Europa-Nachrichten Nr. 6 vom 4. Juli 2019
Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.
SCHWERPUNKT: WOCHEN DES BÜRGERSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS 2019 IM INTERNATIONALEN VERGLEICH
EDITORIAL
Woche des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland
National Volunteering Week (NVW) in Ireland
Volunteers’ Week in Großbritannien: »Time to celebrate«
National Volunteering Week in Australien
#NCVW in Australien: National Student Volunteer Week
National Volunteer Week in Canada
National Volunteer Week in den USA
AKTUELLES AUS EUROPÄISCHER ENGAGEMENTPOLITIK UND -DEBATTE
EBD kritisiert falsche Eile der Europäischen Institutionen
International Civil Society Forum in Bukarest: Abschlusserklärung
Civil Society Days des EWSA und nachhaltige Demokratie
Europäisches Kulturerbejahr 2018: Bilanz
INTERNATIONALE BETEILIGUNGSVERFAHREN
Youth Initiative und European Social Fund: Konsultation
AKTUELLES AUS DEM BBE UND VON EUROPÄISCHEN PARTNERN
Europäische Netzwerkstelle im BBE
Mitgliederversammlung der EBD: Europapolitische Standortbestimmung
BBE bei der jährlichen CEV-Konferenz
BBE bei der internationalen Konferenz #INFOCUS
AG Zivilgesellschaftsforschung zum Thema »Shrinking Spaces«
VERANSTALTUNGEN, AUSSCHREIBUNGEN, PUBLIKATIONEN
Preis der Zivilgesellschaft 2019 ausgeschrieben
SCHWERPUNKT: WOCHEN DES BÜRGERSCHAFTLICHEN ENGAGEMENTS 2019 IM INTERNATIONALEN VERGLEICH
EDITORIAL
Unser Schwerpunkt »Wochen des bürgerschaftlichen Engagements 2019 im internationalen Vergleich« stellt Kampagnen in verschiedenen Ländern vor, die – wie die Woche des bürgerschaftlichen Engagements des BBE in Deutschland – das bürgerschaftliche Engagement öffentlich feiern und sichtbar machen. Selbstverständlich gibt es viele Formen der Anerkennung – Engagementwochen/-jahre/-tage. Rahmenkampagnen sind nur ein Teil davon. Im Kleinen fängt es an, in den Vereinen und Initiativen, die mit Freiwilligen arbeiten: Hier müssen Würdigung und Danksagung beginnen, am besten im Rahmen eines etablierten Freiwilligenmanagementsystems mit Unkostenerstattungen, Fortbildung, Beratung, Interaktion auf Augenhöhe etc. Wichtig sind zudem Auszeichnungen und Preisverleihungen in den Kommunen und auf Länder- und Bundesebene. Zur Anerkennung gehört auch ein standardisiertes und möglichst vergleichbares System der Engagementnachweise und Kompetenzbilanzierungen. Und nicht zuletzt: Engagement muss auch (öffentlich) gefeiert werden!
Übersicht von den früheren Kampagnenwochen finden Sie in der BBE Publikation »Engagement feiern: Kampagnen zur Anerkennung des freiwilligen Engagement im internationalen Vergleich« 2018; (PDF, 2,9 MB)
Woche des bürgerschaftlichen Engagements in Deutschland
Die Aktionswoche, die seit 15 Jahren mit zwei Wochenenden jeweils 10-tägig im September stattfindet, zeigt die Vielfalt und Relevanz von bürgerschaftlichem Engagement in ganz Deutschland. Dieses Jahr findet sie vom 13. bis 22. September statt. Es können alle freiwilligen Engagierten in Deutschland – inzwischen über 30 Millionen – teilnehmen. »Einmal im Jahr erhalten die Engagierten bundesweit eine Bühne, auf der sie ihre Arbeit präsentieren können. Nicht nur das BBE würdigt so deren Engagement. Ganz Deutschland bekommt eine Idee davon, wie sich Engagierte in Deutschland einsetzen. Sie ist also vor allem eine Anerkennungs-Kampagne.« – schreibt Dieter Rehwinkel, Leiter des BBE-Kampagnenbüros. Innerhalb der Woche des bürgerschaftlichen Engagements finden drei Thementage statt. Im Jahr 2019 sind dies: »Zusammenhalt in der Gesellschaft« am 16. September 2019, »Engagement und Sport« am 17. September und »Junges Engagement« am 20. September.
