BBE Newsletter

Newsletter Nr. 22 vom 15.11.2012

Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.

SCHWERPUNKT-THEMA: VEREINSARBEIT HEUTE UND MORGEN

Eckhard Priller u.a.: Vereine unter Veränderungsdruck

Ullrich Bieker u.a.: Vereinsarbeit heute!?

vitamin B: Unterstützung von Vereinen in der Schweiz

Rosa Jahnen: Verbandsbewusstsein in der kfd

Projekt »Landliebe«: Interview mit Frau Dr. Deuse

Vereinsumfrage: Haben Vereine eine Zukunft?

LÄNDERBERICHTE

Sächsischer Bürgerpreis für Demokratie 2012 verliehen

Engagiert dabei in Sachsen: Alles über Freiwilligendienste

Entwicklungszusammenarbeit, Migration und MO: Fachtagung in Stuttgart

AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND –FÖRDERUNG

Die Mitte im Umbruch - Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2012: Studie

Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz geändert

Umweltverbände lehnen Entwurf zum Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz ab

Petitionen und Bürgerbeteiligungsprojekte: Kleine Anfrage

Kulturelle Bildung für benachteiligte Jugendliche

Demografischer Wandel: Online-Bürgerdialog

Energiewende als partizipative Herausforderung: Protokoll

AKTUELLES AUS DEM BBE

Freiwilligensurvey und Engagementpolitik der Länder: Erfolgreiche Fachtagung

Bunte Mitarbeit: Fachtagung

16. Runde der Civil Academy: Ausschreibung 2013 gestartet

Neuer Mitarbeiter im BBE

PraktikantIn für Internetplattform gesucht

FACHDISKURS

Zivilgesellschaft in Gemeinden und Städten: Freiwilligentagung

Kommunalpolitik besser machen: Kongress

Corporate Citizenship: Praxisforum gemeinnütziger Mittlerorganisationen

Europäisches Jahr 2012: Abschlussveranstaltung

International Migrants Day 2012: Kongress

Ambivalenzen der Partizipation: Publikation

Hinweis


SCHWERPUNKT-THEMA: VEREINSARBEIT HEUTE UND MORGEN

Eckhard Priller u.a.: Vereine unter Veränderungsdruck

85 Prozent der Vereine haben Schwierigkeiten, ihre Leitungs- und Beratungsfunktionen mit Ehrenamtlichen zu besetzen. Es deute sich daher eine Krise des Ehrenamts an. Zu dieser Erkenntnis gelangt die Projektgruppe Zivilengagement des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) auf der Datengrundlage ihrer Organisationsbefragung »Organisationen heute – zwischen eigenen Ansprüchen und ökonomischen Herausforderungen«. Gründe dafür seien laut Datenanalyse sowohl gesellschaftliche Entwicklungen als auch vorhandene Organisationsstrukturen. Eingebettet seien diese Entwicklungen in den Kontext sich verändernder Bedingungen für Vereine. So sei eine zunehmende Ökonomisierung der Vereine, eine verstärkte Dienstleistungsorientierung, die Abnahme öffentlicher Fördermittel und in Folge dessen ein verstärkter Wettbewerb um Gelder und Mitglieder zu beobachten. Welchen Veränderungsdruck Vereine im Detail unterliegen, beschreiben Dr. Eckhard Priller, Mareike Alscher, Patrick Droß und Claudia Schmeißer vom WZB in ihrem Gastbeitrag.

Gastbeitrag Eckhard Priller, Mareike Alscher, Patrick Droß und Claudia Schmeißer unter
nl22_ WZB.pdf (51 kB)


Ullrich Bieker u.a.: Vereinsarbeit heute!?

