Newsletter Nr. 3 vom 10.03.2011
Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.
IN EIGENER SACHE
SCHWERPUNKT-THEMA: BÜRGERFORUM, MUTBÜRGER, BÜRGERBETEILIGUNG
Bundespräsident Christian Wulff: Demokratieentwicklung
Frank Jost: Der Weg ist das Ziel
Birger Hartnuß/ Frank W. Heuberger: Bürgerbeteiligung in Rheinland-Pfalz
Thomas Leif: Phantom Bürgergesellschaft
LÄNDERBERICHTE: BAYERN
Markus Sackmann: BE weiter entwickeln - Ehrenamt in Bayern
AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND -FÖRDERUNG
Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit: Nationaler Auftakt am 21. 2. 2011
Bundesfreiwilligendienst: Erste Lesung am 24. 2. 2011
Bundesfreiwilligendienst: Gesetzgebungsdokumente
Bundesfreiwilligendienst: Öffentliche Anhörung am 14.3.2011
Bundesfreiwilligendienst: Stimmen aus der Zivilgesellschaft
Mehrgenerationenhäuser: Förderprogramm ab 2012
Hartz IV und Ehrenamtsfreibetrag
Diakonie Jahresthema 2011: Freiwilliges Engagement
Nationale Engagementstrategie: Stellungnahme DRK und Diskussion in der FES
Teilhabe älterer Migrant*innen verbessern: Empfehlungen des Deutschen Vereins
AKTUELLES AUS DEM BBE
Koordinierungsausschuss: Sitzung am 25. 2. 2011
Deutsch-französischer Zivilgesellschaftsdialog
Bürgerschaftliches Engagement in Ostdeutschland: Projektstart am 1. 3. 2011
Tagung: Integrationsförderung durch Elternvereine und Elternnetzwerke
Neue Mitarbeiter in der BBE-Geschäftsstelle
AUS DEN BBE-ARBEITSGRUPPEN:
AG 2 Bildung und Qualifizierung: Sitzung am 7. 2. 2011
AG 3 Zukunft der Freiwilligendienste: Sitzung am 8. 2. 2011
AG 5 Migration/Integration: Sitzung am 18. 2. 2011
AG 7 Stärkung des BE im Sozialstaat der Zukunft: Sitzung am 22. 2. 2011
FACHDISKURS
BEITRÄGE ZUM SCHWERPUNKTTHEMA
Gerd Landsberg: Bürgerbeteiligung modernisieren
Mut- und Wutbürgertum: Umfrage der Konrad-Adenauer -Stiftung e.V.
Grüner Demokratiekongress am 13. 3. 2011
Partizipation und Stadtpolitik: Tagung am 24. 3. 2011
STUDIEN UND ANALYSEN:
Kommunalpolitiker*innen: Umfassende empirische Studie
Länderstudie: Freiwilliges Engagement in Niedersachsen
Andrea Dischler: BE und Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung
Neues Engagementmagazin Enter: Interview
Bürgerschaftliches Engagement: Call for papers
Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt: Herzenssache?
TAGUNGEN, KONGRESSE, PREISE:
Zehn Ehrenamtliche Botschafter der Wärme 2011
Förderpreis Aktive Bürgerschaft: Verleihung am 16. 3. 2011
startsocial 2011: Bewerbungsbeginn 1. 4. 2011
Junges Engagement 2.0: Tagung am 14. 4. 2011
Machen oder machen lassen: On- und Offline Tagung
IN EIGENER SACHE
Die allgemeinen Geschäftsbedingungen für den BBE-Newsletter sind auf der Homepage des BBE einsehbar. Die AGBs gelten auch für den BBE Europa-Newsletter, den Info-Letter der »Woche des bürgerschaftlichen Engagements« und für die BBE-Homepage selbst. Wir bitten alle Nutzer unserer Angebote und insbesondere die Autoren von Gastbeiträgen um Kenntnisnahme.
Wir bitten noch einmal um Verständnis für die Länge des Newsletters. Da wir derzeit leider nur einen Newsletter pro Monat anbieten können, möchten wir aber unseren Leser*innen und Lesern die wichtigsten Informationen nicht vorenthalten.
Impressum
SCHWERPUNKT-THEMA: BÜRGERFORUM, MUTBÜRGER, BÜRGERBETEILIGUNG
Einführung
Im letzten Newsletter haben Vertreter aller Bundestagsfraktionen mit einem positiven Tenor auf die Frage geantwortet: »Brauchen wir eine Demokratie-Enquete?« Tatsächlich ist die Suche nach einer Qualitätssteigerung demokratischer Prozesse und einer veränderten Beteiligungskultur jenseits einer schematischen Entgegensetzung von repräsentativer und direkter Demokratie auch in Deutschland in vollem Gang. Das zeigen im aktuellen Schwerpunkt »BürgerForum, Mutbürger und Bürgerbeteiligung« die Beiträge von Bundespräsident Christian Wulff, Lars Thies (Bertelsmann Stiftung), Frank Jost (vhw - Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V.), Birger Hartnuß und Frank Heuberger sowie Thomas Leif.
Mit dieser Ausgabe starten wir zugleich eine Serie zur Engagementpolitik in den Bundesländern. Der erste Beitrag kommt von Sozialstaatssekretär Markus Sackmann aus Bayern, der neue Wege der Engagementförderung in Bayern darstellt, mit denen bürgerschaftliches Engagement als Fundament der Demokratie gestärkt werden sollen.
