Newsletter Nr. 6 vom 1.6.2011
Der BBE-Newsletter informiert 14-täglich über Engagementpolitik und -debatte in Deutschland, interessante Publikationen und Veranstaltungen sowie Aktuelles aus dem BBE. In monatlichen Themenschwerpunkten vertiefen Autor*innen aus Politik, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft zivilgesellschaftliche Themen.
SCHWERPUNKT-THEMA: MIGRANTENORGANISATIONEN - BILDUNGSERFOLG UND ENGAGEMENTFÖRDERUNG
Tagung: Elternarbeit von Migrantenorganisationen
Jesus Hernández Aristu: Elternnetzwerke
Freiwilligenagenturen und interkulturelle Engagementförderung
Beirat der Integrationsbeauftragten konstituiert
Publikationen: Migration, Integration und Anerkennung
LÄNDERBERICHTE
BE in neuen Koalitionsverträgen im Vergleich
Engagiert in den Bundesländern: neue Studien
AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND -FÖRDERUNG
Bundesfreiwillige unter 25 erhalten Kindergeld
Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben
Engagementpolitik im Bundestag
Toleranz fördern: Kleine Anfrage beantwortet
Soforthilfe für Demokratisierungsprozess in Nordafrika
Steuervereinfachungsgesetz: Stellungnahme der BAGFW
Zusammenhalt und Zukunft - nur mit starken Städten
Unterausschuss BE: Protokoll der 14. Sitzung
EJF 2011: Marketing und Beteiligung
AKTUELLES AUS DEM BBE
Deutsche Telekom wird BBE-Mitglied
Woche des bürgerschaftlichen Engagements: 16.-25.9.2011
Manfred Bauer wird neuer Länder-Vertreter im KOA
BBE in den neuen CEV-Vorstand gewählt
BBE-Geschäftsstelle sucht Praktikanten/in
Arbeitsgruppe Freiwilligendienste
Arbeitsgruppe Perspektiven der lokalen Bürgergesellschaft
FACHDISKURS
14. Kinder- und Jugendhilfetag in Stuttgart
Zehn Jahre FSJ Kultur: Veranstaltungen und Publikation
Jugend in der Zivilgesellschaft: neue Studie
Zivilgesellschaft: Neue Zahlen am 29. 6. 2011
Onlinebibliothek Freiwilligensurvey
Neue Forschungsdatenbank zu BE online
Innovationspreis für Freiwilligenagenturen 2011
Der ideale Ort: Wettbewerb bis 30.9.2011
Integration junger Migranten: Bewerbung bis 31. 7. 2011
Jugendbegleiter-Programm in Baden-Württemberg
SCHWERPUNKT-THEMA: MIGRANTENORGANISATIONEN - BILDUNGSERFOLG UND ENGAGEMENTFÖRDERUNG
Tagung: Elternarbeit von Migrantenorganisationen
Seit den PISA-Studien ist klar: Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund haben es schwerer, gute Schulabschlüsse zu erzielen. Die soziale Lage schlägt deutlich auf den Bildungserfolg durch und beeinflusst die Zukunftschancen der Betroffenen wesentlich. Es besteht also dringender Handlungsbedarf. 150 Teilnehmer*innen vor allem aus der Elternarbeit von Migrantenorganisationen (MO) diskutierten am Wochenende des 7. und 8. Mai in Halle auf der BBE-Fachtagung »Integrationsförderung durch Elternvereine und Elternnetzwerke« über ihre Erfahrungen mit der Elternarbeit, deren Bedeutung für Bildungserfolg und Integration sowie Perspektiven einer bundesweiten Vernetzung. Neben Fachvorträgen boten ein WorldCafe und verschiedene Arbeitsgruppen Möglichkeiten zu Information und Austausch. Die hohe Beteiligung an der Tagung und die positive Resonanz der MO ist ein wichtiger Hinweis auf die Bedeutung des Themas Integration durch Bildung und das Interesse an einem weiteren Austausch, der auch zukünftig durch das BBE unterstützt werden soll. Wesentliches Ergebnis der Fachtagung ist das deutliche Interesse der MO, ihre Elternarbeit zukünftig bundesweit zu vernetzen und so Wirkung und Einfluss ihrer Arbeit zu verbessern. Bereits zum fünften Mal veranstaltete das BBE gemeinsam mit Kooperationspartnern eine Tagung von und für Migrantenorganisationen und stärkt damit ihre bundesweite Vernetzung. Die diesjährige Tagung fand in Kooperation mit der Integrationsbeauftragten der Landes Sachsen-Anhalt, der Jugendwerkstatt »Frohe Zukunft« und dem Landesnetzwerk der Migrantenselbstorganisationen in Sachsen-Anhalt statt. Sie wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und der Robert Bosch Stiftung gefördert. Die Ergebnisse der Tagung werden in einer Dokumentation zusammengestellt. Über das Erscheinen informieren wir Sie auf unserer Homepage. Der folgende Gastbeitrag wurde von Prof. Jesus Hernández Aristu auf der Tagung gehalten.
Kontakt Katrin Gewecke unter
E-Mail: katrin.gewecke(at)b-b-e.de
Fotos der Tagung unter
www.b-b-e.de/index.php
Jesus Hernández Aristu: Elternnetzwerke
Jesus Hernández Aristu, Professor an der Universidad Pública de Navarra, war bei der Gründung des Spanischen Elternvereins ein maßgeblicher Berater. Insofern kam seinem Vortrag auf der Tagung »Integrationsförderung durch Elternvereine und Elternnetzwerke«, eine besondere Bedeutung zu. Aristu diskutiert die Funktionen von Elternnetzwerke von Migranten für Inklusion und Integration. Ausgehend von der Unterscheidung zwischen System und Lebenswelt bei Habermas und orientiert an Freires Pädagogik des Fragens und Zuhörens zeigt er am Beispiel der spanischen Elternvereine in Deutschland Funktionen und nachhaltige Erfolge einer Selbstorganisation und Vernetzung auf. »Umgeben von Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft« als Normalfall in modernen Gesellschaften kommt gelingender, zivilgesellschaftlicher Netzwerkbildung eine wesentliche Funktion zu.
