Ziele und Arbeit der AG in 2019
In dieser Arbeitsperiode hat die AG ihre Arbeit in einer neuen personellen Zusammensetzung aufgenommen. Die Arbeitssitzungen in 2019 dienten vor allem der Schwerpunktsetzung der AG. Der inhaltliche Fokus der AG liegt derzeit auf zwei Themen. Auf der Metaebene beschäftigt sich die AG mit der Rolle der Zivilgesellschaft im Bildungskontext. Mit ihrer Arbeit möchte die AG Zivilgesellschaft stärken, indem sie die Zivilgesellschaft in ihrer Funktion als Bildungsakteur stärker ins politische Bewusstsein rufen. Denn obwohl aus verschiedenen Studien bekannt ist, dass Zivilgesellschaft bildungsrelevante Beiträge leistet, werden diese noch nicht hinreichend (an)erkannt. Die Runde ist sich einig, dass der Fokus hierbei nicht ausschließlich auf Schule gerichtet sein darf, sondern insbesondere Lebenslanges Lernen und außerschulische Bildungsorte eine zentrale Rolle in der AG-Arbeit erhalten sollen. Zu den Bildungsleistungen gehört unter anderem Lernen im Engagement (auch Lernen voneinander z.B. bei Patenschaften), lebenslanges Lernen und informelle Bildung. Hierbei möchte die AG auch Engagement und Aktivitäten für ältere Menschen in den Fokus rücken. Die genannten Bildungsleistungen der ZG müssen vor allem der Politik aufgezeigt werden. Dabei ist es besonders herausfordernd, dass Bildungspolitik und Engagementpolitik (noch nicht) zusammengedacht werden. Daher will die AG mittelfristig beide Seiten adressieren.
Darüber hinaus beschäftigt sich die AG mit dem Thema Demokratiebildung, als einem spezifischen Bildungsbereich, der gerade in der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatte besondere Aufmerksamkeit erfährt. Auch hier möchte die AG mehr Aufmerksamkeit auf die Arbeit zivilgesellschaftlicher Akteure lenken. Denn Engagement ist nicht nur Lernort für Demokratie. Von der Zivilgesellschaft werden auch zahlreiche Angebote der politischen Bildung erbracht. Zudem sind zivilgesellschaftliche Initiativen und Orte oftmals auch Orte der gelebten Demokratie. In einer gemeinsamen Arbeitssitzung mit dem Bündnis für Demokratie beschäftigte sich die AG daher mit verschiedenen Praxisfeldern und Konzepten der politischen Bildung und der Demokratiebildung.
Ausblick
Im nächsten Schritt möchte die AG auf Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse aufzeigen, was die Zivilgesellschaft für den Bildungssektor leistet. Zusammen mit der AG Zivilgesellschaftsforschung ist in einer gemeinsamen Sitzung geplant, den Zusammenhang zwischen Bildung und Engagement bei jungen Menschen und explizit auch bei älteren Menschen aus der wissenschaftlichen Perspektive zu beleuchten. Darauf aufbauend werden weitere öffentlichkeitswirksame Aktivitäten diskutiert. Im Gespräch ist unter anderem ein Positionspapier der AG.
Dass Bildung ein Querschnittsthema ist und viele Bezüge zu anderen Themenfeldern und Aktivitäten des BBE aufweist, zeigt sich nicht nur beim Thema Demokratiebildung. Die AG nimmt daher auch Kontakte zu anderen AGs auf und plant gemeinsame Aktivitäten.
Die wichtigsten Zukunftsthemen und Aufgaben der AG für die BBE-Agenda 2019-2021:
- Demokratiebildung – Bündnis für eine demokratische Gesellschaft/ Reaktion der Bildungslandschaft auf gesamtgesellschaftliche Herausforderungen
- Impulspapier „Schule der Bürgergesellschaft“: Wie kann das Papier zur Umsetzung gebracht werden? Überlegung, es auf außerschulische Bereiche und Kitas zu erweitern/ ein neues Papier „Schule in lokalen Bildungslandschaften“ zu verfassen
- Rolle der Zivilgesellschaft in Bildungskontexten: Was leistet sie für den Bildungssektor (auch außerhalb des Kinder- und Jugendbereichs betrachtet, im Kontext des lebenslangen Lernens)
- In Anlehnung an die Vereinbarungen im Koalitionsvertrag Positionierungen erarbeiten
- Partner in der kommunalen Bildungslandschaft – Bildungspartner auf Augenhöhe
- Benachteiligte Zielgruppen im Engagement – neue Möglichkeiten im digitalen Bereich?
- Engagement als Lernort für Demokratie
Bezüge zu Aktivitäten und Diskursen der Geschäftsstelle sowie weiteren Themenfeldern:
- Fachliche und strategische Befassung mit Fragen der Bildungspolitik
- Zusammenhang Bildung und Demokratie:
- „Pat*innen, Mentor*innen, Lots*innen“, Projekt des BBE-Bereichs Netzwerkentwicklung im Rahmen des Programms „Menschen stärken Menschen“ des BMFSFJ
- „Bundeselternnetzwerk der Migrantenorganisationen für Bildung und Teilhabe (bbt)“, Kooperationsprojekt, Beteiligung im BBE: BBE-Netzwerkentwicklung
- BBE-Arbeitsbereich „Demokratiestärkung im ländlichen Raum“
- Aktivitäten der Geschäftsstelle zur Vernetzung und Kooperationen hinsichtlich bildungspolitischer Herausforderungen beim Aufbau lokaler Bildungslandschaften, mit Bündnissen auf Länderebene (z. B. „Demokratie gewinnt“ in RLP) und auf Bundesebene (z.B. mit dem Bündnis „Bildung für eine Demokratische Gesellschaft“, das die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik e. V. (DeGeDe) im Jahr 2018 initiiert hat), Gespräche mit KMK
- Sondierungen hinsichtlich transparenter und partizipativer Entwicklung eines integrierten Curriculums für das Hauptamt in zivilgesellschaftl. Infrastrukturen, Curricula/ Öffnung der Bildungsinstitutionen und Freiwilligenmanagement, (Innovative) Formate von Qualifizierungs-/Fortbildungsangeboten für Engagierte
- Engagement in Bildungsinstitutionen, Zivilgesellschaftliche Organisationen als Bildungsträger
- Engagement als Lernfeld und Bildungsziel, Bildung für Engagement, informelle und nonformale Kontexte, Wissensmanagement, E-Learning und Open Educational Resources im Engagement, Engagementlernen/ Civic Education/ Service Learning
- BBE-Länderforum als jährliches Format für Austausch/ Vernetzung der Vertreter*innen zivilgesellschaftl. Strukturen auf Länderebene mit Akteuren der Länder und Infrastruktureinrichtungen
- Intersektorale Kooperation und lokale Bildungslandschaften/ Governance, u.a. Kooperation mit Netzwerk Stiftung und Bildung, Citizen Science in lokalen Bildungslandschaften
- Engagement von Kindern und Jugendlichen, Beteiligung, z.B.: BBE-Programm Civil Academy
[1] Die Abschnitte „Ziele und Arbeit der AG in 2019“ sowie „Ausblick“ basieren auf Formulierungen des Sprecher*innen-Teams der AG „Bildung und Engagement“ 2019-2021 Inga Beinke, Jana Priemer und Franziska Nagy.