Bundespräsident Christian Wulff: Demokratieentwicklung
Innerhalb weniger Wochen hat Bundespräsident Christian Wulff mehrfach das Thema der Demokratieentwicklung in den Mittelpunkt seiner Reden gestellt und deutlich gemacht, dass er hierin einen Schwerpunkt seiner Agenda als Präsident sieht. Am 24. Januar 2011 eröffnete der Bundespräsident mit einer Rede die Fachtagung »Zukunft braucht Zusammenhalt. Vielfalt schafft Chancen« im Schloss Bellevue. Transparente und neue Formen der Bürgerbeteiligung sollen Demokratie beleben. Das ist auch der Grundgedanke für die Initiative BürgerForum 2011, die auf der Fachtagung im Zentrum stand und vom Bundespräsidenten, der Heinz Nixdorf Stiftung und der Bertelsmann Stiftung initiiert wurde. Der Bundespräsident stellte in seiner Rede die Grundüberlegungen der Initiative dar, insbesondere auch die notwendigen, aber leicht übersehenen Aspekte demokratischer Willensbildung wie Vertrauen, Empathie und Respekt. - Am 24. Februar 2011 nutzte der Bundespräsident in Berlin die Eröffnung der Veranstaltung »Biedermeier oder Bürgertum - Neues Miteinander in der Gesellschaft« der Konrad-Adenauer-Stiftung und der ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius, um für den Mutbürger zu plädieren. Ein Bürger, der sich lokal und global verantwortlich fühlt, Empathie für den Anderen zeigt und in einer aktiven Bürgergesellschaft um die besten Wege des Gemeinwohls streitet. Das schließt auch eine verbesserte Offenheit der vorhandenen Strukturen ein, etwa bei Planungsprozessen großer Projekte, damit aus Betroffenen Beteiligte werden können, die verantwortlich für das Ganze handeln.
Rede vom 24. Januar 2011
www.bundesregierung.de/Content/DE/Bulletin/2011/02/Anlagen/16-1-bpr,property=publicationFile.pdf
Rede vom 24. Februar 2011
www.bundesregierung.de/Content/DE/Bulletin/2011/02/Anlagen/23-2-bpr,property=publicationFile.pdf
Lars Thies: Bürgerforum 2011
»Zukunft braucht Zusammenhalt. Vielfalt schafft Chancen«: Das ist das Thema des BürgerForums 2011. Lars Thies stellt Kontext und Ablauf des BürgerForums dar, das der Bundespräsident, die Heinz-Nixdorf-Stiftung und die Bertelsmann Stiftung initiiert haben. Er beschreibt, wie die 25 Regionen und dort jeweils 400 Teilnehmer ausgewählt werden, um nach ersten regionalen Treffen am 12. März 2011 online Vorschläge zu sechs Themengebieten für ein Bürgerprogramm zu erarbeiten. Bei den Themen geht es um Integration, Bildung, Demografie, familiäre Lebensformen, Demokratie und Beteiligung sowie Solidarität und Gerechtigkeit. Thies ist sich sicher, dass dabei das Thema bürgerschaftliches Engagement in vielen der regionalen BürgerForen eine wichtige Rolle spielen wird.
Gastbeitrag Lars Thies unter
nl3_thies.pdf (21 kB)
Frank Jost: Der Weg ist das Ziel
Frank Jost ordnet das Bürgerforum 2011 in eine Reihe weiterer Experimente mit neuen Beteiligungsverfahren ein. Besonders wichtig erscheint ihm die Dimension der Repräsentativität der Beteiligten, auf die beim BürgerForum viel Wert gelegt wird. Kritisch beurteilt er, dass der letztendliche Verwendungszusammenhang des erarbeiteten BürgerProgramms, nachdem es dem Bundespräsidenten überreicht worden sein wird, unklar bleibt. Dass das BürgerForum 2011 in erster Linie prozess- und weniger umsetzungsorientiert ist, kann als Schwäche angesehen werden.
Gastbeitrag Frank Jost unter
nl3_jost.pdf (19.7 kB)
Birger Hartnuß/ Frank W. Heuberger: Bürgerbeteiligung in Rheinland-Pfalz
Auf der Ebene der Kommunen und Länder werden vielfältige Beteiligungsformen erprobt. Birger Hartnuß und Frank W. Heuberger stellen dar, welche Erfahrungen in Rheinland-Pfalz mit Planungszellen, Bürgergutachten, Bürgerforen und Bürgerkongressen gemacht wurden. Zugleich zeigen sie auf, wie die Landesregierung versucht hat, die seit 2007 laufende Kommunal- und Verwaltungsreform an das Engagement von Bürgern zurückzubinden und inwiefern diese Beteiligung auch Eingang in die parlamentarischen Prozesse und Entscheidungen gefunden hat. Aktuell stellt sich als eine große Herausforderung dar, Planungs- und Genehmigungsverfahren zugleich effizienter und bürgernaher zu gestalten. - Bei dem Beitrag handelt es sich um eine Vorabveröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der Stiftung MITARBEIT aus der im Erscheinen begriffenen Publikation »Zukunft der Bürgerbeteiligung«.
Gastbeitrag Birger Hartnuß und Frank W. Heuberger unter
nl3_hartnuss_heuberger.pdf (49 kB)
Thomas Leif: Phantom Bürgergesellschaft
Leben wir in der besten aller möglichen Engagementwelten? Streben nach Partizipation aller Orten? Thomas Leif sieht viele Worte, aber nicht das substanzielle Handeln, das diesen Rechnung tragen würde. Nicht ohne Polemik kritisiert er bürgergesellschaftliche Schönfärberei, Selbst- und Fremdbetrug. Er sieht eine hartnäckige Wirklichkeitsverleugnung in Politik, Verbänden und Netzwerken, die sich aus jeweils unterschiedlichen Eigeninteressen engagementpolitische Wirklichkeiten schön rechnen, anstatt den fortschreitenden Verfall von Engagement und Engagementstrukturen im Land Ernst zu nehmen. Bei dem Beitrag handelt es sich um Auszüge aus einem umfassenderen Manuskript.
Gastbeitrag Thomas Leif unter
nl3_leif.pdf (50 kB)
LÄNDERBERICHTE: BAYERN
Markus Sackmann: BE weiter entwickeln - Ehrenamt in Bayern
Sozialstaatssekretär Markus Sackmann stellt ins Zentrum bayerischer Engagementpolitik die konkrete Verbesserung der Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement in den Feldern der Infrastruktur und Qualifikation, der Anerkennungskultur und der Sensibilisierung der Öffentlichkeit für den Wert des bürgerschaftlichen Engagements als Fundament einer stabilen Demokratie. Er erläutert neue Wege der Engagementförderung, die Bayern verfolgt. Beispielhaft behandelt er das in Deutschland einzigartige Projekt an der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt »Professionelles Management von Ehrenamtlichen«, das Modellprojekt Koordinierungszentren Bürgerschaftliches Engagement im ländlichen Raum, die seit 2009 erprobte Ehrenamtscard und den Runden Tisch, den das Bayerische Sozialministerium auf Initiative der Wohlfahrtsverbände eingerichtet hat.