Demografischer Wandel, kulturelle Vielfalt und steigende Mobilität beeinflussen das Ehrenamt und stellen nicht zuletzt Vereine vor neue Herausforderungen. Ein kooperatives Forschungsprojekt zwischen dem Zukunftsbüro der Stadt Kassel und der CVJM-Hochschule hat sich mit Fragen nach der Verzahnung von Vereinsarbeit und Sozialraum sowie der Grundmotivation zum Ehrenamt beschäftigt. Ziel ist es, die Herausforderungen Kasseler Vereine besser zu verstehen, um bei Bedarf im Dialog mit Vorstand und Mitgliedern passgenaue Angebote zur Unterstützung entwickeln zu können. In ihrem Gastbeitrag stellen Ullrich Bieker und Peggy Niering vom Zukunftsbüro der Stadt Kassel sowie Prof. Dr. Christiane Schurian-Bremecker und Prof. Dr. Stefan Piasecki von der CVJM-Hochschule Kassel zentrale Forschungsergebnisse dar.

Gastbeitrag Ullrich Bieker, Peggy Niering, Christiane Schurian-Bremecker und Stefan Piasecki unter
nl22_vereinsarbeit_heute.pdf (219 kB)


vitamin B: Unterstützung von Vereinen in der Schweiz

Seit 2000 existiert in der Deutschschweiz das Projekt »vitamin B«, das Vereine und ihre Vorstandsmitglieder unterstützt. Es wird von Migros-Kulturprozent getragen, einem Engagement des Handelsunternehmens und größten schweizerischen Arbeitgeber Migros. Bei vitamin B geht es um eine gezielte Unterstützung in allen Belangen der Vereinsarbeit sowie darum, das ehrenamtliche Engagement zu würdigen, auszuzeichnen und öffentlich sichtbar zu machen. Cornelia Hürzeler von Migros-Kulturprozent beschreibt das Projekt und ordnet es in die besonderen Strukturen und Ehrenamtsverständnisse in der Schweiz ein.

Gastbeitrag Cornelia Hürzeler unter
nl22_huerzeler.pdf (43 kB)


Rosa Jahnen: Verbandsbewusstsein in der kfd

Für die Katholische Frauengemeinschaft Deutschland (kfd) stellen die gesellschaftlichen und kirchlichen Umbrüche eine große Herausforderung in ihrer verbandlichen Arbeit dar. »Wie kommt das Meer zum Salz?« fragt folglich Dr. Rosa Jahnen, Bildungsreferentin der kfd, in ihrem Gastbeitrag. In Folge der Umbruchsituation, so Jahnen, gelte es, den Verband kfd als »lernende Organisationen« zu verstehen, um weiterhin attraktiv und zukunftsfähig für ehrenamtlich Tätige zu sein. Mit gezielten Qualifizierungsmaßnahmen für Frauen in Leitungspositionen sowie Unterstützung, Kooperation und Vernetzung, so ihre Empfehlung für die kfd, könne man den Herausforderungen begegnen und die Umbruchsituation gezielt gestalten.

Gastbeitrag Rosa Jahnen unter
nl22_jahnen.pdf (21 kB)


Projekt »Landliebe«: Interview mit Frau Dr. Deuse

Die Gewinnung von ehrenamtlichen Funktionsträger*innen auf Vorstands- und Leitungsebene ist für viele Vereine, Verbände und Organisationen heute zu einer schwierigen Aufgabe geworden. Die konkreten Probleme bei der Gewinnung und Bindung von aktiven Vereins- und Vorstandsmitgliedern in den Vereinen können jedoch verschieden sein, ebenso wie die Wege, hiermit umzugehen. Im Rahmen des von der Robert Bosch Stiftung geförderten BBE-Projektes »Gewinnung, Qualifizierung und Entwicklung ehrenamtlicher Vereinsvorstände« werden ab jetzt regelmäßig Organisationen, Projekte und Initiativen mit ihren Überlegungen zum Thema vorgestellt. Den Anfang macht Frau Dr. Christiane Deuse, die mit dem Projekt »Landliebe« neue Wege für das Bürgerengagement in Landau gefunden hat.

Interview von Katrin Gewecke (BBE) mit Christiane Deuse unter
nl22_interview_deuse.pdf (182 kB)


Vereinsumfrage: Haben Vereine eine Zukunft?

