, Herausforderungen und die politische Debatte auszuwerten. Die Dokumentation der Ergebnisse wird mit Handlungsempfehlungen dem BMFSFJ übergeben und veröffentlicht. Der Kongress wird durch das BMFSFJ gefördert. Anmeldeschluss ist der 23. Oktober 2019.
Weitere Informationen (Anmeldung und Programm)
BBE- Jahresempfang und BBE-Mitgliederversammlung am 21. und 22. November
Die 20. BBE-Mitgliederversammlung findet am 22. November 2019 in Berlin statt. Am Vorabend sind alle Mitglieder und Partner\*innen des Netzwerks erneut dazu eingeladen, sich im Rahmen des BBE-Jahresempfangs zu vernetzen und auszutauschen. Interessierte Mitglieder oder Partner\*innen des Netzwerks können sich über info(at)b-b-e.de informieren und für den BBE-Jahresempfang anmelden.
30. Europäischen Abend: »Die EU und Afrika«
Am Montag, den 21. Oktober 2019, um 18:30 Uhr findet im dbb forum Berlin, Friedrichstraße 169/170, der 30. Europäische Abend »Die EU und Afrika« statt. Ab 17:30 Uhr präsentieren sich Verbände und Institutionen auf einer Informationsbörse der interessierten Öffentlichkeit. Der Europäische Abend will die Zukunft von EU und Afrika betrachten und geht der Frage nach, was Europa, Deutschland, Wirtschaft und Nichtregierungsorganisationen tun können, um eine partnerschaftliche Afrika-Strategie zu entwickeln, die diesen Namen auch verdient. Nach einem Impuls von Dr. Gerd Müller MdB, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, werden sich Abdou Rahime Diallo, Fachpromoter für Entwicklungspolitik und Migration, Heike Spielmans, Geschäftsführerin VENRO, und Prof. Dr. Klaus Töpfer, Bundesminister und UNEP-Direktor a.D., über die europäisch-afrikanischen Herausforderungen austauschen. Auch die Frage, wie Unternehmens- und Stiftungsengagement in Afrika sinnstiftend aussehen kann, steht im Fokus des Abends. Anmeldung ist bis zum 16. Oktober möglich.
Weitere Informationen zum Europäischen Abend
Civil Academy – 24 Stipendien für junges Engagement
Die Civil Academy geht in die 30. Ausschreibungsrunde und vergibt erneut 24 Stipendien an engagierte junge Leute zwischen 18 und 29 Jahren. Seit mittlerweile 15 Jahren unterstützt die Civil Academy junge Menschen dabei, ihre Ideen zur Verbesserung unserer Gesellschaft in die Tat umzusetzen und erfolgreiche Projekte zu realisieren. Fast 700 Ehemalige gehören inzwischen zum Alumni-Netzwerk. Gesucht werden wieder gute Ideen, die vielleicht erst in den Köpfen existieren, aber auch ehrenamtliche Projekte, die sich bereits in der Startphase befinden. Die Civil Academy bietet in drei Wochenendseminaren Raum für Entfaltung, Weiterentwicklung und Umsetzung. Trainer\*innen-Tandems aus Unternehmen und Zivilgesellschaft vermitteln alles, was man über Projektmanagement, Teambuilding, Fundraisung und Öffentlichkeitsarbeit wissen muss. Die Civil Academy setzt dabei auf die Vielfalt von Themen und Menschen, die Synergien zwischen den unterschiedlichen Themen schaffen und sich gegenseitig bereichern. Die Bewerbungsfrist endet am 25. November 2019, die Runde beginnt Ende März 2020. Die Teilnahme ist kostenlos.
Die Civil Academy ist ein gemeinsames Programm von BP Europa SE und dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement.
