Newsletter Nr. 23 vom 18.11.2010
Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.
SCHWERPUNKT-THEMA: MIGRATION UND INTEGRATION
Integration, Partizipation und Einwanderung: Neuer politischer Ansatz
Kommentar: Integrationsgipfel als Inszenierung
Integrationsprogramm: Handlungsfeld gesellschaftliche Integration
Evaluation: Bundesprogramm »Integration durch Sport«
Freiwilligendienste: Öffnung für junge Menschen mit Migrationshintergrund
AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND –FÖRDERUNG
Große Anfrage der SPD zu Nationaler Engagementstrategie
Sachverständigenkommission »Erster Engagementbericht«
Mittelkürzungen für Engagementförderung
Erweiterung der Adressaten der Übungsleiterpauschale
Lokale Aktionspläne: Frist für Interessenbekundungen verlängert
Positionspapier Bundesjugendring: Engagement junger Menschen
Bundesprogramme gegen Rechtsextremismus
AKTUELLES AUS DEM BBE
Online-Dialog »Engagement zweinull« startet am 22. November
»Engagement strategisch!«: Konferenz der BBE-Arbeitsgruppen
Online-Voting Fotowettbewerb startet
Praktikum im Projekt »Woche des bürgerschaftlichen Engagements«
FACHDISKURS
Qualifizierung für junge Erwachsene mit Migrationshintergrund
Internationale Tagung: Chancengerechte Integrationspolitik
Fachtagung: Kommunale Strategien gegen rechtsextreme Organisationen
Gemeinnützige Vereine und ihre Vorstände
Innovationspreis für Freiwilligenagenturen
Ausschreibung für 250 Teilstipendien des ASA-Netzwerkes
SCHWERPUNKT-THEMA: MIGRATION UND INTEGRATION
Vierter Integrationsgipfel
Zum vierten Integrationsgipfel kamen am 3. November 2010 rund 120 Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, von Migrantinnen und Migranten, Gewerkschaften und Religionsgemeinschaften, Organisationen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Medien, Kultur und Sport im Kanzleramt zusammen. Inhaltliche Schwerpunkte wurden bei Sprache und Bildung, Integration vor Ort sowie Wirtschaft und Arbeitsmarkt gesetzt. Ziel des Gipfels war u. a. die Verabschiedung eines »Nationalen Aktionsplans«, der den Nationalen Integrationsplan präzisieren, umsetzen und zur stärkeren Verbindlichkeit der politischen Ziele beitragen soll. Nach der Integrationsbeauftragten der Bundesregierung, Staatsministerin Maria Böhmer (CDU), soll er »die Integrationspolitik messbar machen«. Im Nachgang wochenlanger hitziger öffentlicher Diskussion rund um Äußerungen des früheren Vorstandsmitglieds der Bundesbank und ehemaligen Finanzsenators Berlins, Thilo Sarrazin, sollte, so Bundeskanzlerin Angela Merkel, mit dem Gipfel die Diskussion auf eine sachliche Ebene geführt werden.
Weitere Informationen unter
www.bundesregierung.de/nn_1031316/Content/DE/Artikel/MS-Integration/2010-11-02-integrationsgipfel-ankuendigung-ir.html
Integration, Partizipation und Einwanderung: Neuer politischer Ansatz
»Integration (Eingliederung) heißt für mich Partizipation (Teilhabe)«, das hebt Kenan Kolat, Bundesvorsitzender der Türkischen Gemeinde in Deutschland, hervor. In seinem Gastbeitrag setzt er sich mit Ausgangspunkt, Grundsätzen und Zielen einer Integrations-, Partizipations- und Einwanderungspolitik auseinander. »Überfremdungsangst und Angst vor Nichtbekanntem«, als überwiegende Ursachen für unterstützende Reaktionen in der Mehrheitsbevölkerung zu den Äußerungen Sarrazins, seien ernst zu nehmen. Die Diskussion müsste mit einer Auseinandersetzung über das Verständnis von Einwanderungsland, kultureller Vielfalt und Identität verbunden werden. Parallel sei auch eine Diskussion über Rassismus angezeigt. Kolat verweist auf die Notwendigkeit, aktuellen Herausforderungen durch einen von »beiden Seiten« getragenen Ansatz zu begegnen: der Mehrheits- sowie der Minderheitsgesellschaft. Er analysiert deren jeweilige Situation und Befindlichkeit und formuliert integrationspolitische Anforderungen.
