Europa-Nachrichten Nr. 1 vom 31.1.2019
Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.
EDITORIAL
SCHWERPUNKT 1: KAMPAGNEN ZUR EUROPAWAHL IN DEUTSCHLAND
SCHWERPUNKT 2: EUROPÄISCHE KAMPAGNEN ZUR EUROPAWAHL
#MEGA – Make Europe Great for All
CEV-Tool zur Europawahl: Engagementorientierte Kandidat*innen verpflichten und wählen
AKTUELLES AUS EUROPÄISCHER ENGAGEMENTPOLITIK UND -DEBATTE
Europarat: Raum der Zivilgesellschaft schützen und fördern
Zivilgesellschaftliche Agenda des neuen deutsch-französischen Freundschaftsvertrages
Europawahl 2019: Positionen des Deutschen Vereins
Zivilgesellschaft und Terrorismusfinanzierung: Umfrage
INTERNATIONALE BETEILIGUNGSVERFAHREN
Einigung auf EBI-Reform von Rat, Kommission und Parlament
AKTUELLES AUS DEM BBE UND VON EUROPÄISCHEN PARTNERN
»Nicht ohne Uns!«: Europäische Konferenz der Zivilgesellschaft zur Zukunft Europas
»It’s Europe, Stupid!«: Bericht
»Engagement im Bereich Kunst und Kultur«: BBE-Dossier Nr. 5
»Europa vor der Wahl – Wir müssen reden!« : Bürgerdialog 2019
SIMEP 2019: Simulation Europäisches Parlament
VERANSTALTUNGEN, AUSSCHREIBUNGEN, PUBLIKATIONEN
On y va – auf geht’s – let‘s go: Ideenwettbewerb
Webinar zu ProtectDefenders.eu
Infoour zum Europäischen Solidaritätskorps
Dritte Fachtagung »Europa kreativ?« der Friedrich-Ebert-Stiftung
»Europa für Bürgerinnen und Bürger« (KS EfBB): Seminare
International Civil Society Week in Belgrad
European Research Network on Philanthropy (ERNOP): Call for Abstracts
25. IAVE-Welt-Freiwilligenkonferenz: Dokumentation und Bericht
Wirtschaft und internationale NGO: ZiviZ-Studie
CSR-Regulierung in der EU und Gegensatz Deutschland und Frankreich: Studie
EDITORIAL
Bei aller Krisenrhetorik um das europäische Projekt erleben wir aktuell ein vielfältiges und buntes Engagement der demokratischen pro-europäischen Zivilgesellschaft. Sie entwickelt Kampagnen zur Europawahlen im Mai 2019 und positioniert sich mit ihren Ideen und Forderungen für ein solidarisches, demokratisches und offenes Europa der Zukunft. Das BBE unterstützt diese Initiativen und Kampagnen, möchte ihre Sichtbarkeit stärken und zu ihrer Vernetzung beitragen. In dieser Ausgabe der BBE-Europa-Nachrichten werden daher in zwei Schwerpunkten einige Kampagnen in Deutschland und europaweit vorgestellt.
Am 21. und 22. März 2019 lädt das BBE gemeinsam mit einer Vielzahl an Netzwerken und Initiativen zur Konferenz »Nicht ohne Uns!« ins Rote Rathaus Berlin ein: Zwei Monate vor der Europawahl soll dies ein großer Marktplatz der Zivilgesellschaft zum Austausch und der gemeinsamen Aktionsplanung werden. Im Mittelpunkt steht ein Appell gemeinsamer Forderungen der europäischen Zivilgesellschaft an die Institutionen der EU und die Regierungen der Mitgliedstaaten: Weitere Informationen dazu in der Rubrik »Aktuelles aus dem BBE«.
Save the Date: »Nicht ohne Uns!«: Europäische Konferenz der Zivilgesellschaft zur Zukunft Europas (PDF, 743 kB)
SCHWERPUNKT 1: KAMPAGNEN ZUR EUROPAWAHL IN DEUTSCHLAND
»Europa Machen«
»Europa Machen – jetzt und richtig!« Im Oktober 2018 fand die Europawahl-Kampagne der Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) und der Europa-Union Deutschland (EUD) ihren Auftakt. Die Kampagne setzt sich zum Ziel, bis zur Europawahl 2019 über die Wahlen zu informieren, Ideen für Reformen der EU zu generieren, politische Schwerpunkte einzubringen und vor allem zum Wahlgang zu mobilisieren.
