Newsletter Nr. 22 vom 31.10.2013
Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.
SCHWERPUNKTTHEMA: PROFESSIONELLE INTEGRATION VON FREIWILLIGEN HELFERN IN KRISENMANAGEMENT UND KATASTROPHENSCHUTZ
EMBACHER: EDITORIAL
Hahn/ Engelbach/ Kalisch: Freiwilligenmanagement
Böttche: Helferkompetenzen im Katastrophenschutz
Strate/ Schill: Spontanhelfer – Last oder Chance?
Quednau/Schaaf-Derichs: Gemeinwesen als Ressource
Gesemann: Migrant*innen und Katastrophenschutz
Welche Helfer*innen gibt es bei einer Katastrophe?
LÄNDERBERICHTE
Gründung eines Landesnetzwerks BE in Brandenburg
Bertel: Förderung von BE in München - Aktuelle Beschlüsse
3. Stiftungstag Mecklenburg-Vorpommern
2. Saarländischer Stiftungstag
Freiwilliges Engagement und Diversity: Fachtagung
Internetportal für Ehrenamtliche in Kirche und Diakonie
AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND -FÖRDERUNG
Deutscher Behindertenrat: Positionspapier
Preis Zivilcourage 2013 für »Hellersdorf hilft«
Steuerbefreiung für gemeinwohlorientierte Umsätze: Konsultation
AKTUELLES AUS DEM BBE
Koordinierungsausschusses des BBE und AG-Sprecher*innenkonferenz
Mitglied des Monats: BP Europa SE
AG 4: »Perspektiven der lokalen Bürgergesellschaft«
3. Sitzung der AG »Zivilgesellschaftsforschung«
Blick ins Buch: Jahrbuch Engagementpolitik 2014
FACHDISKURS
Verein als Träger von Bildungseinrichtungen: Fachveranstaltung
Senioren(stützende)genossenschaften: Tagung
Bündnis für Demokratie und Toleranz: Demografie und Ehrenamt: Fachtag
Prisma und Bayer fördern Ehrenamtsprojekte: Wettbewerb
Beispielhafte Unternehmen in der Region: Wettbewerb
Nürnberger Veröffentlichungen zu BE: Fortsetzung (3)
Das Ende der Ego-Gesellschaft: Publikation
SCHWERPUNKTTHEMA: PROFESSIONELLE INTEGRATION VON FREIWILLIGEN HELFERN IN KRISENMANAGEMENT UND KATASTROPHENSCHUTZ
EMBACHER: EDITORIAL
Hier kommt Neues vom Projekt mit dem eigentümlichen Akronym! INKA steht für »Professionelle Integration von freiwilligen Helfern in Krisenmanagement und Katastrophenschutz« und nimmt nach nunmehr einem Jahr Laufzeit und drei absolvierten Workshops (Einsatzszenarien und Kompetenzanforderungen / Organisationsanalyse / Motivationslagen bei Freiwilligen im Katastrophenschutz) mehr und mehr Fahrt auf. Im vorliegenden Schwerpunkt-Newsletter informieren wir über den Stand der Dinge: Wesentlich beeinflusst wurde der Projektverlauf durch die Flutkatastrophe im vergangenen Sommer. Was den Betroffenen viel Energie und Solidarität abverlangte, war für das Projekt INKA ein »Glücksfall«, konnten wir doch wichtige Beobachtungen in der Wirklichkeit selbst machen und zum Beispiel verfolgen, wie der massenhafte Einsatz von Spontanhelfern und ihre Koordination vor Ort abliefen. Die reale Katastrophe half unter anderem dabei, drei Kategorien zu begründen, welche die Analyse künftig leiten werden. Es gibt die »klassischen« Ehrenamtlichen, die sich unabhängig von konkreten Ereignissen mit mehr oder weniger fester Bindung an die Hilfs- und Rettungsorganisationen und meist langfristig engagieren. Es gibt die spontanen Hilfskräfte, die immer im Ernstfall auftauchen, die zwar willig und mutig und engagiert sind, die aber im Gegensatz zu den »festen« Freiwilligen viel weniger Kompetenzen für die Katastrophenbewältigung haben und die es daher klug ins Geschehen zu integrieren gilt. Und es gibt schließlich Organisationen wie Freiwilligenzentren und -agenturen, die - wie die Sommerflut ebenfalls gezeigt hat - zu echten Knotenpunkten im Netz eines gemeinwesenorientierten Katastrophenschutzes werden können. Mit diesen und anderen Punkten ist das Projekt INKA derzeit beschäftigt, und die nachfolgenden Beiträge geben einen kleinen Einblick in unsere Werkstatt. Wir berichten weiter…
Projekt-Homepage unter
www.inka-sicherheitsforschung.de/aktuelles/
Hahn/ Engelbach/ Kalisch: Freiwilligenmanagement
In ihrem Gastbeitrag stellen Caroline Hahn, Wolf Engelbach und Dominik Kalisch, Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart, erste Zwischenergebnisse der Organisationsbefragung dar, die im Rahmen von INKA durchgeführt wurde. Aufgrund von Interviews konnten Annahmen formuliert und im Rahmen eines Workshops kritisch diskutiert werden. Dort hatten Vertreter*innen des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter-Unfall-Hilfe, des Malteser Hilfsdienst, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, der Freiwilligen Feuerwehren, der Berliner Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks (THW) teilgenommen. Die Annahmen des Gastbeitrags zielen auf die Bereiche der Integration von spontanen Helfenden, die Unterschiede zwischen Stadt und Land, die Werbung von Freiwilligen, die Organisationsstrukturen sowie die Bedeutung von Selbst- und Nachbarschaftshilfe.
