BBE Europa-Nachrichten

Europa-Nachrichten Nr. 1 vom 23. Januar 2020

Die BBE Europa-Nachrichten zu »Newsletter für Engagement und Partizipation« bieten monatlich Informationen und Hintergrundberichte zu europäischen Fragen der Engagementpolitik und -förderung, Gastbeiträge namhafter Europaexpert*innen sowie Hinweise auf internationale Beteiligungsverfahren.

Europa-Nachrichten - Newsletter für Engagement und Partizipation Nr. 1 vom 23. Januar 2020

Inhalt

Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Konferenz zur Zukunft Europas
Giffey stellt ihre Schwerpunkte für deutsche EU-Ratspräsidentschaft vor
Kroatische Ratspräsidentschaft und Engagementpolitik
Internationale Kampagne für eine UN-Weltbürgerinitiative
Bürgerbeauftragte O'Reilly wiedergewählt: »Verdiente Wiederwahl«
Klimabürgerrat in Frankreich und Reform der Institutionen

Schwerpunkt: Unternehmen, Verantwortung und Europa

Berger, MdEP: Win-Win-Strategie für Unternehmen und Umwelt
Radtke, MdEP: Zur sozialen Verantwortung der Unternehmen in der Sozialen Marktwirtschaft
Embacher: Kooperationen zwischen KMU und gemeinnützigen Organisationen
Sendler: Recherchebericht Synergie Unternehmen/ Zivilgesellschaft
Deutsches CSR-Forum 2020: Klimaschutz, Digitalisierung, Bildung

Internationale Beteiligungsverfahren

EBI zum Schutz nationaler Minderheiten und Sprachen erfolgreich
EBI zum Schutz von Haien: Stop Finning – Stop the Trade!

Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

EBD-Positionierung zur deutschen Ratspräsidentschaft
Keine Intergroup Volunteering

Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Europa für Bürgerinnen und Bürger: Ausgewählte Projekte
Kommunale Klimapartnerschaften: Bewerbungsphase Achte Runde
Freiwillig! Engagiert! Für Europa! Vorschläge für Blauen Bär gesucht
Europäischer Karlspreis für die Jugend: Bewerbungsphase
Berichterstattung über Migration: Ländervergleich
Mobility Taster for Inclusion: Workshops in Wien und anderswo
Hinweis


Aktuelles aus europäischer Engagementpolitik und -debatte

Konferenz zur Zukunft Europas

Die Konferenz zur Zukunft Europas ist eine Initiative, die sich mit der Frage befasst, welche rechtlichen Änderungen nötig wären, um die EU besser auf die Zukunft vorzubereiten. Die Initiative wird sich voraussichtlich über einen Zeitraum von zwei Jahren erstrecken und soll Bürger*innen aller Gesellschaftsschichten einbeziehen und ihnen die Möglichkeit eröffnen, zur Debatte beizutragen. Das Europäische Parlament ist die erste der drei Haupt-EU-Institutionen, die am 15. Januar 2020 mit einer Entschließung Position zur Organisation und dem Umfang der anstehenden Konferenz bezogen hat. Die Entschließung erhielt 494 Stimmen, bei 147 Gegenstimmen und 49 Enthaltungen. Gefordert werden thematische Bürgerforen, bei denen Bürger*innen aller Gesellschaftsgruppen aus ganz Europa einbezogen werden sollen. Es soll ein transparenter, inklusiver, partizipativer und ausgewogener »Bottom-Up«-Ansatz für EU-Reformen angestoßen werden. Ebenso sollen Vertragsänderungen ermöglicht und ein dauerhafter Mechanismus für die Einbeziehung von Bürger*innen geschaffen werden. Die Verhandlungen mit der Kommission und dem Europäischen Rat sollen rechtzeitig abgeschlossen sein, damit die Konferenz am Europatag 2020, dem 9. Mai, beginnen und bis zum Sommer 2022 laufen kann. Am 22. Januar 2020 veröffentlichte die Europäische Kommission die Mitteilung an das Europäische Parlament und den Rat: Gestaltung der Konferenz zur Zukunft Europas.