Gastbeitrag Markus Sackmann unter
nl3_sackmann.pdf (24 kB)
AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND -FÖRDERUNG
Europäisches Jahr der Freiwilligentätigkeit: Nationaler Auftakt am 21. 2. 2011
Die nationale Auftaktveranstaltung des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit (EJF) fand am 21. 2. 2011 in Berlin statt. Im Rahmen einer Fachtagung wurden die Chancen und Herausforderungen des EJF 2011 thematisiert. Eröffnet wurde die Veranstaltung von Freifrau Schenck zu Schweinsberg, Präsidentin der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW). Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Dr. Seiters, beleuchtete das bürgerschaftliche Engagement in Europa, Dr. Eichert, Vorstand der Herbert-Quandt-Stiftung, fragte nach dem möglichen Beitrag des Europäischen Jahres zur Engagementförderung in Deutschland. Außerdem verlieh Bundesministerin Kristina Schröder die »European Employee Volunteering Awards«. Die Dokumentation der Tagung ist jetzt online verfügbar.
Dokumentation der Tagung unter
www.ejf2011.de/index.php
Bundesfreiwilligendienst: Erste Lesung am 24. 2. 2011
Am 24. Februar 2011 fand die erste Lesung des Gesetzentwurfes der Bundesregierung zur Einführung eines Bundesfreiwilligendienstes statt. Der Entwurf wurde von Ministerin Dr. Kristina Schröder begründet. Für die Regierungsfraktionen sprachen Dorothea Bär, Dr. Peter Tauber, Markus Grübel und Florian Bernschneider, für die Opposition Kerstin Griese, Sönke Rix, Heidrun Dittrich und Kai Gehring.
Videoaufzeichnung der ersten Lesung im Bundestag unter
webtv.bundestag.de/iptv/player/macros/_v_f_514_de/bttv/od_player.html
Begründung durch die Ministerin in Printform unter
www.bundesregierung.de/Content/DE/Bulletin/2011/02/Anlagen/20-2-bmfsfj,property=publicationFile.pdf
Bundesfreiwilligendienst: Gesetzgebungsdokumente
Bei der ersten Lesung brachte die Bundesregierung ihren Gesetzentwurf zur Einführung eines Bundesfreiwilligendienstes ein (BT-Drucksache 17/4803). Die Drucksache enthält ebenso die Stellungnahme des Bundesrats und die Gegenäußerung zur Stellungnahme durch die Bundesregierung. Bei der Lesung haben die Koalitionsfraktionen zugleich einen Antrag »Für eine Stärkung der Jugendfreiwilligendienste - Bürgerschaftliches Engagement der jungen Generation anerkennen und fördern« (BT-Drucksache 17/4692) eingebracht, der Elemente der Stellungnahme des Bundesrates aufgreift. Zugleich lagen teils schon in den letzten Monaten formulierte Anträge der Opposition vor, über die der BBE-Newsletter berichtete (BT-Drucksache 17/2117 (SPD) BT-Drucksache 17/3429 (SPD), BT-Drucksache 17/3436 (Bündnis 90/DIE GRÜNEN), BT-Drucksache 17/4845 (Die LINKE).
Gesetzentwurf mit Stellungnahme Bundesrat unter
dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/048/1704803.pdf
Antrag der Regierungsfraktionen unter
dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/046/1704692.pdf
Anträge SPD-Fraktion unter
dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/021/1702117.pdf
dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/034/1703429.pdf
Antrag Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN unter
dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/034/1703436.pdf
Antrag Fraktion Die LINKE unter
dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/048/1704845.pdf
Bundesfreiwilligendienst: Öffentliche Anhörung am 14.3.2011
Der federführende Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wird am 14. März 2011 eine öffentliche Anhörung zum Entwurf eines Bundesfreiwilligengesetzes durchführen. Diese findet im Paul-Löbe-Haus (Europasaal), Sitzungssaal 4.900, von 14-17 Uhr statt. Für die Anhörung sind geladen: Florian Dallmann (Deutscher Bundesjugendring), Hinrich Goos (Bundesarbeitskreis FÖJ), Wolfgang Hinz-Rommel (Diakonie Württemberg), Dr. Reinhard Liebig (Technische Universität Dortmund), Prof. Dr. Mechthild Seithe (Fachhochschule Jena), Uwe Slüter (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) Dr. Rupert Graf Strachwitz (Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft), Sabine Ulonska (Malteser Hilfsdienst), Ingo Weiß (Deutsche Sportjugend) und Dr. Manfred Wienand (Deutscher Städtetag).
Einladung unter
www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a13/tagesordnungen/a13_33_to.pdf
Bundesfreiwilligendienst: Stimmen aus der Zivilgesellschaft
Die öffentliche Anhörung wird Gelegenheit bieten, die Einrichtung eines Bundesfreiwilligendienstes und die Übernahme der Strukturen des Zivildienstes auch aus zivilgesellschaftlicher Sicht zu beleuchten. Aktuelle Äußerungen schwanken zwischen grundsätzlichen Einwänden und pragmatischer Kritik an Details. Der Deutsche Kulturrat hat schon im Juni 2010 erhebliche Vorbehalte gegen die beabsichtigte zentrale Funktion des Bundesamtes für den Zivildienst formuliert. Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, erneuerte am 9. Februar die Kritik und sieht die zivilgesellschaftliche Verortung des bürgerschaftlichen Engagements in Gefahr. Eine pragmatische Kritik an Details hat die Stabsstelle Bürgerschaftliches Engagement des Deutschen Vereins für öffentliche und soziale Fürsorge e.V. am 11. Februar 2011 veröffentlicht.