Gastbeitrag von Caroline Hahn, Wolf Engelbach und Dominik Kalisch unter
NL22_Gastbeitrag_Hahn_Engelbach_Kalisch.pdf (190 kB)
Böttche: Helferkompetenzen im Katastrophenschutz
In ihrem Gastbeitrag behandelt Christina Böttche, wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der Berliner Feuerwehr, das Thema der Helferkompetenzen im Katastrophenschutz. Eine große Herausforderung stellt die bei einem Schadensereignis sich verstärkt zeigende spontane Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung dar. Die Chancen und Risiken der Einbindung von Helfenden, die nicht im Katastrophenschutz organisiert sind, werden von ihr diskutiert. Zugleich zeigt Böttche, dass es für die hauptamtlichen wie dauerhaft in Organisationen tätigen ehrenamtlichen Katastrophenschützer im Rahmen der bisherigen Ausbildungen und Qualifikationen noch Schulungsbedarf gibt.
Gastbeitrag von Christina Böttche unter
NL22_Gastbeitrag_Boettche.pdf (164 kB)
Strate/ Schill: Spontanhelfer – Last oder Chance?
Leander Strate, Fachbereichsleiter Rettungsdienst, Notfallvorsorge und Fahrdienste in der Bundesgeschäftsstelle der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., und Jürgen Schill, Fachbereichsleiter für Bildung, Erziehung und Ehrenamt, behandeln in diesem Gastbeitrag die Anforderungen an Verbände, die mit der Einbindung von Spontanhelfenden verbunden sind: Sind Spontanhelfer*innen eher Last oder Chance für Katastrophenschutz-Organisationen? Für die beiden Leiter der Johanniter-Unfall-Hilfe ist klar, dass es darum geht, Spontanhelfende als wertvolle Ressource in Krisenlagen zu begreifen, weder als Konkurrenz noch als Helfende 2. Klasse. Damit dies gelingt, ist eine Integrationsleistung notwendig, die die Organisationen bis in ihre Leistungsebenen hinein herausfordert.
Gastbeitrag von Leander Strate und Jürgen Schill unter
NL22_Gastbeitrag_Strate_Schill.pdf (172 kB)
Quednau/Schaaf-Derichs: Gemeinwesen als Ressource
Tobias Quednau, BBE, und Carola Schaaf-Derichs, Treffpunkt Hilfsbereitschaft, behandeln in ihrem Gastbeitrag die Dimension des gemeinwesenorientierten Katastrophenschutzes. Wie können die vielen Bürger*innen und Bürger, die in ihrem Gemeinwesen im Alltag auf verschiedene Weise freiwillig engagiert sind, im Katastrophenfall so integriert werden, dass ein möglichst optimales Zusammenspiel zwischen etabliertem Katastrophenschutz und den Freiwilligen vor Ort entsteht? Ein naheliegender Ansatz könnte in einer Kooperation zwischen Freiwilligenagenturen und Katastrophenschutz-Organisationen liegen. In dem Beitrag werden die sich zeigenden Perspektiven und vorhandenen Probleme diskutiert.