Gastbeitrag Jesus Hernández Aristu unter
nl6_hernandez_aristu.pdf (60 kB)
Freiwilligenagenturen und interkulturelle Engagementförderung
Engagementförderung bedarf einer interkulturellen Öffnung, wenn sie in systematischer Weise Migranten und Migrantenorganisationen ansprechen und erreichen soll. Was das aber konkret heißen kann und verlangt, ist ungewiss. Deshalb hat die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) 2009 das Projekt »Qualitätsentwicklung von Freiwilligenagenturen im Bereich Migration« begonnen, gefördert vom Bundesministerium des Innern aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Konkret umgesetzt wird das Projekt in der FreiwilligenAgentur Münster, in Tatendrang München und im Freiwilligen Zentrum Fürth (FZF). In dem gemeinschaftlichen Gastbeitrag stellen Nilgün Daglar-Sezer (Münster), Behare Dinaj (München), Felix Trejo (Fürth) sowie Anne Schaarschmidt als Projektleiterin des Projektes »Qualitätsentwicklung von Freiwilligenagenturen im Bereich Migration« bei der bagfa Hintergründe und gemachte Erfahrungen dar.
Gastbeitrag Nilgün Daglar-Sezer, Behare Dinaj, Anne Schaarschmidt und Felix Trejo unter
nl6_daglarsezer_dinaj_schaarschmidt_trejo.pdf (51 kB)
Beirat der Integrationsbeauftragten konstituiert
Am 23. Mai 2011 trat der neu geschaffene Beirat der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration zum ersten Mal zusammen. Er hat die Aufgabe, die Beauftragte bei der Erfüllung ihrer Aufgaben zu beraten und zu unterstützen. Der Beirat kann maximal 32 Mitglieder haben. Die Vertreter werden aus bis zu zehn überwiegend bundesweit tätigen Migrantenorganisationen und bis zu sechs Kirchen- und Religionsgemeinschaften, zwei Spitzenorganisationen des Deutschen Sports, einem kommunalen Spitzenverband, einer Stiftung, der Bundesagentur für Arbeit, einer Spitzenorganisation der Arbeitgeber, dem Deutschen Gewerkschaftsbund und einem Verband der Freien Wohlfahrtspflege berufen, desweiteren werden drei Vertreter aus Wissenschaft und Forschung und bis zu fünf Einzelpersonen berufen, die jenseits von Organisationsvertretern die Diskussion bereichern sollen. Der oder die Vorsitzende des innenausschusses des Deutschen Bundestages und der Integrationsministerkonferenz sowie ein Vertreter des Bundesinnenministeriums haben einen Gaststatus in dem Gremium, das seine Beschlüsse mit Zweidrittelmehrheit der anwesenden Mitglieder fasst.
Übersicht der berufenen Mitglieder unter
www.bundesregierung.de/Content/DE/Artikel/IB/Artikel/Beirat/2011-05-23-mitglieder-beirat.html
Publikationen: Migration, Integration und Anerkennung
Migration, Integration und Anerkennung sind drei eng miteinander verknüpfte Themen, denen sich folgende Neuerscheinungen widmen: Der Sammelband von Sebastian Braun und Tina Nobis führt ausgewählte Arbeiten zur Rolle des vereins- und verbandsorganisierten Sports bei Integrationsprozessen zusammen. Von der Organisationsleistung deutscher Sportvereine über die Identität, Kohäsion und Kultur ethnischer Sportvereine bis hin zum sportlichen Engagement jugendlicher Migranten in Schule und Verein werden Fragen in diesem Kontext untersucht. Birgit Jagusch analysiert in ihrer Dissertation die Bedeutung von Vereinen von Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Dabei zeigt ihre empirische Untersuchung u. a., dass diskriminierende und rassistische Erfahrungen eine Motivation für Vereinsengagement sind. Dort können Jugendliche mit Migrationshintergrund positive Selbstbezüge entwickeln und ihre Potentiale und Stärken entdecken. Durch die Synthese verschiedener Praxen der Anerkennung können Vereine den Jugendlichen Räume bereitstellen, um selbstbewusst an der Gesellschaft zu partizipieren. Der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration betrachtet in seinem Jahresgutachten 2011 Migration und Migrationspolitik in Deutschland vor einem internationalen Hintergrund. Im Mittelpunkt steht die Frage, welche Zuwanderung Deutschland braucht, woher die Zuwanderer der Zukunft kommen und wie die Zuwanderungssteuerung gestaltet werden kann. Für das Jahresgutachten ist erstmals das »Migrationsbarometer« durchgeführt worden, das die Einstellungen und Bewertungen von über 2.450 Befragten zu Migration und Migrationspolitik erhebt.
Bibliographische Angaben: Braun, Sebastian/Nobis, Tina (Hrsg.) (2011): Migration, Integration und Sport. Zivilgesellschaft vor Ort. VS Verlag.
Jagusch, Birgit (2011): Praxen der Anerkennung. »Das ist unser Geschenk an die Gesellschaft« Vereine von Jugendlichen mit Migrationshintergrund zwischen Anerkennung und Exklusion. Wochenschau Verlag.
