BBE-Fachkongress im Programm »Menschen stärken Menschen«
Das BBE richtet den jährlichen Kongress im Rahmen des Bundesprogramms, gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), seit der Lancierung des Programms im Jahr 2015 aus.
»Multiple Krisen, divergierende Interessen? Mit Pat*innenschaften Brücken schlagen, Solidarität stärken, Gesellschaft gestalten
Flucht und Integration, Krieg und Frieden, Inklusion und Chancengleichheit, Digitalisierung und die Überwindung der Folgen der Corona-Pandemie: Angesichts dieser Vielzahl ein Herausforderungen stand der siebte BBE-Fachkongress im Programm »Menschen stärken Menschen« am 7. und 8. November 2022 unter dem Titel: »Multiple Krisen, divergierende Interessen? Mit Pat*innenschaften Brücken schlagen, Solidarität stärken, Gesellschaft gestalten«.
An zwei Kongresstagen haben sich rund 140 Expert*innen analog, digital und hybrid intensiv zur Rolle von Pat*innenschaften und Mentoring im Speziellen und der Zivilgesellschaft im Allgemeinen in Krisenzeiten ausgetauscht, Erfahrungen geteilt und an Handlungsempfehlungen gearbeitet.
Sven Lehmann, parlamentarischer Staatssekretär im BMFSFJ, dankte in seiner Begrüßungsrede den Engagierten im Programm, den Programmträgern sowie den Expert*innen aus der Zivilgesellschaft und der Politik für ihren Beitrag zum Zusammenhalt der Gesellschaft und betonte die Notwendigkeit guter Rahmenbedingungen für das Engagement, für deren Ermöglichung sich das Ministerium einsetze. Rainer Hub, Vorsitzender des BBE-Sprecher*innenrats, unterstrich in seinem Grußwort die Erfordernis, das Programm zu verstetigen. Diesbezüglich würden das Demokratiefördergesetz und die Bundesengagementstrategie eine Möglichkeit eröffnen, die Förderlogik des Bundes grundsätzlich anders zu denken. Auch sei es notwendig angesichts der aktuellen Entwicklungen die Mittel für das Programm aufzustocken.
In ihrer Keynote diskutierte Prof. Dr. Sabrina Zajak vom Deutschen Zentrum für Integrations- und Migrationsforschung DeZIM e.V. die Gleichzeitigkeit der Krisenbetroffenheit und Krisenbewältigung zivilgesellschaftlichen Engagements, gab Impulse zur Rolle der Zivilgesellschaft in multiplen Krisen und erläuterte Besonderheiten in Bezug auf Engagement in den Bereichen Asyl und Flucht sowie Vielfaltsgestaltung.
Zwei Podiumsdiskussionen boten den Raum für Austausch über Instrumente einer nachhaltigen Förderung der Zivilgesellschaft, wie etwa der im Koalitionsvertrag angekündigten Nationalen Engagementstrategie und dem Demokratiefördergesetz, und über Werte, die es in einer vielfältigen Gesellschaft braucht, um in gemeinsames Handeln zu kommen. Analog und digital angebotene Workshops nahmen Pat*innenschaften und Mentorship als konkrete Instrumente in den Blick, um Beiträge zur Bewältigung der aktuellen großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu leisten und ein solidarisches Miteinander zu stärken.
Die Debatten und Workshop-Ergebnisse werden in den Handlungsempfehlungen der Kongressdokumentation Eingang finden, welche demnächst auf unserer Website veröffentlicht wird.
Patenschaften, Mentoring, Lots*innen – diverse Bezeichnungen umschreiben eine besondere Engagementform. Die Verbindungen zwischen Engagierten in Tandems, Familien oder Gruppen – darauf verweisen aktuelle Studien und Erfahrungen in der Praxis – birgt enorme Chancen: Bessere Teilhabemöglichkeiten, die Begleitung guter Übergänge im Bildungssystem, in die Ausbildung oder den Beruf, gute Startbedingungen der Mentees in einem neuen Lebensumfeld, neue Perspektiven und Lernen durch Begegnung und im Engagement – dies sind einige Beispiele für Potentiale, die mit der persönlichen Beziehung zwischen Menschen im Kontext von Patenschaften assoziiert werden. Im Programm »Menschen stärken Menschen« des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wird dieses Engagement seit dem Jahr 2016 gefördert.