Schauen Vereinsvorstände in eine rosige Zukunft oder drücken sie viele Sorgen? Was klappt gut, wo stehen sie vor Herausforderungen? Das wollen das FreiwilligenZentrum Kassel und das Zukunftsbüro der Stadt Kassel herausfinden und haben deshalb ab Mitte Oktober 2012 eine Onlinebefragung Kasseler Vereine gestartet. Auf dieser Grundlage sollen tiefere Erkenntnisse über Vereins- und Vorstandsstrukturen gewonnen, wirksame Strategien identifiziert und passgenaue Qualifizierungsangebote entwickelt sowie gemeinsam mit den Vereinsvorständen Veränderungen in die Wege geleitet werden. Für die Umfrage werden unter anderem Materialien und Erfahrungen der laufenden Projekte in Bremen, Halle und Mülheim/R. im Programm »Engagement braucht Leadership« der Robert Bosch Stiftung genutzt.

Umfrage unter
www.surveymonkey.com/s/JGY9LW7


LÄNDERBERICHTE

Sächsischer Bürgerpreis für Demokratie 2012 verliehen

Am 9. November 2012 wurde der Sächsische Bürgerpreis für Demokratie verliehen, mit dem Engagement gegen Rechtsextreme gewürdigt und ermutigt wird. Preisträger 2012 sind das Bündnis »Nazifrei! Dresden stellt sich quer« und der Leipziger Initiativkreis »Menschen.Würdig«. Rechtsextreme hatten über Jahre daran gearbeitet, den Jahrestag der Bombardierung Dresdens zu einem zentralen Treffpunkt der Naziszene in Europa zu machen, mit zuletzt 7.000 Teilnehmern im Jahr 2009. Unter dem Slogan »Nazifrei!- Dresden stellt sich quer« bildete sich dagegen ein Bündnis, das seit 2010 mit dem Mittel der Massenblockade einen erneuten Naziaufmarsch durch Dresden nicht mehr zulässt. Das Bündnis musste sich dabei allerdings nicht nur gegen Nazis, sondern auch gegen Prozesse, Verurteilungen, Hausdurchsuchungen und Ignoranz bei Behörden durchsetzen. Der Leipziger Initiativkreis »Menschen.Würdig« streitet in der Debatte um die Unterbringung von Asylsuchenden in Leipzig für Asylsuchende als neue Nachbarn und bekämpft ausgrenzende politische Diskurse über Asylbewerber. Der Förderpreis 2012 wurde von der Amadeu Antonio Stiftung, der Freudenberg Stiftung und der Sebastian Cobler Stiftung für Bürgerrechte ausgelobt.

Weitere Informationen unter
www.demokratiepreis-sachsen.de/der-foerderpreis-2012/


Engagiert dabei in Sachsen: Alles über Freiwilligendienste

Seit dem 2. November 2012 ist die Internetplattform der Fachstelle Freiwilligendienste in Sachsen online. Die Webseiten bieten Informationen zu den Freiwilligendiensten, eine Übersicht der Träger und aktuelle Nachrichten von der regionalen bis zur bundesweiten Ebene. Für die Träger der Freiwilligendienste soll perspektivisch ein Intranet angeboten werden, über das Formulare und Unterlagen der Freiwilligendienste zur Verfügung gestellt werden. Zugleich soll damit ein Ablagesystem für die trägerspezifischen Angaben ermöglicht werden.

Plattform unter
www.engagiert-dabei.de/home/


Entwicklungszusammenarbeit, Migration und MO: Fachtagung in Stuttgart

Migrantenorganisationen (MO) haben lange unbemerkt von der übrigen Gesellschaft in Deutschland Entwicklungszusammenarbeit betrieben. Allerdings hat sich die Zusammenarbeit von staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen mit migrantischen Akteuren der Entwicklungszusammenarbeit in den letzten Jahren stark entwickelt. Vor diesem Hintergrund findet die Fachtagung Entwicklungszusammenarbeit und Migration zum Thema »Kooperation und Netzwerkbildung: Potenziale, Probleme, Perspektiven« am 23. und 24. November 2012 im Stuttgarter Rathaus statt. Veranstalter sind das Forum der Kulturen Stuttgart e.V., die Stadt Stuttgart, der Evangelische Entwicklungsdienst (eed) und das Staatsministerium Baden-Württemberg. Die Tagung will nicht nur Erfolge bisheriger Kooperationen erörtern, sondern gerade auch auf die mit dieser Arbeit verbundenen Probleme hinweisen und nach Lösungen suchen. Ziel sind umsetzbare Perspektiven auf der Grundlage einer breit angelegten Zusammenarbeit aller Beteiligten auf gleicher Augenhöhe. Angesprochen sind Mitglieder der »Stuttgarter Partnerschaft Eine Welt«, Mitglieder Stuttgarter MO, Vertreter von Organisationen der Bildungs- und Entwicklungszusammenarbeit, Kooperationspartner und MO aus dem ganzen Bundesgebiet sowie die interessierte Öffentlichkeit.