Weitere Informationen zur Kampagne »Europa Machen« (PDF, 232 kB)
Website der Kampagne »Europa Machen«
»Make Europe Yourope«
Die Multiplikatoren-Kampagne, die das Netzwerk Europäische Bewegung Deutschland (EBD) zur Europawahl startete, soll die Alltagsrelevanz europäischer Themen für alle Bürger*innen sichtbar machen. EBD-Mitgliedsorgansiationen sind aufgerufen, mit Argumenten aus der Lebenswirklichkeit für einen proeuropäischen Wahlentscheid zu werben. Über die positive Besetzung Europas und die persönliche Identifikation sollen Nichtwähler*innen zum Urnengang bewegt werden.
Weitere Informationen zur Kampagne »Make Europe Yourope«
»European May«
»Du fandest 2016 politisch ziemlich scheiße? Keinen Bock mehr, den Nationalisten auch 2017 weiterhin das Feld zu überlassen? Dann werde Teil unserer proeuropäischen Kampagne und lass uns gemeinsam 2017 zu einem besseren proeuropäischen Jahr machen!« Mit dieser Ansprache begann die Kampagne »The European Moment«. Daraus entwickelte sich die Kampagne »European May« mit drei Hauptzielen: Menschen zu motivieren, zur Europawahl zu gehen, gegen Nationalisten zu stimmen und für etwas eine Stimme zu geben, was Europa schrittweise verbessert.
Rückblick THE EUROPEAN MOMENT, von der Idee bis zur Gründung
Webseite der Kampagne »European May«
»jung & wählerisch«
Als Grassroots Thinktank für Außen- und Europapolitik wird Polis180 jungen Wähler*innen vor der Wahl zum Europäischen Parlament im Rahmen der Kampagne jung & wählerisch Europapolitik nahebringen, um die Wahlbeteiligung der 18-35-Jährigen in Deutschland zu steigern. Die Kampagne verbindet Elemente der eher informierenden politischen Bildung mit stark partizipativen Elementen, um die kritische Auseinandersetzung möglichst vieler junger Menschen mit EU-Politik und nachhaltiger politischer Beteiligung zu fördern.
Weitere Informationen zur »jung & wählerisch« (PDF, 89,4 kB)
»Europa. Jetzt aber richtig!«
Der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB begleitet die Europawahl 2019 mit einer öffentlichen Kampagne, die im Februar 2019 starten soll. Das Motto der Kampagne lautet: »Europa. Jetzt aber richtig!«.
Weitere Informationen zur Kampagne »Europa. Jetzt aber richtig!«
#NatürlichEuropa
Der Deutsche Naturschutzring konzipiert aktuell die Kampagne #NatürlichEuropa, mit der die Engagierten in der Umwelt- und Naturschutzbewegung erreicht werden sollen, sich pro-europäisch zu positionieren und sich für einen natur- und menschenfreundlichen Umbau der EU einzusetzen. Zur Verbreitung wird ein Kommunikationspaket einschließlich einer social media Kampagne geschnürt. Inhaltliche Grundlage ist das von einer breiten Mehrheit der Mitgliedschaft getragene Forderungspapier »Meine Stimme für Europas Zukunft«.
Positionspapier des DNR (PDF, 1,89 MB)
#munich4europe
Die Kampagne #munich4europe will das Thema Europa in den Köpfen und Herzen der Münchner*innen verankern. »Verschiedene Aktionen sollen zum Nachdenken bewegen, Vorbehalte abbauen und zur Teilhabe motivieren.« - Liest man auf der von flowconcept konzeptionierten Website. Bis zum Europa-Tag im Mai 2019 werden gemeinsam mit Europa-Akteuren in München aufmerksamkeitsstarke Veranstaltungen und Aktionen auf die Beine gestellt.
Weitere Informationen zur Kampagne #munich4europe
Website der Kampagne #munich4europe
EU-Countdown
Gezählt wird rückwärts: Der EU-Countdown der Europäischen Akademie Berlin setzt in Unterstützung der Kampagne »Diesmal wähle ich« auf Unterhaltung. Und macht vor allem jungen Wählenden klar: »Auf Deine Stimme kommt es an«. Ab April 2019 will der EU-Countdown Wettbewerbsfieber verbreiten.