Sachverständigenrat deutscher Stiftungen (2011): Migrationsland 2011. Jahresgutachten 2011 mit Migrationsbarometer unter
www.svr-migration.de/wp-content/uploads/2011/04/jg_2011.pdf
LÄNDERBERICHTE
BE in neuen Koalitionsverträgen im Vergleich
In kurzer Zeit sind in Sachsen-Anhalt, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg neue Koalitionen nach Wahlen entstanden. Grund genug für die Redaktion, um in den Koalitionsverträgen nach dem Stellenwert zentraler engagementpolitischer Begriffe und Themen vergleichend zu schauen. Was sagen die Vereinbarungen über bürgerschaftliches Engagement, Ehrenamt, Bürger- und Zivilgesellschaft, Bürgeranliegen, Gemeinnützigkeit? Wie häufig werden welche Begriffe benutzt? In welchen Politikfeldern wird auf den aktiven Bürger gesetzt bzw. wird mit ihm gerechnet?
Vergleich unter
nl6_sprengel.pdf (57 kB)
Engagiert in den Bundesländern: neue Studien
Die Bundesländer engagieren sich seit vielen Jahren stark in der Förderung bürgerschaftlichen Engagements. Anlässlich des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit 2011 haben das Landesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement Bayern und die Hessische Landesregierung zwei Publikationen herausgegeben, die neben fachlichen Beiträgen zum bürgerschaftlichen Engagement verschiedene Projekte und Initiativen vorstellen. Während sich die bayrische Publikation den Projekten und Initiativen über den Gestaltungsort nähert, stellt die Hessische Landesregierung Projekte mit Europabezug dar. Bezugnehmend auf den Freiwilligensurvey 2009 publizierte die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz die Ergebnisse der Erhebung zu Ehrenamt, Freiwilligenarbeit und bürgerschaftlichem Engagement in ihrem Bundesland. Darin werden sowohl Trendindikatoren zur Entwicklung bürgerschaftlichen Engagements in der letzten Dekade als auch qualitative Entwicklungen in diesem Bereich erläutert.
Publikation »Engagiert in Hessen - Engagiert in Europa« unter
nl6_engagiert_in_hessen.pdf (1.8 MB)
Publikation »Engagiert in Bayern« unter
www.verwaltung.bayern.de/Anlage4024646/EngagiertinBayern.pdf
Publikation »Zivilgesellschaft, freiwilliges Engagement und soziales Kapital in Rheinland-Pfalz 1999-2004-2009« unter
www.wir-tun-was.de/fileadmin/site_images/page_content/wettbewerbe/Landestudie_Netz.pdf
AKTUELLES AUS ENGAGEMENTPOLITIK UND -FÖRDERUNG
Bundesfreiwillige unter 25 erhalten Kindergeld
Im Bundesfreiwilligendienstgesetzentwurf war zunächst vorgesehen gewesen, dass Bundesfreiwillige im Unterschied zu Freiwilligen im Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) kein Kindergeld erhalten. Anfang Mai einigten sich das Bundesministerium für Finanzen und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend jedoch darauf, diese vorgesehene nachteilige Regelung fallen zu lassen. Zugleich wurde der gesetzliche Höchstsatz für das Taschengeld vereinheitlicht. Bei der Unterzeichnung der ersten Bundesfreiwilligendienstverträge am 16. Mai 2011 äußerste sich die Bundesfamilienministerin entsprechend zufrieden: »Ich habe mich dafür stark gemacht, dass die Bundesfreiwilligen künftig auch Kindergeld erhalten. Es freut mich, dass dies gelungen ist. Damit stellen wir sicher, dass kein Freiwilliger und keine Freiwillige benachteiligt wird.«
Weitere Informationen unter
www.bmfsfj.de/BMFSFJ/aktuelles,did=169284.html
Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben
Mit dem Bundesfreiwilligendienst wurde das Bundesamt für den Zivildienst in das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) umbenannt. Auf dem neuen, im Aufbau befindlichen Internetauftritt findet sich eine Übersicht der ersten Aufgaben, die neben der Abwicklung des Zivildienstes bis zum 31.12.2011 beim BAFzA schon angesiedelt sind, wie z.B. die Abwicklung von verschiedenen Programmen des Europäischen Sozialfonds, Unterstützungsleistungen bei Programmen aus dem Bereich »Alter und Pflege«, die Geschäftsstelle der Contergan-Stiftung, die Regiestelle des Bundesprogramms »Toleranz Fördern - Kompetenz stärken« oder das Aktionsprogramm »Mehrgenerationenhäuser«.
Weitere Informationen über das BAFzA unter
www.bafza.de
Engagementpolitik im Bundestag
Am 18. März 2011 beantwortete die Bundesregierung die Große Anfrage der SPD-Fraktion zum Thema »Engagementpolitik im Dialog mit der Bürgergesellschaft« (BBE-Newsletter 4/2011). Mit über 60 Fragen und gut 50 Seiten Antworten gehört dieser Vorgang zu den umfänglicheren im Parlament. Am 12. Mai 2011 waren die Antworten Gegenstand einer gut einstündigen Debatte im Deutschen Bundestag. Die Fragesteller kritisierten die Antworten als zwar umfänglich, aber unzureichend, da weder Leitbild noch Strategie im Umgang mit der Bürgergesellschaft vorhanden seien und notwendige gesetzgeberische Aufgaben nicht in Angriff genommen werden. Auch ein fehlender Sinn für die Bedeutung von Infrastruktur für bürgerschaftliches Engagement wurde kritisiert. Die Regierungsfraktionen hoben dagegen nicht zuletzt den Bundesfreiwilligendienst und die Vielzahl an Einzelmaßnahmen hervor, die in der Nationalen Engagementstrategie der Bundesregierung und in der Antwort auf die Große Anfrage dargestellt sind.