Webseite der Woche des bürgerschaftlichen Engagements
National Volunteering Week (NVW) in Ireland
Die Nationale Engagementwoche 2019 fand in Irland vom 13. bis 19. Mai 2019 statt. Sie widmete sich dem Thema Freiwilligenarbeit in ganz Irland und wurde in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk von Freiwilligenzentren und Freiwilligeninformationsdiensten durchgeführt. Die Frage nach der Definition der Freiwilligentätigkeit stand im Fokus der diesjährigen Kampagne: »Did you know that there is no official definition of volunteering in Ireland? For 2019, National Volunteering Week aimed to get people talking about volunteering! What it means to be a volunteer, what volunteering looks like for different people, why people volunteer and even why people don’t volunteer.« Verschiedene Aussagen dazu sowie Veranstaltungen und Aktionen sind auf der Kampagnenwebsite dokumentiert.
Webseite von Volunteering Ireland
Volunteers’ Week in Großbritannien: »Time to celebrate«
Vom 1. bis 7. Juni 2019 – jedes Jahr seit 1984 – fand in England die Volunteers’ Week statt. »Volunteers’ Week is a time to say thank you for the fantastic contribution volunteers make«. Wie es gefeiert wird, kann man auf der Kampagnen-Website nachlesen: Die Woche bietet inspirierende Geschichten zu Freiwilligentätigkeiten und Beteiligungsmöglichkeiten, Ressourcen zum Herunterladen sowie verschiedene Aktionen für soziale Medien. Das Thema dieses Jahres hieß »Time to Celebrate«. Die Engagementwoche wird vom National Council for Voluntary Organisations (NCVO) koordiniert. Die Zusammenschlüsse Volunteer Now (in Nordirland, Volunteer Scotland und Wales Council for Voluntary Action (WCVA) koordinieren und unterstützen Freiwilligenorganisationen dabei, im Rahmen der Engagementwoche aktiv zu werden.
Giving Week in Singapur 2019
»Giving week is to giving, what valentine’s day is to love.« - heißt es auf der Webseite der Aktionswoche, die in Singapur im Jahr 2019 vom 1. bis 7. Dezember 2019 stattfindet. Die Woche wird von mehreren Partnerorganisationen aus der Zivilgesellschaft und dem Wirtschaftsbereich organisiert: »It is a celebration of the spirit of giving, where we see brands, non-profits and people give and share their time, talent, treasure and voice to support any cause they are passionate about in all ways big and small to help us become a #CityofGood.«
National Volunteering Week in Australien
»Making a world of difference« lautete das Motto der australischen National Volunteering Week, die vom 20. bis 26. Mai 2019 zum 30. Mal stattgefunden hat. Die ganze Woche über wurden im ganzen Land Veranstaltungen durchgeführt und Formate wie »morning/afternoon teas«, »luncheons«, Tage der Offenen Tür, Preisverleihungen, Picknicks, Foren und Schulungen organisiert, um sechs Millionen Engagierten in Australien Dankbarkeit und Anerkennung zu zeigen. Die Engagementwoche wird von Volunteering Australia koordiniert. Am 22. Mai 2019 hat der sogenannte WOW Day, der »Wear Orange Wednesday« stattgefunden. An diesem Tag soll die Farbe Orange getragen werden – die offizielle Farbe von Ehrenamtlichen im Bereich der Hilfs- und Rettungsdienste. Der Fokus des WOW Days liegt darauf, mit einer sehr einfachen, aber gut sichtbaren Geste die Anerkennung und Wertschätzung der Arbeit der freiwilligen Helfer*innen des State Emergency Service (SES) zu zeigen.
Webseite von Volunteering Australia
Weitere Informationen zu WOW-Day
#NCVW in Australien: National Student Volunteer Week
Vom 12. bis 18. August 2019 werden in Australien bundesweit zahlreiche Veranstaltungen, Aktivitäten, Foren und Sensibilisierungskampagnen stattfinden, um das Engagement speziell der Studierenden und Jugendlichen zu feiern. In seinem siebten Jahr ermutigt der NSVW besonders bedeutungsvolleres und innovatives Engagement, damit die Schüler*innen und Studierenden nicht nur erkennen, wie viel sie bewirken können, sondern auch, wie sie sich freiwillig engagieren können und wie sie Anderen helfen können.
