Europa-Nachrichten Nr. 2 vom 26.2.2015
Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.
SCHWERPUNKT-THEMA: ENGAGEMENTINFRASTRUKTUR - FÖRDERUNG IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH
EDITORIAL
Hjære: Finanzierung von freiwilligem Engagement in Dänemark
Curtis: Infrastruktureinrichtungen in England im Wandel
Kinds/ van den Bos: Wer liefert bürgernah Qualität?
Dokumentation: Fachworkshop Engagementinfrastruktur
EUROPÄISCHE ENGAGEMENTPOLITIK UND -FÖRDERUNG AKTUELL
Interfraktionelle Arbeitsgruppen des Europäischen Parlaments
Vorschläge der Europäischen Bürgerbeauftragten
EU-Transparenzregister, zweite Generation
EU Aid Volunteer Initiative gestartet
EU: Strategische Partnerschaft mit Städte- und Kommunalverbänden
Beseitigung des Spendenabzugs in Österreich?
Wahlen in Israel: Cyberwahlkampf und politische Partizipation
INTERNATIONALE BETEILIGUNGSVERFAHREN
Europäisches Parlament: Initiativbericht für mehr Transparenz
Hassverbrechen dokumentieren: OSZE-Aufruf zur Beteiligung
AKTUELLES AUS DEM BBE UND VON EUROPÄISCHEN PARTNERN
Europäischer Abend »Europas Wirtschaft – Risse im Fundament?«
Deutscher Stiftungstag 2015: Auf dem Weg nach Europa
FACHDISKURS
Online-Partizipationspreis 2015: Bewerbungsphase
5. Europäisches Symposium in Berlin
Seminare »Europa fördert Kultur – aber wie?«
Europa gemeinsam gestalten: Seminar der KfBB
»Making the Media Work for You« Publikation
Deutsch-Israelische Jugendkontakte: Neues Internetportal
Das Europäische Haus 2030: Vier Szenarien
Zivilgesellschaft in Armenien: CIVICUS-Index
Weidenfeld: »Europa Eine Strategie« Publikation
SCHWERPUNKT-THEMA: ENGAGEMENTINFRASTRUKTUR - FÖRDERUNG IM EUROPÄISCHEN VERGLEICH
EDITORIAL
Am 27. Januar 2015 kamen im Rahmen des BBE-Projektes »MehrWert AusTausch« Expert*innen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern zum »Europäischen Fachworkshop Engagementinfrastruktur« zusammen. Im Fokus standen rechtliche Rahmenbedingungen und Finanzierungsmodelle von Engagement unterstützenden Einrichtungen im europäischen Vergleich. Unterschiedliche Modelle und Erfahrungen wurden vorgestellt und ihr Transferpotential nach Deutschland diskutiert. In diesem Schwerpunkt werden ausgewählte Länderberichte zur Engagementinfrastruktur sowie die Dokumentation des Fachworkshops veröffentlicht.
Hjære: Finanzierung von freiwilligem Engagement in Dänemark
Bürgerschaftliches Engagement spielt in Dänemark eine herausragende Rolle: So ist im Schnitt jeder Däne in 3,5 auf freiwilligen Zusammenschluss basierenden Organisationen, etwa Vereinen, Mitglied. Wie die Freiwilligentätigkeit allgemein und die Freiwilligenagenturen im Speziellen finanziert werden, ist das Thema des Gastbeitrages von Mette Hjære, Beraterin im National Knowledge & Development Centre of Volunteering in Dänemark. Während sich der Sektor insgesamt maßgeblich durch Gebühren und private Mittel finanziert, bei einem gleichwohl hohen Staatsanteil, werden die Freiwilligenagenturen als öffentliche Infrastruktureinrichtungen angesehen und fast vollständig von der öffentlichen Hand auf lokaler wie zentralstaatlicher Ebene finanziert. Seit 2010 haben dabei diese Einrichtungen ein Anrecht auf eine Mindestzuweisung vom Zentralstaat.