Antwort unter
dipbt.bundestag.de/dip21/btd/17/051/1705135.pdf
Debatte im Parlamentsfernsehen unter
dbtg.tv/vid/17/108/9
Schriftliches Protokoll unter
www.bundestag.de/dokumente/protokolle/plenarprotokolle/index.html
Toleranz fördern: Kleine Anfrage beantwortet
Die Bundesregierung beantwortete (17/5330) eine Kleine Anfrage der Fraktion Die Linke (17/5072) zur Umsetzung des Bundesprogramms »Toleranz fördern - Kompetenz stärken«. Danach sind bis zu 90 Kommunen und Landkreise für eine Förderung Lokaler Aktionspläne durch das Bundesprogramm vorgesehen. Ebenso erfährt man, dass von den insgesamt 181 Interessenbekundungen für ein Modellprojekt »Jugend, Bildung und Prävention« 52 Projekte zu einer Antragstellung aufgefordert wurden, welche dies sind, welche Themen sie haben und welche Projekte nicht berücksichtigt wurden. Soweit Bewilligungen ergangen sind, sind auch die entsprechenden Zuwendungssummen verzeichnet.
Antwort unter
dip.bundestag.de/btd/17/053/1705330.pdf
Soforthilfe für Demokratisierungsprozess in Nordafrika
Am 25. Mai 2011 stellte die Bundesregierung im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung dar, wie sie den Demokratisierungsprozess in Nordafrika auch finanziell unterstützt. Insgesamt wurden im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit zusätzlich zu ohnehin eingeplanten Geldern 35 Millionen Euro an Soforthilfe bereitgestellt. Die Bundesregierung hat dabei drei regionale Fonds für Sofortmaßnahmen aufgelegt. Demnach stehen sechs Millionen Euro zur Unterstützung des Demokratisierungsprozesses, insbesondere durch die vor Ort tätigen deutschen Stiftungen, zur Verfügung. Hinzu kommen eine Million Euro für die Beratung bei der Ausarbeitung neuer Verfassungen in Ägypten und Tunesien. Acht Millionen Euro werden für berufliche Aus- und Weiterbildung bereitgestellt und weitere 20 Millionen sind insbesondere für die Förderung von kleinen und mittleren Unternehmen Kredite vorgesehen.
Steuervereinfachungsgesetz: Stellungnahme der BAGFW
Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e. V. (BAGFW) hat am 5. Mai 2011 eine umfängliche Stellungnahme zum Entwurf eines Steuervereinfachungsgesetzes 2011 der Bundesregierung veröffentlicht. Darin weist die BAGFW insbesondere auf den Reformbedarf im Bereich der Umsatzbesteuerung hin, z. B. im Rahmen von Freiwilligendiensten, bei Kostenumlagen für Mitglieder von Vereinen oder bei der Personalgestellung zwischen gemeinnützigen Organisationen. Ebenso wird darauf hingewiesen, dass einzelne vorgesehene Regelungen im Bereich des Spendenrechts dem entsprechenden bürgerschaftlichen Engagement abträglich sind.
Stellungnahme unter
www.bagfw.de/uploads/tx_twpublication/BAGFW-Stellungnahme_zum_Steuervereinfachungsgesetz_2011.pdf
Zusammenhalt und Zukunft - nur mit starken Städten
Die von über 1000 Delegierten und Gästen besuchte 36. Hauptversammlung des Deutschen Städtetages stand vom 3. bis 5. Mai 2011 im Zeichen des Mottos »Zusammenhalt und Zukunft - nur mit starken Städten!« Im Mittelpunkt der Veranstaltung und der vom Städtetag beschlossenen »Stuttgarter Erklärung« stand das Missverhältnis zwischen wachsenden, von Bund bzw. Ländern den Kommunen und Städten zugewiesenen Aufgaben und deren finanzieller Ausstattung. Zugleich ging der neu gewählte Präsident des Deutschen Städtetages, der Münchener OB Christian Ude, schon wegen des Veranstaltungsortes Stuttgart eingehend auf Bürgerbeteiligung und kommunale Demokratie, aber auch auf die Kürzungen im Programm »Soziale Stadt« ein. Er sprach sich für einen Abbau von Hürden für Bürgerbegehren und für Volksentscheide aus. Zugleich warnte er vor allzu leichter Nachgiebigkeit gegenüber Bürgerprotest, vor dem »Wutbürger als neuen Souverän«, der häufig nur das besondere eigene Interesse gegen das Interesse Aller durchsetzen wolle. Unbeschadet einzelner zentraler Entscheidungen, die von der gesamten Bürgerschaft beschlossen werden, rief er die ehrenamtlichen Stadträte und Bürgermeister dazu auf, ihre Entscheidungen weiterhin demokratisch legitimiert, sachkundig und selbstbewusst zu treffen.
Stuttgarter Erklärung des Deutschen Städtetages unter
www.staedtetag.de/imperia/md/content/schwerpunkte/hv2011/13.pdf
Rede des neu gewählten Präsidenten Christian Ude unter
www.staedtetag.de/imperia/md/content/schwerpunkte/hv2011/18.pdf
Unterausschuss BE: Protokoll der 14. Sitzung
Die 14. Sitzung des Unterausschusses Bürgerschaftliches Engagement des Deutschen Bundestages widmete sich im öffentlichen Teil dem Thema der Monetarisierung des Ehrenamts. Im Mittelpunkt stand dabei die Studie über entsprechende Tendenzen in Baden-Württemberg von Prof. Thomas Klie vom Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung. Klie forderte eine größere Transparenz und Ehrlichkeit im weiten Feld zwischen Ehrenamt als Zeitspende und einer als Ehrenamt deklarierter Hauptberuflichkeit, wobei er eine Zunahme hybrider Formen in der Grauzone dazwischen diagnostizierte. Diskutiert wurde auch, wie staatliche Förderprogramme für Engagementförderung selber ungewollt zu einer Monetarisierung bürgerschaftlichen Engagements beitragen. Das Protokoll der Sitzung ist jetzt online.