Stellungnahme des Deutschen Vereins unter
nl3_dv_stellungnahme.pdf (23 kB)
Presseerklärung des Deutschen Kulturrats vom 09. 02. 2011 unter
www.kulturrat.de/detail.php
Mehrgenerationenhäuser: Förderprogramm ab 2012
Die SPD-Fraktion hatte in einer Kleinen Anfrage nach der weiteren Finanzierung der Mehrgenerationenhäuser gefragt, deren Teilnahme am Förderprogramm Ende 2011 ausläuft (17/4474). In ihrer Antwort schreibt die Bundesregierung (17/4646), dass ab 2012 ein neues Förderprogramm mit 450 Standorten starten soll, damit in jedem Landkreis und in jeder kreisfreien Kommune je ein Mehrgenerationenhaus angesiedelt sei, zudem in Großstädten und Metropolregionen weitere Häuser. Eine Übergangsfinanzierung für bestehende Einrichtungen sei nicht geplant.
Antwort der Bundesregierung unter
dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/046/1704646.pdf
Adhoracy on statt out
Wo ein Wille ist, können schnelle Wege sein: Noch in der vergangenen Ausgabe des BBE-Newsletters musste vom bevorstehenden Scheitern einer Online-Bürgerbeteiligung an der Enquete-Kommission »Internet und digitale Gesellschaft« des Deutschen Bundestags berichtet werden. Der dafür nötige Einsatz von Adhoracy, einem Online-System, war der Mehrheit in einer Kommission für den Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechniken und Kommunikationsmedien (IuK-Kommission) des Bundestages zu teuer. Nach einem Beschluss des Ältestenrats des Bundestages gilt dies nicht mehr, und die Betaversion der Beteiligungsmöglichkeit ist schon frei geschaltet. Die Enquete-Kommission »Internet und digitale Gesellschaft« lädt alle Bürger ein, sich an ihrer Arbeit als sogenannter 18. Sachverständiger zu beteiligen.
Zur Beteiligung als 18. Sachverständiger unter
www.enquetebeteiligung.de
Hartz IV und Ehrenamtsfreibetrag
Wie im letzten Newsletter berichtet, verfolgte die Bundesregierung bei der Reform von Hartz IV u.a. auch das Vorhaben, Aufwandsentschädigungen für Ehrenamtliche vollständig auf die bezogenen Transferleistungen anzurechnen. Begründet wurde dies damit, dass diese Art der Kompensation bürgerschaftlichen Engagements die Integration in den Arbeitsmarkt blockiere. Dieses Vorhaben hat nach heftiger Kritik der Opposition, aber auch aus den Ländern keinen Bestand gehabt. Aufwandsentschädigungen für Übungsleiter werden zukünftig mit 175 Euro monatlich nicht auf den Regelsatz angerechnet.
Eine Übersicht zu den Ergebnissen unter
www.spdfraktion.de/cnt/rs/rs_datei/0,14246,00.pdf
Diakonie Jahresthema 2011: Freiwilliges Engagement
Der Vorstand des Diakonischen Werkes der EKD macht das Thema »Freiwilliges Engagement« im Europäischen Freiwilligenjahr 2011 zum Schwerpunktthema des Diakonie Bundesverbandes. Der neu gewählte Präsident des Diakonischen Werkes der EKD, Johannes Stockmeier, hat im Rahmen des Jahresempfangs am 11. Februar 2011 in Berlin das Jahresthema 2011 offiziell eröffnet. Dabei stellte er die zentrale Bedeutung des bürgerschaftlichen Engagements in der und für die Diakonie heraus. Festredner Dr. Joachim Gauck warb für bürgerschaftliches Engagement mit dem Leitbild »Die Freiheit der Erwachsenen heißt Verantwortung«. Im Rahmen des Jahresthemas soll der Beitrag der Freiwilligen sichtbar und anerkannt sowie die Beteiligung von Interessierten an Freiwilligentätigkeiten und aktiver Bürgerschaft erhöht werden. Ebenso gehören die Verbesserung von Rahmenbedingungen und Freiwilligendienste zur Agenda des Jahresthemas.
Darstellungen des Jahresthemas unter
nl3_flyer.pdf (744 kB)
Darstellungen des Jahresthemas unter
nl3_beck_hub.pdf (14.6 kB)
Darstellungen des Jahresthemas unter
nl3_stockmeier.pdf (18.4 kB)
Rede von Joachim Gauck unter
www.youtube.com/watch
Nationale Engagementstrategie: Stellungnahme DRK und Diskussion in der FES
Die engagementpolitische Diskussion der Nationalen Engagementstrategie der Bundesregierung geht weiter. In einer ausführlichen Stellungnahme hat das Deutsche Rote Kreuz seine Position zur Engagementstrategie dargelegt. Integration und Teilhabe, Bildung und individuelle Förderung (besonders Freiwilligendienste), Pflege, internationale Zusammenarbeit und Anerkennung stellen dabei die Schwerpunkte dar. Die Nationale Engagementstrategie war auch Thema in der 40. Sitzung des Arbeitskreises »Bürgergesellschaft und Aktivierender Staat« der Friedrich-Ebert-Stiftung mit Beiträgen von Serge Embacher, Ute Kumpf, Roland Roth, Loring Sittler und Matthias Potocki.
Protokoll der 40. Sitzung unter
nl3_protokoll_fes.pdf (187 kB)
Protokoll der 40. Sitzung unter
nl3_drk_stellungnahme.pdf (451 kB)
Teilhabe älterer Migrant*innen verbessern: Empfehlungen des Deutschen Vereins
Am 8. Dezember 2010 hat das Präsidium des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e. V. Empfehlungen zur besseren Teilhabe der älteren Menschen mit Migrationshintergrund verabschiedet. Die Empfehlungen wollen für das Thema der älteren Menschen mit Migrationshintergrund, für eine auch im Alter »buntere« Gesellschaft sensibilisieren. Die Empfehlungen zielen nicht nur auf die Bereiche Gesundheit und Pflege, sondern ebenso auf Wohnen, interkulturelle Begegnung sowie Engagement und Partizipation ab.