Gastbeitrag Kenan Kolat unter
nl23_kolat.pdf (23 kB)
Kommentar: Integrationsgipfel als Inszenierung
Integrationspolitik werde in der Regierungsarbeit auf Bundes- und auf Länderebene eine hohe Bedeutung zugemessen. Sie sei kein Randthema. Relevante Bezüge und weite Problemspektren fänden Eingang in die politische Diskussion. Dies spiegelten zum Teil auch die Tagesordnung des Integrationsgipfels und der 8. Integrationsbericht wider. Woran liegt es dann, dass sich im Nachgang des Gipfels viele kritische Stimmen erhoben haben? Das fragt Max Fuchs, Präsident des Deutschen Kulturrates. Fuchs setzt sich mit den Ansprüchen und letztlichen Inhalten des Gipfels auseinander. Sein Fazit: »Zu viel regierungsamtliche Statements, zu wenig (Selbst-) Kritik, kaum offene Aussprache«. Für eine offene Diskussion hätte es kaum Raum gegeben – trotz eines offensichtlich großen Bedarfs danach. Weder aktuelle Defizite in dem Bereich noch die Lebenswirklichkeit von Migrant*innen und Migranten hätten adäquat Eingang gefunden. Der Gipfel sei insofern als reine Symbolpolitik zu deuten.
Kommentar Max Fuchs unter
nl23_fuchs.pdf (30 kB)
Integrationsprogramm: Handlungsfeld gesellschaftliche Integration
Das bundesweite Integrationsprogramm konzentriert sich auf Themen wie die aktive Teilhabe und Mitgestaltung von Menschen mit Migrationshintergrund am gesellschaftlichen Leben. Katrin Hirseland vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) berichtet über Empfehlungen in diesem Handlungsfeld. Migrantenorganisationen sollten künftig besser dabei unterstützt werden, ihre Kompetenzen und Ressourcen in die Integrationsförderung einzubringen. Auch die Zugangsmöglichkeiten zu Angeboten der Jugendverbände bedürften einer stärkeren Aufmerksamkeit. Empfehlungen stellten daher etwa auf Maßnahmen zur Förderung der Partizipation von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in Jugendverbänden sowie auf die Integration von Vereinen jugendlicher Migrantinnen und Migranten in die Strukturen der Jugendverbandsarbeit ab. Das Programm wurde von Expertinnen und Experten aus Politik, Verwaltung, Integrationsförderungspraxis und Wissenschaft unter Federführung des BAMF erarbeitet, am 8. September vom Bundeskabinett verabschiedet und der Öffentlichkeit vorgestellt (Newsletter 19 und 22/2010 berichteten).
Gastbeitrag Katrin Hirseland unter
nl23_hirseland.pdf (27 kB)
Bundesweites Integrationsprogramm unter
www.integration-in-deutschland.de/cln_117/nn_284060/SharedDocs/Anlagen/DE/Integration/Downloads/Integrationsprogramm/bundesweitesintegrationsprogramm.html
Evaluation: Bundesprogramm »Integration durch Sport«
In den organisierten Sport setzt der Nationale Integrationsplan die Erwartung, er könne neue Wege und Chancen der Integration eröffnen. In dem wohl umfangreichsten sportbezogenen Integrationsprogramm in Deutschland verfolgt der Deutsche Olympische Sportbund zusammen mit seinen Mitgliederorganisationen das Ziel einer kontinuierlichen Integrationsarbeit vor Ort. Michael Mutz und Tina Nobis gewähren Einblick in Ergebnisse der Evaluation des Programms durch eine Studie am Arbeitsbereich Sportsoziologie der Universität Potsdam. Im Zentrum steht die Frage, inwiefern gesellschaftliche Integration durch ein »alltagspolitisches« Engagement befördert werden kann. Angesichts einer vergleichsweise geringen Anzahl engagierter Migrantinnen und Migranten im Sport lägen maßgebliche Erfolge des Programms darin, dass diese »über die Sportvereine, als wichtige Instanzen der Zivilgesellschaft« in Sport und Vereinsstrukturen eingebunden werden konnten. Übungsleiter mit Migrationshintergrund könnten wichtige »Türöffner«-Funktionen übernehmen. Errungenschaften des Programms basierten zu starkem Ausmaß auf dem Engagement von Migranten und Migrantinnen selbst.