Weitere Informationen unter
forum-der-kulturen.de/html/entwicklungspolitik/fachtagung.html


AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND –FÖRDERUNG

Die Mitte im Umbruch - Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland 2012: Studie

Die Friedrich-Ebert-Stiftung hat eine neue Studie über rechtsextreme Einstellungen in Deutschland herausgebracht. Die Befunde der bundesweiten repräsentativen Befragung weisen darauf hin, dass rechtsextremes Denken in Deutschland kein »Randproblem«, sondern eines der Mitte der Gesellschaft ist. Zu den zentralen Ergebnissen zählt, dass Ausländerfeindlichkeit deutschlandweit die am weitesten verbreitete rechtsextreme Einstellungsdimension ist. Die Studie zeigt jedoch auch, dass Bildung über alle Dimensionen hinweg ein »Schutzfaktor« gegen rechtsextreme Einstellungen ist. Das 145 Seiten starke Dokument steht im Internet zum kostenlosen Download bereit.

Studie »Die Mitte im Umbruch« unter
www.fes-gegen-rechtsextremismus.de/pdf_12/mitte-im-umbruch_www.pdf


Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz geändert

Gegen die Stimmen der Opposition hat der Bundestag am 8. November 2012 den Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Änderung des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes und anderer umweltrechtlicher Vorschriften (17/10957) in der vom Umweltausschuss geänderten Fassung (17/11393) angenommen. Der Gesetzentwurf war eine Reaktion auf das Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) vom 12. Mai 2011. Darin wurde die bisherige Gesetzeslage als europarechtswidrig eingestuft. Der EuGH hatte klargestellt, dass Umweltverbänden ein weiterer Zugang zu einer vollumfänglichen gerichtlichen Überprüfung von umweltrelevantem Verwaltungshandeln gewährt werden muss. Aus Sicht der Regierung wird den Anforderungen des Gerichts nunmehr Genüge getan. Bisher beschränkte sich das Klagerecht nur auf umweltschützende Rechtsvorschriften, die Rechte Einzelner begründen. Nunmehr wird »anerkannten Umweltvereinigungen« ein Klagerecht eingeräumt, das sich auf das gesamte Umweltrecht erstreckt. Nicht nur die parlamentarische Opposition, sondern auch Umweltverbände lehnen die vorgenommenen Änderungen als weiterhin ungenügend und europarechtswidrig ab (siehe unten).

Beschlussempfehlung und Bericht unter
dip.bundestag.de/btd/17/113/1711393.pdf


Umweltverbände lehnen Entwurf zum Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz ab

Der von der Bundesregierung eingebrachte Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes (UmwRG) und anderer umweltrechtlicher Vorschriften stößt bei Umweltverbänden auf heftige Ablehnung. In einer gemeinsamen Erklärung des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) und des Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), in der die vorgesehenen rechtlichen Änderungen umfassend analysiert werden, heißt es resümierend: »Es ist unverständlich, dass die Bundesregierung, nachdem der erste Versuch, diese Rechte europarechtswidrig zu beschränken, gescheitert ist, nunmehr einen zweiten Versuch startet. Aufgrund der Vorfälle um Stuttgart 21 und der Frustrationen von Bürger*innen und Bürgern wegen der mangelnden Partizipation bei staatlichen Entscheidungen ist es unverständlich, warum die Bundesregierung auf diesem Wege die Behinderung der Zivilgesellschaft fortschreibt.« Vor der entscheidenden Abstimmung am 8. November 2012 hatten der Deutsche Naturschutzring (DNR) und seine Mitgliedsverbände BUND und NABU die Abgeordneten des Bundestages aufgefordert, den vorliegenden Entwurf zur Änderung des Umwelt-Rechtsbehelfsgesetzes nicht zu verabschieden. Die die Regierung tragende Bundestagsmehrheit ist dieser Aufforderung nicht gefolgt.