Weitere Informationen zur Europawahl-Kampagne der Europäischen Akademie Berlin (PDF, 61,9 kB)
SCHWERPUNKT 2: EUROPÄISCHE KAMPAGNEN ZUR EUROPAWAHL
»Diesmal wähle ich«
Die Kampagne des Europäischen Parlaments setzt lokale Akzente und bezieht Bürger*innen individuell ein. »Diesmal wähle ich« lautet das Motto der Informationskampagne, die zur Wahl aufruft und Hilfestellung bietet, um auch Familie, Freunde und Bekannte zu motivieren. Ziel ist es, die mit 48,1 Prozent relativ geringe deutsche Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2014 weiter zu steigern und die Trendwende im Vergleich zur Europawahl 2009 (43,3 Prozent) auszubauen. Dafür werden besonders junge Erwachsene (Erstwähler*innen), Studierende und Meinungsbildner*innen/Führungskräfte angesprochen.
#MEGA – Make Europe Great for All
Die Kampagne »Make Europe Great for All – MEGA« bietet einen europaweiten Rahmen für zivilgesellschaftliche Initiativen, ihre Ideen und Forderungen für ein demokratisches und solidarisches Europa im Vorfeld der Europawahlen 2019 zu artikulieren. Am 10. Dezember 2018, dem Internationalen Tag der Menschenrechte, wurde ein erster #MEGA-Aktionstag ausgerichtet. Das BBE unterstützt die Aktionen der #MEGA-Kampagne und lädt alle interessierten Gruppen und Organisationen in Deutschland zur Beteiligung ein. Auf der zentralen Kampagnen-Webseite sind dazu Toolkits verfügbar.
Y Vote: »How to Vote« App
Das Y Vote Projekt von AEGEE-Europe richtet sich an junge Menschen in Europa, um sie zur Wahlteilnahme zu motivieren und sie in demokratische Prozesse einzubinden. In der »How to Vote« App können insbesondere im Ausland lebende EU-Bürger*innen einfach erfahren, wie sie an der Europawahl teilnehmen können. Zu deren Finanzierung wurde aktuell eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Für junge Menschen zwischen 18 und 30 werden mehrere Seminare organisiert, in denen sie Empfehlungen für die Politik, angelehnt an die Themen der Europäischen Jugendstrategie, verfassen. Die entwickelten Leitfäden zur Organisation lokaler Events und Workshops und zu Kooperationen auf Stadtebene sind online verfügbar.
Dossier zum Y Vote (PDF, 215 kB)
Weitere Information zur Crowdfunding Kampagne und Y Vote
CESI-Kampagne
Die Europäische Union der Unabhängigen Gewerkschaften (CESI) stellt die »Unverzichtbaren« in den Vordergrund ihrer Europawahlkampagne: »In our pro-European election awareness-raising campaign, we want to specially highlight the contributions made by workers, not only but in particular from the public sector, to make Europe a worthy place to live for everyone.« - so Klaus Heeger, Generalsekretär von CESI.
CEV-Tool zur Europawahl: Engagementorientierte Kandidat*innen verpflichten und wählen
Das CEV (European Volunteer Centre) hat seine Handreichung zur Europawahl aktualisiert. Sie enthält zum einen erläuterte Entscheidungskriterien, mit denen die Kandidat*innen zu ihrer Einstellung zu europaweiten engagementpolitischen Herausforderungen befragt werden können. Zudem enthält das Toolkit eine formelle Bereitschaftserklärung für Kandidat*innen, sich im Fall einer Wahl für die Einrichtung einer »Volunteering Intergroup« einzusetzen, um das Themenfeld im Rahmen des Europäischen Parlaments und der Europäischen Institutionen zu stärken. Die aktuellen Europaabgeordneten Brando Benifei, Michaela Šojdrová und Flavio Zanonato sowie der Kandidat Robert Micallef haben dies bisher schon getan und beim CEV, bei dem auch das BBE Mitglied ist, hinterlegt.
AKTUELLES AUS EUROPÄISCHER ENGAGEMENTPOLITIK UND -DEBATTE
Europarat: Raum der Zivilgesellschaft schützen und fördern
Vor dem Hintergrund der Debatte um »shrinking spaces of civil society« und speziell auch zunehmender Beschränkungen für Journalist*innen und Menschenrechtsaktivist*innen hat der Europarat am 28. November 2018 eine Empfehlung an die Mitgliedsstaaten zum Schutz und zur Unterstützung der Zivilgesellschaft verabschiedet: »Recommendation CM/Rec(2018)11 of the Committee of Ministers to member States on the need to strengthen the protection and promotion of civil society space in Europe«. Darin wird auch die Sorge um entsprechende Entwicklungen in Mitgliedsstaaten ausgedrückt. Die einzelnen konkreten Empfehlungen zielen ab auf förderliche nationale Rahmenbedingungen durch Gesetze einerseits, auf eine Unterstützung durch Politik und Öffentlichkeit andererseits. Nationalstaatliche Maßnahmen sollen die Zivilgesellschaft schützen und fördern, wobei der Europarat einerseits die Arbeit der Nationalstaaten unterstützen will. Nach fünf Jahren ist eine Überprüfung der Implementierung der Empfehlungen vorgesehen.