Gastbeitrag von Mette Hjære unter
enl02_Gastbeitrag_Hjaere.pdf (474 kB)
Curtis: Infrastruktureinrichtungen in England im Wandel
Die Herausforderungen für Engagementinfrastruktureinrichtungen in England durch Wirtschaftskrise und eine veränderte Politik nach der New Labour Ära sind das Thema des Gastbeitrages von Andrew Curtis, Senior Research Officer im Institute for Volunteering Research des National Council for Voluntary Organisations. Dabei haben die Einrichtungen mit stark sinkenden öffentlichen Zuwendungen zu kämpfen. Der Autor stellt zugleich die gegenwärtige Politikstrategie der liberal-konservativen Regierung in den Kontext einer Geschichte der Förderung der Infrastruktur des Freiwilligenbereichs.
Gastbeitrag von Andrew Curtis unter
enl02_Gastbeitrag_Curtis.pdf (482 kB)
Kinds/ van den Bos: Wer liefert bürgernah Qualität?
Die Strategien von Organisationen der Infrastruktureinrichtungen in den Niederlanden im Vergleich zu Deutschland sind das Thema des Gastbeitrages von Henk Kinds, diplomierter Gemeinwesenarbeiter und Gründer des Büros Community Partnership Consultants (CPC), sowie Dr. Cees van der Bos, langjähriges Vorstandsmitglied des nationalen Dachverbandes NOV in den Niederlanden. Im Mittelpunkt ihrer Betrachtungen steht das Problem, ob die heutigen Infrastruktureinrichtungen im Stande sind, die Qualitätsansprüche der Bürger*innen und des politischen Umfelds zu erfüllen. Dabei zeigen sie auch zentrale Dimensionen des aktuellen Wandels im engagementpolitischen Feld in den Niederlanden auf.
Gastbeitrag von Henk Kinds und Dr. Cees van der Bos unter
enl02_Gastbeitrag_Kinds_van_der_Bos.pdf (508 kB)
Dokumentation: Fachworkshop Engagementinfrastruktur
Nicht nur in Deutschland, auch auf europäischer Ebene und in anderen europäischen Ländern wird die Diskussion über Engagementinfrastruktur intensiv geführt. Der vom BBE am 27. Januar 2015 im Rahmen des Projektes »MehrWert AusTausch« organisierte »Europäische Fachworkshop Engagementinfrastruktur« zeigte dabei die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Debatten und Förderansätze auf. Zum einen herrscht unter den Engagement unterstützenden Einrichtungen in den meisten europäischen Ländern mit den Freiwilligenzentren ein bestimmter Organisationstypus vor. Zugleich wurde deutlich, dass eine robuste Engagementinfrastruktur sich dann entwickelt, wenn ihre Förderung in den Kontext einer ausdifferenzierten nationalen und/ oder kommunalen Engagementstrategie eingebettet ist. Nicht zuletzt konnten in drei Länderberichten aus England, Italien und Dänemark Finanzierungsmodelle identifiziert werden, die für die deutsche Debatte einen Mehrwert bieten.
Bericht des Fachworkshops unter
www.b-b-e.de/projekte/mehrwert-austausch/
EUROPÄISCHE ENGAGEMENTPOLITIK UND -FÖRDERUNG AKTUELL
Interfraktionelle Arbeitsgruppen des Europäischen Parlaments
Seit dem 16. Dezember 1999 gibt es im Europäischen Parlament offiziell das Institut der »Interfraktionellen Arbeitsgruppen«. Diese dienen dazu, einen informellen Meinungsaustausch über besondere Themen zu führen und den Kontakt zwischen den Parlamentsmitgliedern und der Zivilgesellschaft zu fördern. Sie sind keine Organe des Parlaments und können daher nicht in dessen Namen sprechen, unterliegen aber gleichwohl verschiedenen Regelungen bezüglich der Gründung zu Beginn einer Legislaturperiode und ihrer Arbeitsweise. Die Konferenz der Präsidenten billigte in ihrer Sitzung vom 11. Dezember 2014 insgesamt 29 Arbeitsgruppen. Die Themen reichen von Antirassismus und Vielfalt über Gemeinsame Güter und öffentliche Dienstleistungen, Kreativwirtschaft, extreme Armut und Menschenrechte bis hin zu Meere, Flüsse, Inseln und Küstengebiete, Luftraum und Raumfahrt, Sozialwirtschaft, Westsahara, Wein, Spirituosen und Qualitätslebensmittel oder Jugendbelange.