Gastbeitrag Michael Mutz und Tina Nobis unter
nl23_nobis.pdf (165 kB)
Freiwilligendienste: Öffnung für junge Menschen mit Migrationshintergrund
Junge Menschen mit Migrationshintergrund sind in Freiwilligendiensten bislang unterrepräsentiert. Im Rahmen des Nationalen Integrationsplans verpflichteten sich die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege zur Erhöhung des Anteils Jugendlicher mit Migrationshintergrund an den von ihnen vermittelten und getragenen Einsatzstellen. Eine Initiative des Deutschen Caritasverbandes und IN VIA Deutschland setzt hier für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) an. Hintergrund ist das Vorhaben, katholische FSJ-Träger gegenüber religiöser Vielfalt stärker zu öffnen und sie an die Realität einer Einwanderungsgesellschaft anzupassen. Das Projekt sieht vor, junge Leute mit Migrationshintergrund besser über Chancen des FSJ zu informieren, sie dafür zu motivieren und ihre Ausbildungs- und Berufschancen zu verbessern. Außerdem sollen für den sozialen Sektor als Berufsfeld Bezüge hergestellt werden. Menschen mit Migrationshintergrund seien im Sozialbereich bisher seltener beruflich tätig, obwohl sie zunehmend für den Sektor relevante, kulturelle und sprachliche Fähigkeiten mitbrächten. Das Projekt läuft seit April 2009. Beteiligt sind 13 Träger, die bundesweit bei entsprechenden Stellen um Öffnung des FSJ werben und durch sog. »Botschafter«, Freiwillige mit Migrationshintergrund, unterstützt werden.
Projekt unter
www.invia.caritas.de/66770.html
AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND –FÖRDERUNG
Große Anfrage der SPD zu Nationaler Engagementstrategie
Die Bundesregierung lasse die Bürgergesellschaft ins Leere laufen, wirft die engagementpolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Ute Kumpf, der Bundesregierung vor. Sie kritisiert, dass die Vorarbeiten des Nationalen Forums für Engagement und Partizipation nur ungenügend in der Nationalen Engagementstrategie der Bundesregierung aufgenommen werden. In diesem Vorgehen sieht sie die Gefahr, Vertrauen auf Seiten der Bürgergesellschaft zu zerstören. Mit einer Großen Anfrage setzt die SPD-Bundestagsfraktion eigene engagementpolitische Akzente und macht auf Themen aufmerksam, die im Zentrum einer Nationalen Engagementstrategie stehen sollten.
Große Anfrage unter
dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/037/1703712.pdf
Pressemitteilung unter
www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,54319,00.html
Sachverständigenkommission »Erster Engagementbericht«
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder hat zur Erstellung des Ersten Engagementberichts der Bundesregierung Sachverständige aus Wissenschaft und Forschung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Interessenvertretung der Arbeitnehmer und Arbeitgeber berufen. Am 4. November beauftragte sie in Berlin die neunköpfige Kommission damit, eine Bestandsaufnahme zur Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland zu erarbeiten. Es sollen nachhaltige engagementpolitische Perspektiven identifiziert, Trends dargestellt und Handlungsempfehlungen abgeleitet werden. Gemäß Bundestags-Beschluss vom 19. März 2009 soll künftig in jeder Legislaturperiode ein wissenschaftlicher Bericht einschließlich einer Stellungnahme der Bundesregierung vorgelegt werden. Jeder Bericht wird einen Schwerpunkt behandeln. Der erste Bericht konzentriert sich auf das Thema »Bürgerschaftliches Engagement von Unternehmen«. Er wird dem Bundestag voraussichtlich im Frühjahr 2012 vorgelegt. BBE-Geschäftsführer Ansgar Klein zeigt sich verwundert, dass weder das BBE noch das Nationale Forum für Engagement und Partizipation (NFEP) bei der Besetzung der Kommission berücksichtigt wurden. Angesichts der für eine Berichterstattung notwendigen und bei BBE und NFEP vorhandenen Kompetenzen zu Strategieberatung und nationaler fachlicher Vernetzung sei dies nicht nachvollziehbar.