Recommendation CM/Rec(2018)11 of the Committee of Ministers
Zivilgesellschaftliche Agenda des neuen deutsch-französischen Freundschaftsvertrages
Der am 22. Januar 2019 in Aachen von Präsident Macron und Bundeskanzlerin Merkel unterzeichnete neue deutsch-französische Freundschaftsvertrag soll zügig praktische Konsequenzen haben. Deshalb haben sich beide Regierungen auf eine Liste mit 15 sofort umsetzbaren Projekten geeinigt, darunter auch solche mit expliziter Bedeutung für die Zivilgesellschaften beider Länder. Vorhaben 5 sieht die Einrichtung eines »gemeinsamen Bürgerfonds zur Förderung gemeinsamer Projekte zivilgesellschaftlicher Akteure, z.B. Bürgerinitiativen und Städtepartnerschaften« vor. Verschiedene andere Punkte, wie die Einrichtung eines deutsch-französischen Zukunftswerks als Dialogforum für Transformationsprozesse in unseren Gesellschaften (Vorhaben 15), die Ermittlung von Problemen und möglicher Lösungen in den Grenzregionen (Vorhaben 6) oder die Stärkung von Mobilitätsprogrammen (Vorhaben 4) könnten oder sollten mehr Bürgerbeteiligung und den stärkeren Einbezug zivilgesellschaftlicher Akteure mit sich bringen.
Deutsch-französische Agenda vom 22. Januar 2019
Plastik und Zivilgesellschaft
Zumindest Mikroplastik ist mittlerweile in aller Munde angekommen – trotzdem tun sich die Akteur*innen aus Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft schwer, nachhaltige Strategien zur Vermeidung bzw. Beseitigung von Plastik zu entwickeln, einem Stoff, bei dem kurzfristiger Gebrauch und langfristige, ungewünschte Haltbarkeit in der Umwelt immer wieder Hand in Hand gehen. Gemeinsam haben Beyond Philanthropy und die Röchling Stiftung das komplexe Themenfeld Kunststoff und Umwelt gründlich durchleuchtet. Die daraus entstandene Publikation »POLYPROBLEM – Herausforderungen, Akteure und Perspektiven« steht ab sofort in deutscher und englischer Sprache zum Download auf den Websites der beiden Einrichtungen bereit, gedruckte Exemplare können kostenlos bezogen werden. Uwe Amrhein, Manager der Röchling Stiftung, weist zudem auf den Stakeholder-Dialog am 27. März 2019 in Berlin hin, bei dem Akteur*innen aus Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft das Thema anlässlich der Studie debattieren werden.
Europawahl 2019: Positionen des Deutschen Vereins
Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. nimmt die anstehenden Europawahlen zum Anlass, um sich für ein soziales Europa zu positionieren. Nach seiner Auffassung wird ein soziales Europa durch gemeinsame, kräftige Impulse für eine soziale Aufwärtskonvergenz der mitgliedstaatlichen Sozialleistungssysteme auf hohem Niveau gekennzeichnet. Die Aktivitäten der Europäischen Kommission, des Europäischen Parlaments und des Rats der Europäischen Union sollten darauf ebenso ausgerichtet sein wie auf eine auskömmliche EU-Strukturförderung zur Stärkung des sozialen Zusammenhalts und auf soziale Ziele in einer Gesamtstrategie zur politischen Koordinierung in der Europäischen Union auch nach 2020. Der Deutsche Verein fordert, nationale, regionale und lokale Akteure sowie die Interessen der Zivilgesellschaft im europäischen Willensbildungsprozess breit einzubinden und insbesondere die Instrumente zur Interessenvertretung und politischen Teilhabe weiterzuentwickeln, um die Akzeptanz des europäischen Projekts bei den Bürger*innen in der EU zukünftig wieder zu stärken.