Weitere Informationen unter
www.pressrelations.de/new/standard/result_main.cfm

Gemeinsame Stellungnahme vom BUND und NABU unter
www.bund.net/fileadmin/bundnet/pdfs/buergerbeteiligung/120919_bund_buergerbeteiligung_umweltrechtsbehelfsgesetz_entwurf.pdf


Petitionen und Bürgerbeteiligungsprojekte: Kleine Anfrage

Die SPD-Fraktion im Bundestag hat am 17. Oktober 2012 eine Kleine Anfrage an die Regierung zum Thema Petitionen und Bürgerbeteiligungsprojekte der Bundesregierung gestellt (17/11073). Darin will sie wissen, ob die Bundesregierung Petitionen als eine wesentliche Form der Bürgerbeteiligung ansieht und welche Möglichkeiten sie erkennt, um die in Petitionen vorgetragenen Anliegen im Zusammenhang mit der Planung von Infrastrukturprojekten in Verfahren der Bürgerbeteiligung einzubringen bzw. mit diesen rückzukoppeln.

Kleine Anfrage unter
dip.bundestag.de/btd/17/110/1711073.pdf


Kulturelle Bildung für benachteiligte Jugendliche

Die Bundesregierung hat auf die Kleine Anfrage der Linken (17/10689) zum Programm »Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung« geantwortet (17/10932). Die Linke fragte u.a. nach dem zugrunde liegenden Kulturbegriff, die Auswahl der Projektträger und die Verzahnung mit lokalen Akteuren und Programmen. Die Bundesregierung verfolgt mit dem Programm das Ziel, Bildungsarmut zu verringern und den Zusammenhang von Bildungserfolg und sozialer Herkunft abzubauen. Deshalb soll eine Vernetzung von Verbänden, Einrichtungen und zivilgesellschaftlichen Akteuren vorangetrieben werden, die »ergänzend zur Arbeit der Schulen Verantwortung für die Bildung der jungen Generation übernehmen«. Bis zum 31. Juli 2012 seien insgesamt 163 Konzepte beim Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für das fünfjährige Programm eingegangen. Ausgehend von einem weiten Kulturbegriff wird die kulturelle Bildung als besonders wichtiges Instrument angesehen, um bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern und zu stärken.

Antwort der Bundesregierung unter
dip.bundestag.de/btd/17/109/1710932.pdf


Demografischer Wandel: Online-Bürgerdialog

Im Rahmen des Bürgerdialogs Demografischer Wandel fragt das Bundesministerium für Bildung und Forschung, wie Deutschland angesichts des demographischen Wandels ideenreich und innovativ bleiben kann. Vom 30. Oktober bis 26. November 2012 kann jeder auf der moderierten Plattform mitdiskutieren zum Thema »Demografischer Wandel - Wie bleibt unser Land ideenreich und kreativ?«. Die Ergebnisse des Online-Dialogs und der Bürgerkonferenzen werden in einem Bürgerreport zusammengefasst, in dem dargestellt wird, wo die teilnehmenden Bürger Chancen und Herausforderungen, relevante Handlungsfelder und Lösungsansätze zur Gestaltung des demografischen Wandels sehen. Der Bürgerdialog hat Ende September mit bundesweiten Bürgerkonferenzen begonnen.

Online-Dialog unter
mitreden.buergerdialog-bmbf.de/demografischer-wandel/


Energiewende als partizipative Herausforderung: Protokoll

Die 46. Sitzung des Arbeitskreises Bürgergesellschaft und Aktivierender Staat der Friedrich-Ebert-Stiftung am 28. September 2012 war dem Thema »Die Energiewende - eine partizipative Herausforderung« gewidmet. Dr. Helmut Röscheisen, Geschäftsführer des Deutschen Naturschutzrings, sprach über »Energiewende und Partizipation aus Sicht des Naturschutzes«. Dr. Hans-Liudger Dienel, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Zentrums für Technik und Gesellschaft an der TU Berlin, steuerte Überlegungen zum Thema »Die Bürgergesellschaft und die Energiewende« bei. Hanns-Jörg Sippel, Vorstand der Stiftung Mitarbeit, sprach über »Die Entwicklung des Netzwerks Bürgerbeteiligung«. Das Protokoll der Diskussion liegt nun vor.