Gastbeitrag von Tobias Quednau und Carola Schaaf-Derichs unter
NL22_Quednau_Schaaf-Derichs.pdf (175 kB)
Gesemann: Migrant*innen und Katastrophenschutz
Dr. Frank Gesemann, Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, analysiert in einer Publikation das ehrenamtliche Engagement von Migrant*innen und Migranten im Katastrophenschutz. Konkret handelt es sich dabei um die Analyse des Projekts »PROTECT - Lernen und Helfen im Ehrenamt«. Dem Ineinandergreifen von geeigneten Kommunikationsstrategien, interkultureller Öffnung der Organisationen und vermittelnden Lotsen kommt für eine nachhaltige Gewinnung von Migrant*innen in den Katastrophenschutz besondere Bedeutung zu. Die Studie steht kostenlos als Download zur Verfügung.
Studie unter
NL22_Evaluation_PROTECT.pdf (1.0 MB)
Welche Helfer*innen gibt es bei einer Katastrophe?
Ehrenamtliche, Spontanhelfende, Bürgerhelfer*innen, Selbsthilfe: Für diejenigen, die im Katastrophenschutz vielfältige Formen der Hilfeleistung erbringen, sind zahlreiche Begriffe im Umlauf. Das hat auch die Berichterstattung über das Hochwasser 2013 wieder gezeigt. Dabei bleibt oft unklar, welche Charakteristika die unterschiedlichen Helfer*innen-Typen ausmachen. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat das zum Anlass genommen, mehr Klarheit in die Diskussion zu bringen. Es schlägt eine Definition vor, mit der die Eigenschaften der unterschiedlichen Helfer*innen-Typen differenziert werden und die als Ausgangspunkt für innovative Konzepte eines zukunftsfähigen Katastrophenschutzes dienen können. Die Definition ist ein erstes Ergebnis einer laufenden Untersuchung des Fachgebiets Sicherheitsforschung des DRK zur Rolle von ungebundenen Helfer*innen und sozialen Netzwerken bei der Bewältigung des Jahrhunderthochwassers im Juni 2013. Die Untersuchung wird im Rahmen einer Schriftenreihe der DRK-Sicherheitsforschung herausgebracht.
Definition unter
NL22_DRK_Definition.pdf (32 kB)
LÄNDERBERICHTE
Gründung eines Landesnetzwerks BE in Brandenburg
Um in Brandenburg die Arbeit bestehender Arbeitsgruppen im Engagementbereich (FreiwilligenPass, Ehrenamtskarte, Ressortverantwortliche) besser zu koordinieren, wurde dort das Landesnetzwerk für bürgerschaftliches Engagement und Anerkennungskultur als neues Gremium geschaffen. Es trifft sich zwei Mal im Jahr sowie zu bestimmten Anlässen. Die Koordinierung und Leitung des Landesnetzwerkes obliegt zunächst der Koordinierungsstelle für bürgerschaftliches Engagement in der Staatskanzlei des Landes Brandenburg. In einem Gastbeitrag der Staatskanzlei werden Absichten, Ziele und Arbeitsweise des Netzwerks skizziert.
Weitere Informationen unter
NL22_Landesnetzwerk_BB.pdf (165 kB)
Bertel: Förderung von BE in München - Aktuelle Beschlüsse
Ute Bertel, im Direktorium der Landeshauptstadt München für den Bereich Gesamtstädtisches Controlling/ Steuerungsunterstützung zuständig, stellt in ihrem Gastbeitrag die aktuellen Beschlüsse der Vollversammlung des Stadtrats vom 23. Oktober 2013 in den Kontext der Münchner Engagementförderstrukturen. Bei den vier Beschlüssen geht es um die weitere strategische Förderung von bürgerschaftlichem Engagement, ein Konzept zur Anlaufstruktur für Unternehmensengagement in München, ein Konzept zur Raumvermittlung an Initiativen, Gruppen und gemeinnützige Vereine und um den Bundesfreiwilligendienst.
Gastbeitrag von Ute Bertel unter
NL22_BE_Muenchen.pdf (93 kB)
3. Stiftungstag Mecklenburg-Vorpommern
Am 9. November 2013 findet der 3. Stiftungstag Mecklenburg-Vorpommern in Rostock statt, veranstaltet von der Mecklenburger AnStiftung in Kooperation mit der Hansestadt Rostock für das Landesnetz der Stiftungen in Mecklenburg-Vorpommern. »Mit Geben gew*innen« ist das Motto dieses Stiftungstages. Auf den Podien und in den Workshops geht es um Bürgerstiftungen, die Zivilgesellschaft sowie um Öffentlichkeitsarbeit und Fundraising für Stiftungen. Das BBE ist mit dem stellvertretenden Geschäftsführer Andreas Pautzke auf dem Podium »Zeit stiften: Wie können wir Engagement gew*innen« vertreten.