Positionierung des Deutschen Vereins zur Europawahl
Forderung nach Stop von ISDS
Ein Zusammenschluss von über 150 europäischen Organisationen, Gewerkschaften und sozialen Bewegungen setzt sich gegen Investor-Staat-Schiedsgerichte (ISDS) ein. Sie sehen darin ein paralleles, einseitiges und unfaires Justizsystem für Konzerne, dass Demokratie und Rechtsstaatlichkeit, Menschenrechte, Umweltschutz, Gesundheit, öffentliche Dienstleistungen sowie Verbraucher- und Arbeitnehmerrechte untergräbt. Anstelle von solchen Sonderrechten fordern sie ein internationales Abkommen (UN-Treaty) sowie neue EU-weite und nationale Gesetze, um Konzerne für Menschenrechtsverstöße zur Rechenschaft ziehen zu können und um Betroffenen Zugang zur Justiz zu gewährleisten. Aus Deutschland sind 18 Organisationen beteiligt, darunter Attac Deutschland, der Berliner Wassertisch, BUND, Campact, CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung, Forum Fairer Handel, INKOTA-netzwerk e.V., Mehr Demokratie e.V., Netzwerk Gerechter Welthandel, WEED - World Economy, Ecology & Development, Weltladen-Dachverband e.V. und Goliathwatch e.V…
Erklärung Menschenrechte stützen – Konzernklagen stoppen! Stop ISDS
Zivilgesellschaft und Terrorismusfinanzierung: Umfrage
VENRO, der Dachverband der entwicklungspolitischen und humanitären Nichtregierungsorganisationen in Deutschland, führt eine Umfrage durch, bei der es – bezogen auf die jeweils eigene gemeinnützige Organisation – um die Selbsteinschätzung des Risikos von Terrorismusfinanzierung geht. Die Umfrage richtet sich an ALLE gemeinnützigen Organisationen, unabhängig von Arbeitsfeldern, Größe und Reichweite. Auch wenn man kein Risiko sieht, sollte der Fragebogen ausgefüllt werden. Hintergrund ist ein Evaluierungsprozess der Financial Action Task Force (FATF), welche ihre Mitgliedsländer unterstützt, das Risiko von Terrorismusfinanzierung und Geldwäsche zu minimieren. Im Jahr 2020 wird ein internationales Prüfteam der FATF Deutschland besuchen. Teil der Prüfung ist auch die Regulierung des Dritten Sektors im Hinblick auf etwaige Risiken. Die Umfrage soll ermöglichen, dass die Zivilgesellschaft bei der bevorstehenden Prüfung Deutschlands über eine eigene Datenbasis verfügt. Die Umfrage wurde von einzelnen Trägern und Expert*innen des Bündnis für Gemeinnützigkeit (BfG) erarbeitet. Eine Beteiligung ist bis zum 11. Februar 2019 möglich, ein Auswertungsbericht wird der Öffentlichkeit voraussichtlich im Mai 2019 kostenfrei zur Verfügung gestellt.
INTERNATIONALE BETEILIGUNGSVERFAHREN
Einigung auf EBI-Reform von Rat, Kommission und Parlament
Seit mehreren Jahren wird die Debatte um die Reform der Europäischen Bürgerinitiative (EBI) geführt, die mit dem Vertrag von Lissabon eingeführt worden war. Am 20. Dezember 2018 haben der Rat der Europäischen Union, die Europäische Kommission und das Europäische Parlament den zwischen ihnen gefundenen Reformkompromiss veröffentlicht.
AKTUELLES AUS DEM BBE UND VON EUROPÄISCHEN PARTNERN
»Nicht ohne Uns!«: Europäische Konferenz der Zivilgesellschaft zur Zukunft Europas
Am 21. und 22. März 2019, zwei Monate vor der Europawahl, laden das European Civic Forum und BBE gemeinsam mit einer Vielzahl an zivilgesellschaftlichen Netzwerken und Initiativen zur europäischen Konferenz »Nicht ohne Uns!« ins Rote Rathaus Berlin ein. Der erste Konferenztag »Engagiert für Europa« soll zivilgesellschaftlichen Kampagnen eine große öffentliche Bühne bieten, ihre Inhalte und Kampagnenelemente vorzustellen und sich untereinander zu vernetzen und auszutauschen. Am zweiten Konferenztag wird ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet und verabschiedet. Dieser »Berliner Appell der europäischen Zivilgesellschaft« mit gemeinsamen Positionen und Forderungen zu Reformbedarfen der EU, mehr bürgerschaftlicher Mitwirkung und Demokratiestärkung sowie zum Entgegenwirken rechtspopulistischer, anti-europäischer Tendenzen wird anschließend an die Kandidat*innen zur Europawahl und an die EU-Ratspräsidentschaft kommuniziert. Am 8. Februar wird die Veranstaltungswebseite freigeschaltet mit weiteren Hinweisen zum Programm, den Mitveranstaltenden sowie zu Anmelde- und Beteiligungsmöglichkeiten.