Pressemitteilung unter
bmfsfj.de/BMFSFJ/aktuelles,did=164174.html
Mittelkürzungen für Engagementförderung
Laut Mitteilung der SPD-Bundestagsfraktion haben die Koalitionsfraktionen in den Haushaltsberatungen des Deutschen Bundestags beschlossen, Mittel der Jugendfreiwilligendienste, der Infrastrukturprojekte der Engagementförderung und des Bundesmodellprogramms »Freiwilligendienste aller Generationen« zu kürzen. Der ohnehin bereits unterausgestattete Titel für engagementfördernde Infrastruktur soll von bisher zwei Millionen Euro auf 1,6 Millionen gekürzt werden. Angesichts des in den Diskussionen des Nationalen Forums für Engagement und Partizipation immer wieder herausgestellten Bedarfs an nachhaltiger Infrastruktur ist dieser Beschluss engagementpolitisch nicht nachzuvollziehen.
Pressemitteilung unter
www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_dok/0,54364,00.html
Erweiterung der Adressaten der Übungsleiterpauschale
Am 28. Oktober 2010 hat der Deutsche Bundestag den Regierungsentwurf zum Jahressteuergesetz 2010 in der durch den Finanzausschuss geänderten Fassung verabschiedet. Vorgesehen ist eine Vielzahl steuerrechtlicher Änderungen. Auch bezüglich des Steuerrechts bei Aufwandsentschädigungen wurden Beschlüsse getroffen. So hat der Bundestag Anregungen des Bundesrates aufgegriffen, Aufwandsentschädigungen bis zu 2.100 Euro pro Jahr für ehrenamtliche Vormünder, ehrenamtliche rechtliche Betreuer und ehrenamtliche Pflegschaften ab dem Veranlagungszeitraum 2011 von der Steuer zu befreien (§ 3 Nummer 26b EStG). Das Gesetz bedarf noch der Zustimmung durch den Bundesrat.
Regierungsentwurf unter
dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/022/1702249.pdf
Stellungnahme Bundesrat unter
dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/028/1702823.pdf
Beschlussempfehlung Finanzausschuss unter
dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/034/1703449.pdf
Bericht Finanzausschuss unter
dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/035/1703549.pdf
Lokale Aktionspläne: Frist für Interessenbekundungen verlängert
Eine neue Förderperiode des Bundesprogramms »Toleranz fördern – Kompetenz stärken« beginnt ab Januar 2011. Für den Programmbereich »Entwicklung integrierter lokaler Strategien« ist das Interessenbekundungsverfahren derzeit im Gang. Die ursprünglich für Anfang November festgesetzte Frist für Interessenbekundungen zur Durchführung von Lokalen Aktionsplänen und Modellprojekten wird nach Entscheidung durch das Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend nun bis zum 17. Dezember 2010 verlängert.
Weitere Informationen unter
www.toleranz-foerdern-kompetenz-staerken.de
Positionspapier Bundesjugendring: Engagement junger Menschen
Die Mitglieder des Deutschen Bundesjugendrings, dem Dachverband der Jugendverbände, haben bei ihrer Vollversammlung am 29.-30. Oktober in Berlin gemeinsam Position zum Thema »Ehrenamtliches Engagement junger Menschen« bezogen. Zu beobachten sei eine anhaltende Engagement-Bereitschaft junger Menschen. Sie sei jedoch an positive Rahmenbedingungen gebunden und insofern durch deren Änderungen beeinflussbar. Im Positionspapier bezieht das Netzwerk Stellung zur Debatte um Veränderungen im Engagement junger Menschen, diskutiert aktuelle Entwicklungen der Engagementförderung und positioniert sich zur Nationalen Engagementstrategie. Engagementpolitik könne nur im Dialog mit der Zivilgesellschaft erfolgen. Sie sei in erster Linie für förderliche Rahmenbedingungen verantwortlich, als Querschnittsaufgabe zu betrachten und müsse gestärkt werden. Auf Bundesebene ergebe sich die Notwendigkeit einer Infrastruktur, die ausschließlich für übergreifende Engagementfragen zuständig sei. Der DBJR unterstreicht hier die Bedeutung des BBE. Gewarnt wird vor der Gründung neuer Institutionen für eine arbeitsfeldübergreifende Engagementförderung - dann drohten ineffiziente Parallelstrukturen.