Weitere Informationen unter
www.anstiftung-mv.de/stiftungsforum-mv/stiftungstag-mv-am-09112013/
2. Saarländischer Stiftungstag
Am 15. November 2013 findet der 2. Saarländische Stiftungstag in Saarbrücken statt, veranstaltet vom StiftungsForumSaar. Bei den Impulsreferaten und Vorträgen geht es um Stiftungen in der Zivilgesellschaft, die Bedeutung von Stiftungen für die Bürgergesellschaft, Stiftungen als Gestalter von Gesellschaft, Stiftungen von Frauen, Stiftungsgründungen und Stiften statt Spenden.
Weitere Informationen unter
www.stiftungsforumsaar.de
Freiwilliges Engagement und Diversity: Fachtagung
Am 4. Dezember 2013 findet die Fachtagung »Vielfalt in der engagierten Stadtgesellschaft - Freiwilliges Engagement und Diversity« in Berlin statt. Sie wird im Rahmen der dreijährigen »Qualifizierungsoffensive für die Berliner Freiwilligenagenturen« organisiert, einem Projekt der Landes-Freiwilligenagentur Treffpunkt Hilfsbereitschaft in Kooperation mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen Berlin (LAGFA). Die Tagung beschäftigt sich mit der Frage, wie sich in der Arbeit mit Freiwilligen die Institutionen, Vereine und speziell auch die Freiwilligenagenturen für die (zunehmende) Vielfalt der Menschen und Lebenswelten in Berlin öffnen können. Die Tagung gibt die Möglichkeit, sich mit Fachleuten für Diversity und Freiwilligenmanagement, mit Engagierten und Interessierten auszutauschen.
Weitere Informationen unter
www.freiwilligen-magazin.info/fachtagung-vielfalt-engagierte-stadtgesellschaft/
Internetportal für Ehrenamtliche in Kirche und Diakonie
Menschen, die sich ehrenamtlich in Kirche und Diakonie engagieren, wollen spüren, dass ihr Engagement etwas bewirkt und dass sie sich persönlich weiterentwickeln. Dabei hilft ihnen das Internetportal gemeindemenschen.de, das von der evangelischen Kirche im Rheinland getragen wird. Es stärkt nicht nur dort Ehrenamtliche in Kirche und Diakonie durch Wissen und Beratung, z.B. kostenlosen Arbeitshilfen und Expertentipps. Die Themen reichen von Anerkennung bis Zeitmanagement. Es geht um die Kunst der Gesprächsführung, den Umgang mit Konflikten und den optimalen Versicherungsschutz. Außerdem liefert das Portal Tipps für Gemeindebrief, Internet und Social Media. Engagierte können rund um die Uhr Fragen zum Ehrenamt stellen, die Exper*innen kurzfristig beantworten. Die Evangelische Kirche in Deutschland hat 2013 das von der Rheinischen Kirche getragene Portal als beste christliche Internetseite mit dem »Goldenen WebFish« ausgezeichnet. Ein Blog mit Nachrichten, Gastbeiträgen und Videos zu Ehrenamtsthemen sowie ein Twitterkanal runden das Angebot ab.
Weitere Informationen unter
www.gemeindemenschen.de
AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND -FÖRDERUNG
Deutscher Behindertenrat: Positionspapier
Der Deutsche Behindertenrat (DBR), ein Aktionsbündnis von Verbänden für Menschen mit chronischer Erkrankung oder Behinderung, hat mit Blick auf die Bildung einer neuen Bundesregierung ein Positionspapier zum Bundesleistungsgesetz publiziert. Der DBR fordert Bund und Länder auf, die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention im Rahmen der geplanten Eingliederungshilfereform endlich umfassend umzusetzen, um die Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu verbessern. Das Grundlagenpapier von Bund und Ländern von 2012 bietet dafür keine ausreichende Basis. Deshalb formuliert der DBR eigene unverzichtbare Mindestinhalte eines Bundesleistungsgesetzes, etwa einen zusätzlichen pauschalierten Geldbetrag als Nachteilsausgleich, um die Selbstbestimmung zu stärken und nicht weiter spezifizierbare Bedarfe auszugleichen. Insgesamt müssten Menschen mit Behinderung als Expert*innen in eigener Sache frühzeitig und in angemessenem Umfang in den Gesetzgebungsprozess eingebunden werden.