Protokoll unter
nl22_46_protokoll_AK_FES.pdf (266 kB)


AKTUELLES AUS DEM BBE

Freiwilligensurvey und Engagementpolitik der Länder: Erfolgreiche Fachtagung

In den Landesvertretungen Rheinland-Pfalz und Niedersachsen in Berlin fand am 2. November 2012 die Fachtagung »Freiwilligensurvey und Engagementpolitik der Länder« statt. Veranstalter waren die Länder Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Brandenburg in Zusammenarbeit mit dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE). Ausgangspunkt der Tagung waren die dritte Erhebungswelle des Freiwilligensurveys von 2009 und die Befunde der hierzu durchgeführten Länderstudien. Bei der Tagung wurden länderspezifische Ergebnisse aufgearbeitet, ihre politischen Konsequenzen erörtert und die Übersetzung in Strategien der Engagementförderung der Länder diskutiert. Zudem wurden offene Forschungsfragen benannt und forschungspolitische Interessen der Länder im Hinblick auf die Durchführung des vierten Freiwilligensurveys 2014 formuliert. An der Diskussion beteiligten sich 120 Expert*innen und Experten.

Pressemeldung der Landesregierung Rheinland-Pfalz unter
www.rlp.de/no_cache/einzelansicht/archive/2012/november/article/diskussion-zu-buergerengagement/


Bunte Mitarbeit: Fachtagung

In Kooperation mit dem Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE) und der Bertelsmann Stiftung fand am 6. November 2012 in Dresden die Fachtagung »Bunte Mitarbeit - Möglichkeiten und Chancen Bürgerschaftlichen Engagements in Kindertagesstätten« des Instituts inform statt. Ziel der Tagung war es, das Thema Bürgerschaftliches Engagement in Kitas aufzugreifen und neue Wege zur Gewinnung, Begleitung und Motivation von freiwillig Engagierten zu erörtern.

Bericht unter
nl22_bunte_mitarbeit.pdf (23 kB)

Weitere Informationen unter
www.institut-inform.de/fortbildungen/fachtagungen/


16. Runde der Civil Academy: Ausschreibung 2013 gestartet

Das Qualifizierungsprogramm »Civil Academy« vermittelt seit knapp 8 Jahren Know-how und Kompetenzen aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft an junge Menschen, die ein gemeinnütziges Projekt umsetzen wollen. Wer Gutes tut, soll die Chance haben, es auch gut zu tun, lautet das Motto des gemeinsamen Programms von BBE und BP Europa SE. Ab sofort können sich junge Engagierte zwischen 18 und 27 Jahren wieder bewerben, um im Frühjahr 2013 in die »Civil Academy« aufgenommen zu werden. Die Trainingseinheiten drehen sich um Projektmanagement, Finanz- und Kostenplanung, Team- und Führungsfragen sowie Öffentlichkeitsarbeit und werden von Dozenten aus der Wirtschaft und dem zivilgesellschaftlichen Bereich an drei Seminarwochenenden praxisbezogen vermittelt. Die Teilnahme am Programm ist kostenlos.

Informationen über die Civil Academy und zur Bewerbung unter
www.civil-academy.de

und unter
www.facebook.com/CivilAcademy


Neuer Mitarbeiter im BBE

Seit dem 1. November 2012 verstärkt Tobias Quednau das Projekt INKA im BBE. Er war bereits in den Jahren 2009 und 2010 für das BBE im Rahmen des Projekts »Nationales Forum für Engagement und Partizipation« tätig. Zuletzt hat er am Forschungszentrum für Bürgerschaftliches Engagement an der Humboldt-Universität die Sachverständigenkommission des Ersten Engagementberichts als wissenschaftlicher Mitarbeiter unterstützt. Das Forschungsprojekt INKA beschäftigt sich mit der Gewinnung und Qualifizierung von Ehrenamtlichen im Katastrophenschutz.