Protokoll unter
www.bundestag.de/bundestag/ausschuesse17/a13/buerger_eng/Oeffentliche_Sitzungen/Protokolle/14__Sitzung_Kurzprotokoll_m__Anlage.pdf
EJF 2011: Marketing und Beteiligung
Ab sofort sind über die Geschäftsstelle EJF 2011 Flyer und Poster zu den europaweiten Aktivitäten des Europäischen Jahrs der Freiwilligentätigkeit erhältlich, die die Europäische Kommission zur Verfügung stellt. Die kostenfreien Materialien sind per E-Mail unter Angabe der gewünschten Stückzahl bestellbar.
Kontakt unter
E-Mail: ejf2011(at)bag-wohlfahrt.de
Weitere Informationen zum Material unter
www.ejf2011.de/index.php
AKTUELLES AUS DEM BBE
Deutsche Telekom wird BBE-Mitglied
Das BBE begrüßt die Deutsche Telekom AG als Mitglied. Als neues Mitglied hat die Deutsche Telekom bis zur Aufnahmebestätigung durch die BBE Vollversammlung am 18. November 2011 den Status eines vorläufigen Mitgliedes mit allen Rechten und Informationszugängen.
Woche des bürgerschaftlichen Engagements: 16.-25.9.2011
Vom 16. bis 25. September 2011 veranstaltet das BBE die Woche des bürgerschaftlichen Engagements. Seit sieben Jahren ist die Aktionswoche die größte bundesweite Freiwilligenoffensive, die mit dem Motto »Engagement macht stark!« wirbt und die Arbeit von vielen Millionen Engagierten würdigt. Projekte und Initiativen können sich mit ihren Aktionen auf der unten stehenden Homepage für die Kampagnenwoche anmelden. Während der Kampagne gibt es zahlreiche Möglichkeiten, durch inhaltliche Schwerpunktsetzungen die Vielfalt des Engagements hervorzuheben und strukturiert in der Öffentlichkeit zu platzieren. Die bundesweite Woche bietet Beteiligungsgelegenheiten für potentielle Partner und Raum für temporäre strategische Allianzen, die allen Mitwirkenden nützen. Für 2011 werden außerdem vier spezielle Thementage vorbereitet: Inklusion, Bürgerstiftungen, Europa und Unternehmensengagement. Zu jedem Thementag sind mit mindestens einer Partnerorganisation gemeinsame Aktivitäten im Hinblick auf öffentlichkeitswirksame Maßnahmen geplant.
Weitere Informationen unter
www.engagement-macht-stark.de
Manfred Bauer wird neuer Länder-Vertreter im KOA
Der Koordinierungsausschuss (KOA) des BBE begrüßt Manfred Bauer als neues Mitglied in seinen Reihen. Der studierte Jurist ist seit 2004 Leiter der Koordinierungsstelle für Bürgerschaftliches Engagement und Demografischen Wandel in der Staatskanzlei des Landes Brandenburg und wird künftig alle Bundesländer im Koordinierungsausschuss vertreten. Er löst in dieser Funktion Ulrike Sommer ab, die wegen eines Wechsels in der Landesvertretung von Nordrhein-Westfalen in Berlin den Sitz im KOA niederlegen musste.
BBE in den neuen CEV-Vorstand gewählt
Im Vorfeld des Symposiums in Tallinn kam am 4. Mai 2011 die Mitgliederversammlung des Centre Européen du Volontariat (CEV) zu ihrer jüngsten Sitzung zusammen. Zentrale Punkte der Tagesordnung waren eine Aussprache zur Weiterentwicklung des Zusammenschlusses von mittlerweile 38 europäischen Netzwerken und Dachverbänden im Europäischen Freiwilligenjahr - der Alliance EYV 2011 - sowie die Wahl eines neuen CEV-Vorstands. Als einer von fünf neuen Mitgliedern des CEV Board of Directors wurde Mirko Schwärzel vom BBE gewählt. Präsidentin des CEV bleibt die Belgierin Eva Hambach.
Weitere Informationen unter
www.cev.be
BBE-Geschäftsstelle sucht Praktikanten/in
Die Geschäftsstelle des BBE sucht für den Zeitraum von sechs Monaten ein/e Vollzeit-Praktikanten/in. Beginn des Praktikums ist der 1. Juli 2011. Der Aufgabenbereich beinhaltet insbesondere die Unterstützung bei der Betreuung von Arbeitsgruppen, die Vorbereitung und Nachbereitung von Veranstaltungen und Gremiensitzungen, Betreuung der Facebookseite des BBE, Recherchearbeiten sowie administrative Tätigkeiten im Büroalltag. Gesucht werden selbstständige Praktikant/*innen mit geistes- oder sozialwissenschaftlichem Hintergrund, die Interesse an Teamarbeit, Flexibilität, umfassende MS-Office-Kenntnisse und möglichst Kenntnisse des Themenfeldes »Bürgerschaftliches Engagement« mitbringen. Geboten wird ein umfassender Einblick in das Management eines großen Netzwerkes und die dazu erforderlichen Anforderungen und Kompetenzen. Das Praktikum wird mit 400 Euro im Monat (Minijob) vergütet. Interessierte werden gebeten, ihre schriftliche Bewerbung bis zum 17. Juni 2011 an die BBE-Geschäftsstelle zu richten.