Weitere Informationen unter
www.europarl.europa.eu/aboutparliament/de/00c9d93c87/Intergroups.html
Vorschläge der Europäischen Bürgerbeauftragten
Die Europäische Bürgerbeauftragte, Emily O’Reilly, hat der Europäischen Kommission Vorschläge gemacht, wie Fach- und Beratergruppen ausgewogener und transparenter zusammengesetzt werden können („Letter to the European Commission requesting an opinion in the European Ombudsman’s own-initiative inquiry OI/6/2014/NF concerning the composition of Commission expert groups“). Sie fordert die Kommission auf, einen rechtsverbindlichen Rahmen für alle Sachverständigengruppen zu schaffen, einschließlich einer Definition dessen, wie eine ausgewogene Vertretung der Stakeholder aussehen sollte. Sie empfiehlt auch Maßnahmen zur Reduktion von Interessenkonflikten und zur Information über solche Gruppen und die Ergebnisse ihrer Arbeit. Die Kommission soll bis zum 30. April 2015 auf ihre Vorschläge antworten.
Weitere Informationen unter
www.ombudsman.europa.eu/en/cases/correspondence.faces/en/58861/html.bookmark
EU-Transparenzregister, zweite Generation
Eine neue Version des EU-Transparenzregisters, die von der Kommission und vom Parlament gemeinsam erarbeitet wurde, ist seit dem 27. Januar 2015 verfügbar. Mit dieser »zweiten Generation« des Registers werden die Bestimmungen der überarbeiteten Interinstitutionellen Vereinbarung zwischen dem Europäischen Parlament und der Europäischen Kommission von April 2014 umgesetzt. So sind jetzt zum Beispiel alle registrierten Organisationen und Einzelpersonen verpflichtet, die geschätzten Kosten ihrer Lobbying-Aktivitäten anzugeben. Die Webseite wurde zugleich für die Öffentlichkeit benutzerfreundlicher gestaltet. Vereinfacht wurde auch das Registrierungsverfahren.
Weitere Informationen unter
www.europarl.europa.eu/news/de/news-room/content/20150127IPR15401/html/Kommission-und-Parlament-setzen-neue-Vorschriften-zum-Transparenzregister-um
EU Aid Volunteer Initiative gestartet
Nach dreijähriger Vorlauf- und Testphase begann am 23. Januar 2015 mit einem Informationstag in Brüssel offiziell die EU Aid Volunteer Initiative. Im Zeitraum 2015-2020 sollen 4000 Freiwillige in internationale Einsätze gehen, 4400 Vorstände und Verantwortliche aus NGOs und Vereinen aus anderen Ländern geschult und 10.000 Möglichkeiten für Online-Freiwilligenarbeit geschaffen werden. Dafür stehen knapp 148 Millionen Euro zur Verfügung.
Weitere Informationen unter
ec.europa.eu/echo/en/what/humanitarian-aid/eu-aid-volunteers
EU: Strategische Partnerschaft mit Städte- und Kommunalverbänden
Am 28. Januar 2015 hat die Europäische Kommission erstmals eine strategische Partnerschaft mit fünf Städte- und Kommunalverbänden geschlossen: United Cities and Local Governments (UCLG), Association International Maires Francophones (AIMF), Commonwealth Local Government Forum (CLGF), United Cities and Local Governments of Africa (UCLGA) und dem Council of European Municipalities and Regions/ PLATFORMA (CEMR/ PLATFORMA). Dafür erhalten sie, unter anderem für Organisationsentwicklung, 20,3 Millionen Euro für den Zeitraum 2015-2017. In der Partnerschaft sollen gute Regierungsführung und nachhaltige Entwicklung vorangebracht werden. Grundlage ist die Kommunikation der Europäischen Kommission von 2013 über »Empowering Local Authorities in partner countries for enhanced governance and more effective development outcomes«.
Weitere Informationen unter
ec.europa.eu/europeaid/sites/devco/files/web-release-local-authorities-signature_en_0.pdf
Beseitigung des Spendenabzugs in Österreich?