Weitere Informationen zu #NCVW und »10 great event ideas for NSVW«
National Volunteer Week in Canada
»The Volunteer Factor – Lifting Communities« – stand im Fokus der kanadischen Engagementwoche vom 7. bis 13. April 2019. Konzeptionell nahm die Engagementwoche 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) in den Blick und unterstrich eine enge Verbindung mit dem freiwilligen Engagement der Bürger*innen: »Wenn wir die 17 Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) betrachten, die Kanada und andere bis 2030 erreichen wollen, gibt es kein einziges Ziel, an dem keine Freiwilligen beteiligt sind. Ob es darum geht, den Hunger zu beseitigen, qualitativ hochwertige Bildung zu fördern oder Ungleichheiten abzubauen. Das ist der Freiwilligenfaktor.«
Weitere Informationen zur Kampagne (PDF, 131 KB)
National Volunteer Week in den USA
»Shining a light on the people and causes that inspire us to serve« ist die leitende Idee der Engagementwoche in den USA, die 1974 gegründet wurde. Dieses Jahr fand die Aktionswoche vom 7. bis 13. April 2019 statt, um ein Licht auf die Menschen und Anliegen zu werfen, die ihre Zeit, ihr Talent und ihre Stimme einsetzen, um einen Unterschied in ihren Gemeinden zu bewirken: »Whether online, at the office, or the local food bank; whether with a vote, a voice, or a wallet – doing good comes in many forms, and we recognize and celebrate them all.«, so heißt es auf der Webseite von »Points of Light«.
Donald J. Trump (April 5, 2019): Proclamation on National Volunteer Week
AKTUELLES AUS EUROPÄISCHER ENGAGEMENTPOLITIK UND -DEBATTE
EBD kritisiert falsche Eile der Europäischen Institutionen
Die Europäische Bewegung Deutschland begleitet die verschiedenen Etappen der Besetzung des Spitzenpersonals der Europäischen Kommission des Rates und des Europäischen Parlaments. Mit einer grafischen Darstellung der letzten sechs nationalen Regierungsbildungen in Europa untermauert die EBD, dass die Eile der Staats- und Regierungschef*innen unangemessen ist, denn Demokratie brauche erkennbar Zeit, zumal in komplizierten Situationen. Das Handeln der Staats- und Regierungschef*innen, die vor allem ihren kurzsichtigen exekutiven Interessen folgen, wird als Schlag ins Gesicht der europäischen Demokratie gesehen, wie Dr. Linn Selle, Präsidentin der EDB erklärt: »Die Staats- und Regierungschefinnen und -chefs wurden ihrer Verantwortung nicht gerecht, das Ergebnis der EP-Wahlen im Sinne des EU-Vertrages zu berücksichtigen. Das ist ein Schlag ins Gesicht der europäischen parlamentarischen Demokratie.« Die EBD fordert das Parlament auf, seiner eigenen Agenda zu folgen und fordert zugleich, praktische Lehren aus der jetzigen Situation zu ziehen, indem in dieser Legislatur u.a. transnationale Listen eingeführt werden, um Spitzenkandidaturen zusätzlich zu legitimieren, ein kohärentes EU-Wahlsystem beschlossen wird, die demokratische Entwicklung und Verfasstheit europäischer Parteien gefördert wird und das Europäische Parlament als das einzige von den Bürger*innen direkt legitimierte EU-Organ zum Zentrum für parlamentarische demokratische Gesetzgebung wird und entsprechend auch ein eigenes Initiativrecht erhält.
Grafik »Bis die Exekutive gewählt ist« (PDF, 1 MB)
International Civil Society Forum in Bukarest: Abschlusserklärung
Zum Ende der rumänischen Ratspräsidentschaft fand am 4. Juni 2019 das International Civil Society Forum in Bukarest statt. Das Motto lautete: »For a Resilient Civil Society Able to Build on EU Values«. Eröffnet wurde das Forum vom rumänischen Staatspräsidenten Klaus Iohannis. Über 200 Vertreter*innen von gut 150 zivilgesellschaftlichen Organisationen aus 28 Ländern forderten die Europäischen Institutionen in ihrer gemeinsamen Abschlusserklärung auf, die Zivilgesellschaft aktiv zu fördern, damit sie ihre Rolle dabei erfüllen kann, Demokratie, Rechtsstaat und Bürger*innenrechte zu verteidigen. Das BBE bereitet derzeit die Ausrichtung des europäischen Civil Society Forums im Rahmen der deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020 vor.