Mitteilung der Kommission an das Europäische Parlament und den Rat: Gestaltung der Konferenz zur Zukunft Europas (22.1.2020) (PDF)

Entschließung des Europäischen Parlaments vom 15. Januar 2020 zum Standpunkt des Europäischen Parlaments zur Konferenz über die Zukunft Europas (15.1.2020) (PDF)

Dr. Dominik Hierlemann, Senior Expert Partizipation in Europa, Bertelsmann Stiftung: Zukunft der Demokratie (4.2019), Konferenzgeflüster (PDF)

Weitere Informationen


Giffey stellt ihre Schwerpunkte für deutsche EU-Ratspräsidentschaft vor

Die formelle Koordination und Verantwortung für die im 2. Halbjahr anstehende deutsche Ratspräsidentschaft liegt zwar beim Auswärtigen Amt, die inhaltliche Ausgestaltung hingegen bei den Fachministerien. Ministerin Dr. Franziska Giffey stellte am 3. und 4. Dezember 2019 bei einem Treffen von Gleichstellungsministerinnen und -ministern aus der Europäischen Union (EU) ihre Schwerpunkte für diesen Bereich für die deutsche EU-Ratspräsidentschaft vor, nämlich gleichberechtigte Teilhabe und Schutz vor Gewalt für Frauen. Unter dem Label der gleichberechtigten Teilhabe soll es insbesondere auch um die Gleichstellung im Erwerbsleben legen, zum Beispiel um das Problem der Lohnlücke zwischen Frau und Mann. Beim Kampf gegen Gewalt an Frauen steht die praktische Umsetzung der Istanbul-Konvention im Mittelpunkt.

Pressemitteilung


Kroatische Ratspräsidentschaft und Engagementpolitik

Vom 1. Januar bis 30. Juni 2020 hat zum ersten Mal das 2013 beigetretene Kroatien die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union inne. Motto Kroatiens ist »Ein starkes Europa in einer sich wandelnden Welt«. Die Vorhaben- und Aufgabenliste ist lang und anspruchsvoll: die Südosterweiterung der EU, der demografische Wandel und seine Folgen nicht zuletzt in Südosteuropa, der Brexit, der Mehrjährige Finanzplan, Migrationspolitik und Klimapolitik. Unverkennbar ist ein starker Fokus auf Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik. Engagement- und Demokratiepolitik spielen eine erkennbar nachrangige Rolle. Lediglich im Feld der Jugendpolitik wird es konkreter im Sinne eines Empowerments von Jugendlichen und zivilgesellschaftlichen Jugendorganisationen. So heißt es im kroatischen Programm für die Ratspräsidentschaft (S. 48): »The Presidency will continue to work on the timely adoption of the Regulation on the European Solidarity Corps.«

Kroatisches Programm für die Ratspräsidentschaft (PDF)


Internationale Kampagne für eine UN-Weltbürgerinitiative

Über 100 zivilgesellschaftliche Gruppen haben sich unter dem Dach »Wir die Völker« vereint und fordern die Vereinten Nationen (UN) auf, eine Weltbürgerinitiative einzuführen, orientiert am Beispiel der europäischen Bürgerinitiative (EBI). Das Instrument soll es der Weltbevölkerung ermöglichen, Vorschläge auf die Tagesordnung der UN-Generalversammlung zu setzen. Initiatoren sind Democracy Without Borders, CIVICUS und Democracy International. Der Vorschlag soll Anfang nächsten Jahres offiziell der UN vorgestellt werden.