Weitere Informationen unter
www.lebenshilfe.de/de/themen-fachliches/artikel/Positionspapier-Bundesleistungsgesetz.php
Preis Zivilcourage 2013 für »Hellersdorf hilft«
Der parteienunabhängige Zusammenschluss »Hellersdorf hilft« erhält 2013 den Preis für »Zivilcourage - Gegen Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Rassismus«. Dieser Preis wird vom Förderkreis »Denkmal für die ermordeten Juden Europas e. V.« verliehen. Die Initiative »Hellersdorf hilft« wurde von Menschen im Bezirk Marzahn-Hellersdorf in Berlin mit dem Hauptanliegen gegründet, Hilfsangebote für Flüchtlinge im Bezirk zu koordinieren und gemeinsam eine Willkommenskultur im Kiez zu schaffen. Anlass waren Aktivitäten von Neonazis der NPD und anderen rechtsradikalen Organisationen gegen das Asylbewerberheim in der Carola-Neher-Straße. Bundesweites Aufsehen erzielte die Initiative mit einer Menschenkette, über die gesammelte Spenden durch den Bezirk zur Unterkunft transportiert wurden.
Weitere Informationen unter
www.holocaust-denkmal-berlin.de/index.php
Steuerbefreiung für gemeinwohlorientierte Umsätze: Konsultation
Vom 14. Oktober 2013 bis zum 14. Februar 2014 läuft eine öffentliche Konsultation der Europäischen Kommission zum Thema »Überprüfung bestehender MwSt-Rechtsvorschriften zu öffentlichen Einrichtungen und Steuerbefreiungen für dem Gemeinwohl dienende Tätigkeiten«. Grundlage ist ein 21seitiges Konsultationspapier, das auch auf Deutsch vorliegt. Einziger Zweck der Konsultation ist es laut Kommission, einschlägige Argumente und Informationen von Interessengruppen zu sammeln, um die Kommission bei ihren Überlegungen in diesem Bereich zu unterstützen. Hintergrund ist eine im Dezember 2011 von der Kommission verabschiedete »Mitteilung über die Zukunft der Mehrwertsteuer«, in der sie die Grundzüge eines neuen MwSt-Systems sowie Tätigkeitsschwerpunkte zur Gestaltung eines aus ihrer Sicht einfacheren, effizienteren und robusteren MwSt-Systems in der EU festlegte.
Konsultation unter
ec.europa.eu/taxation_customs/common/consultations/tax/2013_vat_public_bodies_de.htm
AKTUELLES AUS DEM BBE
Koordinierungsausschusses des BBE und AG-Sprecher*innenkonferenz
Am 17. Oktober tagte in Berlin der Koordinierungsausschuss (KOA) des BBE. Mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen wurden drei zentrale Erwartungen an die Engagementpolitik der neuen Bundesregierung formuliert. Diese wurden im Anschluss an die Partei- und Fraktionsvorsitzenden versandt. Des Weiteren wurde über den Termin für die nächste Woche des bürgerschaftlichen Engagements beraten und die kommende Mitgliederversammlung am 22. November vorbereitet. Am 16. Oktober trafen sich zudem die Sprecher*innen der zehn Arbeitsgruppen des BBE zur zweiten Sprecher*innenkonferenz in diesem Jahr, um sich über Aktivitäten, Entwicklungen und gemeinsame Perspektiven auszutauschen.
Eckpunkte zu einer erfolgreichen Engagementpolitik unter
www.b-b-e.de/netzwerk/engagementpolitische-agenda/
BBE-Jahresempfang
Am Vorabend der Mitgliederversammlung findet der diesjährige BBE-Jahresempfang am 21. November 2013 um 18.30 Uhr in der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen in der Hiroshimastraße 12-16, 10785 in Berlin statt. Ein Grußwort hält für das Land Nordrhein-Westfalen Bernd Neuendorf, Staatssekretär im Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW, und für das BBE Michael Bergmann, Mitglied des Sprecherrats. Der Jahresempfang bietet den Mitgliedern und Partnern die Möglichkeit zum offenen Informationsaustausch und zur Vernetzung. Anmeldungen nimmt die BBE-Geschäftsstelle bis zum 13. November per Email entgegen.