Bericht und Abschlusserklärung zum Forum
Civil Society Days des EWSA und nachhaltige Demokratie
Am 12. und 13. Juni 2019 fanden in Brüssel die Civil Society Days 2019 statt, organisiert vom Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss. Im Zentrum standen Fragen einer nachhaltigen Stabilisierung und Entwicklung der Demokratie. In Paneldiskussionen und parallelen Workshops wurde intensiv über Themen einer nachhaltigen und wehrhaften Demokratie diskutiert. Luca Jahier, Präsident des EWSA, konstatierte: »Sustainable Democracy in Europe is extremely important for Europe. We need to address the climate crisis, the impact of which we are already feeling. We need to address the social crisis and contain inequality. And, finally, we need to uphold our values, and defend our multi-cultural, open democracy against nationalist movements, but also against any other radical currents.« Die Präsentationen stehen auf der Civil Society Days Webpage zur Verfügung.
Präsentationen von den Civil Society Days des EWSA
Europäisches Kulturerbejahr 2018: Bilanz
Am 17. Juni 2019 zogen die Präsidentin des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz, Brandenburgs Kultur- und Wissenschaftsministerin Dr. Martina Münch, und Olaf Zimmermann, Mitglied des nationalen Beirates des Europäischen Kulturerbejahres 2018 und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Bilanz. Das Motto »Sharing Heritage« sei dabei ein voller Erfolg gewesen. 32 europäische Länder haben sich am Themenjahr beteiligt. Allein in Deutschland gab es mehr als 400 Projekte mit 1.500 Veranstaltungen und mehr als 100.000 Besucher*innen. Das Kulturerbejahr sei, so Zimmermann, mehr als Denkmalschutz und Steine gewesen: »Das Kulturerbejahr sollte weiter gehen. Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 ist eine wunderbare Möglichkeit, den nächsten Schritt zu tun.« Die Bilanz steht als PDF zum kostenlosen Download bereit.
Bilanz des Europäischen Kulturerbejahrs 2018 (PDF, 3,82 MB)
INTERNATIONALE BETEILIGUNGSVERFAHREN
Youth Initiative und European Social Fund: Konsultation
Noch bis zum 16. August 2019 läuft eine Öffentliche Konsultation bei der europäischen Kommission zur Evaluation der Youth Employment Initiative und des European Social Fund in der Förderperiode 2014-2018. Dabei geht es nicht allein um Themen wie Effektivität und Effizienz der Förderprogramme, sondern ebenso um die Kohärenz mit anderen Programmlinien, wie etwa der Förderung lebenslangen Lernens oder der Mobilität junger Arbeitnehmer*innen. Ein Fragebogen steht zur Verfügung.
AKTUELLES AUS DEM BBE UND VON EUROPÄISCHEN PARTNERN
Europäische Netzwerkstelle im BBE
Am 1. Juli dieses Jahres hat die »Europäische Netzwerkstelle im BBE« ihre Tätigkeit aufgenommen. Hier werden zukünftig in drei Themenclustern – »Europäische Demokratie«, »Europäisch engagiert« und »Praxistransfer« – europäische Kooperationsprojekte des BBE entwickelt und umgesetzt. Die Europäische Netzwerkstelle wird u.a. die deutsche EU-Ratspräsidentschaft 2020 aus zivilgesellschaftlicher Perspektive begleiten. Zunächst beinhaltet die Europäische Netzwerkstelle das laufende Kooperationsprojekt »Making it Matter« mit u.a. dem Europäischen Freiwilligenzentrum CEV sowie das am 1. Juli 2019 gestartete Beratungsprojekt »Towards a National Civil Society Platform in Ukraine« mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes. Leiter der Europäischen Netzwerkstelle im BBE ist Mirko Schwärzel.