Empfehlungen des Deutschen Vereins unter
nl3_dv_empfehlung.pdf (211 kB)
AKTUELLES AUS DEM BBE
Koordinierungsausschuss: Sitzung am 25. 2. 2011
Am 25. Februar tagte in Berlin der BBE-Koordinierungsausschuss. Im Zentrum der Diskussion des zweithöchsten Netzwerkgremiums stand die Förderpolitik des Bundesfamilienministeriums gegenüber dem BBE. Die von Bundesfamilienministerin Schröder am 6. Oktober 2010 vor dem Deutschen Bundestag angekündigte Fördersumme für die BBE-Geschäftsstelle wurde zum Jahresende drastisch gekürzt, die Zuwendung zunächst nur für das erste Halbjahr 2011 ausgesprochen und es wurden weitere tief greifende Kürzungen bereits für das 2. Halbjahr angekündigt. Einstimmig beschloss das zweithöchste Gremium des BBE ein Schreiben an die Ministerin mit Bitte um Erläuterung und um Rückkehr zur versprochenen Förderung. Unverständnis gegenüber dieser Förderpolitik des Familienministeriums wurde insbesondere mit Hinweisen auf die Nationale Engagementstrategie der Bundesregierung geäußert, in der die Bedeutung der Vernetzung hervorgehoben und auch das BBE gewürdigt wird. Das Gremium befasste sich auch mit der Entwicklung engagementpolitischer Überlegungen des BBE bis zur kommenden Mitgliederversammlung im November in Berlin sowie mit der künftigen Struktur seiner Arbeitsgruppen. Sofern es dafür eigene Ressourcen gibt, soll eine neue AG zur Engagementforschung eingerichtet werden, während die Einbindung von Unternehmen in allen AGs stärker thematisch vorbereitet werden soll. Das Thema Partizipation soll ebenfalls in allen AGs stärker aufgegriffen werden.
Deutsch-französischer Zivilgesellschaftsdialog
Mit seinen französischen Partnern unter dem Dach des CPCA (Conférence Permanente des Coordinations Associatives) eröffnet das BBE einen vertieften deutsch-französischen Zivilgesellschaftsdialog. Während der kommenden zwei Jahre sollen wichtige Themen im Bereich Engagement und Partizipation im Länder vergleichenden Austausch erörtert werden. Den Auftakt bilden zwei Seminare in Paris und Berlin, die jeweils die nationalen Strukturen, Akteure und Rahmenbedingungen des Zivildialogs und bürgerschaftlichen Engagements vorstellen und in Austausch bringen. Das erste Seminar findet am 18. März auf Einladung des französischen Wirtschafts- und Sozialausschusses in Paris statt. Das zweite Seminar richtet das BBE Ende Juni 2011 in Berlin aus.
Programm Paris-Seminar unter
nl3_seminarprogramm_paris.pdf (49 kB)
Kontakt Mirko Schwärzel unter
E-Mail: mirko.schwaerzel(at)b-b-e.de
Bürgerschaftliches Engagement in Ostdeutschland: Projektstart am 1. 3. 2011
Das BBE startete am 01. März in Partnerschaft mit TNS Infratest Sozialforschung und der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg das Projekt »Stand und Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements in Ostdeutschland«. In dem vom Bundesministerium des Innern beauftragten Vorhaben sollen die Besonderheiten der Entwicklung des bürgerschaftlichen Engagements in den neuen Bundesländern analysiert und Strategien für die Gestaltung von das Engagement fördernden Rahmenbedingungen in Ostdeutschland entwickelt werden. Das BBE organisiert dabei mehrere Fachworkshops, in denen gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen und staatlichen Akteuren der Engagementförderung auf Länderebene Bedingungen für den Auf- und Ausbau zivilgesellschaftlicher Strukturen herausgearbeitet werden. Gleichzeitig dienen die Workshops der Implementierung der wissenschaftlichen Ergebnisse in die Diskurse der Engagementpolitik auf den jeweiligen Länderebenen in Ostdeutschland.
Tagung: Integrationsförderung durch Elternvereine und Elternnetzwerke
In enger Kooperation mit der AG 5 »Migration/Integration« des BBE, der Integrationsbeauftragten des Landes Sachsen-Anhalt, der Jugendwerkstatt Frohe Zukunft in Halle an der Saale und dem Landesnetzwerk der Migrantenselbstorganisationen in Sachsen-Anhalt veranstaltet das BBE am 7. und 8. Mai 2011 in Halle eine Tagung zum Thema Integrationsförderung durch Elternvereine und Elternnetzwerke. Die Veranstaltung wird das Chancenpotenzial von Elternnetzwerken für Bildungspartizipation und Integration aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Ziel ist die Analyse von Handlungsbedarf sowie die gemeinsame Erarbeitung von konkreten Handlungsansätzen für eine verbesserte Vernetzung. Die Fachtagung wird vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und von der Robert-Bosch-Stiftung gefördert. Für Rückfragen stehen im BBE Katrin Gewecke und Björn Schulz zur Verfügung.
Programm unter
va_flyer_mo_2011.pdf (213 kB)
Kontakt und Anmeldungen unter
E-Mail: tagungsbuero(at)b-b-e.de
Neue Mitarbeiter in der BBE-Geschäftsstelle
Seit dem 1. Februar 2011 unterstützen Tabea Canham und Hans Georg Feldbauer für die kommenden sechs Monate das Kampagnenteam als Praktikantin bzw. als Praktikant. Frau Canham studierte Deutsch-Französische Studien (BA) an der Universität Bonn und der Universität Paris IV-Sorbonne; Herr Feldbauer machte seinen Bachelor in Spanische Studien und Politikwissenschaft an der Universität Konstanz. Seit Anfang März wird die BBE-Geschäftsstelle ein halbes Jahr lang durch Katja Waldor als Praktikantin verstärkt. Sie studierte Soziologie, Politik- und Religionswissenschaften an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Themenschwerpunkte ihres Studiums waren Migration, Integration und Sozialstrukturanalyse. Katrin Gewecke, die bis Ende Februar Praktikantin der Geschäftsstelle war, ist seit Anfang März Projektreferentin der Geschäftsstelle des BBE. Sie betreut u. a. das Projekt »Stand und Entwicklung des Bürgerschaftlichen Engagements in Ostdeutschland« und übernimmt die Koordination der diesjährigen Tagung »Integrationsförderung durch Elternvereine und Elternnetzwerke - ein Beitrag von Migrantenorganisationen in Ost- und Westdeutschland«.