Weitere Informationen


Bürgerbeauftragte O'Reilly wiedergewählt: »Verdiente Wiederwahl«

Am 18. Dezember 2019 wurde Emily O’Reilly vom Europäischen Parlament als Europäische Bürgerbeauftragte wiedergewählt. Sie erhielt 320 von 600 Stimmen und setzte sich damit im letzten Wahlgang gegen Julia Laffranque (Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg) durch, die von der EVP als größter Einzelfraktion favorisiert wurde. O’Reilly hat in den vergangenen Jahren einige harte Kämpfe für mehr Transparenz der europäischen Institutionen geführt. Sven Giegold, Sprecher der deutschen Grünen im Europäischen Parlament, kommentierte am 18. Dezember 2019: »Das ist eine verdiente Wiederwahl. O’Reilly hat bewiesen, dass sie eine starke Bürgerbeauftragte ist, die ihr Amt im Interesse der Bürger einsetzt.«

Weitere Informationen

Pressemitteilung von Sven Giegold, MdEP


Klimabürgerrat in Frankreich und Reform der Institutionen

Am 10. Januar 2020 hat sich Frankreichs Präsident auf der vierten von sieben Sitzungen den Fragen des Klimabürgerrats (Convention Citoyenne pour le Climat) gestellt. Dieser wurde von Präsident Macron initiiert, trifft sich seit Oktober 2019 und besteht aus 150 nach dem Zufallsverfahren ausgelosten Bürger*innen. Macron will über die Vorschläge des Klimarates, die im April 2020 vorliegen sollen, ein Referendum durchführen lassen. Außerdem will er den einst von de Gaulle errichteten Rat für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (CESE) reformieren und die Erfahrung mit diesem Bürgerrat dort berücksichtigen. Im CESE sind insbesondere Wirtschaftsverbände und Gewerkschaften, aber auch einzelne NGO vertreten. »Auch in Deutschland wäre eine Institutionalisierung von Bürgerräten wünschenswert«, meint Bundesvorstandssprecherin von Mehr Demokratie Claudine Nierth und verweist auf bereits existierende Beispiele von Bürgerräten in Irland, Ostbelgien und im österreichischen Vorarlberg.

Pressemitteilung von Mehr Demokratie e.V.

Weitere Information beim französischen Klimarat


Schwerpunkt: Unternehmen, Verantwortung und Europa

Berger, MdEP: Win-Win-Strategie für Unternehmen und Umwelt

Dr. Stefan Berger, Mitglied des Europäischen Parlaments, diskutiert in seinem Beitrag Corporate Social Responsibility aus der Perspektive einer Win-Win-Strategie für Unternehmen und Umwelt. Die freiwillige Entscheidung für Nachhaltigkeit in der Wirtschaft sieht er dabei als Grundlage an, die durch geeignete Impulse aus der Politik stimuliert und gefördert werden kann und sollte. Als beispielhaft auf EU-Ebene nennt er die zehn Initiativen des Aktionsplans »Finanzierung nachhaltigen Wachstums«, die Investitionen des Privatsektors in eine grüne und nachhaltige Entwicklung lenken sollen. Abschließend konstatiert er: »Es ist daher begrüßenswert, dass auch die Bundesregierung ökologische Kriterien in der deutschen EU- Ratspräsidentschaft im zweiten Halbjahr 2020 thematisieren will.«

Beitrag von Dr. Stefan Berger, MdEP (HTML)

Beitrag von Dr. Stefan Berger, MdEP (PDF)


Radtke, MdEP: Zur sozialen Verantwortung der Unternehmen in der Sozialen Marktwirtschaft