Weitere Informationen und Kontakt: Mirko.Schwaerzel(at)b-b-e.de
Mitgliederversammlung der EBD: Europapolitische Standortbestimmung
Am 24. Juni 2019, einen Monat nach der Europawahl, lud das Netzwerk Europäische Bewegung Deutschland (EBD) zu seiner diesjährigen Mitgliederversammlung ins Haus der Deutschen Wirtschaft in Berlin ein. Dabei ging es um eine europapolitische Standortbestimmung des Netzwerks und seiner Mitglieder unter neuen Vorzeichen: Wie kann das neu gewählte Europaparlament Mehrheiten für Zukunftsentscheidungen finden und entscheidende Akzente setzen? Was ist für die Besetzung der EU-Spitzenposten zu erwarten? Welche neuen Herausforderungen entstehen für Verteidigung und Ausbau europäischer Werte wie Vielfalt, Demokratie und Partizipation? Und was bedeutet das für die Europapolitik der Bundesregierung mit Blick auf die EU-Ratspräsidentschaft 2020 beginnt? Verabschiedet wurde ein zuvor abgestimmter Katalog politischer Forderungen: »Europäisch denken, demokratisch handeln und regieren!« Das BBE wurde von Mirko Schwärzel vertreten.
Politische Forderungen der EBD (PDF, 291 KB)
BBE bei der jährlichen CEV-Konferenz
Am 30. und 31. Mai 2019 fand in Budapest die jährliche Konferenz des Europäischen Freiwilligenzentrums (CEV) statt, diesmal zum Thema der Freiwilligenarbeit im sozialen Sektor in Europa. Ziel der Konferenz war es, Brücken zwischen dem Freiwilligenorganisationen und dem Sozialsektor zu schlagen und Freiwilligenorganisationen und Führungskräften des Sozialsektors einen lebendigen Austausch zu bieten, der innovative Ideen und das Bewusstsein für mögliche Kooperationen fördert. Nino Kavelashvili, Europareferentin des BBE, hat an dem Workshop »Building bridges: involving beneficiaries of social institutions into volunteering« teilgenommen, über die Erfahrungen des BBE berichtet und sich mit den anderen Akteur*innen aus den verschiedenen europäischen Ländern über die Relevanz und Herausforderungen des Engagements benachteiligter Gruppen in den sozialen Einrichtungen ausgetauscht. Die Konferenz wurde gemeinsam von Volunteering Hungary – Centre of Social Innovation (ÖKA) in Zusammenarbeit mit dem Europäische Freiwilligenzentrums (CEV) im Rahmen des strategischen SoVol-Partnerschaftsprojekts organisiert – ein Erasmus±Projekt, das zum Ziel hat, die Kapazitäten der sozialen Einrichtungen zu stärken, um benachteiligten Gruppen qualitativ hochwertige Hilfe zukommen zu lassen, wie z. B. in Armut lebenden Personen, älteren Menschen, Menschen mit Behinderungen und ethnischen Minderheiten in den Mittel- und osteuropäischen Ländern. Auf der Projektwebseite sind sowohl das Programm als auch die Ergebnisse der Konferenz dokumentiert.
Weitere Informationen zum Projekt SoVol
Programm, Bilder und Ergebnisse der Konferenz
BBE bei der internationalen Konferenz #INFOCUS
Wie kann man zur Gestaltung der inklusiven Gesellschaft am effektivsten beitragen und welche Rolle spielt dabei bürgerschaftliches Engagement? Diese Frage stand im Fokus der internationalen Konferenz über Freiwilligenarbeit, soziale Transformationen und inklusives Engagement, die am 11. und 12. Juni 2019 in Genf im Palais der Vereinten Nationen stattgefunden hat. Seit 2012 haben in diesem Konferenzrahmen mehr als 1.500 Teilnehmer*innen aus 52 Ländern teilgenommen. Das Konferenzprogramm 2019 wurde in Anlehnung an die Agenda 2030 entwickelt und spiegelt die erfolgreichen Erfahrungen, Methoden und Praktiken wider, die zur Erreichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung mit Schwerpunkt auf inklusive Freiwilligentätigkeit beitragen sollen. Das BBE hatte die Gelegenheit, im Rahmen des Workshops »Ensuring equal opportunities for development« die eigene Arbeit vorzustellen und mit den Teilnehmer*innen über die Rolle von Netzwerken zu diskutieren.