Das Hochsteuerland Österreich sucht nach Möglichkeiten, den Binnenkonsum durch Steuererleichterungen anzukurbeln. Das aber soll nicht über Schulden gehen. Nachdem eine »Reichensteuer«, die von der SPÖ favorisiert wurde, als nicht durchsetzbar verworfen wurde, soll es Subventionsabbau sein. NGOs sehen einige Zeichen, dass der Regierungspartner ÖVP die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden, die erst vor einigen Jahren eingeführt wurde, kassieren will, um Kasse zu machen. Tatsächlich vermeidet der Finanzminister ein Dementi und im »Spendenbeirat« im Finanzministerium kommen die Mitarbeiterinnen des Ministeriums mit Vorschlägen in dieser Richtung, die von den NGOs einhellig abgelehnt werden. Tatsächlich hat die steuerliche Absetzbarkeit von Spenden die Spendenfreudigkeit der Österreicher beachtlich erhöht: Nach deren Einführung wuchs das Spendenvolumen in Österreich um fast 200 Millionen Euro auf 550 Millionen Euro (2013), ebenso stieg die durchschnittliche Einzelspende von 46 Euro auf 100 Euro. Die Tendenz ist weiter steigend.
Weitere Informationen unter
www.euractiv.de/sections/oesterreich/ngos-befuerchten-nachteile-durch-wiener-steuerreform-312323
Wahlen in Israel: Cyberwahlkampf und politische Partizipation
Am 17. März 2015 wird die zwanzigste Knesset gewählt. Der Kampf um Stimmen allgemein hat sich in diesem Wahlkampf von der Plakat- und Fernsehwerbung in die sozialen Medien verlagert. Der Grund: Am meisten Einfluss auf die Stimmabgabe haben in Israel die Gespräche der Wählerinnen mit Bekannten und der Familie, und der primäre Weg dorthin führt über Smartphone und Computer, so ein Bericht der Hanns-Seidel-Stiftung Israel. In einem weiteren Bericht geht es um die politische Partizipation der arabischen Staatsbürgerinnen in Israel, insbesondere vor dem Hintergrund der Anhebung der Eintrittshürde in die Knesset auf 3,25 Prozent. Dabei handelt es sich um einen Partnerbericht mit The Abraham Fund Initiatives über eine Umfrage zu Meinungen, Einstellungen und Wahlverhalten der arabischen Staatsbürger*innen in Israel.
Analyse des Cyberwahlkampfs in Israel unter
www.hss.de/fileadmin/israel/Downloads_3_HSF_Reports/150212_Cyberwahlkampf_um_die_zwanzigste_Knesset.pdf
Umfrage zur politischen Partizipation der arabischen Bürger*innen in Israel im Vorfeld der 20. Knesset Wahl unter
www.hss.de/fileadmin/israel/Downloads_3_HSF_Reports/150210_Political_Participation_of_the_Arab_Citizens_in_Israel.pdf
INTERNATIONALE BETEILIGUNGSVERFAHREN
Europäisches Parlament: Initiativbericht für mehr Transparenz
Die Fraktionschefs im Europaparlament haben grünes Licht gegeben für einen Initiativbericht zu »Transparenz, Integrität und Verantwortlichkeit in den EU-Institutionen«. Dafür haben die Grünen die Federführung inne, die Sven Giegold, MdEP, die Rolle des Berichterstatters übertragen haben. Er darf also im Namen aller Parlamentarier*innen einen Vorschlag formulieren, also eine Art Wunschliste des Parlaments an die EU-Kommission, damit diese dann EU-Gesetze vorschlägt, die im Parlament mit dem Rat der Mitgliedstaaten beschlossen werden können. Diesen Bericht zu Transparenz will Giegold selbst transparent und offen erstellen und Wünsche und Ideen aus der Bürgerschaft einarbeiten. Hierzu steht eine eigene Webseite mit Eingabemaske und weitergehenden Informationen bereit.
Weitere Informationen unter
www.sven-giegold.de/transparenz/
Hassverbrechen dokumentieren: OSZE-Aufruf zur Beteiligung
Das Büro für demokratische Institutionen und Menschenrechte (BDIMR)/ Office for Democratic Institutions and Human Rights (ODIHR) der OSZE wird am 16. November 2015, dem Internationalen Tag der Toleranz, den nächsten Bericht über Hassverbrechen veröffentlichen. Offizielle Daten allein reichen dafür nicht aus. Deshalb sind Informationen aus den Zivilgesellschaften der OSZE-Länder wichtig, um nicht zuletzt auch Kontexte solcher Verbrechen zu verstehen. Daher ruft das BDMIR/ ODIHR zivilgesellschaftliche Akteure auf, sich mit entsprechenden Informationen bis zum 30. April 2015 zu beteiligen. Die vorhandenen Informationen über das jeweilige Land finden sich auf der Webseite Hate Crime Reporting, ebenso weitere Informationen zur Beteiligung der Zivilgesellschaft an der laufenden Erhebung.