AUS DEN BBE-ARBEITSGRUPPEN:
AG 2 Bildung und Qualifizierung: Sitzung am 7. 2. 2011
Ein Gastvortrag zum Deutschen Qualifizierungsrahmen (DQR) stand auf der Tagesordnung der Sitzung der AG 2 »Bildung und Qualifizierung« am 07. 02. 2011 in Hannover. Der DQR strebt die Sichtbarmachung und transnationale Vergleichbarkeit von Qualifikationen an. Diskutiert wurden insbesondere die Möglichkeiten des Einbezugs von Ergebnissen aus informellen Lernprozessen. Die AG 2 wird sich in ihrer weiteren Arbeit mit der Frage beschäftigen, wie im bürgerschaftlichen Engagement erworbene Kompetenzen erfasst und so für den DQR handhabbar gemacht werden können. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Organisation und der Ablauf der Tagung »Bürgerschaftliches Engagement in der KITA«, 2012 gemeinsam von der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz, der Bertelsmann Stiftung, der Caritas und dem BBE in Mainz veranstaltet wird.
AG 3 Zukunft der Freiwilligendienste: Sitzung am 8. 2. 2011
Der Gesetzesentwurf und die aktuellen Entwicklungen zum Bundesfreiwilligendienst standen im Mittelpunkt der Sitzung der AG 3 »Zukunft der Freiwilligendienste« am 8. Februar in Stuttgart. Peter Kupferschmidt, Referatsleiter Grundsatzangelegenheiten im Arbeitsstab Zivildienst/ Freiwilligendienste erläuterte den Stand des Verfahrens und beantwortete Fragen der Arbeitsgruppe. Die lebhafte und zum Teil kritische Diskussion zeigte nicht zuletzt, dass viele Detailfragen noch ungeklärt sind. Dies betrifft vor allem die geplante Einbeziehung von Menschen über 27 Jahren. Kritisch diskutiert wurde außerdem das Vorhaben des BMFSFJ, dem Bundesamt für Zivildienst Aufgaben zu übertragen, die zuvor zivilgesellschaftlich verortet waren. Verwundert zeigten sich die Anwesenden auch darüber, dass die Zukunft des Freiwilligendienstes aller Generationen offenbar ungeklärt ist.
AG 5 Migration/Integration: Sitzung am 18. 2. 2011
Am 18. Februar 2011 traf sich die AG 5 des BBE beim Sozialpädagogischen Institut NRW (SPI) in Köln. Simon Fellner stellte den Teilnehmer*innen den »Integrationsbarometer« des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration vor, dessen Ansatz mit Blick auf weitere Forschungsperspektiven kommentiert wurde. Nach einem intensiven Austausch über die von Mitgliedern der AG durchgeführten und geplanten Projekte wurde die Tagung für Migrantenorganisationen der AG 5 am 7./8. Mai 2011 in Halle an der Saale vorbereitet. Das Tagungsprogramm erläuterten Frau Prof. Dr. Siglinde Naumann von der FH Nordhausen und Herr Diaz vom Spanischen Elternverein. Im Zentrum der Tagung stehen die Elternarbeit von Migrantenorganisationen und deren bessere Vernetzung. Die Anmeldung zur Tagung beginnt Anfang März (siehe Tagungsankündigung oben). In Planung befindet sich zudem eine Tagung zum Engagement von und für Flüchtlinge, die Ende November 2011 in NRW durch die Stiftung Mitarbeit organisiert wird und deren Förderung bei der Robert Bosch Stiftung beantragt wird.
Programm unter
va_flyer_mo_2011.pdf (213 kB)
Kontakt und Anmeldungen unter
E-Mail: tagungsbuero(at)b-b-e.de
AG 7 Stärkung des BE im Sozialstaat der Zukunft: Sitzung am 22. 2. 2011
Am 22. Februar 2011 traf sich die AG 7 des BBE beim Arbeitersamariterbund in Köln. Das von der AG im BBE koordinierte Thema »Erwerbsarbeit und Engagement« wird in einer Fachtagung im Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit am 26. und 27. Oktober 2011 in München im europäischen Vergleich bearbeitet. Die Tagung wird vom Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik (ISS) und dem BBE gemeinsam durchgeführt. Die AG war sich darin einig, dass das Thema in den kommenden Jahren noch an Bedeutung gew*innen wird und daher dringend weiter fachlich begleitet werden muss. Erörtert wurde auch das Engagement in der Pflege: Das reformierte Pflege-Weiterentwicklungsgesetz (PfWG) ermöglicht dem Bund über den neuen § 45d, der wesentlich auch von der AG 7 des BBE angeregt worden war, die Finanzierung von Fortbildungs- und Organisationskosten in der Pflege. Die Kofinanzierung durch die Kommunen hat sich bislang jedoch als hohe Hürde herausgestellt und die Länder sind immer noch mit Anwendungsverordnungen beschäftigt, so dass die erhoffte positive Nutzung nur stockend anläuft. Die AG wird den Prozess fachlich weiter beobachten und kommentieren. Behandelt wurden auch der künftige Bundesfreiwilligendienst und dessen Grenzen, das Engagement von älteren Menschen hinreichend zu berücksichtigen. Durch eine Mindestgrenze von 20 Stunden pro Woche sind dort viele ältere Menschen ausgeschlossen. Die AG wird sich weiter mit Fördermöglichkeiten für zeitintensives Engagement älterer Menschen durch den Bund befassen.
FACHDISKURS
BEITRÄGE ZUM SCHWERPUNKTTHEMA
Gerd Landsberg: Bürgerbeteiligung modernisieren
Dr. Gerd Landsberg, seit 1998 geschäftsführendes Präsidialmitglied des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, hat in einem Positionspapier für den Deutschen Städte- und Gemeindebund am 24. Januar 2011 ein »Statement zur Bürgergesellschaft« publiziert. Im Zentrum steht das Thema der effektiv verbesserten Beteiligung in Planungs- und Verwaltungsverfahren. Wie kann man Planungsverfahren beschleunigen und zugleich eine Abstimmungsdemokratie ohne Teilhabe der Bürger vermeiden?