Dennis Radtke (CDU), Mitglied des Europäischen Parlaments und dort u.a. Koordinator der EVP-Fraktion im Ausschuss für Beschäftigung und soziale Angelegenheiten (EMPL), thematisiert in seinem Beitrag die soziale Verantwortung, die Unternehmen in der Sozialen Marktwirtschaft haben. Dabei wirft er einen kritischen Blick auf eine schleichende Erosion lange bewährter Sozialpartnerschaft, etwa den stetigen Rückgang der Tarifbindung in Deutschland, sowie auf fehlende Arbeitnehmerrechte, etwa zentral die gewerkschaftliche Selbstorganisation in Ländern wie China. Nicht zuletzt auch die europäische Politik sieht er gefordert, innerhalb der EU wie global gegen zu steuern. Aus dieser Perspektive betrachtet er anhand verschiedener Beispiele, was CSR kann und was nicht: »CSR bei global tätigen Unternehmen kann für mich nur dann eine Erfolgsgeschichte werden, wenn unter soziale Verantwortung auch bestehende Arbeitnehmerrechte mit eingeschlossen werden.«

Beitrag von Dennis Radtke, MdEP (HTML)

Beitrag von Dennis Radtke, MdEP (PDF)


Embacher: Kooperationen zwischen KMU und gemeinnützigen Organisationen

Dr. Serge Embacher, Leiter des Bereichs Fachprojekte in der Geschäftsstelle des BBE, diskutiert in seinem Beitrag die Kooperation von gemeinnützigen Organisationen und kleinen und mittleren Betrieben aus der Perspektive europäischer Demokratieentwicklung. Wirtschaft und Zivilgesellschaft können dann gut miteinander kooperieren, wenn sie sich ihrer Unterschiede bewusst sind und diese zum wechselseitigen Nutzen fruchtbar machen – was gerade auch zwischen KMU und gemeinnützigen Organisationen vor Ort gut funktionieren kann. Das ist auch für das demokratische Zusammenleben relevant, denn das Engagement jedes Einzelnen ist eine Schule für das Erlernen von bürgerschaftlichen Tugenden wie Hilfsbereitschaft und Solidarität, Toleranz, wechselseitige Anerkennung und demokratischem Bewusstsein: »Bündnisse zwischen KMU und gemeinnützigen Organisationen an sehr vielen europäischen Orten können dabei helfen, ein demokratisches Europa der Bürger*innen zu entwickeln. Ohne möglichst intensive Kooperationen ›zwischen den Welten‹ wird das nur schwer möglich sein.« Der Beitrag ist angelehnt an den Leitfaden »Zusammenarbeit gemeinnütziger Organisationen mit kleinen und mittleren Unternehmen in der Region«.

Beitrag von Dr. Serge Embacher (HTML)

Beitrag von Dr. Serge Embacher (PDF)

Leitfaden »Zusammenarbeit gemeinnütziger Organisationen mit kleinen und mittleren Unternehmen in der Region« (PDF)


Sendler: Recherchebericht Synergie Unternehmen/ Zivilgesellschaft

Der Recherchebericht »Synergie Unternehmen/ Zivilgesellschaft« beleuchtet die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und zivilgesellschaftlichen Akteuren und gibt Handlungsempfehlungen für die Umsetzung solcher Kooperationen. Der Autor Dr. Hans H. Th. Sendler kommt zu dem Schluss, dass beide Seiten in ihren eigenen Interessen und Handlungszielen akzeptiert werden sollten. Die Kernausrichtung von Unternehmen liegt bei der Gewinnerzielung, diejenige von gemeinnützigen Organisationen in der Gemeinwohlorientierung.

Arbeitspapier(PDF)