Weitere Informationen unter
hatecrime.osce.org/civilsociety
AKTUELLES AUS DEM BBE UND VON EUROPÄISCHEN PARTNERN
Europäischer Abend »Europas Wirtschaft – Risse im Fundament?«
»Europas Wirtschaft – Risse im Fundament?« lautet der Titel des 22. Europäischen Abends, der am 16. März 2015 ab 18:30 Uhr im dbb forum Berlin, Friedrichstraße 169/170, stattfindet. Redner des Abends sind EU-Kommissar Günther Oettinger und Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Ein spannendes Panel mit prominenten Expert*innen aus Politik, Wissenschaft und Medien schließt sich an. Die Europa-Union Deutschland (EUD), der dbb beamtenbund und tarifunion, das BBE sowie die Vertretung der Kommission in Deutschland laden herzlich ein. Das Thema kann vorab auch über Publixphere und über Twitter diskutiert werden.
Anmeldung über Online-Formular unter
www.europa-union.de/aktivitaeten/veranstaltungen/europaeischer-abend-16032015
Vorab-Diskussion online bei Publixphere unter
publixphere.net/d/1580
Vorab-Diskussion über Twitter unter
twitter.com/hashtag/eurabend
Deutscher Stiftungstag 2015: Auf dem Weg nach Europa
Wie kann bürgerschaftliches Engagement vor Ort und über Grenzen hinweg zu einem gemeinsamen Europa beitragen und welche Rolle spielen Stiftungen im Besonderen? Diese Frage rückt Europas größter Stiftungskongress, der Deutsche Stiftungstag 2015, vom 6. bis 8. Mai 2015 in Karlsruhe in den Fokus. Der Kongress steht in diesem Jahr unter dem Motto »Auf dem Weg nach Europa – Stiftungen in Deutschland«. Eine Anmeldung ist bis zum 7. April 2015 möglich.
Programm und Anmeldung unter:
bit.ly/14yME46
EUD: TTIP – Wir müssen reden!
Die Europa-Union Deutschland (EUD) lädt alle interessierten Bürgerinnen im Rahmen der Bürgerdialogsreihe »TTIP – Wir müssen reden!« am 19. März 2015 in die Akademie des Sports in Hannover ein. Eröffnet wird der Abend mit einer Podiumsdiskussion zwischen Bernd Lange, MdEP, Vorsitzender des Handelsausschusses und Berichterstatter für TTIP im Europäischen Parlament, Richard Kühnel, Leiter der Vertretung der europäischen Kommission in Deutschland, und Jürgen Maier vom Bündnis TTIP Unfairhandelbar. Anschließend können in den Themenräumen »Demokratie, Transparenz, Legitimität – wie TTIP verhandelt wird«, »Handel, Investition, Wettbewerb – Chancen und Risiken von TTIP« und »Umwelt-, Arbeitnehmer- und Verbraucherschutz – Standards und Normen in TTIP« die einzelnen Aspekte des Transatlantischen Freihandelsabkommens mit den anwesenden Expertinnen intensiv diskutiert werden.
Anmeldung zur Veranstaltung unter
www.ttip-buergerdialoge.de/veranstaltungen
FACHDISKURS
Online-Partizipationspreis 2015: Bewerbungsphase
Vom 2. Februar bis zum 2. März 2015 läuft die Bewerbungsphase für den Preis für Online-Partizipation 2015, für den sich Projekte aus Deutschland, Österreich und der Schweiz bewerben können. Der Wettbewerb soll vorbildlich umgesetzten Projekten aus Bund, Ländern und Kommunen eine breite Öffentlichkeit verschaffen und so zu einer stärkeren Förderung der Bürgerbeteiligung auf allen Ebenen beitragen. Gestiftet wird der zum vierten Mal zu vergebene Preis für Online-Partizipation vom Behörden Spiegel und der ]init[ AG für digitale Kommunikation. Verliehen wird er im Rahmen des Verwaltungskongress Effizienter Staat am 6. Mai 2015 im dbb forum Berlin. Neben einem Jury-Preis gibt es einen Publikumspreis, für den das Nominierungsverfahren Anfang März beginnt. Außerdem wird in diesem Jahr ein Sonderpreis für das beste Projekt im Bereich Wissensmanagement und interne Partizipation verliehen.