Mut- und Wutbürgertum: Umfrage der Konrad-Adenauer -Stiftung e.V.
Das Meinungsforschungsinstitut dimap hat im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung eine repräsentative Umfrage zu Bürgerlichkeit und Protest durchgeführt. Danach stehen bürgerliche Eigenschaften wie Ordnung, Verantwortung und Strebsamkeit in Verbindung mit Freiheit, Toleranz und Schutz der Natur als Attribute bürgerlichen Selbstverständnisses hoch im Kurs. Befragt wurden 1006 Männer und Frauen im Zeitraum vom 28. Januar bis 8. Februar 2011.
Umfrageergebnisse unter
www.kas.de/wf/doc/kas_21970-544-1-30.pdf
Grüner Demokratiekongress am 13. 3. 2011
Nach längeren Vorarbeiten veranstalten die Bündnis 90/ Die GRÜNEN einen Demokratiekongress in Mainz. In mehreren Workshops werden zentrale Demokratiefragen diskutiert. Am Ende des Prozesses sollen konkrete Vorschläge stehen, wie Demokratie und Gemeinwohl heute aussehen kann. Ein umfassendes Positionspapier soll fortlaufend überarbeitet werden und ist für Interessierte zugänglich.
Weitere Informationen unter
www.gruene.de/einzelansicht/artikel/demokratiekongress-in-mainz.html
Partizipation und Stadtpolitik: Tagung am 24. 3. 2011
Eine Tagung der Friedrich-Ebert-Stiftung am 24. März 2011 von 13.00 bis 17.30 Uhr im Haus 1 der Stiftung, Hiroshimastr. 17 in Berlin, befasst sich mit »Partizipation und Bürgerbeteiligung in der Stadtpolitik – Wie Beteiligung gefördert und Engagement gestärkt werden kann«. Mitwirken werden u. a. Ingeborg Junge-Reyer, Senatorin für Stadtentwicklung in Berlin, Kazim Erdogan, Bezirksamt Neukölln, Tilman Heuser, Landesgeschäftsführer des BUND Berlin, PD Dr. Ansgar Klein, BBE, Reinhard Naumann, Bezirksstadtrat für Jugend, Familie, Schule und Sport, Prof. Dr. Roland Roth, Hochschule Magdeburg und Jan Thomsen, Journalist der Berliner Zeitung.
Weitere Informationen unter
www.fes.de/integration/pdf/110324_einl.pdf
STUDIEN UND ANALYSEN:
Kommunalpolitiker*innen: Umfassende empirische Studie
Frauen sind in der Kommunalpolitik keineswegs in der Mehrheit: an den Spitzen von Landkreisen, Städten und Gemeinden finden sich etwa 10 Prozent Landrätinnen und 5 Prozent (Ober-)Bürgermeisterinnen. Zudem stagnieren die Frauenanteile in der Kommunalpolitik seit den 1990er Jahren. Über 1.000 Kommunalpolitikerinnen haben in der Studie der Europäischen Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft in der quantitativ und qualitativ angelegten Studie über ihre Erfahrungen berichtet. »Engagiert vor Ort – Wege und Erfahrungen von Kommunalpolitikerinnen« bietet neben empirischen Daten Handlungsempfehlungen für Parteien, zivilgesellschaftliche Organisationen und kommunale Akteur*innen.
Studie unter
www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationsliste,did=166736.html
Länderstudie: Freiwilliges Engagement in Niedersachsen
Der niedersächsische Ministerpräsident David McAllister hat am 3. Februar 2011 gemeinsam mit dem Forschungsleiter von tns infratest München, Dr. Thomas Gensicke, eine Landesstudie zur Entwicklung des ehrenamtlichen Engagements in Niedersachsen vorgestellt. Die Studie »Zivilgesellschaft und freiwilliges Engagement in Niedersachsen 1999-2004-2009« war im Dezember 2010 von der Niedersächsischen Staatskanzlei in Auftrag gegeben worden und kann kostenlos über den in Niedersachsen betriebenen Freiwilligenserver heruntergeladen werden.
Studie unter
www.freiwilligenserver.de/doc/doc_download.cfm
Andrea Dischler: BE und Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung
Andrea Dischler, Professorin an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München, untersucht die identitätsstiftende Bedeutung von bürgerschaftlichem Engagement bei Menschen mit Psychiatrie-Erfahrung. Sie analysiert die Besonderheiten des Engagements und stellt eine Möglichkeit zur Verbesserung der gesellschaftlichen Integration und Teilhabe für Psychiatrie-Erfahrene dar. Stimmt die Passung zwischen Person und Freiwilligenarbeit, kann die Tätigkeit gesundheitsfördernd und identitätsstiftend sein. Psychiatrie-Erfahrene, so ihr Fazit, können von der Rolle als Hilfe-Erbringer profitiere.
Gastbeitrag Andrea Dischler unter
nl3_dischler.pdf (22 kB)
Neues Engagementmagazin Enter: Interview
Enter, das wöchentliche Online-Magazin, ist gerade mit seiner sechsten Nummer erschienen. Es versteht sich, so Herausgeber Uwe Amrhein im Interview, als ein Magazin für Menschen, die Veränderung wollen, für »Mutbürger und solche, die es werden wollen«. Die Zeitschrift soll den Lesespaß eines attraktiv gestalteten Blattes mit Qualitätsjournalismus und dem Vertriebstempo des Internets verbinden. Im Unterschied zum fachlich orientierten Expertendiskurs der Newsletter, wendet es sich an ein breites Publikum, das Engagement spannend und wichtig findet.