Kontakt BBE Geschäftsstelle unter
Email: info(at)b-b-e.de
Mitglied des Monats: BP Europa SE
»Wer Gutes tut, sollte die Chance bekommen, es auch gut zu tun«, so lautet das Motto der Civil Academy. Seit über acht Jahren organisieren BP und das BBE gemeinsam das Qualifizierungsprogramm für junge Menschen. Bislang wurden über 400 Teilnehmer*innen dabei unterstützt, ihre Projektidee umzusetzen. Am kommenden Wochenende treffen sich die Alumni zum alljährlichen Vernetzungstreffen, lernen sich kennen, tauschen sich aus und starten neue Kooperationen. BP engagiert sich im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements vor allem im Bereich Bildung und bei der Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements. So werden mit einem »Matching Fund« die Spenden der Mitarbeiter*innen verdoppelt oder ihre ehrenamtliche Arbeit mit einer zusätzlichen Spende unterstützt. Der Schul-Wettbewerb »Klima & Co« fördert Kinder und Jugendliche mit ihren Ideen für den Klimaschutz. Etwas jünger als die Civil Academy ist die »Charta der Vielfalt«, die 2006 von BP, Daimler, Deutsche Bank und Deutsche Telekom initiiert wurde, um Erfahrungen der Unternehmen mit Diversität und Inklusion auszutauschen und zu verbreiten. Bislang wurde die Charta bereits von über 1500 Unternehmen und Institutionen unterzeichnet.
Weitere Informationen zur BP Europa SE
bit.ly/16fMHla
Weitere Informationen zur Civil Academy
www.civil-academy.de
AG 4: »Perspektiven der lokalen Bürgergesellschaft«
Am 23. Oktober 2013 tagte in Gütersloh die AG »Perspektiven der lokalen Bürgergesellschaft«. Am Vormittag wurden anhand eines vorgestellten Beispiels aus Waren (Müritz) die Chancen und Risiken von Bürgerbeteiligungsverfahren diskutiert. Der Nachmittag drehte sich um die Frage, welche unterschiedlichen Möglichkeiten bestehen, Jugendliche für Beteiligung und Engagement zu begeistern. Die Vorstellung der »Langenberger Jugend« veranschaulichte, wie Engagement von Jugendlichen vor Ort aussehen kann. Außerdem wurden verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, wie Engagement und Beteiligung von Jugendlichen unterstützt werden können. Dies kann z.B. durch konkrete Beteiligungsformate geschehen, wie dem »Schülerhaushalt«, bei dem den Schüler*innen und Schülern die Entscheidung über die Verwendung eines Budgets übertragen wird. Einen anderen Ansatz verfolgt das Projekt »jung bewegt«: Es stellt die Entwicklung von praxisnahen Konzepten und Unterrichtsmaterialien und die Qualifizierung von Erziehern, Lehrern und Verantwortlichen der Jugendarbeit in den Mittelpunkt und bietet den Akteuren Möglichkeiten, sich über Erfahrungen auszutauschen. In der nächsten Sitzung, am 4. Dezember 2013 in Essen, wird die AG, ausgehend von einem Impuls von Prof. Dr. Klaus Selle, über den Wandel der Beteiligungskultur in Kommunen diskutieren.
3. Sitzung der AG »Zivilgesellschaftsforschung«
Am 25. Oktober 2013 tagte die AG »Zivilgesellschaftsforschung« des BBE in Berlin. Nach einer Vorstellung der BBE-Expertise zu den Schwerpunkten und Prioritäten der Zivilgesellschaftsforschung wurde intensiv darüber diskutiert, welche Herausforderungen bei der Umsetzung der daraus resultierenden Forschungsagenda bestehen und wie ihnen begegnet werden kann. Darüber hinaus stellte PD Dr. Heike Walk die Projekte »Deliberative Partizipationsformate aus demokratietheroretischer Sicht« und »Solidarische Stadt - Genossenschaftliche Handlungsmöglichkeiten für Klimaschutz« vor. Berichtet wurde außerdem über den Stand des zweiten Engagementberichts, die im Juli 2014 stattfindende Tagung der International Society for Third Sector Research sowie die Bemühungen um die Einsetzung einer Demokratie-Enquete des Deutschen Bundestages.