Deutsches CSR-Forum 2020: Klimaschutz, Digitalisierung, Bildung

Deutsches CSR-Forum findet am 29. und 30. April 2020 in Stuttgart statt. Es bietet Unternehmen die Möglichkeit zum Austausch mit Politik, Verwaltung, Wissenschaft und gesellschaftlichen Organisationen, um zukunftsfähige Orientierungsrahmen zu schaffen. In diesem Jahr widmet sich der Kongress den Themen Klimaschutz, Digitalisierung und Bildung vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeit. Am zweiten Tag werden in verschiedenen Workshops mit unterschiedlichen Akteur*innen die folgenden Handlungsfelder praxisnah diskutiert: Nachhaltig Wirtschaften (KPMG), Werte durch Bildung schaffen (everskill), Circular Economy (Hypha), CSR-Beratung für den Mittelstand (Sicnum) und Die Umwelt in unserer Hand (fairventures). Darüber hinaus wird auch in diesem Jahr erneut der CSR-Preis an zukunftsweisende Unternehmen(-spersönlichkeiten) in sechs Kategorien verliehen. Das BBE ist Partner des Deutschen CSR-Forums für Nachhaltigkeit und Zukunftsfähigkeit, das vom Kolping-Bildungswerk Württemberg e.V. organisiert wird. Brigitta Wortmann, Mitglied des Sprecher*innenrates des BBE, ist auch dieses Jahr im Vorsitz der Preis-Jury vertreten.

Weitere Informationen und Anmeldung


Internationale Beteiligungsverfahren

EBI zum Schutz nationaler Minderheiten und Sprachen erfolgreich

Am 3. April 2017 war die Europäische Bürgerinitiative zum Schutz für Angehörige nationaler Minderheiten und Sprachminderheiten offiziell von der Kommission registriert worden (ECI(2017)000004): »Minority SafePack – eine Million Unterschriften für die Vielfalt Europas«. Am 10. Januar 2020 wurde die EBI der Europäischen Kommission zur weiteren Befassung überreicht, da alle Kriterien für den Erfolg einer EBI erfüllt sind. Von den europaweit 1,2 Millionen Unterschriften stammen annähernd die Hälfte aus Ungarn und ein Viertel aus Rumänien. Ziel der EBI ist es, die kulturelle und sprachliche Vielfalt in der Union zu schützen und zu stärken. Dabei soll es um politische Maßnahmen in den Bereichen Regional- und Minderheitensprachen, Bildung und Kultur, Regionalpolitik, Partizipation, Gleichheit, audiovisuelle Mediendienste und andere mediale Inhalte sowie um regionale (staatliche) Förderungen gehen.

Informationen zur EBI Minority SafePack


EBI zum Schutz von Haien: Stop Finning – Stop the Trade!

Am 2. Januar 2020 wurde die Europäische Bürgerinitiative »Stop Finning – Stop the Trade!« offiziell registriert. Sie richtet sich gegen eine besonders widerwärtige Fischereimethode: das Abschneiden nur der Flossen von Haien, deren damit bewegungsunfähiger, lebendiger Körper wieder ins Meer geworfen wird, wo sie dann langsam verbluten oder ersticken – weltweit werden jedes Jahr über 70 Millionen Haie nur wegen der Flossen getötet. Auch in Europa werden viele Millionen Haie gefangen, zumeist für den Export nach Asien. So ist etwa Spanien einer der führenden Hersteller von unverarbeiteten Haiflossen. Zwar verbietet eine EU-Richtlinie das Finning, doch gibt es beträchtliche Lücken, weil der Handel nur der Flossen in Europa erlaubt ist. Dieser Handel soll in der EU verboten werden, so die zentrale Forderung der EBI.

Webseite der EBI Stop Finning


Aktuelles aus dem BBE und von europäischen Partnern

EBD-Positionierung zur deutschen Ratspräsidentschaft

Am 13. Dezember 2019 beschloss der geschäftsführende Vorstand der Europäischen Bewegung Deutschland (EBD) eine »Positionierung zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020«. Darin werden zu sechs Themenbereichen konkrete Forderungen erhoben. Die Themenfelder reichen von der Stärkung der Demokratie über einen bürgernahen Haushalt bis zu Perspektiven für Südosteuropa. Zugleich lässt die Positionierung Zweifel erkennen, dass die Aufstellung der bundesdeutschen Europapolitik die hohen Erwartungen an Deutschland erfüllen kann.