Vereinstag »Digitalisierung - Risiken, Nebenwirkungen und Nutzen für Vereine«
Am 23. Oktober 2019 findet der zweite »Vereinstag« im Rahmen des Programms »Vereinsvorstände stärken« der Landesfreiwilligenagentur Berlin statt. Gemeinsam mit der Digitalen Nachbarschaft (DiNa) von Deutschland sicher im Netz e.V. (DsiN) und dem BBE steht dort das Thema »Digitalisierung – Risiken, Nebenwirkungen und Nutzen für Vereine« im Mittelpunkt. In einem Impulsvortrag von Henning Baden, Projektleiter der DiNa, und einem Praxisinterview mit Dr. Serge Embacher, Leiter des geplanten Forum Digitalisierung und Engagement, werden Fragen zur Nutzung digitaler Instrumente und Werkzeuge bei der Führung von Vereinen oder auch der effiziente Einsatz solcher Werkzeuge diskutiert. Neben dem Vereinstag sind bereits drei weitere DiNa-Workshops der Landesfreiwilligenagentur Berlin für 2019 geplant, der nächste am 5. November 2019. Anmeldeschluss für den zweiten »Vereinstag« ist der 20. Oktober 2019.
Weitere Informationen zum Vereinstag (PDF)
Weitere Informationen zu den geplanten Workshops
VERANSTALTUNGEN, AUSSCHREIBUNGEN, PUBLIKATIONEN
Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie 2020: Auftaktkonferenz
Zur Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie 2020 veranstaltet die Bundesregierung von Oktober 2019 bis Februar 2020 bundesweite Dialogkonferenzen, um Vertreter\*innen aus Wirtschaft, Gesellschaft, Politik, Kultur und Wissenschaft an dem Prozess zu beteiligen. Zur Eröffnung der Dialogreihe findet eine Auftaktkonferenz am 29. Oktober 2019 in Berlin statt. Das Programm beinhaltet Podiumsdiskussionen mit Expert\*innen wie Achim Steiner (Leiter UNDP), Marlehn Thieme (Vorsitzende Rat für Nachhaltige Entwicklung), Saori Dubourg (Vorstandsmitglied BASF), Cornelia Füllkrug-Weitzel (Präsidentin Brot für die Welt) und Prof. Dr. Kai Niebert (Präsident Deutscher Naturschutzring DNR) ebenso wie 17 Dialogrunden zu den 17 SDGs (Sustainable Development Goals). Alternativ besteht die Möglichkeit an einem Workshop zu verschiedenen Querschnittsthemen teilzunehmen.
Weitere Informationen und Programm
Digitale Alltagshelfer: Auftaktveranstaltung zum 3. Themenquartal des Digital-Kompass
Deutschland sicher im Netz e.V. und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen e.V. (BAGSO) laden Interessierte zum Auftakt des Themenquartals »Digitale Alltagshelfer« im Projekt Digital-Kompass und zum Vortag des Digital-Gipfels der Bundesregierung 2019 am 28.Oktober 2019 nach Dortmund ein. Gemeinsam mit Gerd Billen, Staatssekretär beim Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, werden Alltagsfragen zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz sowie neue Wege zum souveränen Umgang aus Anwendersicht beleuchtet. Darüber hinaus wird es Beträge u.a. von Frau Prof. Apfelbaum, Sachverständigenkommission des 8. Altersberichts, zum Thema »Ältere Menschen und Digitalisierung« sowie Impressionen der Anwenderpraxis aus den Bereichen Smart Home und digitale Vitaldienste geben. Zum Themenquartal wird der Digital-Kompass in den nächsten Monaten zahlreiche Online-Vorträge und Digitale Stammtische veranstalten sowie zur Nutzung passender Materialien einladen. Im Anschluss an die Veranstaltung findet die Preisverleihung des Goldenen Internetpreises 2019 statt. Um Anmeldung wird gebeten.
»Unternehmenskooperationen«: Seminar für Social Profit Einrichtungen
»Immer mehr Unternehmen übernehmen soziale Verantwortung und suchen den Kontakt zu gemeinnützigen Organisationen und Social-Profits.« Am 8. November 2019 findet daher ein Seminar des IBPro Sozialmanagement e.V. zu Unternehmenskooperationen in München statt. Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Mitarbeiter\*innen aus Social Profit Einrichtungen mit Vorkenntnissen im Fundraising, die neue Finanzierungsmöglichkeiten für ihre Einrichtung suchen. In Impulsreferaten, Einzel- und Gruppenarbeit sowie durch Fallbeispiele, Beratung und Diskussion von eingebrachten Fällen soll veranschaulicht werden, welche Formen der Kooperation mit Unternehmen möglich sind, was im Umgang mit Unternehmen zu beachten ist und wie Partner-Unternehmen (in der Umgebung) zu finden und zu kontaktieren sind.