Blick ins Buch: Jahrbuch Engagementpolitik 2014
»Engagement- und Demokratiepolitik« lautet im Jahr der Bundestagswahl das Schwerpunktthema des zweiten engagementpolitischen Jahrbuchs des BBE, herausgegeben von PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel und Dipl.-Pol. Johanna Neuling. Das Jahrbuch erscheint im November 2013 und kann ab sofort über den Wochenschau Verlag vorbestellt werden. Zielgruppe sind die mit Engagement- und Demokratiepolitik beruflich oder ehrenamtlich befassten Akteur*innen und Akteure. Abonnent*innen beziehen das Jahrbuch zum Fortsetzungspreis von 21,80 Euro statt des Einzelpreises von 26,80 Euro. Für BBE-Mitglieder besteht die Möglichkeit einer günstigen Subskription.
Inhaltsverzeichnis unter
NL22_Jahrbuch_Inhalt.pdf (561 kB)
Vorbestellung unter
www.wochenschau-verlag.de/jahrbuch-engagementpolitik-2014.html
FACHDISKURS
Verein als Träger von Bildungseinrichtungen: Fachveranstaltung
Am 29. November 2013 findet in Berlin eine Fachveranstaltung zum Thema »Der Verein als Träger von Bildungseinrichtungen - Betrieb von Kitas und Schulen als Idealzweck i.S.v. § 21 BGB?« statt. Hintergrund ist, dass solche Trägervereine seit zwei Jahren Ärger mit dem Vereinsregister Berlin bekommen, das die Eintragung nicht genehmigt bzw. mit der Vereinslöschung droht, wenn keine Umwandlung der Rechtsform vorgenommen wird. Begründet wird dies mit Urteilen des Kammergerichts Berlin. Mittlerweile ziehen andere Bundesländer nach. Der Rechtsstreit ist ebenso Thema der Veranstaltung wie die Erörterung von Alternativen zum Verein als Träger. Das Institut für Bildungsforschung und Bildungsrecht e. V. (IfBB), der Dachverband Berliner Kinder- und Schülerläden e. V. (DaKS) und der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin e. V. laden zur Fachveranstaltung ein. Die Teilnahme ist kostenlos.
Weitere Informationen unter
NL22_Fachveranstaltung_Verein.pdf (755 kB)
Senioren(stützende)genossenschaften: Tagung
Am 29 und 30. November 2013 findet in der Evangelischen Akademie Meißen die Veranstaltung »Senioren(stützende)genossenschaften: eine Antwort auf den demografischen Wandel?« statt. Dabei geht es um modellhafte Lösungen zur Bewältigung der Folgen des demografischen Wandels, verbunden mit bürgerschaftlichem Engagement und Professionalität sowie um innovative genossenschaftliche Lösungen. Veranstalter sind der Bundesverein zur Förderung des Genossenschaftsgedankens e.V. und die Evangelische Akademie Meißen. Sie werden unterstützt durch die innova eG, den Genossenschaftsverband e.V. sowie die Stiftung trias. Der Tagungsbeitrag beträgt 80 Euro inklusive 20 Euro für Verpflegung. Die Anmeldung sollte bis Montag, den 4. November 2013, erfolgt sein.
Weitere Informationen unter
NL22_Tagung_Seniorengenossenschaften.pdf (279 kB)
Bündnis für Demokratie und Toleranz: Demografie und Ehrenamt: Fachtag
Am 6. Dezember 2013 findet der Fachtag »Mit 66 Jahren … - Demografie und Ehrenamt« in Berlin statt. Veranstalter ist das »Bündnis für Demokratie und Toleranz - gegen Rechtsextremismus und Gewalt (BfDT)«. Auf dem Fachtag geht es um Herausforderungen für Initiativen, Vereine, Bündnisse etc., wenn sie generationenumfassend arbeiten wollen. Was können zivilgesellschaftliche Initiativen tun, um das Engagement älterer Menschen zu fördern und was benötigen etwa Ältere für ihr freiwilliges Engagement? Die Teilnahme ist kostenlos.
Weitere Informationen unter
www.buendnis-toleranz.de/cms/beitrag/10026563/423673
Prisma und Bayer fördern Ehrenamtsprojekte: Wettbewerb
Anlässlich des 150-jährigen Unternehmensjubiläums von Bayer rufen das Fernsehmagazin Prisma und die Bayer AG deutschlandweit ehrenamtlich engagierte Menschen auf, sich um eine Förderung für ihr Projekt zu bewerben. Die besten fünf Projekte gew*innen jeweils bis zu 5.000 Euro. Wer ehrenamtlich tätig und 18 Jahre alt ist, kann sich mit einem online zur Verfügung stehenden Formular bewerben. Die Förderkriterien sind ein konkretes Projekt, der Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen und das persönliche Engagement.