Weitere Informationen unter
www.politik.de/ecm-politik/politikde/de/home/info/id/37
5. Europäisches Symposium in Berlin
Am 12. und 13. März 2015 findet das 5. Europäische Symposium »Europa 2014-2020: Ein Jahr Erfahrungen – Rückblick und Ausblick« als Kooperation zwischen der Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen, Dr. Angelica Schwall-Düren, und der EU-Fundraising Association in der Landesvertretung NRW beim Bund in Berlin statt. Bei der zweitägigen Fachtagung berichten Referent*innen aus Vergabeagenturen, Verwaltungen und Begleitausschüssen, worauf man bei der Antragstellung und Projektdurchführung 2014-2020 achten soll. Die Teilnehmenden erhalten umfangreiche und aktuelle Informationen zu Fördermöglichkeiten der Strukturfonds: Europäischer Sozialfonds (ESF), Europäischer Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und zum Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Innerhalb der Brüsseler Aktionsprogramme liegt der Schwerpunkt auf den EU-Programmen Erasmus+ sowie Horizont 2020.
Weitere Informationen und Anmeldung unter
eu-fundraising.eu/symposium-2015/
Seminare »Europa fördert Kultur – aber wie?«
Im März finden in Bonn (17. und 18. März 2015) sowie in Berlin (24. und 25. März 2015) ganztägige, inhaltsgleiche Seminare zum EU Förderprogramm KREATIVES EUROPA statt, das die zuvor getrennten Programme KULTUR und MEDIA in einem sektorübergreifenden Bereich unter einem gemeinsamen Dach vereint. Die Seminare sollen eine umfassende Einführung in den kulturpolitischen Hintergrund, die Ziele und Förderstrukturen sowie das Antrags- und Auswahlverfahren des Programms KREATIVES EUROPA und dessen neue Schwerpunktsetzung geben.
Weitere Informationen und Anmeldung unter
www.ccp-deutschland.de/termine-ccp.html
Europa gemeinsam gestalten: Seminar der KfBB
Am 24./ 25. März 2015 findet in Bonn ein zweitägiges Seminar der Kontaktstelle Europa für Bürgerinnen und Bürger (KS EfBB) statt. Es führt in die Förderziele und -modalitäten des Programms »Europa für Bürgerinnen und Bürger (2014–2020)« ein, mit dem die Europäische Kommission Projekte fördert, die Anlässe zur Reflexion über Europa und die EU schaffen, Engagement für europäische Themen anregen und Gestaltungsmöglichkeiten aufzeigen. Es richtet sich an Projektverantwortliche aus Organisationen, Kommunen und Einrichtungen, die in europäischen Kooperationen arbeiten (möchten). Schwerpunkt des ersten Tages ist die Projektförderung für Kommunen und zivilgesellschaftliche Organisationen. Am zweiten Tag werden in Workshops die Kenntnisse zur Antragstellung für das Programm »Europa für Bürger*innen und Bürger« vertieft. Es sind noch Plätze frei.
Weitere Informationen unter
www.kontaktstelle-efbb.de/infos-service/veranstaltungen
»Making the Media Work for You« Publikation
Das European Journalism Centre (EJC) hat Ende Januar 2015 den NGO-Ratgeber »Making the Media Work for You« publiziert. Geschrieben wurde es von den Reuters-Journalistinnen Lisa Essex und Oliver Wates und den Expertinnen für soziale Medien Brandon Oelofse von Vuselela Media. Es soll helfen, angemessene und kosteneffektive Strategien für die Kampagnen- und Öffentlichkeitsarbeit bei zivilgesellschaftlichen Organisationen zu realisieren. Zugleich werden typische Missverständnisse zwischen Journalist*innen und zivilgesellschaftlichen Akteuren thematisiert. In den Niederlanden erschienen, ist die Publikation auch online kostenlos als PDF erhältlich. Übersetzungen in Spanisch, Swahili und Georgisch folgen in Kürze.