Interview mit Uwe Amrhein unter
nl3_enter_interview.pdf (12.7 kB)
Bürgerschaftliches Engagement: Call for papers
In der Fachzeitschrift Soziale Arbeit werden im Europäischen Jahr der Freiwilligentätigkeit Beiträge zu allen Themen bürgerschaftlichen Engagements veröffentlicht. Artikel zum entgeltlichen Ehrenamt, zum freiwilligen Engagements bei der Begleitung junger Familien nach der Geburt eines Kindes, zum social franchising und zum Freiwilligenmanagement sind erschienen bzw. in redaktioneller Bearbeitung. Weitere Texte zu den verschiedenen Aspekten freiwilligen Engagements aus theoretischer und vor allem auch praktischer Sicht werden gesucht. Die Soziale Arbeit wird vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen in Berlin herausgegeben. Manuskripte können an die Redaktion gedschold@dzi.de per E-Mail geschickt werden.
Weitere Informationen unter
www.dzi.de/sozialea.htm
Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt: Herzenssache?
Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift des Deutschen Frauenrats widmet sich ganz der Frage: »Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt: Herzenssache?« Claudia Pinl, Cornelia Gerhard, Vera Gaserow, Dorothee Markert, Adelheid Biesecker u. a. betrachten die aktuellen Entwicklungen von bürgerschaftlichem Engagement und stellen u.a. die Frage: Wem gebührt eigentlich die Ehre? Und wer macht die Arbeit?
Ausgabe unter
www.frauenrat.de/deutsch/infopool/zeitschrift/zeitschriftdetails/back/11/article/12011-herzenssache.html
TAGUNGEN, KONGRESSE, PREISE:
Zehn Ehrenamtliche Botschafter der Wärme 2011
Zum zehnten Mal hat die ostdeutsche Initiative Verbundnetz der Wärme am 2. März 2011 zehn Ehrenamtliche in Hoyerswerda als neue Botschafter für soziale Wärme ernannt. Die ostdeutsche Initiative verfolgt das Anliegen, ein soziales Netzwerk aufzubauen und unter dem Motto »Engagement zeigt Gesicht« ehrenamtliche Tätigkeit in den verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen stärker in das Interesse der Öffentlichkeit zu rücken. Mehr als 200 Mitglieder gehören mittlerweile dem Verbundnetz der Wärme an. Die Initiative wurde im Herbst 2001 von der VNG - Verbundnetz Gas AG ins Leben gerufen. Schirmherr des Verbundnetzes der Wärme ist Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse.
Weitere Informationen unter
www.verbundnetz-der-waerme.de
Förderpreis Aktive Bürgerschaft: Verleihung am 16. 3. 2011
Die Gewinner des 13. bundesweiten Wettbewerbs um den Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2011 werden am 16. März 2011, 17.00 bis 19.00 Uhr, im Forum der DZ BANK, Pariser Platz 3 in 10117 Berlin ausgezeichnet. In Verbindung damit findet eine Podiumsdiskussion statt mit dem Thema: »Zwischen Fördern und Einmischen - Wie viel Staat verträgt das Bürgerengagement?« Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen und Uwe Fröhlich, Mitglied des Kuratoriums der Aktiven Bürgerschaft und Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), werden die Reden auf die Preisträger halten.
Weitere Informationen unter
www.aktive-buergerschaft.de/foerderpreis/preistraeger/2011
startsocial 2011: Bewerbungsbeginn 1. 4. 2011
Ein neuer startsocial-Wettbewerb steht bevor. Unter dem Motto »Hilfe für Helfer« fördert startsocial seit 2001 den Wissenstransfer zwischen Wirtschaftsunternehmen und sozialen Unternehmungen. Unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin werden soziale Initiativen durch individuelle Beratung unterstützt und Netzwerke zwischen ihnen und Unternehmen geschaffen. Die Bewerbungsphase für ein dreimonatiges Beratungsstipendium läuft vom 1. April bis zum 31. Mai 2011.
Weitere Informationen unter
www.startsocial.de
Junges Engagement 2.0: Tagung am 14. 4. 2011
Auf der Fachtagung »Alles 2.0!? Junges Engagement im neuen Jahrzehnt. Erfahrungen und Impulse aus drei Jahren PlusPunkt KULTUR« am 14. April 2011 im HBC Berlin werden die zentralen Ergebnisse des PlusPunkt KULTUR vorgestellt, die Entwicklung des jungen Engagement diskutiert sowie der Austausch unter Fachkräften und Freiwilligen angeregt. PlusPunkt KULTUR ist der bundesweite Projektwettbewerb der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e. V. Er steht für 90 prämierte Projekte, ein vielfältiges Netzwerk und viele engagierte Jugendliche, die in Zeiten des Web 2.0 ihre Themen mit neuen Engagementformen verfolgen.
Programm der Fachtagung unter
www.plus-punkt-kultur.de
Machen oder machen lassen: On- und Offline Tagung
Der AWO Bundesverband e.V., der Deutsche Paritätische Wohlfahrtsverband und der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. veranstalten, unterstützt von der Internetplattform www.engagiert-in-deutschland.de, eine On- und Offline-Tagung zum Thema: Machen oder Machen lassen - Ist Engagement Versorgung oder Beteiligung? Der erste Teil findet am 8. April 2011 von 12.00 -16.00 Uhr in der Jerusalemkirche, Lindenstr. 85 in Berlin statt. Im Zentrum steht das Verhältnis von Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen, ihre jeweilige Rolle und die Fachlichkeit, die beide benötigen. Nach einer Begrüßung werden zwei Fragestellungen im Rahmen eines World-Cafés miteinander beraten. Der Dialog wird dann auf www.engagiert-in-deutschland.de weiter geführt und mündet in eine Abschlussveranstaltung im Herbst 2011 ein.
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 7. April 2011. Redaktionsschluss ist der 31. März 2011.
Bitte schicken Sie Ihre Informationen an newsletter(at)b-b-e.de
Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.
Die Hinweise auf die allgemeinen Geschäftsbedingungen für die Publikation von Nachrichten im BBE-Newsletter finden Sie unter Impressum.
Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Steffi Wilke und Dr. Rainer Sprengel.
Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE)
- Geschäftsstelle -
Michaelkirchstr. 17-18
10179 Berlin-Mitte
www.b-b-e.de
Geschäftsführer Dr. Ansgar Klein
Telefon: (0 30) 6 29 80-11 0
E-Mail: ansgar.klein(at)b-b-e.de