Bewerbung unter
E-Mail: info(at)b-b-e.de
Arbeitsgruppe Freiwilligendienste
Am 24. Mai tagte die Arbeitsgruppe 3 »Freiwilligendienste« in Berlin. Im Zentrum der Diskussionen stand der neue Bundesfreiwilligendienst (BFD). Dr. Tobias Viering vom BMFSFJ und Matthias Betz vom Deutschen Roten Kreuz berichteten über den Stand der Entwicklungen. Wie sich die Zahlen des neuen Bundesfreiwilligendienstes entwickeln werden, wird allseits mit größter Spannung beobachtet. Derzeit ist eine bundesweite Werbekampagne für den BFD angelaufen. Mit Unverständnis und Kritik reagierten zahlreiche Teilnehmer auf die Mitteilung, dass der »Freiwilligendienst aller Generationen« (FDaG) nun auslaufen werde. Es wurde angeregt, im Sinne des Koalitionsvertrages der Bundesregierung im Rahmen der Prüfung eines »Nationalen Engagementgesetzes« eine Bundeskompetenz für zeitintensive Engagementformen wie den FDaG neu zu verankern. Weitere Themen der Beratung waren der Internationale Freiwilligendienst und die Qualitätssicherung in den Freiwilligendiensten. Zu diesem Thema referierten Ana-Maria Stuth von quifd und Philip Stemmer vom zze Freiburg.
Arbeitsgruppe Perspektiven der lokalen Bürgergesellschaft
Einleitend zur Sitzung am 31. Mai 2011 in Essen stellte Dr. Werner Heye den Förderfonds zur Anerkennung von bürgerschaftlichem Engagement in Hannover vor, was auf ungeteiltes Lob stieß und das Potenzial zur Nachahmung in anderen Kommunen hat. In der Weiterverfolgung des Schwerpunktes »Partizipation« wurden die Ansätze zur Etablierung von Beteiligungsstandards in Leipzig und Essen gegenübergestellt. Ralph Keppler von der Stadt Leipzig erläuterte den »Leipziger Weg« zu einem standardisierten Ablaufschema mit mehreren Phasen der Bürgerbeteiligung. Monika Hanisch stellte dem den Ansatz in Essen gegenüber, in dessen Zentrum Fachbereichsstandards innerhalb der Stadtverwaltung stehen. Die anschließende Diskussion zu den beiden Modellen kreiste immer wieder auch um die Rolle der Politik und der gewählten Volksvertreter. Am Ende stand die Frage nach der Verbindlichkeit solcher Ansätze. Muss Beteiligung in den Hauptsatzungen der Gemeinden verankert werden oder reicht eine Verortung der Beteiligungsgrundsätze in der Gemeindeordnung? Diese Fragen sollen in der Folge von der AG 4 weiter verfolgt werden. Die nächste Sitzung findet am 31. August statt.
Arbeitsgruppe Sozialstaat
Am 27. Mai tagte die Arbeitsgruppe 7 »Stärkung des Bürgerschaftlichen Engagements im Sozialstaat der Zukunft« in Frankfurt/Main. Hauptthema der Beratungen waren Tendenzen einer Monetarisierung des Engagements. Diskussionsgrundlage dazu war ein Thesenpapier von Dr. Johannes Warmbrunn vom Land Baden-Württemberg. Es schlägt Kriterien vor, nach denen auch bezahlte Formen des Engagements gewürdigt und akzeptiert werden können. In der intensiven Diskussion war man sich einig, dass das zentrale Kriterium allen Engagements weiterhin dessen Freiwilligkeit sein müsse. Hingegen seien durchaus differenzierte Formen eines bezahlten Engagements möglich, soweit dabei der Eigensinn des Engagements gewahrt werde. Aus einer »freiwilligen Selbstbindung« erfolge zwar in anforderungsreichen Tätigkeitsprofilen des Engagements eine hohe Verpflichtung und Verbindlichkeit schon im Interesse der betroffenen Menschen, doch sei diese nicht zu verwechseln mit den Anweisungsstrukturen der Erwerbsarbeit. Es komme vor allem darauf an, derartige Selbstverpflichtungen transparent, nachvollziehbar und in einer nicht überwältigenden Weise zu realisieren. Zudem seien Leitbild, Kultur und Praxis der Einrichtungen, ein gutes Freiwilligenmanagement und bestehende Mindestlöhne ausschlaggebend dafür, dass auch bezahlte Formen des Engagements immer noch trennscharf zu Erwerbsarbeit blieben. Vor diesem Hintergrund wurde auch das Konzept des „Sozialunternehmens“ angesprochen: Es müsse künftig weiter geschärft werden, damit das Miteinander von Erwerbsarbeit und Engagement institutionell auch in Zukunft in guten Rahmenbedingungen erfolgen könne.