Weitere Informationen unter
https://secure.bayer.com/bayer-group/prisma.aspx
Beispielhafte Unternehmen in der Region: Wettbewerb
Bis zum 13. Januar 2014 können sich gesellschaftlich engagierte mittelständische Betriebe im Wettbewerb »Mein gutes Beispiel« bewerben, indem sie ihre Aktivitäten online auf der »Landkarte des Engagements« einstellen. »Mein gutes Beispiel« wird von der Bertelsmann Stiftung und Unternehmen für die Region e.V. gemeinsam getragen. Gesucht werden Betriebe, die ihre Projekte vor allem durch den Einsatz von Mitarbeiter*innen, Know-how oder die Bereitstellung von Sachleistungen durchführen. Eine Jury wählt unter den Teilnehmenden drei besonders vorbildliche Unternehmen aus, die im März 2014 eine Auszeichnung erhalten werden.
Weitere Informationen und Landkarte des Engagements unter
www.mein-gutes-beispiel.de
Nürnberger Veröffentlichungen zu BE: Fortsetzung (3)
In den BBE-Newslettern 12/2012 und 15/2012 hatten wir auf die Reihe »Nürnberger Arbeitspapiere zu sozialer Teilhabe, bürgerschaftlichem Engagement und ›Good Governance‹« des Referats für Jugend, Familie und Soziales der Stadt Nürnberg hingewiesen, die mit vier Titeln im Mai 2012 begonnen hatte. Im September 2013 sind mittlerweile die Papiere 19-22 hinzugekommen, mit den Themen: (19) Zum bürgerschaftlichen Engagement junger Menschen, (20) Corporate Urban Responsibility, (21) Wandel der ehrenamtlichen Arbeit in Wohlfahrtsverbänden sowie (22) Alleinerziehende in Nürnberg. Lokale Ansätze der Unterstützung und Vernetzung. Die Arbeitspapiere können kostenlos als Download bezogen werden.
Arbeitspapiere unter
www.nuernberg.de/internet/sozialreferat/arbeitspapiere.html
Das Ende der Ego-Gesellschaft: Publikation
»Unter dem Strich zähl ich« lautet ein Werbemotto aus der Finanzindustrie, das für Viele zugleich Ausdruck der heutigen egoistischen Gesellschaft ist. So beschreibt Dr. Frank Schirrmacher, Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, den Menschen als modernen »homo oeconomicus«, der in erster Linie für sein eigenes Wohl, aber nicht für das Gemeinwohl handelt. Aber wer sind dann die 23 Millionen Bürger*innen, die sich laut aktuellem Freiwilligensurvey für die Gesellschaft engagieren? Diese Frage hat sich die Autorin und taz-Redakteurin Nina Apin gestellt. In »Das Ende der EGO-Gesellschaft« (Berlin Verlag: 2013) zeichnet sie ein modernes Bild von jenen engagierten Menschen, die inmitten der Ego-Gesellschaft das Solidarische wiederentdecken. Anders als früher bewegt sich Freiwilliges Engagement heute zwischen Eigennutz und Weltverbesserung. Dabei treibt freiwillig Engagierte wie Essensspender*innen, Bürgerbusfahrer*innen Freiwilligenvermittler*innen oder Bewegungsstifter*innen oft die gleiche Motivation an: Sie wollen die »Gesellschaft im Kleinen mitgestalten«.
Publikation bestellen unter
www.berlinverlag.de/bucher/bucherdetails.php
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 14. November 2013.
Redaktionsschluss ist der 7. November 2013.
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Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.
Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.
Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel und Mareike Jung, M.A.
Die Öffentlichkeitsarbeit des BBE wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.
Diese Ausgabe des Newsletters wird durch eine Förderung des Projekts »Professionelle Integration von freiwilligen Helfern in Krisenmanagement und Katastrophenschutz« durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ermöglicht.
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
- Geschäftsstelle -
Michaelkirchstr. 17-18
10179 Berlin-Mitte
www.b-b-e.de
Geschäftsführer Dr. Ansgar Klein
Telefon: (0 30) 6 29 80-11 0
E-Mail: ansgar.klein(at)b-b-e.de