Weitere Informationen: mirko.schwaerzel(at)b-b-e.de
Save the Date: »Nicht ohne Uns!«: Europäische Konferenz der Zivilgesellschaft zur Zukunft Europas (PDF, 743 kB)
»It’s Europe, Stupid!«: Bericht
Die Europawahl rückt näher. Angesichts der erstarkten nationalistischen Kräfte in Europa ist eine Wahlbeteiligung so wichtig wie nie zuvor. Wie aber ist es möglich, die Europawahl in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und was können Bürger*innen tun? Diese Frage stand im Fokus der Veranstaltung »It’s Europe, stupid!« Campaigning for voting in the European elections, zu der das BBE am 25. Januar 2019 ins Europäischen Haus in Berlin eingeladen hat. Vorgestellt wurden vier Kampagnen: »Diesmal wähle ich«, »European May«, »Make Europe Yourope« und #EuropaMachen. Die Veranstaltung fand statt im Rahmen des internationalen Projekts »Practice solidarity and shape Europe« mit der freundlichen Unterstützung der Vertretung des Europäischen Parlaments. Wir danken der Europäischen Bewegung Deutschland für die Veröffentlichung eines Veranstaltungsberichts.
Bericht der Europäischen Bewegung Deutschland
»Engagement im Bereich Kunst und Kultur«: BBE-Dossier Nr. 5
2018 war das Europäische Jahr des Kulturerbes. Mit dem fünften BBE-Dossier soll ein Beitrag dazu geleistet werden, Erwartungen und Ergebnisse dieses Jahres aus dem Blickwinkel des bürgerschaftlichen Engagements zu beleuchten. In drei Teilen werden Aspekte des Engagements in und von Kunst und Kultur, kulturelles Erbe und europäische Identität und schließlich der Beitrag des Engagements von Kulturschaffenden in Europa betrachtet.
Download BBE-Dossier Nr. 5 (PDF, 1,5 MB)
»Europa vor der Wahl – Wir müssen reden!« : Bürgerdialog 2019
Auch 2019 veranstaltet die Europa Union Deutschland (EUD) gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen, zu denen auch das BBE gehört, eine Bürgerdialogreihe und nimmt dabei die Europa-Wahlen in den Fokus: »Europa vor der Wahl – Wir müssen reden!«. Ein erster Bürgerdialog findet in Heilbronn am 14. Februar 2019 ab 18 Uhr statt. Das Publikum hat die Möglichkeit, an parallel laufenden Thementischen mit den Politiker*innen und Expert*innen über vier Themen zu diskutieren: »Riese oder Zwerg? Europas Rolle in der Welt«, »Was bringt’s uns? Europa vor Ort«, »Geld regiert die Welt? Wirtschaft und Soziales in der EU«, »Gemeinsam einsam? Werte und Zusammenhalt in der EU«. Fest steht auch ein weiterer Termin in Göttingen: 14. März 2019.
Weitere Informationen über die Bürgerdialoge
Anmeldung zum Bürgerdialog in Heilbronn
SIMEP 2019: Simulation Europäisches Parlament
SIMEP - das Planspiel im Berliner Abgeordnetenhaus findet 2019 bereits zum 20. Mal statt und wird von der Jungen Europäische Bewegung Berlin-Brandenburg e.V. (JEB) veranstaltet. An der Simulation Europäisches Parlament nehmen 400 Schüler*innen der 10. bis 13. Klasse aus ganz Deutschland teil, die in die Rollen von Europaabgeordneten schlüpfen. Während der SIMEP 2019 haben sich die diesjährigen Journalist*innen des Projekts dazu entschieden, eine eigene Podcastfolge zu produzieren. In einer Ausgabe tauschen sich Josefine Böller und Noomi Blumenberg über die Simulation Europäisches Parlament 2019, die EU, den SIMEPXPRESS und das Weltgeschehen aus.