FACHDISKURS
14. Kinder- und Jugendhilfetag in Stuttgart
Vom 7. bis 9. Juni 2011 findet der 14. Deutsche Kinder- und Jugendhilfetag unter dem Motto »Kinder. Jugend. Zukunft: Perspektiven entwickeln - Potenziale fördern!« in Stuttgart statt. Bei einer Reihe der über 200 Fachveranstaltungen geht es um engagementpolitische Themen und Aufgaben. Einige Beispiele: Die Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. führt ein Fachforum über Modelle des ehrenamtlichen Engagements bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund durch, der Deutsche Bundesjugendring diskutiert die Herausforderungen an die ehrenamtliche Arbeit als tragende Säule der Kinder- und Jugendarbeit und der Jugendverbandsarbeit und die Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter veranstaltet mit dem KVJS-Landesjugendamt, der Liga der freien Wohlfahrtspflege und VPK in Baden-Württemberg ein Fachforum zum Thema »Inklusionsperspektiven in der Zivilgesellschaft - eine Herausforderung für die Jugendhilfe?!«
Weitere Informationen unter
www.jugendhilfetag.de
Zehn Jahre FSJ Kultur: Veranstaltungen und Publikation
Den zehnten Jahrgang des Freiwilligen Sozialen Jahres Kultur (FSJ Kultur) - vom 1. September 2010 bis 31. August 2011 - nutzen die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung e.V. (BKJ) und der Trägerverbund des FSJ Kultur, um Vergangenes zu würdigen, Gegenwärtiges zu reflektieren und Zukunftsfähiges zu entwickeln. Der Festakt »Von Sturmböen und Rückenwind« im Theater an der Parkaue am 30. Juni 2011 bildet den Auftakt der dreiteiligen Jubiläumsveranstaltung. Der Fachtag »Engagement zwischen Strahlkraft und Ignoranz« am 1. Juli bietet die Möglichkeit, Erfahrungen auszutauschen und neue Sichtweisen und Impulse für das FSJ Kultur zu gew*innen. »Die Fete« rundet die Feierlichkeiten unter zahlreicher Beteiligung ehemaliger und aktueller Freiwilliger ab. Eine Sonderausgabe des Magazins Kulturelle Bildung der BKJ würdigt zudem das zehnjährige Jubiläum des FSJ Kultur. Einsatzstellen, Träger und ehemalige Freiwillige beleuchten in Fachbeiträgen kritisch und mit Visionen diesen ersten kulturellen Freiwilligendienst. Die Soziologin Sibylle Picot begründet, warum jugendliches Engagement und damit auch das FSJ Kultur immer wichtiger für Jugend und Gesellschaft werden. Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, wirft in seinem Beitrag »FSJ Kultur nach zehn Jahren - Viele neue Fragen« einen Blick auf die aktuelle Situation und in eine mögliche Zukunft der Jugendfreiwilligendienste.
Weitere Informationen unter
bit.ly/mJfMxS
Jugend in der Zivilgesellschaft: neue Studie
Die Bertelsmann-Stiftung hat eine Spezialauswertung aus den Freiwilligensurveys 1999-2009 zum Thema Jugend in der Zivilgesellschaft publiziert. Darin wird erkennbar, dass bei jüngeren Menschen gegen den allgemeinen Trend eine Abnahme von bürgerschaftlichem Engagement zu konstatieren ist. Mindestens könnte die als frei empfundene verfügbare Zeit knapper, die Durchsetzungskraft anderer Angebote, die um diese freie Zeit konkurrieren, stärker geworden sein. Möglich ist auch, dass sich objektive Zeitverknappungen in Schule, Lehre/Praktikum/Arbeit und Studium auswirken (G 8, BA). Nach wie vor deutlich geringer fallen Engagement und Engagementbereitschaft bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund aus. Während die vage Bereitschaft, sich eventuell zu engagieren, deutlich gestiegen ist, ist die Bereitschaft, sich gewiss engagieren zu wollen, zugleich gesunken. Das geringere Engagement ist auch Ausdruck einer viel geringeren Integration in die Vereinswelt, in der nur halb so viel Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund aktiv sind als Kinder und Jugendliche ohne solch einen Hintergrund in den letzten Generationen.
Studie unter
www.bertelsmann-stiftung.de/bst/de/media/xcms_bst_dms_33702_33705_2.pdf
Zivilgesellschaft: Neue Zahlen am 29. 6. 2011
Das Projekt Zivilgesellschaft in Zahlen - ZiviZ, ein Gemeinschaftsprojekt des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft, der Bertelsmann Stiftung und der Fritz Thyssen Stiftung, stellt neue Daten aus der amtlichen Statistik vor. Diese liefern Informationen zu Umfang und Struktur des Dritten Sektors sowie zu seiner wirtschaftlichen Bedeutung. Die Veranstaltung »Zivilgesellschaft: Sozialer Kitt, Partizipation oder Wirtschaftsfaktor? Alte Fragen. Neue Zahlen« findet am 29. Juni 2011 im Deutsche Bank Forum in Berlin statt. Damit ist nach über 15 Jahren erstmals wieder eine empirische Standortbestimmung des Dritten Sektors möglich. Die Projektergebnisse werden gemeinsam mit dem Statistischen Bundesamt und dem Centrum für soziale Investitionen und Innovationen (CSI, Heidelberg) präsentiert.
Tagungsflyer unter
nl6_tagungsflyer.pdf (1.1 MB)
Tagungsflyer unter
nl6_rueckantwort.pdf (31 kB)
Weitere Informationen unter
www.zivilgesellschaft-in-zahlen.de
Onlinebibliothek Freiwilligensurvey
Auf dem Portal der Initiative Zivilengagement des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend können alle drei Freiwilligensurveys seit 1999 abgerufen werden. Außerdem bietet die Onlinebibliothek die Möglichkeit an, die Zusammenfassungen nach Schwerpunkten wie Motivation oder Rahmenbedingungen sowie nach Bevölkerungsgruppen zu durchsuchen und sich in Form aufbereiteter Grafiken herunter zu laden. Eine Druckversion des 3. Freiwilligensurveys liegt hingegen noch nicht vor.