EBD-Positionierung zur deutschen Ratspräsidentschaft (PDF)


Keine Intergroup Volunteering

Am 11. Dezember 2019 hat die Konferenz der Präsidenten des Europäischen Parlaments die Liste der in dieser Wahlperiode des Parlaments zu bildenden interfraktionellen Arbeitsgruppen beschlossen. Die Intergroup Volunteering, für die sich das CEV und das BBE als Mitglied des CEV mit einer Kampagne eingesetzt haben, hat sich im Konkurrenzkampf mit den anderen Intergroup nicht durchsetzen können. Dieser Konkurrenzkampf wird darüber gesteuert, dass die Beantragung als Voraussetzung die Unterschriften von drei Fraktionen benötigt. Dabei bekommt aber jede Fraktion nach ihrer Stärke eine begrenzte Menge an Unterschriften zugeteilt, muss sich also entscheiden, welche Intergroups diese endliche Anzahl erhalten. Für alle Fraktionen zusammen standen laut der Regelung für die Bildung interfraktioneller Arbeitsgruppen in der neunten Wahlperiode (2019–2024) 79 Unterschriften zur Verfügung.

Informationen und Liste der eingesetzten Intergroups


Veranstaltungen, Ausschreibungen, Publikationen

Europa für Bürgerinnen und Bürger: Ausgewählte Projekte

Die Exekutivagentur für Bildung, Audiovisuelles und Kultur (EACEA), die u.a. für das Förderprogramm Europa für Bürgerinnen und Bürger zuständig ist, hat die Liste der ausgewählten Projekte veröffentlicht. Es handelt sich von den den Projekten aus den Programmbereiche 2.1 (Bürgerbegegnungen) und 2.2 (Vernetzung von Partnerstädten). Alle Antragsteller*innen, die sich um einen Zuschuss beworben haben, werden von der EACEA schriftlich informiert.

Liste der ausgewählten Projekte


Kommunale Klimapartnerschaften: Bewerbungsphase Achte Runde

Das Projekt »Kommunale Klimapartnerschaften« von Engagement Global startet im Jahr 2020 in seine achte Phase. Die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt sucht dafür deutsche Städte, Landkreise und Gemeinden, die mit einer Kommune aus einem afrikanischen, süd- oder südostasiatischen Land partnerschaftlich verbunden sind oder die eine solche Partnerschaft begründen wollen. Interessenbekundungen können bis Sonntag, 15. März 2020, eingereicht werden. Für interessierte Kommunen findet zudem am 17.-18. Februar 2020 ein Informationsworkshop in Köln statt. Sieger der siebten Runde waren die Freie Hansestadt Bremen und ihre südafrikanische Partnerstadt Durban.

Weitere Informationen


Freiwillig! Engagiert! Für Europa! Vorschläge für Blauen Bär gesucht

Bis zum 29. Februar 2020 können Vorschläge für die Preisträger*innen der Blauen Bären 2020 eingereicht werden. Mit dem Europapreis Blauer Bär ehren das Land Berlin und die Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland jährlich beispielhaftes, bürgerschaftliches Europa-Engagement von Berliner*innen in allen Politik- und Gesellschaftsbereichen. Ob als Einzelperson oder in einer Gruppe, ob in kleinen oder großen Projekten und Aktionen, einmalig oder langfristig: Die gesuchten Berliner*innen setzen ihre Zeit, Kreativität und Energie zur Förderung des Europagedankens in der Gesellschaft ein und setzen damit auch ein Zeichen für Solidarität in Europa. Die Auszeichnung mit den Blauen Bären ist 2020 zudem mit einer Geldprämie verbunden.