Weitere Informationen zur Simulation Europäisches Parlament 2019
VERANSTALTUNGEN, AUSSCHREIBUNGEN, PUBLIKATIONEN
On y va – auf geht’s – let‘s go: Ideenwettbewerb
Erneut gibt es die Möglichkeit, im Rahmen des Ideenwettbewerbs »On y va – auf geht’s – let’s go!«, organisiert von der Robert Bosch Stiftung und dem Deutsch-Französischen Institut, eine Förderung in Höhe von 5.000€ zu erhalten. Gesucht werden Teams bestehend aus drei Partner*innen – einem deutschen, einem französischen und einem aus einem dritten EU-Mitgliedsstaat. Der Grundgedanke des Ideenwettbewerbs ist, dass engagierte Gruppen in Europa zusammenarbeiten und voneinander profitieren. Diese internationale Kooperation soll einen Mehrwert für das vorgeschlagene Projekt und für die beteiligten Akteur*innen bedeuten. Der Austausch steht dabei im Vordergrund. Bewerbungsschluss ist der 13. März 2019.
Webinar zu ProtectDefenders.eu
Das International Civil Society Centre veranstaltet am 7. Februar 2019 von 10 bis 11 Uhr ein Webinar zu »ProtectDefenders.eu«. Dabei handelt es sich um einen Mechanismus, um etwa Menschenrechtsaktivist*innen, die in Bedrängnis geraten, zu unterstützen – bis hin zu einer zeitweisen Evakuierung aus der Gefahrenzone. Unter anderem unterstützt von Mitteln der EU, wird ProtectDefenders.eu von einem Konsortium von 12 NGO getragen.
Infotour zum Europäischen Solidaritätskorps
Unter dem Titel »Mehr Engagement für Europa – Das Europäische Solidaritätskorps wird Programm!« möchte die Nationale Agentur JUGEND für Europa das neue EU-Programm mit all seinen Zielen, Möglichkeiten und Angeboten vorstellen. Zwischen Februar und Juni 2019 wird dafür eine Informationstour durch Deutschland organisiert, um mit Organisationen und Einrichtungen vor Ort in Kontakt zu treten: Sie informieren und beraten, aber auch Feedback und Anregungen einholen. In verschiedenen Workshops wird es um Fragestellungen zu Antragstellung, Fördermöglichkeiten und Verwaltung sowie um übergeordnete (politische) Ziele des Europäischen Solidaritätskorps gehen.
Weitere Informationen und Anmeldung
Dritte Fachtagung »Europa kreativ?« der Friedrich-Ebert-Stiftung
Am 27. Februar 2019 veranstaltet die Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin die 3. Fachtagung der Veranstaltungsreihe „Europa kreativ? Anforderungen an eine europäische Kulturpolitik. Thema diesmal: »Raum Europa und wie Kultur ihn belebt«. Im Themenraum Europa III wird es konkret um »zivilgesellschaftliche Bewegungen und visionäre Kraft« gehen. Welche Rolle spielen politische und zivilgesellschaftliche Organisationen bei der Stärkung Europas und der Entwicklung von Visionen? Welche neuen Bündnisse und Allianzen braucht es zukünftig? Diese Fragen sollen dabei im Mittelpunkt stehen. Die Plätze sind begrenzt, eine Anmeldung ist bis zum 22. Februar 2019 mit Angabe der Teilnahme an den Themenräumen erforderlich.
»Europa für Bürgerinnen und Bürger« (KS EfBB): Seminare
Die Kontaktstelle Deutschland »Europa für Bürgerinnen und Bürger« (KS EfBB) startet mit zwei neuen Angeboten in das Jahr 2019. Neben dem klassischen Grundlagenseminar für Interessierte, die zum ersten Mal mit diesem europäischen Förderprogramm zu tun haben, bietet das Team ein Fortbildungsangebot für kommunale Vertreter*innen und Ehrenamtliche sowie ein Trainingsseminar für den Einstieg ins europäische Projektmanagement an. Termine zu allen Formaten finden Sie auf der Internetseite der KS EfBB. Das Seminar »Europäische Partnerschaften entwickeln – Aber wie? Fortbildungsangebot für kommunale Vertreter*innen und Ehrenamtliche« findet am 8. April 2019 in Bonn statt, am 9. April 2019 folgt das »Training: Einstieg ins Projektmanagement für europäische Projekte im Programm »Europa für Bürgerinnen und Bürger«. Der Teilnahmebeitrag inklusive Material und Verpflegung beträgt jeweils 25.- Euro, eine Anmeldung ist bis zum 21. März 2019 notwendig.