Weitere Informationen unter
ejc.net/projects/news/article/ejc-releases-media-communications-guide-for-civil-society-organisations
Deutsch-Israelische Jugendkontakte: Neues Internetportal
60 Jahre deutsch-israelischer Jugendaustausch sind der Anlass, Erfahrungen, Erinnerungen und Einsichten aus sechs Jahrzehnten Austauscharbeit im Internet zusammenzutragen. Die erneuerte Webseite exchange-visions lädt zur Mitwirkung und Dokumentation ein. Das Gemeinschaftsprojekt von ConAct und der IYEA sowie zahlreicher Austauschorganisationen und langjährig engagierter Menschen in Deutschland und Israel will dazu beitragen, die Vielfalt der 60-jährigen Geschichte deutsch-israelischer Jugendkontakte online zu entdecken. Deshalb wird dazu aufgerufen, verbandliche Erfahrungen, eigene Erlebnisse, Anekdoten, Bilder und Berichte mit anderen zu teilen oder auch nach Projektideen, Themen und Praxiserfahrungen auf dem neuen Portal zu stöbern.
Weitere Informationen unter
exchange-visions.de
Das Europäische Haus 2030: Vier Szenarien
Wie wird das »Europäische Haus« im Jahr 2030 aussehen? Diese Frage stellten sich auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung 20 Expertinnen für die EU-Osteuropa-Beziehungen im Rahmen des Szenarien-Projektes »The EU and the East in 2030«. Die Teilnehmerinnen kamen aus 12 Ländern von Großbritannien bis Kasachstan und trafen sich über den Sommer 2014 dreimal zu intensiven Diskussionen. Das Ergebnis besteht in der Entwicklung von vier Szenarien über die Zukunft der Beziehungen zwischen der EU, Russland und der gemeinsamen Nachbarschaft im Jahr 2030. Die Szenarien dienen dazu, die Wirkung von Schlüsselfaktoren zu markieren. Die Ergebnisse sind im Dezember 2014 in Berlin unter dem Titel „The EU and the East in 2030: Four Scenarios for Relations between the EU, the Russian Federation, and the Common Neighbourhood” erschienen und können kostenlos als PDF bezogen werden.
Publikation unter
www.fes.de/lnk/eueast2030
Zivilgesellschaft in Armenien: CIVICUS-Index
Am 11. Februar 2015 erschien von CIVICUS über Armenien »The Civil Society Index - Rapid Assessment (CSI-RA) in Armenia«, realisiert von Counterpart International Armenia. Aufgrund von Befragungen kann man der Studie zum Beispiel entnehmen, dass das mit Abstand größte Vertrauen Kirche und Armee genießen. Danach folgen die zivilgesellschaftliche Organisationen in den Feldern Humanitäres, Frauen und Umwelt, die ihre Werte im Vergleich zu 2009 weiter verbessert haben. Mit weitem Abstand folgen Großunternehmen, Medien und Politik.
Weidenfeld: »Europa Eine Strategie« Publikation
Wie ist Europa zu erklären? Wie sind seine Probleme strategisch zu lösen? Diesen grundlegenden Fragen widmet Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Weidenfeld, Direktor des Centrums für angewandte Politikforschung (CAP) in München, seinen Band »Europa: Eine Strategie« (Kösel-Verlag, München 2014). Der Autor greift das schicksalhafte Krisenthema »Europa« auf und verweist darauf, dass zum eigentlichen Kern des Problems die Orientierungslosigkeit geworden sei. »Die Baustelle Europa braucht also nichts dringender als eine geistige Ordnung«. Ihm zufolge steht Europa am Anfang einer neuen Epoche. Jetzt seien eine Neukomposition der Führungsarchitektur und ein anspruchsvoller, konzeptioneller Diskurs gefragt. Ausschlaggebend sind zudem Transparenz, Bürgernähe und Partizipation, denn »der Bürger muss Europa als sein Europa erfahren können«.
Publikation bestellen unter
www.randomhouse.de/Buch/Europa-Eine-Strategie/Werner-Weidenfeld/e465344.rhd
Hinweis
Redaktionsschluss für den nächsten Newsletter ist der 19. März 2015. Bitte schicken Sie Ihre Informationen an
E-Mail: europa-bbe(at)b-b-e.de
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Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel, Mirko Schwärzel und Nino Kavelashvili.
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