Weitere Informationen


Europäischer Karlspreis für die Jugend: Bewerbungsphase

Der Europäische Karlspreis für die Jugend wird vom Europäischen Parlament und der Internationalen Karlspreis-Stiftung verliehen. Eingereicht werden können Initiativen von jungen Menschen im Alter von 16 bis 30 Jahren, die sich im Rahmen von Projekten für die Förderung des gegenseitigen Verständnisses zwischen Menschen aus verschiedenen europäischen Ländern einsetzen. Es sollen bereits Ergebnisse sichtbar und für die Jury bewertbar sein. Aus den 28 nationalen Siegerprojekten werden drei europaweite Sieger gekürt. Die Bewerbungsphase läuft bis zum 31. Januar 2020.

Weitere Informationen


Berichterstattung über Migration: Ländervergleich

In einer im Januar 2020 publizierten Studie der Otto Brenner Stiftung wird die Berichterstattung über Migration und Flucht in 16 europäischen Ländern und den USA verglichen: »Stumme Migranten, laute Politik, gespaltene Medien«. Der Analysezeitraum ist August 2015 bis März 2018. Die Studie zeigt einerseits deutliche Unterschiede zwischen Ost- und Westeuropa, wobei im Osten insgesamt kritischer über Einwanderung berichtet werde. Andererseits führt die politische Ausrichtung der Medien zu relevanten Unterschieden: So thematisieren linke und liberale Medien die Situation von Migrant*innen deutlich häufiger als rechte und konservative Zeitungen und Online-Nachrichtenportale. In Deutschland und Ungarn zeigt sich als Besonderheit, dass Migration und Flucht hauptsächlich im eigenen bzw. ins eigene Land abspielt – während es in den Ländern zuallererst ein außenpolitisches Thema ist. »Dass Migration und Flucht meist als Themen der ›Anderen‹ und nicht als Sache des eigenen Landes dargestellt werden, kann ein Grund sein, weshalb eine Lösung der Asyl- und Einwanderungsfragen auf europäischer Ebene nicht vorankommt«, so Jupp Legrand, Geschäftsführer der Otto Brenner Stiftung.

Ländervergleich

Pressemitteilung der Otto Brenner Stiftung (PDF)


Mobility Taster for Inclusion: Workshops in Wien und anderswo

Die Möglichkeiten, die Erasmus+ und das Europäische Solidaritätscorps für Inklusion und die Arbeit von Behindertenorganisationen bieten, sind Gegenstand dreitägiger Workshops in verschiedenen Teilen Europas zu verschiedenen Zeitpunkten. So findet vom 9.-13. März 2020 ein auf Freiwilligenarbeit fokussierter Workshop statt: »Mobility Taster for Inclusion – FOCUS ON VOLUNTEERING«. Arbeitssprache ist Englisch, teilnehmen können entsprechende Organisationen aus der EU, der EFTA, Türkei, Nord-Mazedonien und Serbien. Weitere Workshops folgen im Juni und im Herbst, teils in russischer Sprache und jeweils in anderen Regionen und mit teilweise anderen Teilnehmerländern.

Weitere Informationen


Hinweis

Nächste Ausgabe der BBE Europa-Nachrichten erscheint am 27. Februar 2020.

Bitte schicken Sie Ihre Informationen an europa-bbe(at)b-b-e.de

Die Beiträge dieses Newsletters geben, sofern nicht ausdrücklich als solche Nachrichten gekennzeichnet, nicht die Meinung des BBE wieder, sondern repräsentieren die Vielstimmigkeit der Meinungen und Akteure im BBE und im Feld der Engagementförderung und -politik. Die Redaktion des Newsletters verfolgt das Ziel, die jeweils aktuellsten und wichtigsten Nachrichten für die Leserschaft zusammenzustellen.

Die PDF-Dokumente der Gastbeiträge im Schwerpunkt des Newsletters werden möglichst barrierearm gestaltet.

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Eine Übersicht über die nächsten geplanten Schwerpunkt-Themen finden Sie unter
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Die Öffentlichkeitsarbeit des BBE wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Redaktion: PD Dr. Ansgar Klein, Dr. Rainer Sprengel, Mirko Schwärzel und Nino Kavelashvili.

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