Öffentlichkeitsarbeit für Engagementnetzwerke: Online-Kurs
Am 13. November 2019 veranstaltet die Akademie für Ehrenamtlichkeit Deutschland im Rahmen des Programms »Engagierte Stadt« einen Online-Kurs mit dem Titel: »Engagement vor Ort sichtbar machen – Öffentlichkeitsarbeit für Engagementnetzwerke«. Im Laufe des Webinars zeigen die Referent\*innen Alice Lanzke und Heinrich Helms, wie man die Aufgaben und den Nutzen der eigenen »Engagierten Stadt« oder des Netzwerks als treffende Botschaft formulieren und an Zielgruppen vermitteln kann. Sie berichten von erfolgreichen Beispielen der Öffentlichkeitsarbeit lokaler Netzwerke und geben Arbeitshilfen, um die Inhalte auf die eigene Situation vor Ort anzuwenden. Der Kurs richtet sich an Teilnehmende aus »Engagierten Städten« und alle, die in lokalen Netzwerken Engagement fördern wollen.
Macht euer Projekt groß - Jetzt für den openTransfer Accelerator bewerben!
Der openTransfer Accelerator sucht zehn innovative Organisationen, die auf ganz unterschiedliche Weise gesellschaftliche Herausforderungen lösen und diese in die Fläche bringen möchten. Deutschlands erstes Skalierungsstipendium bietet ab Januar 2020 eine 12 Monate lange Begleitung mit intensivem Programm, das bei der Verbreitung unterstützt. Stipendiat\*innen erhalten geballtes Praxiswissen, individuelle Begleitung, wertvolle Kontakte und die Möglichkeit auf einen Transfer-Bonus von 8.000 Euro. Themenschwerpunkte sind u.a. Skalierungsmodelle, Finanzierung, Wissensweitergabe, Qualitätssicherung, Rechtliche Grundlagen und die Frage, wie digitale Lösungen zur erfolgreichen Verbreitung beitragen können. Am Ende steht eine individuelle Wachstumsstrategie, um »richtig abzuheben«. Einen Eindruck vom Accelerator-Programm können Interessierte bereits am 14. November gewinnen. Beim Demo-Day in Berlin stellen sich die aktuellen Stipendiat\*innen vor und teilen ihr Transferwissen. Bewerbungsschluss ist der 31. Oktober 2019.
CSR Toolbox für Multiplikator*innen
Im Rahmen der Ausschreibung um den CSR-Preis 2019 hat das Bundesministerium für Arbeit und Soziales eine Toolbox für Multiplikator\*innen veröffentlicht. Um Unternehmen sichtbar zu machen, die sich durch ihr nachhaltiges Wirtschaften hervortun, aber auch, um neue Unternehmen zu Nachhaltigkeit und verantwortungsvoller Geschäftsführung zu motivieren, wurden verschiedene Informationsmaterialien und interaktive Inhalte zur Verfügung gestellt, die zeigen, warum nachhaltiges Wirtschaften so wichtig ist. Dazu zählen ein Video des Bundesarbeitsministers Hubertus Heil sowie von Nanda Bergstein und Lorenz Hansen von den Preisträgerunternehmen Tchibo GmbH und Gundlach Bau und Immobilien GmbH & Co. KG, ein Infofilm zur Methodik des CSR-Preises wie auch ein Kurzkonzept, eine Infocard und ein CSR-Self-Check. Bewerbungsfrist für den CSR-Preis der Bundesregierung ist der 31. Oktober 2019.