Positionspapier unter
www.jugendserver.de/uploadfiles/4_160_83_VV_Position_Engagement.pdf
Bundesprogramme gegen Rechtsextremismus
Wie beim Aufbau von landesweiten Beratungsnetzwerken gegen Rechtsextremismus im Bundesprogramm »kompetent. Für Demokratie – Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus« an bestehende Strukturen aus dem Programm Civitas angeknüpft wurde und wie deren konkrete Ausgestaltung erfolgte, erfragte die Bundestagsfraktion Die Linke mit einer kleinen Anfrage. In ihrer Antwort stellt die Bundesregierung heraus, dass auch im Bundesprogramm »Toleranz fördern – Kompetenz stärken« an die gesammelten Erfahrungen in der Förderung landesweiter Beratungsnetzwerke angeknüpft werden solle. Beim Aufbau der Strukturen haben Bund und Länder mit zahlreichen Akteuren der Bürgergesellschaft zusammengearbeitet, wie der Aufstellung in der Antwort der Bundesregierung entnommen werden kann.
Kleine Anfrage unter
dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/032/1703254.pdf
Antwort Bundesregierung unter
dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/033/1703376.pdf
Aufruf gegen Bekenntniszwang
In einem kritischen Aufruf wenden sich zahlreiche Wissenschaftler und Personen des öffentlichen Lebens gegen die Forderung der Bundesregierung, künftig von allen Projekten und Initiativen gegen Rassismus und Rechtsextremismus ein Bekenntnis zur »freiheitlichen demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland« abzugeben. Sie sehen in diesem Bekenntniszwang den Ausdruck eines nicht hinnehmbaren staatlichen Generalverdachts.
AKTUELLES AUS DEM BBE
Online-Dialog »Engagement zweinull« startet am 22. November
Am 6. Oktober 2010 legte ein Kabinettsbeschluss der Bundesregierung die Grundzüge der Nationalen Engagementstrategie fest. Jetzt haben alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, diesen Beschluss auf der Plattform »www.engagementzweinull.de« zu kommentieren und eigene Ideen einzubringen. Vom 22. November bis zum 17. Dezember 2010 heißt es: Sie haben das Wort! Schon jetzt kann sich jeder auf der Plattform als Nutzer registrieren und wird über Neuigkeiten auf dem Laufenden gehalten. Die Koordinierungsstelle für das Forum setzt den Online-Dialog zusammen mit der Stiftung Mitarbeit und der Stiftung Bürgermut um. Die Beiträge auf der Dialog-Plattform fließen in die Weiterentwicklung der nationalen Engagementstrategie ein. Der Kabinettsbeschluss selbst integriert einen Teil der Handlungsempfehlungen, die Expertinnen und Experten im Rahmen des Nationalen Forums für Engagement und Partizipation auf mehreren Fachkongressen und Dialogforen erarbeitet haben.
Synopse NFEP unter
nl23_synopse.pdf (149 kB)
Online-Dialog unter
www.engagementzweinull.de
»Engagement strategisch!«: Konferenz der BBE-Arbeitsgruppen
Am 11. November fand in Berlin die Konferenz aller Mitglieder der BBE-Arbeitsgruppen unter dem Motto »Engagement strategisch!« statt. Auf Einladung der Koordinierungsstelle für das Nationale Forum für Engagement und Partizipation haben die Teilnehmer*innen und Teilnehmer den Kabinettsbeschluss zur nationalen Engagementstrategie vom 6. Oktober diskutiert und seine Konsequenzen beraten. Die Arbeitsgruppen wollen die engagementpolitische Debatte auch in Zukunft voranbringen und sich zu Vorhaben und Entscheidungen der Bundesregierung positionieren. Zu den fünf Schwerpunktthemen der Engagementstrategie Integration und Teilhabe, Bildung, Regional- und Stadtentwicklung, demografischer Wandel und internationale Zusammenarbeit wurden konkrete fachliche Anknüpfungspunkte herausgearbeitet. Die Ergebnisse gehen den Arbeitsgruppen zur weiteren Beratung zu.