International Civil Society Week in Belgrad
Vom 8. bis 12. April 2019 findet in Belgrad die diesjährige »International Civil Society Week« statt, organisiert von CIVICUS und Partnerorganisationen. Das Motto der Woche lautet: »The Power of Togetherness«. Vernetzung, Austausch und Lernen stehen im Fokus der Veranstaltungen angesichts einer Welt im Wandel, in der sich die Rahmenbedingungen für Zivilgesellschaft vielerorts ändern und zugleich globale Herausforderungen auch globale Antworten aus der Zivilgesellschaft erfordern. Der Standardtagungsbeitrag beträgt 250 US-Dollar. Visaanträge müssen bis zum 1. März 2019 gestellt sein.
European Research Network on Philanthropy (ERNOP): Call for Abstracts
Am 4. und 5. Juli 2019 veranstaltet das European Research Network On Philanthropy (ERNOP) seine 9. Internationale Konferenz am Center for Philanthropy Studies der Universität Basel. Noch bis zum 10. Februar 2019 ist es möglich, Abstracts für Beiträge einzureichen. Am Tag vor der ERNOP-Konferenz findet auch ein ganztägiger Workshop für Nachwuchswissenschaftler*innen statt. Sowohl Beiträge aus der Anfangsphase als auch im fortgeschrittenen Stadium sind erwünscht. Interessen*innen sollen, ebenfalls bis zum 10. Februar 2019, eine Kurzbeschreibung ihres Projekts (500 Worte) und ein Motivationsschreiben, was sie sich vom Workshop erwarten (250 Worte), einreichen.
Informationen und Anmeldung zum PhD-Workshop
25. IAVE-Welt-Freiwilligenkonferenz: Dokumentation und Bericht
Die 25. Welt-Freiwilligenkonferenz von IAVE (International Association for Volunteering Effort) fand vom 17. bis 20. Oktober 2018 in Augsburg statt. Eine umfängliche Dokumentation liegt seit Januar 2019 vor. Der IAVE-Konferenz vorgeschaltet war das »Global Youth Volunteers Forum«. Hierzu gibt es einen Bericht von Jürgen Kreil in der Dezemberausgabe des Wegweisers Bürgergesellschaft.
Dokumentation der 25. IAVE-Konferenz
Bericht zum Global Youth Volunteers Forum
Wirtschaft und internationale NGO: ZiviZ-Studie
Anfang Januar 2019 haben der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft und die Kinderhilfsorganisation Plan International gemeinsam eine Studie zur Kooperation zwischen (deutscher) Wirtschaft und internationalen NGO (INGO) veröffentlicht. Basis für die Studie ist der »Corporate Citizenship Survey« von Stifterverband und Bertelsmann Stiftung, die größte bundesweit repräsentative Befragung zum gesellschaftlichen Engagement von in Deutschland ansässigen Unternehmen. Auch wenn das Unternehmensengagement in der Regel lokal und regional orientiert ist, arbeiten doch gut 9 Prozent der Unternehmen mit INGO zusammen – bei international agierenden Unternehmen steigt dieser Wert auf 43 Prozent. Die Studie stellt Umfang, Motive und Ziele dieses Engagements dar. Sie ist als kostenloser Download verfügbar (28 Seiten).
Studie Wirtschaft und Ziele für nachhaltige Entwicklung: Kooperationen mit internationalen NGO
CSR-Regulierung in der EU und Gegensatz Deutschland und Frankreich: Studie
Bei der Friedrich-Ebert-Stiftung ist im November 2018 eine Studie zur EU-Politik zum Thema Regulierung von Corporate Social Responsibility erschienen: »Power Dynamics around Corporate Social Responsibility within the EU« von Laura Groebel. Gegenstand der Studie ist die Untersuchung des Gegensatzes zwischen Frankreich und Deutschland in dieser Frage. Welche Lobbygruppen und welche weiteren Faktoren haben dafür gesorgt, dass Deutschland und Frankreich hier in gegensätzliche Richtungen ziehen? Was kann man daraus lernen, nicht zuletzt auch als Lobbyist? Die Studie (14 Seiten) ist als kostenloser Download verfügbar.
Studie »Power Dynamics around Corporate Social Responsibility within the EU«
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 28. Februar 2019.
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Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel, Dr. Frank Heuberger, Mirko Schwärzel und Nino Kavelashvili.
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