»Berliner Agenda der europäischen Zivilgesellschaft«: Präsentation in Bukarest und deutsche Übersetzung
Auf der europäischen Konferenz der Zivilgesellschaft zur Zukunft Europas »Nicht ohne Uns!« wurde am 22. März 2019 ein gemeinsames Positionspapier erarbeitet und verabschiedet. Die »Berlin Agenda. European Civil Society demands towards the European Elections 2019 and beyond« enthält gemeinsame Forderungen zur Zukunft der Demokratie in Europa, zu Civic Space sowie Nachhaltigkeit und sozialer Gerechtigkeit. Mirko Schwärzel stellte die Inhalte des Papiers beim International Civil Society Forum am 4. Juni 2019 in Bukarest vor. Die Agenda ist mittlerweile auch auf Deutsch verfügbar.
Download Berlin Agenda auf Deutsch (PDF, 1,19 MB)
AG Zivilgesellschaftsforschung zum Thema »Shrinking Spaces«
Am 17. Mai 2019 fand die zweite (offene) Sitzung der BBE-Arbeitsgruppe »Zivilgesellschaftsforschung« in Berlin statt. Themenschwerpunkt der Sitzung war »Shrinking Spaces – Schwindender Raum für die Zivilgesellschaft?« Mit knapp 50 Teilnehmenden war die Resonanz groß. Ziel der Sitzung war es, ausgehend von fünf Impulsen, die das Thema mit Blick auf internationale, europäische und bundesdeutsche Entwicklungen analysierten, ein besseres Verständnis für das Phänomen und einen Überblick über Maßnahmen und zentrale Akteure zu gewinnen, sowie mögliche Wissenslücken und Forschungsbedarfe zu identifizieren. Es ist geplant, die Sitzung in einem BBE-Newsletterschwerpunkt am 8. August 2019 zu dokumentieren. Im Rahmen der Sitzung wurde Prof. Dr. Andrea Walter, Fachhochschule für öffentliche Verwaltung des Landes Nordrhein-Westfalen, von den stimmberechtigten Teilnehmenden in das AG-Sprecher*innenteam gewählt. Die AG »Zivilgesellschaftsforschung« tagt zum nächsten Mal am 27. September 2019 in Berlin.
VERANSTALTUNGEN, AUSSCHREIBUNGEN, PUBLIKATIONEN
Preis der Zivilgesellschaft 2019 ausgeschrieben
Seit dem 4. Juni 2019 läuft die Ausschreibung für den jährlichen »Preis der Zivilgesellschaft« des Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschusses (EWSA). Dieses Jahr widmet der EWSA seinen Preis der Stärkung der Rolle der Frau und dem Kampf für die Gleichstellung der Geschlechter. Es sollen innovative Initiativen und Projekte zur Verbesserung der Chancengleichheit von Frauen und Männern und für mehr Gleichbehandlung in allen Bereichen des wirtschaftlichen und sozialen Lebens gewürdigt werden. Der Preis kann allen zivilgesellschaftlichen Organisationen verliehen werden, die in der Europäischen Union amtlich registriert und auf lokaler, regionaler, nationaler oder europäischer Ebene tätig sind. Bewerbungen von Einzelpersonen sind ebenfalls möglich. Teilnahmeberechtigt sind Initiativen oder Projekte, die bereits umgesetzt wurden oder derzeit noch umgesetzt werden. Der Preis ist mit insgesamt 50 000 EUR dotiert und wird unter höchstens fünf Preisträgern aufgeteilt. Die Bewerbungsfrist endet am 6. September 2019 um 10.00 Uhr. Die Preisverleihung findet am 12. Dezember 2019 in Brüssel statt.
Weitere Informationen zum »Preis der Zivilgesellschaft«
EU-Bürgerrechte-Agenda 2019
Am 14. Mai 2019 war der Zustand der bürgerschaftlichen Rechte als EU-Bürger*in Thema einer Konferenz von ecas (European Citizen Action Services): »State of the Union Citizens’ Rights 2019: The Post-Election EU Citizenship Agenda«. Im Zentrum standen Hindernisse (Panel 1) und Erfolge (Panel 2) für das Verhältnis von innereuropäischer Migration von EU-Bürger*innen und Teilhabe. Ein Bericht und eine Zusammenfassung der Beiträge liegen als Download vor.
Bericht »State of the Union Citizens’ Rights 2019: The Post-Election EU Citizenship Agenda« (PDF, 1,3 MB)
Hinweis
Der nächste Newsletter erscheint am 1. August 2019.
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E-Mail: europa-bbe(at)b-b-e.de
Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.
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Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel, Mirko Schwärzel und Nino Kavelashvili.
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