Online-Voting Fotowettbewerb startet
Vom 15. bis 30. November kann auf »engagement-macht-stark.de« wieder über die besten Fotos der Aktionswoche abgestimmt werden. Zahlreiche Akteure sind dem Aufruf gefolgt und haben Bilder ihrer regionalen Veranstaltungen eingesendet. Die zehn originellsten Fotos wurden von der Aktionswochen-Jury ausgewählt, um aus ihnen in den kommenden Tagen die drei Gewinner zu ermitteln. Das Ergebnis wird Anfang Dezember verkündet. Attraktive Preise wie eine Digitalkamera von Kodak erwarten die Bestplatzierten.
Voting unter
www.engagement-macht-stark.de/index.php
Praktikum im Projekt »Woche des bürgerschaftlichen Engagements«
Die BBE-Geschäftsstelle gGmbH sucht für das Projekt »Woche des bürgerschaftlichen Engagements 2011« ab Januar 2011 und befristet für sechs Monate zwei Praktikant*innen bzw. Praktikanten. Geboten wird ein Einblick in die Bereiche Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Internetredaktion, Kampagnenplanung und -durchführung und Veranstaltungsmanagement. Das Praktikum wird mit 400 Euro im Monat (Minijob) vergütet. Interessierte werden gebeten, sich bis spätestens 26. November 2010 per E-Mail beim Projektleiter Erik Rahn zu bewerben.
Ausschreibung unter
nl23_ausschreibung_bbe.pdf (91 kB)
FACHDISKURS
Qualifizierung für junge Erwachsene mit Migrationshintergrund
An engagierte junge Erwachsene mit Migrationshintergrund im Alter von 18 bis 25 Jahren, die ihre Ideen und Visionen vom Einwanderungsland Deutschland umsetzen wollen, richtet sich eine Ausschreibung der RAA Brandenburg. Sie sind zur Teilnahme an einer Qualifizierungsreihe im Rahmen des Projekts »Empowerment und Partizipation« eingeladen. Geboten werden vier Workshops und Seminare im Frühjahr 2011 zu Themen wie z. B. Diversity als Kompetenz, Medien, Social Networking, Präsentation und Projektmanagement. Außerdem wird eine Exkursion nach Berlin und Potsdam durchgeführt. Teilnehmende erhalten ein Zertifikat als Qualifizierungsnachweis. Ihnen bietet sich die Möglichkeit, engagierte junge Menschen kennen zu lernen, Akteure aus Politik, Kultur, Wirtschaft und Sozialem in ihren Arbeitsfeldern aufzusuchen, mit ihnen in einen Dialog zu treten und eigenen Ideen kreativ Ausdruck zu verleihen. Kosten für Workshops, Unterbringung, Verpflegung und Anreise übernimmt der Veranstalter. Bewerbungsfrist: 4. Dezember 2010.
Weitere Informationen unter
www.projekt-empa.de/Qualifizierung2011/tabid/2107/Default.aspx
Internationale Tagung: Chancengerechte Integrationspolitik
Unter dem Titel »Einstiege eröffnen – Wie muss eine chancengerechte Integrationspolitik aussehen?« veranstaltet die Friedrich-Ebert-Stiftung am 2. Dezember 2010 in Berlin eine internationale praxisorientierte Fachkonferenz. Zur Diskussion eingeladen sind Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Verbänden, Wissenschaft und Praxis. Experten und Expertinnen aus Dänemark, Schweden, Großbritannien und den Niederlanden werden über ihre Erfahrungen berichten. Modellprojekte werden mit ihrer »Best-Practice« auf einer Messe präsentiert. Interessierte werden um Anmeldung bis zum 29. November gebeten.