Weitere Informationen unter
www.initiative-zivilengagement.de/wissen/onlinebibliothek.html
Neue Forschungsdatenbank zu BE online
Am 23. Mai 2011 ist die offene Forschungsdatenbank Zivilgesellschaftsforschung online gegangen. Hier können interdisziplinär und Institutionen übergreifend Forschungsarbeiten aus dem Bereich Zivilgesellschaftsforschung kostenfrei eingetragen und recherchiert werden. Ziel ist der Aufbau eines umfassenden und nützlichen Nachweissystems zur Zivilgesellschaftsforschung. Die ersten 44 erfassten Forschungsarbeiten umfassen in Angriff genommene, laufende und abgeschlossene Qualifizierungsarbeiten, Monographien und Forschungsprojekte aus allen Disziplinen zu Themen im Bereich von Zivilgesellschaft, Gemeinnützigkeit, Dritter Sektor, Stiftungswesen, Philanthropie, Spenden, Vereinswesen, bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt. Die Forschungsdatenbank ist ein Projekt des Maecenata Instituts für Philanthropie und Zivilgesellschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin und wird vom Förderverein Zivilgesellschaftsforschung und dem Generali Zukunftsfonds unterstützt.
Weitere Informationen unter
www.institut.maecenata.eu/forschungsdatenbank.html
Innovationspreis für Freiwilligenagenturen 2011
Unter dem Motto »Gemeinsam lokal engagiert« sucht die Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen e. V. (bagfa) Konzepte, Ansätze und Projekte, in denen Freiwilligenagenturen gemeinsam mit anderen Partnern spezifische lokale Anliegen in den Blick nehmen und Lösungen dafür entwickeln und umsetzen. Der Innovationspreis 2011 stellt dabei die Frage in den Mittelpunkt: Mit welchen innovativen und kreativen Vorhaben packen Freiwilligenagenturen als Netzwerker lokale Herausforderungen an? Als Preisgelder stehen insgesamt 13.000 Euro zur Verfügung. Bewerbungsschluss ist der 24. Juni 2011, die Preisverleihung des von der Stiftung Apfelbaum und der Deutschen Bank unterstützten Preises findet am 17. Oktober 2011 in Potsdam im Rahmen der Jahrestagung der bagfa statt.
Kontakt Anne Schaarschmidt unter
E-Mail: anne.schaarschmidt(at)bagfa.de
Der ideale Ort: Wettbewerb bis 30.9.2011
Mit dem Wettbewerb »Der ideale Ort« sucht »Das Örtliche« Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Initiativen aus ganz Deutschland, die sich bürgerschaftlich engagieren, um ihren Ort für sich und andere lebenswerter zu gestalten. Am Wettbewerb können Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen teilnehmen. Teilnehmen kann man über ein Bewerbungsformular auf der Website der Initiative »Der ideale Ort«. Bewerbungsfrist ist der 30. September 2011. Die Sieger in den drei Wettbewerbskategorien »Bürgerinnen und Bürger«, »Unternehmen« und »Institutionen« gew*innen je 10.000 Euro und werden dann auf einer großen Abschlussveranstaltung am 8. Dezember 2011 in Berlin ausgezeichnet.
Weitere Informationen unter
www.der-ideale-ort.de
Integration junger Migranten: Bewerbung bis 31. 7. 2011
Wie können Kinder und Jugendliche aus Familien mit Migrationshintergrund und auch ihre Eltern Unterstützung finden, damit sie ihre Potenziale entfalten können? Was ist notwendig, damit sie sich aktiv am Leben in ihrem Stadtteil beteiligen und engagieren? Wie können Kreativität, soziale Kompetenz, Mitbestimmung und Eigeninitiative gestärkt werden? Projektideen, mit denen die Integration von Kindern und Jugendlichen aus Migrantenfamilien gefördert werden, können noch bis zum 31. Juli 2011 bei der Stiftung MITARBEIT eingereicht werden, die für die Robert Bosch Stiftung das Programm »Integration junger Migranten« seit 2005 durchführt.
Weitere Informationen unter
www.mitarbeit.de/integrationmigranten.html
Jugendbegleiter-Programm in Baden-Württemberg
Die Servicestelle Jugend und Schule der Jugendstiftung Baden-Württemberg setzt seit 2006 das Jugendbegleiter-Programm im Auftrag des Ministeriums für Kultus, Jugend und Sport inhaltlich und organisatorisch um. Jugendbegleiterinnen und Jugendbegleiter sind qualifizierte Ehrenamtliche aus Vereinen, Verbänden, Kirchen und dem Umfeld der Schule. Sie machen für Schülerinnen und Schüler ein regelmäßiges Betreuungsangebot. Die Angebotspallette deckt das gesamte Spektrum gesellschaftlicher Aktivitäten ab. Es gibt Bewerbungstrainings, Computerkurse, Sport, Kochen, Theaterspiel, Hausaufgabenbetreuung, Schülerfirmen, Naturexpeditionen, Erste-Hilfe, Vorlesestunden und vieles mehr. Das Jugendbegleiter-Programm öffnet die Schule gegenüber Gesellschaft und Wirtschaft, indem es außerschulische Partner mit einbezieht und Kooperationen mit diesen fördert. Ehrenamtliches Engagement in der offenen Ganztagsschule wird so ein wichtiger Teil eines Gesamtbildungskonzepts und damit in den schulischen Lebensraum integriert. Im Schuljahr 2009/10 machten 15.001 Jugendbegleiter in Baden-Württemberg an 1.003 Schulen Bildungs- und Betreuungsangebote im Umfang von ca. 26.000 Stunden pro Woche. Im Schuljahr 2010/11 beteiligen sich 1.272 Schulen. Ab dem Schuljahr 2011/12 können erstmals auch die beruflichen Schulen in das Programm einsteigen.
Weitere Informationen unter
jugendbegleiter.jugendnetz.de
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 30. Juni 2011. Redaktionsschluss ist der 23. Juni 2011.
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