Zugabe-Preis 2020: Auszeichnung für Gründer*innen 60plus
»Immer mehr ältere Menschen nutzen ihre berufliche Expertise und ihre Lebenserfahrung, um jenseits der 50 noch einmal neu durchzustarten – mit gesellschaftlichem Mehrwert.« Gründer\*innen 60plus, die mit unternehmerischen Mitteln und Innovationskraft nachhaltige Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen gefunden haben, können noch bis zum 30. November 2019 für den Zugabe-Preis 2020 der Körber-Stiftung nominiert werden. Ein*e Zugeber\*in erfüllt die formalen Kriterien dann, wenn er oder sie ein Unternehmen oder Sozialunternehmen (mit erzieltem gesellschaftlichem Mehrwert) gegründet hat, mindestens 60 Jahre alt ist und die Zugabe frühestens mit 50 begonnen hat und bereits über die Ideen- oder Planungsphase hinaus ist. Drei Preisträger\*innen erhalten im Juni 2020 eine Preissumme in Höhe von je 60.000 Euro. Ende der Einreichungsfrist ist der 10. Januar 2020.
Modellprojekte zur Stärkung von digitalem Engagement: Ausschreibung
Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und die Bundeszentrale für politische Bildung (bpb) haben eine Modellprojektförderung zum Themenschwerpunkt »Digitale Wege zur Demokratiestärkung in Vereinen und Verbänden« ausgeschrieben. Zukünftig geförderte Projekte sollen demnach Antworten geben auf u. a. folgende Fragen: »Welche Chancen bietet der digitale Wandel für Vereine und Verbände, insbesondere in strukturschwachen und ländlichen Regionen? Wie können Demokratie und Teilhabe durch digitale Tools gestärkt werden? Wie kann Mitbestimmung mit digitalen Methoden ermöglicht werden? Wie kann durch digitale Mittel die Verbandskommunikation verbessert werden?« Die Durchführung der Modellprojekte soll in einem Tandem erfolgen, d.h. Antragsteller können Bildungsträger oder Organisationen mit Kompetenzen im Bereich der digitalen Demokratiestärkung und Partizipation sein. Die Ausschreibung richtet sich vor allem an landesweit tätige Vereine oder Verbände. Anträge können noch bis zum 31. Oktober 2019 bei der Regiestelle des Bundesprogramms »Zusammenhalt durch Teilhabe« gestellt werden.
»Modelle für ein gemeinwohlorientiertes Wirtschaften«: Sammelband
Die Beiträge des Sammelbandes »Jenseits von Wachstum und Nutzenmaximierung: Modelle für ein gemeinwohlorientiertes Wirtschaften« von Ines Peper, Iris Kunze und Elisabeth Mollenhauer-Klüber (Hgg.) thematisieren sowohl »historische als auch aktuelle Ansätze für eine gemeinwohlorientierte, an soziale Beziehungen und Werte rückgebundene und nicht auf permanente Expansion angelegte Wirtschaftsweise«. Das Buch geht auf eine Tagung in Loheland im Oktober 2018 zurück und enthält nebst Vorwort und Einführung der Herausgeberinnen sieben Beiträge. Ulrich Brand gibt in seinem Beitrag einen Einblick in aktuelle Diskussionen über Alternativen zur neoliberalen Wachstumsökonomie, Silke Chorus setzt sich mit Care-Arbeit auseinander und Friederike Habermann führt in den Diskurs der Commons-Bewegung ein. Christian Hoffarth thematisiert hingegen die Niklashauser Wallfahrt als religiös inspirierte ländliche Aufstandsbewegung vor dem Hintergrund von mittelalterlichen Gemeingutdebatten. Ines Peper untersucht die Zwischenkriegszeit und Quellen zur Gemeinwohlorientierung der Loheländer Wirtschaftsweise und Jens Heisterkamp widmet sich anthroposophischen Unternehmen und dabei u.a. auch den ökonomischen Vorstellungen Rudolf Steiners. Iris Kunze schließt ab und erforscht in ihrem Beitrag sozial innovative Bewegungen, insbesondere intentionale Gemeinschaften und deren Versuch, »aus der lokalen Praxis heraus Modelle gemeinwohlorientierten Wirtschaftens zu entwickeln«. In seiner Gesamtheit umfasst dieser spannende Sammelband damit eine Zeitspanne von fünf Jahrhunderten von Ansätzen aus dem Mittelalter bis hin zu höchstaktuellen Diskursen.
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