PraktikantIn für Internetplattform gesucht

Die Geschäftsstelle des BBE sucht ab 1. Januar 2013 für den Zeitraum von sechs Monaten eine Praktikantin oder einen Praktikanten in Vollzeit im Bereich Online-Redaktion und Social Medias sowie Veranstaltungsmanagement. Das Praktikum wird mit 400 Euro im Monat (Minijob) vergütet. Ihre Bewerbung richten Sie bitte per E-Mail bis spätestens zum 5. Dezember 2012 an die BBE-Geschäftsstelle.

Ausschreibung unter
nl22_ausschreibung-3_praktikum_BBE_internet.pdf (31 kB)


FACHDISKURS

Zivilgesellschaft in Gemeinden und Städten: Freiwilligentagung

An der Universität Bern findet am 24. Januar 2013 eine Tagung zum Thema »Zivilgesellschaft in Gemeinden und Städten - Vereine und lokale Freiwilligkeit« statt. Im Zentrum der Tagung stehen die Ergebnisse der Studie »Zivilgesellschaft in der Schweiz. Analysen zum Vereinsengagement auf lokaler Ebene«, die sich erstmals umfassend mit den lokalen Beständen und Bedingungen des Vereinsengagements in der Schweiz auseinandersetzt. An den Themenfeldern der Studie orientieren sich neun parallel durchgeführte Workshops, die sich in die Schwerpunkte »Gemeinde und Freiwilligkeit«, »Kultur und Freiwilligkeit« sowie »Sozialstruktur und Freiwilligkeit« gliedern. Cornelia Hürzeler (siehe Gastbeitrag) ist als Moderatorin des Workshops »Zusammenarbeit von Vereinen und Gemeinden« an der Tagung beteiligt.

Flyer unter
nl22_flyer_freiwilligentagung.pdf (303 kB)

Studie »Zivilgesellschaft in der Schweiz« bestellbar unter
www.seismoverlag.ch


Kommunalpolitik besser machen: Kongress

Die Zeitschrift DEMO - Demokratische Gemeinde veranstaltet am 22. und 23. November 2012 unter dem Motto »Kommunalpolitik besser machen« den 7. DEMO-Kommunalkongress in Berlin. In unterschiedlicher Form stehen die Themen Nachhaltigkeit und Kommunalwirtschaft, kommunale Kultur, kommunale Sozialpolitik und Kommunalfinanzen im Mittelpunkt. In parallelen Workshops werden unter anderem Kultur und Teilhabe, das Für und Wider von Bürgerhaushalten, soziale Stadt und schließlich Stadtwerke in Zeiten der Energiewende diskutiert.

Weitere Informationen unter
www.demo-online.de/demo-kommunalkongress-2012


Corporate Citizenship: Praxisforum gemeinnütziger Mittlerorganisationen

UPJ lädt zum 7. Praxisforum gemeinnütziger Mittlerorganisationen für Corporate Citizenship am 29. November 2012 in Frankfurt/Main ein. Unterstützt von der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) und der Akademie der Katholischen Landjugend findet die Tagesveranstaltung in der internationalen Anwaltssozietät Linklaters statt. Seit 2007 ist es das Ziel des Praxisforums, einen offenen praxisorientierten Erfahrungsaustausch gemeinnütziger Mittlerorganisationen und für gegenseitige kollegiale Unterstützung in Deutschland herzustellen. Zugleich ist das Praxisforum ein Anlaufpunkt für Organisationen, die als Mittler aktiv werden wollen.