Weitere Informationen unter
nl23_fes_tagung.pdf (156 kB)
Fachtagung: Kommunale Strategien gegen rechtsextreme Organisationen
Mit kommunalen Strategien gegen pädagogische und soziale Bestrebungen rechtsextremer Organisationen beschäftigt sich eine Tagung des Deutschen Vereins und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege. Sie findet am 9. und 10. Dezember 2010 in Berlin statt. Die Veranstalter wollen aktuelle Strategien rechtsextremer Organisationen thematisieren und mit den Teilnehmenden über wirkungsvolle Gegenkonzepte vor Ort diskutieren. Eine verbindliche Anmeldung ist erforderlich und wird bis zum 19. November 2010 entgegen genommen.
Weitere Informationen unter
www.deutscher-verein.de/03-events/2010/gruppe1/f-155-10/
Gemeinnützige Vereine und ihre Vorstände
»Gemeinnützige Vereine und ihre Vorstände: Arbeitstagung zur Identifikation von Qualifizierungsbedarfen« ist der Titel einer Veranstaltung von 3WIN e. V. – Institut für Bürgergesellschaft am 18. Januar 2011 in Köln. Inhaltliche Unterstützung erhält das Institut durch den Deutschen Naturschutzring (Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände e. V.), den Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband - Landesverband Nordrhein-Westfalen e. V. sowie SKM – Katholischer Verband für soziale Dienste in Deutschland – Bundesverband e. V…
Weitere Informationen unter
www.3win-institut.de/projekte
Innovationspreis für Freiwilligenagenturen
Unter dem Motto »freiwilligenagentur – kultur« stand der diesjährige Wettbewerb um den Innovationspreis der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa). Prämiert wurden acht Freiwilligenagenturen für ihre beispielhafte und innovative Arbeit und ihre Antwort auf die Frage: Wie greifen Freiwilligenagenturen das Thema Kultur in ihrer Arbeit und ihren Projekten auf? Insgesamt wurden 15.000 Euro Preisgeld vergeben. Der Preis wird von der Stiftung Apfelbaum finanziert. Die Deutsche Bank AG stiftet den Kooperationspreis. Die Preisverleihung fand im Rahmen der bagfa-Jahrestagung unter dem Titel »Kultur des Wandels« am 4. November in Essen statt. 17 Bewerbungen hatten sich auf unterschiedliche Weise mit dem Thema Kulturengagement beschäftigt.
Prämierte Projekte unter
bagfa.de/fileadmin/Materialien/Innovationspreis/2010-11-03_PM_Preisverleihung.pdf
Ausschreibung für 250 Teilstipendien des ASA-Netzwerkes
Entwicklungspolitisch interessierte und engagierte junge Menschen zwischen 21 und 30 Jahren haben bis Ende des Jahres die Möglichkeit, sich für Teilstipendien beim ASA-Netzwerk zu bewerben. Das Programmnetzwerk bietet eine Kombination aus Seminaren, einem dreimonatigen Praxisaufenthalt in einem Land Afrikas, Asiens, Lateinamerikas oder Südosteuropas und einer anschließenden intensiven Auswertung. Das Netzwerk in Trägerschaft der InWEnt gGmbH, das sich unter anderem durch Zuwendungen des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und verschiedener Bundesländer finanziert, feiert 2010 sein fünfzigjähriges Jubiläum. Ein Online-Formular, über das sich Interessierte für eines der 250 Teilstipendien bewerben können, ist ab sofort bis 10. Januar 2011 freigeschaltet.
Informationen unter
www.asa-programm.de/programm/bewerbungsinfo.html
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 16. Dezember 2010. Redaktionsschluss ist der 9. Dezember 2010.
Bitte schicken Sie Ihre Informationen an kontakt(at)b-b-e.de
Redaktion: Dr. Ansgar Klein und Lilian Schwalb unter Mitarbeit von Nikola Klein.
Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
– Geschäftsstelle –
Michaelkirchstr. 17-18
10179 Berlin-Mitte
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Geschäftsführer Dr. Ansgar Klein
Telefon: (0 30) 6 29 80-11 0
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