Weitere Informationen und Anmeldung unter
www.upj.de/fileadmin/user_upload/MAIN-dateien/Aktuelles/Veranstaltungen/einladung_UPJ-Praxisforum_29_11_2012_v2.pdf


Europäisches Jahr 2012: Abschlussveranstaltung

Wieder ist ein (Europäisches) Jahr fast vorbei. Die Abschlussveranstaltung zum »Europäischen Jahr für aktives Altern und Solidarität zwischen den Generationen« 2012 - Bilanz und Ausblick soll aus Sicht der 45 geförderten Projekte, der Zivilgesellschaft, der europäischen Ebene und der Bundesregierung diskutieren, wie das Jahr in Deutschland gestaltet wurde und welche Perspektiven es aufgezeigt hat. Die Tagung findet am 10. Dezember 2012 im dbb forum in Berlin statt. Sie wird von der Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. (FfG) und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO) organisiert. Anmeldeschluss ist der 21. November 2012.

Weitere Informationen und Anmeldung unter
www.ej2012.de


International Migrants Day 2012: Kongress

Am 18. Dezember 2012 findet wieder der International Migrants Day im Congress Centrum Hannover statt, der auf den von der UN im Jahr 2000 ausgerufenen »International Migrants Day« zurückgeht. Unter dem Motto »Yes, we can« gibt es Fachvorträge und Diskussionen zu den Themenschwerpunkten Diversity, berufliche Bildung, demografischer Wandel, bürgerschaftliches Engagement und Gesundheit. Neben Vorträgen gibt es einen Markt der Möglichkeiten für Aus- und Weiterbildung sowie Beschäftigung, kulturelle Darbietungen, Ausstellungen zu Ideen, Konzepten und Innovationen der Integration in Deutschland und Europa und weitere Events.

Weitere Informationen und Anmeldung unter
btv-region.de/imd2011/home.html


Ambivalenzen der Partizipation: Publikation

Die neue Ausgabe der Zeitschrift »vorgänge« der Humanistischen Union widmet sich den »Ambivalenzen der Partizipation«. Früher ein Begriff des Protestes gegen den etablierten Politikbetrieb, wird Partizipation mittlerweile von links bis rechts als Fortentwicklung der demokratischen Gesellschaft und des repräsentativen Systems zumindest verbal begrüßt. Allerdings treten damit auch Ambivalenzen der Partizipation deutlicher hervor. Direkte Formen der Volksbeteiligung können in einem legitimatorisch nicht unproblematischen Verhältnis zur repräsentativen Willensbildung stehen. Ebenso hängen die Erfolgschancen der Partizipation durchaus auch von dem sozialen, ungleich verteilten Kapital des Engagierten ab. Andererseits weist die Diagnose »Postdemokratie« auf eine gewisse Resistenz des repräsentativen Systems gegen partizipationsorientierte Reformen hin. Die Analyse dieser und weiterer Ambivalenzen der Partizipation soll den Blick öffnen für gangbare Pfade einer Demokratisierung der Demokratie. Der Band enthält u.a. Beiträge von Michael Th. Greven, Hans Meyer, Beate Kohler-Koch, Manfred Güldener und Sebastian Bödeker. Beiträge von Frank Decker und Kurt Lenk stehen im Volltext online zum kostenlosen Download zur Verfügung. Das gedruckte Einzelheft kostet 14 Euro.

Die Ausgabe Nr. 199 unter
www.humanistische-union.de/nc/publikationen/vorgaenge/aktuell/aktuell_details/back/aktuell/article/vorgaenge-nr-199-ambivalenzen-der-partizipation/


Hinweis

Der nächste Newsletter erscheint am 6. Dezember 2012.
Redaktionsschluss ist der 29. November 2012.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an newsletter(at)b-b-e.de

Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.

Die im Newsletter verwendete männliche Form bezieht selbstverständlich die weibliche Form mit ein. Auf die Verwendung beider Geschlechtsformen wird lediglich mit Blick auf die bessere Lesbarkeit des Textes verzichtet.

Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Katrin Kwiatkowski, M.A.-Pol. und Dr. Rainer Sprengel, unter Mitarbeit von Katrin Gewecke, MA (Schwerpunkt).

Dieser Newsletter wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags.

Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)

  • Geschäftsstelle -
    Michaelkirchstr. 17-18
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    www.b-b-e.de

Geschäftsführer Dr. Ansgar Klein
Telefon: (0 30) 6 29 80-11 0
E-Mail: ansgar.klein(at)b-b-e.de

Gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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